Dialektik mit Känguru

Unter die­sem Titel beschreibt FAZ-Autorin Bettina Weiguny am 26.4. Aspekte des Corona-Lebens unter Einfluß ihres Marc-Uwe Kling lesen­den 13-jäh­ri­gen Sohnes.

Sie notiert die gegen­wär­ti­gen dia­lek­ti­schen Maßnahmen:

"1. Im Prinzip dür­fen wir alle das Haus nicht ver­las­sen, aber wenn wir es tun, ist es auch okay.

2. Masken sind nutz­los, aber wir soll­ten sie trotz­dem tra­gen, weil sie helfen.

3. Alle Läden sind geschlos­sen, außer denen, die geöff­net haben…

5. Es gibt kei­nen Engpass bei Lebensmitteln, nur Dinge, die feh­len oder der­zeit nicht da sind…

7. Wir kön­nen ver­schie­de­ne Symptome haben, wenn wir krank sind, aber auch ohne Symptome krank sein, Symptome haben, ohne krank zu sein, ansteckend sein ohne Symptome und vice versa.

8. Sollten wir krank gewe­sen sein, kön­nen wir spä­ter wie­der erkran­ken, dazwi­schen aber sind wir immun. Vielleicht sogar gesund. Wer weiß das schon."

Nun doch Autopsien

Wie in vie­len ande­ren Fällen hat das Robert-Koch-Institut sei­ne Meinung auch zur Frage von Autopsien bei Corona-Verdacht geändert.

Gutwillige kön­nen das Einsicht nen­nen und Reaktion auf neue Erkenntnisse. Skeptiker ver­wei­sen eher dar­auf, daß die RKI-Chefs sich eher media­lem Druck anpas­sen. Das Institut beruft sich in der Maskenfrage (wochen­lang lehn­te es eine Verpflichtung zum Tragen ab) genau­so wenig auf neue Erkenntnisse wie in der der Autopsien. Hier war ein­fach das Unverständnis aus der Fachwelt über­mäch­tig geworden:

"Der Bundesverband Deutscher Pathologen (BDP) und die Deutsche Gesellschaft für Pathologie (DGP) for­dern mög­lichst zahl­rei­che Obduktionen von Corona-Verstorbenen. Sie wider­spre­chen damit der Empfehlung des Robert Koch Instituts, in die­sen Fällen inne­re Leichenschauen zu ver­mei­den. Im Gegenteil sei es not­wen­dig, wei­te­re Erkenntnisse über die Erkrankung und deren oft erstaun­lich ful­mi­nan­ten Verlauf zu gewin­nen und offe­ne Fragen zu beant­wor­ten." Link
„Nun doch Autopsien“ weiterlesen

Dummheit in linken Medien – eine Fortsetzung

Das Versagen wei­ter Teile der orga­ni­sier­ten Linken bei der Verteidigung demo­kra­ti­scher Rechte wie dem, sich zu poli­ti­schen Demonstrationen zu ver­sam­meln, führt zu immer wüste­ren Verleumdungen der Menschen, die sich die­se Rechte nicht neh­men lassen.

Nur weni­ge klei­ne­re lin­ke Gruppen orga­ni­sie­ren in die­sen Tagen Aktionen, an denen sich Menschen betei­li­gen kön­nen und die rech­ten Rattenfängern kei­ne Anschlußmöglichkeiten bie­ten. So etwa zur Solidarität mit den Flüchtlingen in euro­päi­schen Lagern oder gegen die immer unzu­mut­ba­re­ren Arbeitsbedingungen der Beschäftigten in der Pflege und ande­ren Gesundheitseinrichtungen.

Der "lin­ke Mainstream" aus taz, ND und jun­ger Welt über­schlägt sich statt des­sen mit Diffamierungen. Jüngstes Beispiel ist ein Artikel in der heu­ti­gen jW, der allein an sei­ner Wortwahl erken­nen läßt, daß Mindestregeln des Journalismus kei­ne Rolle spie­len: „Dummheit in lin­ken Medien – eine Fortsetzung“ weiterlesen

FAZ-Redakteur radikalisiert sich

In einem Artikel der FAZ Sonntagszeitung vom 26.4., der bemer­kens­wer­ter­wei­se auf der Webseite der Zeitung nicht zu fin­den ist, setzt sich der Autor Thilo Komma-Pöllath mit der Corona-Erkrankung sei­nes 85-jäh­ri­gen demen­ten Vaters auseinander.

Er ver­sucht zu ver­ste­hen, war­um sein Vater trotz eines seit dem 18. März gel­ten­den Kontaktverbots infi­ziert wer­den konn­te. Er kon­tak­tiert den Stationsleiter des Pflegeheims.

"Am Tag es posi­ti­ven Testergebnisses hat­te er umge­hend mei­ne Mutter infor­miert. Neben mei­nem Vater sei­en neun wei­te­re Patienten erkrankt, so der Leiter zu mei­ner Mutter. Als ich dem Stationsleiter auf den Kopf zusa­ge, dass das Virus ja nur über die Pflegekräfte oder das Küchenpersonal in das Heim ein­ge­schleppt wor­den sein konn­te, wie­der­holt er nur, dass man die Infektionskette nich nach­voll­zie­hen kön­ne. Wie vie­le Pflegekräfte erkrankt sei­en? Dazu kön­ne er nichts sagen. Ob denn die Pflegekräfte alle zwei Tage, wie von Experten gefor­dert, auf das Virus regel­ge­te­stet wer­den? Jetzt end­lich ein Antwort: 'Leider nein, regel­mä­ßi­ge Tests gibt es nicht.' Vom ört­li­chen Gesundheitsamt bekom­me man nicht genü­gend Tests zur Verfügung gestellt… „FAZ-Redakteur radi­ka­li­siert sich“ weiterlesen

1. Mai in Berlin: Versammlung der besonderen Art

Unter dem Motto "Evakuiert Moria! Heraus zum Revolutionären 1. Mai!" wer­den in die­sem Jahr unge­wöhn­li­che Aktionsformen ange­kün­digt. In einem Aufruf heißt es

"Haltet dabei den Mindestabstand ein und ver­mummt euch mit Schals oder Masken. Und bleibt in Bewegung. Ab 18.20 Uhr wer­den wir über Twitter und die Website nach­ein­an­der mit zeit­li­chem Abstand Orte in Kreuzberg 36 bekannt­ge­ben, zu denen wir uns dann über ver­schie­de­ne Wege bege­ben wer­den. Informiert die ande­ren, die kein mobi­les Internet haben. Wir wol­len die Straßen mit unse­ren anti­ras­si­sti­schen, anti­pa­tri­ar­cha­len und anti­ka­pi­ta­li­sti­schen Inhalten flu­ten… „1. Mai in Berlin: Versammlung der beson­de­ren Art“ weiterlesen

Wer Fragen stellt, ist schnell Antisemit

Wie schnell man sich in Zeiten von Corona vom Gedanken der Aufklärung und der wis­sen­schaft­li­chen Welterkenntnis ent­fer­nen kann, zeigt uns in der Zeitung "Neues Deutschland" ein Daniel Schwerd.

"Wir wer­den als nack­te, dum­me Affen gebo­ren. Innerhalb unse­rer Lebensspanne ler­nen wir in Jahrtausenden gesam­mel­tes Wissen und gewach­se­ne Kultur durch Beobachtung der Umwelt, durch per­ma­nen­tes Zusammensetzen und In-Zusammenhang-Setzen von Informationen. Eine ein­fa­che­re, aber stär­ke­re Erklärung zie­hen wir dabei einer vagen, kom­pli­zier­ten oder schwe­rer nach­voll­zieh­ba­ren vor. Und das ist zugleich auch eine Schwäche: Der Mensch bemüht sich, Muster im Chaos zu erken­nen, wo kei­nes ist. Er ver­sucht, Informationen in Zusammenhang zu set­zen, die kei­nen erkenn­ba­ren Zusammenhang haben. Er ist auf der Suche nach Gründen, wo er kei­ne fin­den kann. So ent­ste­hen Mythen… „Wer Fragen stellt, ist schnell Antisemit“ weiterlesen

Krankenhausschließungen: Der Irrsinn geht weiter

Wer geglaubt hat­te, in Zeiten von Corona sei die Debatte um den "Expertenrat" von Bertelsmann & Co., mas­sen­haft Krankenhäuser zu schlie­ßen, been­det, irrt gewaltig.

Das Prinzip, mit dem die Politik dabei vor­geht, wur­de schon 2015 von Prof. h.c. Dr. med. Almut Tempka, Oberärztin am Centrum für Muskuloskeletale Chirurgie der Berliner Charité, beschrieben:

"Die Idee sei dabei gewe­sen, die ver­meint­lich schlecht funk­tio­nie­ren­den Krankenhäuser durch eine Unterfinanzierung in die Insolvenz zu trei­ben – ohne dass die Politik selbst Kliniken schlie­ßen muss." Link

Ein aktu­el­ler Fall von vielen:

'Nürnberger Theresien-Krankenhaus wirft Spahn Wortbruch vor

Das St. Theresien-Krankenhaus in Nürnberg erhebt schwe­re Vorwürfe gegen Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU). Es bestehe der Verdacht, dass er durch sein Verhalten in der Corona-Krise die Schließung klei­ner Kliniken betreibt. „Krankenhausschließungen: Der Irrsinn geht wei­ter“ weiterlesen

"Das Rezept der Politik ist apokalyptische Panikmache"

So was kann nur von einer Querfront kom­men. Oder son­sti­gen Verschwörungstheoretikern. Zu denen man seit Freitag auch die "Berliner Zeitung" zäh­len muß.

Dort ist die­ser staats­feind­li­che Spruch zu lesen, eben­so defä­ti­sti­sche Sätze wie:

"Die Politik hat jedes Maß ver­lo­ren. Ihre Verordnungen grei­fen tief in unser Leben ein… Man macht sich kaum eine Vorstellung, wie sehr sich unser Lebensgefühl und unser sozia­les Verhalten ändern wer­den, wenn wir über­all Maskenmännern und Maskenfrauen in die Augen schau­en werden…

Die Verordnung des Mindestabstands von 1,50 Meter auf Spielplätzen ist an Irrsinn nicht zu über­bie­ten. Die Zerstörung der Gastronomie-Branche in Berlin kann auch durch Almosen nicht abge­wen­det werden..

Die aus den Fugen gera­te­ne Politik gibt kei­ne Hoffnung. Man wer­de über die zwei­te Welle der Öffnung erst ent­schei­den, wenn die Zahlen das her­ge­ben, sagt der Senat. Welche Zahlen? Wer erstellt die Zahlen? Wer über­prüft sie? Wer berech­net wel­che Modelle, zieht Schlussfolgerungen und über­nimmt Verantwortung? Das Rezept der Politik ist apo­ka­lyp­ti­sche Panikmache. Sie flieht in intrans­pa­ren­te Experten-Berechnungen." Link

Bundesweit zahlreiche Menschen auf Demos

Gestützt auf meh­re­re Gerichtsurteile, die Demonstrationsverbote gekippt hat­ten, ist es in meh­re­ren Orten am Wochenende zu Demonstrationen gegen die Einschränkung von Grundrechten durch die behörd­li­chen Coronamaßnahmen, aber auch zu den Themen Flüchtlingshilfe und Klimaschutz gekommen.

Dabei gab es unter­schied­li­che Intentionen.

In Darmstadt war der Auftritt von 100 Menschen geprägt von Parolen wie "Corona tötet – Rassismus auch". s. Video der Hessenschau, in dem auch Prof. Martin Will vor Präzedenzfällen warnt.

"In Frankfurt ist es am Samstag (25.04.2020) auf dem Opernplatz zu meh­re­ren Verstößen gegen das Corona-Kontaktverbot gekom­men, mel­det die Hessenschau. Bei meh­re­ren klei­nen Demonstrationen hat­ten sich Passanten und Demonstranten ver­mischt. Als Folge sei­en hun­der­te Menschen auf dem Opernplatz gewe­sen, zu vie­le Menschen in Zeiten des Coronavirus Sars-CoV‑2. Die Polizei gab gegen­über der hes­sen­schau an, sie habe die Menschen mit Lautsprecherdurchsagen und in Gesprächen zur Einhaltung des Mindestabstands auf­ge­for­dert. Nicht immer kamen alle dem nach, wes­halb die Polizei meh­re­re Bußgeldverfahren ein­lei­te­te." Link „Bundesweit zahl­rei­che Menschen auf Demos“ weiterlesen