2020: Untersterblichkeit im Ruhrgebiet

Wie kann es sein, daß im "Rheinischen Ärzteblatt" der Ärztekammer Nordrhein in der Ausgabe Juli 2021 "Pandemieleugner" zu Wort kommen? (Und wie kommt es, daß rheinische ÄrztInnen anscheinend ihre Fachpresse nicht lesen?)

»Das Robert Koch-Institut (RKI) meldete am 19. April 2021, dass bis zu diesem Datum in Deutschland 80.006 Personen an oder mit COVID-19 verstorben sind. Diese Zahl lässt vermuten, dass es in Deutschland auch eine hohe Übersterblichkeit gegeben haben muss. Eine Auswertung der Sterbedaten aus Dortmund, Bochum und Essen zeigt dagegen, dass es dort im Jahr 2020 eine geringe Untersterblichkeit gab.

Das Institut für Medizinische Informatik, Biometrie und Epidemiologie am Universitätsklinikum Essen hat Daten des Statistischen Landesamts Nordrhein-Westfalen ausgewertet, um zu prüfen, ob es in Dortmund, Bochum und Essen im Jahr 2020 eine Übersterblichkeit gegeben hat...

Die Ergebnisse für das Ruhrgebiet decken sich mit noch nicht publizierten Ergebnissen der Autoren für das gesamte Bundesgebiet, die mit analogen Methoden gewonnen wurden: die SMR für das ganze Jahr 2020 betrug 0,976 (95%-KI: 0,974 – 0,978), was einer Untersterblichkeit von 2,4 Prozent entspricht.
Die Analysen zeigen demnach zweierlei:

Es gab in drei großen Ruhrgebietsstädten im Jahr 2020 trotz der Pandemie mit zahlreichen Sterbefällen mit oder an COVID-19 keine Übersterblichkeit, sondern vielmehr eine Untersterblichkeit.

Das Mortalitätsgeschehen war im Ruhrgebiet im vergangenen Jahr nicht ungünstiger als im gesamten Bundesgebiet.Zwei Erklärungen für die beobachtete Untersterblichkeit bieten sich an: Zum einen wurde durch das veränderte Verhalten der Bevölkerung (Kontaktreduktion, Abstand halten, Tragen von Masken, Lüften) das Risiko für Influenzainfektionen vermutlich generell verringert. Zum anderen waren viele der an COVID-19 Verstorbenen multimorbid, 89 Prozent waren nach RKI-Daten vom 23. März 2021 mindestens 70 Jahre alt, 77 Prozent waren mindestens 80 Jahre alt, und mindestens 40 Prozent waren Bewohner von Alten- und Pflegeheimen (einem Bericht des Deutschen Ärzteblattes vom 8.3.2021 zufolge mindestens 29.000 der bis dahin etwa 70.000 Verstorbenen). Das bedeutet, dass ein nennenswerter Teil der Verstorbenen eine ohnehin nur noch geringe Lebenserwartung hatte und viele Sterbefälle durch COVID-19 um wenige Wochen oder Monate vorgezogen wurden...

Die Ergebnisse bedeuten nicht, dass es keine nennenswerte Zahl an COVID-19 Toten gegeben hat oder dass das Virus nicht ernst zu nehmen ist. Sie sind jedoch ein Anlass, jegliche dramatisierende Darstellung zu versachlichen. Vergleiche von SARS-CoV-2 mit der Pest oder täglichen Flugzeugabstürzen (Markus Söder) erweisen sich vor dem Hintergrund einer Untersterblichkeit als stark überzogen. Derartige Übertreibungen bergen die Gefahr, dass Politiker zu Gefangenen ihrer eigenen Risikokommunikation werden, aus der sie auch dann kaum noch herauskommen, wenn relativierende Daten zu SARS-CoV-2 vorliegen. In jedem Fall bieten Ergebnisse zur Über- und Untersterblichkeit einen anderen Blick auf die Pandemie als die für politische Entscheidungen bislang maßgebend in den Blick genommenen Inzidenzzahlen. Letztere sind unter anderem wegen der Abhängigkeit von der Zahl der durchgeführten Tests sowie deren fehlender Standardisierung (unter anderem kein fester Grenzwert für den Ct-Wert, bis zu dem ein PCR-Test als positiv gilt) als dominierendes Entscheidungskriterium stark in die Kritik geraten...«


Gibt es womöglich in dieser oder den folgenden Ausgaben des Blattes Gegenstimmen oder Korrekturen? Es gibt sie nicht.

Dabei finden sich allerlei Artikel aus der Richtung des "Mainstreams". Im Juli etwa die Warnung vor den Olympischen Spielen ("Spiel mit dem Feuer") und die Klage über zurückgehende Fallzahlen beim "CoronaSchutzschirm" ("KVNO-VV: Durchimpfung der Bevölkerung erfordert verlässliche Rahmenbedingungen").

In der August-Ausgabe gibt es einen Beitrag, der "Impfstoffe" für die armen Länder fordert ("Mehr als eine Frage der Gerechtigkeit").

Im September liest man Warnungen vor der "um sich greifenden Verharmlosung der Coronapandemie" ("In der vierten Welle"), aber nichts zu den vorgelegten Daten. Es gibt einen Bericht, wonach "bei schwer an COVID-19 erkrankten Patientinnen und Patienten... in der Gruppe der über 80-Jährigen der Anteil der Verstobenen innerhalb von sechs Monaten mit 52 Prozent an höchsten" lag ("30 Prozent der hospitalisierten Patienten sterben").

Es hätte also reichlich Möglichkeiten gegeben, die Zahlen zu entkräften. Sie scheinen zuzutreffen.

15 Antworten auf „2020: Untersterblichkeit im Ruhrgebiet“

  1. "On the lat­ter issue, both Virginia Stoner [85] and Jessica Rose [86] have shown inde­pendent­ly that the deaths fol­lo­wing ino­cu­la­ti­on are not coin­ci­den­tal and are stron­gly rela­ted to ino­cu­la­ti­on through strong clu­ste­ring around the time of injec­tion. Our inde­pen­dent ana­ly­ses of the VAERS data­ba­se repor­ted in Appendix 1 con­firm­ed the­se clu­ste­ring findings."

    https://​www​.sci​en​ce​di​rect​.com/​s​c​i​e​n​c​e​/​a​r​t​i​cle

  2. Interessant ist, dass die Autoren schon mal das noch nicht ver­öf­fent­lich­te Ergebnis ihrer Untersuchung vor­weg­neh­men, indem sie dar­auf hin­wei­sen, dass sich "[d]ie Ergebnisse für das Ruhrgebiet […] mit noch nicht publi­zier­ten Ergebnissen der Autoren für das gesam­te Bundesgebiet [decken], die mit ana­lo­gen Methoden gewon­nen wur­den: die SMR für das gan­ze Jahr 2020 betrug 0,976 (95%-KI: 0,974 – 0,978), was einer Untersterblichkeit von 2,4 Prozent entspricht."

    Das bestä­tigt nicht nur, was Bhakdi bereits im Frühjahr in einem Interview erläu­tert hat­te, son­dern auch die Auswertung von Marcel Barz in "Die Pandemie in den Rohdaten".

  3. "Sylvia Kaufhold
    @SylK1966
    An alle, die sich über schon beschlos­se­ne Benachteiligungen Ungeimpfter auf­re­gen: Der Präsident des Bundessozialgerichts for­dert, Ungeimpften sogar im Krankheitsfall die Lohnfortzahlung zu kür­zen und sie auch an ihren Behandlungskosten zu betei­li­gen (Schlegel, NJW 2021, 2782)"

    https://​twit​ter​.com/​S​y​l​K​1​9​6​6​/​s​t​a​t​u​s​/​1​4​4​2​7​4​2​4​8​8​6​4​5​7​0​9​8​2​5​/​p​h​o​t​o/1

    1. @ Bundes-Sozial?-Gericht

      Gut, dann dürf­te den Befangenheitsanträgen wohl in allen Fällen, an denen er in die­ser Sache betei­ligt ist, wohl auto­ma­tisch statt­ge­ge­ben wer­den – natür­lich nicht.

      Dass ich den­ke, dass jeder, der sich als Sozialrichter oder gar als Präsident des Bundessozialgerichts der­ar­tig äußert, die Kosten für die Nasenkorrektur sel­ber tra­gen soll­te, wenn sich dadurch mal jemand pro­vo­ziert fühlt, kann ich hier lei­der nicht schrei­ben. Darum las­se ich das; nicht zuletzt, weil die­se Kosten nicht von die­sem sozi­al­schma­rot­zen­den Element, son­dern von den steu­er­zah­len­den Massen getra­gen werden.

      Wenn man nicht wüss­te, dass die Nazis nie weg waren, wür­de man sich fra­gen müs­sen, aus wel­chen Löchern die gera­de gekro­chen kommen.

  4. Ich ver­ste­he auch nicht, war­um die Impfgläubigen mit der nicht vor­han­den Übersterblichkeit nicht ins sel­ber Denken geraten.

    Übersterblichkeit DE 2020 im Vergleich zum Vorjahr in %:
    Alle: 4,9%
    80+: 8%
    <80: 0,8%
    12–17 Jahre: ‑6,5%

    Ein wenig Historie, Alle in %:
    2019: ‑1,6%
    2018: 2,4%
    2017: 2,3%
    2016: ‑1,5%
    2015: 6,5% (Pandemie?)

    1968: 6,8% (Pandemie?)

    Quelle: Stat. Bundesamt, Bericht 12411–0005 und 12613–0003, 17.09.21

  5. An die­se Stelle passt wie­der der Hinweis:
    von den 80000 bedau­er­li­che Todesfällen wur­den laut Divi nur ca. 33% von den Intensivstationen gemel­det (Meldung für ALLE ITS verpflichtend!)

    Wie passt das in das Narrativ von dem zwangs­wei­sen Ende am Beatmungsgerät auf der ITS?

  6. gefälsch­te Daten mit Vorsatz, wo ist die Grundlage, der gefak­ten Zahlen der JHU, was ein rei­nes IT Projekt ohne Impressum ist, bzw. mit gefälsch­ten Impressum wo steht: unkla­re Datenlage, kei­ne Haftung des RKI

  7. Das ist auch eine net­te Veröffentlichung!

    "Wie Information und Technik Nordrhein-Westfalen als Statistisches Landesamt mit­teilt, star­ben nach den vor­läu­fi­gen Ergebnissen die­ser Statistik in den ersten elf Monaten 2020 in Nordrhein-Westfalen ins­ge­samt 3 691 Menschen ursäch­lich an COVID-19, davon allein im Monat November 1 587 Personen. Der Anteil der ursäch­lich an COVID-19 Gestorbenen an allen Verstorbenen lag im Zeitraum Januar bis November 2020 bei 1,9 Prozent, im Monat November 2020 bei 8,8 Prozent.

    Weitere 976 Personen ver­star­ben laut Todesbescheinigung mit COVID-19 als Nebenerkrankung, jedoch ursäch­lich an einer ande­ren Todesursache. Einschränkend ist jedoch dar­auf hin­zu­wei­sen, dass in bei­den Gruppen auch Fälle ent­hal­ten sind, bei denen laut der Angaben auf der Todesbescheinigung nicht klar ersicht­lich war, ob das Virus durch einen Labortest nach­ge­wie­sen oder die COVID-19-Infektion ledig­lich auf Verdacht dort ver­merkt wurde."

    https://​www​.it​.nrw/​n​r​w​-​v​o​r​l​a​e​u​f​i​g​e​-​e​r​g​e​b​n​i​s​s​e​-​d​e​r​-​t​o​d​e​s​u​r​s​a​c​h​e​n​s​t​a​t​i​s​t​i​k​-​f​u​e​r​-​j​a​n​u​a​r​-​b​i​s​-​n​o​v​e​m​b​e​r​-​2​0​2​0​-​v​e​r​f​u​e​g​bar

  8. Ich kann euch ver­si­chern, daß sich DAS zumin­dest spä­te­stens ab der drit­ten Impfung erle­digt hat. Wir hier im Ruhrgebiet, und als in Mülheim leben­de bin ich von den Städten Duisburg, Essen und Oberhausen unmit­tel­bar umge­ben, haben seit eini­ger Zeit eine merk­li­che Zunahme an Einsätzen der Sanitäter. Was "Städte" hier bedeu­tet soll­te ich noch kurz erklä­ren: Da ist eine Straße, irgend­wo auf der Straße sind dann direkt hin­ter­ein­an­der zwei Ortsschilder, die "tren­nen" dann eine Stadt von der ande­ren. Hinter dem einen heißt die Straße dann Duisburger Straße, hin­ter dem ande­ren Mülheimer Straße. Die Häuser wei­sen aber kei­ne Lücken auf. Also sind der ein­zi­ge Hinweis auf eine ande­re Stadt die Ortsschilder. Deshalb arbei­ten die KHs alle Ortsübergreifend. Deshalb bekom­men wir im Zentrum so viel mit. Auch die Einsätze in Oberhausen wegen der Drittimpfung im Altersheim haben wir tat­säch­lich aku­stisch mit­be­kom­men und uns auch dar­über unter­hal­ten was denn da los war (ich mei­ne es wäre ein Samstag gewe­sen). Mit der Steigerung der Einsätze wird es mit Sicherheit auch mehr Todesfälle geben. Das Etikett auf den Leichen wird letzt­lich das ent­schei­den­de sein. Und man muss kein Hellseher sein, um zu ahnen WORAN die Menschen gestor­ben sind/sein sollen…

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