Pandemie frisst sich durch die Denkweise der Spaßbremse

Wie bereits erwähnt, geht Corona aufs Hirn. Das scheint sich beson­ders auf ins Home Office ver­bann­te JournalistInnen und PolitikerInnen auszuwirken.

Ein schö­nes Beispiel dafür ist ein mun­te­res Geplauder, das ein "Leiter Parlamentsbüro" und eine "Redakteurin im Inlands- und im Rechercheressort" der taz mit Professor Karl Lauterbach (SPD) führen.

Es steht unter dem Titel 'Karl Lauterbach über Covid-19: „Die Pandemie ist schrecklich“'

Dort fin­den sich amü­san­te Floskeln wie die­se: „Pandemie frisst sich durch die Denkweise der Spaßbremse“ weiterlesen

Corona-Demo: Tagesspiegel betreibt Lumpenjournalismus

Ich war nicht dabei auf der heu­ti­gen Demo auf dem Rosa-Luxemburg-Platz. Mir fehlt noch immer eine kla­re Abgrenzung der Veranstaltenden von offen rechts­ra­di­ka­len UnterstützerInnen. Deshalb bin in ange­wie­sen auf die Medien, um mir ein Bild machen zu kön­nen. Was da im Angebot ist, kann nur als Meinungsmache der übel­sten Art ange­se­hen wer­den. Dabei schießt wie­der ein­mal der Tagesspiegel den Vogel ab.

Bereits am Vortag hat­te das Blatt mit die­ser "Information" aufgewartet:

'Seit vier Wochen demon­striert eine Querfront in Mitte gegen die Corona-Restriktionen. Sie nut­zen den Namen der Volksbühne dafür. Jetzt regt sich Protest… „Corona-Demo: Tagesspiegel betreibt Lumpenjournalismus“ weiterlesen

Über 300.00 Unterschriften: #LeaveNoOneBehind: Jetzt die Corona-Katastrophe verhindern – auch an den Außengrenzen!

In einer Online-Petition, die hier unter­stützt wer­den kann, heißt es:

"Besonders hart wird das Corona-Virus die­je­ni­gen tref­fen, die es ohne­hin schon schwer haben. Dazu zäh­len auch die Geflüchteten an unse­rer Außengrenze und Obdachlose, Alte, Kranke. Die Corona-Krise lässt das Leid von Schutzsuchenden, die Gewalt und die huma­ni­tä­re Katastrophe in den Hintergrund tre­ten. Dabei ist es gera­de jetzt wich­tig, zusam­men zu halten.

Das Virus unter­schei­det nicht nach Hautfarbe, Religion oder Geschlecht. Corona betrifft uns alle.

Wir wol­len die­ser Herausforderung des­we­gen gemein­sam ent­ge­gen­tre­ten. Damit wir gewin­nen und damit wir danach noch in den Spiegel schau­en können.

Damit das in Europa gelingt, müs­sen über­füll­te Flüchtlingslager schnell eva­ku­iert wer­den. Das grie­chi­sche Festland braucht dabei eben­so Unterstützung wie die Menschen auf den grie­chi­schen Inseln. Viel zu lan­ge haben wir Menschen im Stich gelassen…

Deswegen for­dern wir jetzt von EU-Kommission und den EU-Regierungen:

- Evakuierung der über­füll­ten Flüchtlingslager und Unterbringung an Orten, in denen sie vor dem Virus geschützt sind. Wir haben Platz für Menschlichkeit

- not­wen­di­ge Quarantäne- und Schutzmaßnahmen vor Corona soll­ten über­all umge­setzt wer­den um eine expo­nen­ti­el­le Ausbreitung des Virus zu ver­hin­dern. Auch in Flüchtlingslagern

- Zugang zu medi­zi­ni­scher Versorgung für Obdachlose, Geflüchtete und alle ande­ren so gut es geht

- huma­ni­tä­re und finan­zi­el­le Unterstützung der beson­ders betrof­fe­nen Gebiete, ins­be­son­de­re Griechenland, durch eine euro­päi­sche Kraftanstrengung…"

Unter den UnterzeichnerInnen fin­den sich dut­zen­de KünstlerInnen und PolitikerInnen und noch mehr AktivistInnen unter­schied­li­cher Bewegungen.

(Hinweis: Die Zahl in der Überschrift wur­de am 26.4. korrigiert.)

Auch nett

In meh­re­ren Städten der BRD sind der­ar­ti­ge Bilder auf­ge­taucht – pro­fes­sio­nell erstellt und in Wall-Werbeträgern eingebaut.

'Die Plakate mit gro­ßem SPD-Logo waren am Donnerstag ent­deckt wor­den. Sie hin­gen in soge­nann­ten City Light Poster-Vitrinen in meh­re­ren Städten, vor allem in Nordrhein-Westfalen. Unbekannte hat­ten die Kästen geöff­net und sie dort hin­ein­ge­hängt. Auch in Berlin und Frankfurt am Main wur­den Fake-Poster ent­deckt. Nach Angaben der NRW-SPD sind bis­lang fünf Motive bekannt. Bei den mei­sten von ihnen geht es um das Thema Flüchtlinge.

So ist auf einem Plakat ein Foto eines vol­len Flüchtlingsbootes zu sehen. Dazu sind die Textzeilen „Bleib' zuhau­se!“, „Meide sozia­le Kontakte!“ und „Halte Abstand!“ gestellt. Auf einem ande­ren ist zu lesen: „Großveranstaltungen in Deutschland: Abgesagt!“ „Massenlager in Moria: Jeden Tag!“ Dahinter ist ein Foto abge­bil­det, das offen­bar ein Flüchtlingslager zei­gen soll.' Link, vgl. Link

"Frauke Bank, Sprecherin der Firma Wall, geht davon aus, dass die Urheber die Plakate in der Nacht auf Donnerstag oder am Morgen auf­ge­hängt haben. Die Vitrinen sei­en dabei nicht beschä­digt wor­den." Link

Ob die Meldung meh­re­rer Medien zutrifft, der Staatsschutz ermitt­le absur­der­wei­se wegen des Verdachts der Volksverhetzung, ist noch unklar.

Weitere Fotos gibt es hier. Sie machen sehr deut­lich, daß mit der Aktion das SPD-Spiel mit gezink­ten Karten ent­larvt wer­den soll, in Sonntagsreden Mitgefühl mit Flüchtlingen zu äußern, in der Koalition aber den unmensch­li­chen Kurs gegen zehn­tau­sen­de Menschen in den Lagern mitzutragen.

Bilder, die uns gruseln sollen

Foto: Benjamin Liss

Seit Donnerstag streikt die Belegeschaft des Maschinenbauers Voith im baye­ri­schen Sonthofen.

Die IG Metall teilt dazu mit:

'Der unbe­fri­ste­te Streik beim Maschinenbauer Voith in Sonthofen beginnt an die­sem Donnerstag um 10 Uhr. "Die Streikenden wer­den um 10 Uhr ihre Arbeit nie­der­le­gen und das Werk ver­las­sen. Ab die­sem Zeitpunkt steht das Werk kom­plett still", sagt Carlos Gil, 2. Bevollmächtigter der IG Metall Allgäu. Die IG Metall und die Beschäftigten kämp­fen für den Erhalt des Standortes mit 500 Arbeitsplätzen und einen Sozialtarifvertrag. „Bilder, die uns gru­seln sol­len“ weiterlesen