Hamm dreht durch: "XXL-Hochzeit"

wdr​.de ent­wickelt sich immer mehr zum "Unterschicht-Fernsehen". Am 23.9. liest man dort, ein­ge­packt in lau­ter Konjunktive:

»Nach einer ein­zi­gen XXL-Hochzeit ist die Zahl der Corona-Fälle in Hamm dra­stisch gestie­gen. Hamms OB Hunsteger-Petermann will die Verantwortlichen zur Rechenschaft ziehen.

So außer sich, hat man Hamms Oberbürgermeister Thomas Hunsteger-Petermann sel­ten erlebt. "Es kann nicht sein , dass eine ein­zi­ge Familie mit ihrer Familienfeier eine gan­ze Stadt durch­ein­an­der­bringt oder im schlimm­sten Fall sogar noch einen Lockdown aus­löst.", schimpft er.

Massive Verstöße gegen Corona-Regeln?

Auslöser für Hunsteger-Petermanns Zorn sind eine pri­va­te Hochzeit und ein wei­te­res damit ver­bun­de­nes Fest Anfang September in Hamm und Dortmund. Dort kamen meh­re­re hun­dert Menschen zusam­men. Es soll mas­si­ve Verstöße gegen Corona-Regeln gege­ben haben, Teilnehmerlisten sol­len nicht ord­nungs­ge­mäß geführt wor­den sein.

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(In die Tasche) gelogen: "Die App wirkt"

tages​schau​.de ver­mel­det allen Ernstes die "Corona-Warn-App" als Erfolgsgeschichte:

»Bisher hät­ten mehr als 18 Millionen Nutzer die App auf ihr Smartphone her­un­ter­ge­la­den – das sei außer­or­dent­lich viel, sag­te Kanzleramtschef Helge Braun in Berlin… 100 Tage nach ihrem Start bezeich­net er die Anwendung, die Nutzer bei einem Kontakt zu einem Corona-Infizierten war­nen soll, als "gro­ße Erfolgsgeschichte".«

Am 17.8. waren es 17,2 Millionen. Damals gab es 2.377 Anrufe pro Woche bei der Hotline, heu­te sind es 1.500 – bei stei­gen­den "Fallzahlen". tages​schau​.de teilt Verwirrendes mit:

»Laut einer Forsa-Umfrage im Auftrag von RTL und ntv hat der­zeit ein knap­pes Drittel der Bundesbürger (30 Prozent) die App auf dem Smartphone instal­liert. Sieben Prozent der Nutzer gaben an, bereits über die App benach­rich­tigt wor­den zu sein, dass sie sich in unmit­tel­ba­rer Nähe zu einer infi­zier­ten Person auf­ge­hal­ten haben.«

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Euromomo: Normale Sterblichkeit in Europa

»Euromomo (auch EuroMomo; Eigenschreibweise meist EuroMOMO oder EUROMOMO) ist seit Ende der 2000er Jahre ein Projekt zur fort­lau­fen­den und zeit­na­hen Überwachung der Übersterblichkeit gro­ßer Teile Europas. Ihm sind inzwi­schen 18 euro­päi­schen Staaten, die vier Landesteile des Vereinigten Königreiches sowie die zwei deut­schen Bundesländer Berlin und Hessen ange­glie­dert.« Wikipedia

Paradoxe Intervention

Auf mul​ti​po​lar​-maga​zin​.de erscheint heu­te ein Beitrag ("Schwarze Wahrheiten") mit einem ver­blüf­fen­den Taktik-Vorschlag für "Corona-Gegner":

"… Schwarze Wahrheiten sind Übertreibungen, die ihr Objekt so voll­stän­dig beja­hen, dass es dadurch zer­stört wird…

Was bedeu­tet das für die aktu­el­len Demos gegen den Corona-Ausnahmezustand? Um in der gro­ßen Breite wirk­sam zu wer­den, dür­fen die Proteste nicht die Maßnahmen kri­ti­sie­ren – das ist es, was alle erwar­ten –, son­dern sie müs­sen die Maßnahmen eksta­tisch beja­hen. Das wider­spricht dem her­kömm­li­chen Diskurs voll­kom­men. Die Demonstranten müs­sen Regierung, Polizei, Medien und Gegendemonstranten auf deren eige­nem Gebiet noch weit über­tref­fen. Ihre Forderungen müs­sen viel här­ter sein, absurd här­ter. Und das muss auch sicht­bar werden.

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Immer mehr ÄrztInnen rebellieren gegen Spahn

"Gedämpftes Echo auf Spahns neu­en Vorstoß zu Fieberambulanzen" über­schreibt aerz​te​zei​tung​.de einen Beitrag am 21.9.

»Spahn hat­te im Interview mit der "Rheinischen Post" gefor­dert, "im Herbst regio­nal und lokal soge­nann­te Fieberambulanzen" flä­chen­deckend ein­zu­rich­ten, an die sich Patienten mit klas­si­schen Atemwegssymptomen wie "Corona und Grippe" wen­den könn­ten. Er set­ze dabei auf die KVen.

"Es geht dar­um, eine Infrastruktur zu haben, die sicher­stellt, dass sich die Menschen im Wartezimmer nicht unter­ein­an­der anstecken", kon­kre­ti­sier­te Spahn in einem Statement für die TV-Kameras am Montagnachmittag sei­ne Aussage. Dafür kämen Schwerpunktsprechstunden, Schwerpunktpraxen und "regio­na­le Fieberambulanzen" infrage.

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Wie war das noch… mit der Aufzugfahrt von Spahn und Bouffier?

»Die schlag­zei­len­träch­ti­ge Aufzugsfahrt von Bun­des­ge­sund­heits­mi­nis­ter Jens Spahn und Hessens Regierungschef Volker Bouffier (bei­de CDU) mit­ten in der Coronakrise bleibt ohne Folgen.

"Der Landkreis Gießen hat als zustän­di­ge Ordnungsbehörde die Ermittlungsverfahren nach dem als 'Fahrstuhlgate' in den Medien bekannt gewor­de­nen Vorfall am Universitäts­klinikum Gießen ein­ge­stellt", teil­te der Kreis gestern mit.

Ein Foto hat­te Mitte April für Wirbel gesorgt. Es zeigt, wie sich bei einem Besuch des Gießener Uni-Klinikums unter ande­rem Bouffier, Spahn sowie Hessens Sozialminister Kai Klose (Grüne) trotz der Coronaabstandsregeln zusam­men mit ande­ren Personen in dem Aufzug drän­geln. Danach waren meh­re­re Anzeigen eingegangen…

Das mel­de­te am 17.9. aerz​te​blatt​.de. hes​sen​schau​.de ergänzt:

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Hamburger Ärzte-Chef legt gegen "Corona-Strategen" nach: "Wer infiziert ist, ist nicht krank"

So ist ein Interview mit Walter Plassmann, Vorstand der Kassenärztlichen Vereinigung Hamburg, auf focus​.de vom 23.9. über­schrie­ben. Dort ist zu lesen:

»Walter Plassmann über…
…die Reaktionen auf sei­nen Gastbeitrag im "Hamburger Abendblatt": "Wir (Kassenärztliche Vereinigung Hamburg) haben sehr vie­le Mails bekom­men. Davon waren genau zwei kri­tisch. Der Tenor der mei­sten Nachrichten war getra­gen von Zustimmung, nach dem Motto: 'Endlich sagt mal einer was'. Viele haben mich in mei­nem Wunsch und der Forderung bestärkt, eine gesell­schaft­li­che Debatte zu unter­stüt­zen, die nicht immer nur Worst-case-Szenarien zum Maß aller Dinge macht. Statt Panik und Hysterie zu ver­brei­ten, soll­ten Politik, Wissenschaft und Medien das der­zei­ti­ge Infektionsgeschehen in das rich­ti­ge Verhältnis stel­len, es ein­ord­nen, bewer­ten und den Menschen ver­nünf­tig nahe­brin­gen. Viele posi­ti­ve Rückmeldungen kamen in die­ser Hinsicht von Ärzten, das hat mich sehr gefreut."

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Blanke Bedenken

blan​ke​be​den​ken​.org ist eine pri­va­te Initiative von bun­des­weit ver­netz­ten Hausärztinnen und Hausärzten. Auf der Webseite ist zu lesen:

»Wir wol­len knap­pe Schutzausrüstung nicht für medi­zi­nisch unnö­ti­ge Untersuchungen ver­schwen­den, wenn wir das Problem tele­fo­nisch lösen können. 
Warum soll­ten wir poten­ti­ell infek­tiö­se Patientinnen und Patienten zu unse­ren chro­nisch Erkrankten in die Praxen bestel­len? Menschen, denen es gut genug geht, dass sie eigent­lich nur unse­ren ärzt­li­chen Rat per Telefon und eine Krankmeldung benö­ti­gen, nicht aber eine kör­per­li­che Untersuchung.

Wir HausärztInnen sind gewohnt leich­te Verläufe beob­ach­tend zu beglei­ten und ggf. bei jeg­li­cher Verschlechterung die Betreuung zu inten­si­vie­ren und gefähr­li­che Verläufe zeit­nah zu erken­nen und abzuwenden.
Eine Krankmeldung ist aus medi­zi­ni­scher Sicht oft auch tele­fo­nisch mög­lich, ins­be­son­de­re wenn wir die Erkrankten gut ken­nen und ein­schät­zen können.
Nicht nur in einer Pandemie und zeit­lich befri­stet, son­dern immer!

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"Fakten-Checker": Studie ist falsch, weil sie falsch ist ("teils sehr absolut")

Die Studie des Deutschen Netzwerks Evidenzbasierte Medizin e.V. von Anfang September (s. Forschergruppe sieht offe­ne Fragen zur Maskenpflicht) hat hohe Wellen geschla­gen. Die bezahl­ten "Fakten-Checker" mach­ten sich umge­hend ans Werk, um die bedroh­li­che Infragestellung der Regierungsmaßnahmen durch Fachleute gera­de zu rücken.

Wie dümm­lich und tau­to­lo­gisch sie mit­un­ter dabei vor­ge­hen, zeigt ein Beitrag "Angesehener Fachverband ver­brei­tet irre­füh­ren­de Infos und frag­wür­di­ge Empfehlungen" auf med​watch​.de am 17.9:

»Ausgerechnet bei Stellungnahmen des Deutschen Netzwerks für evi­denz­ba­sier­te Medizin gibt es meh­re­re Aussagen, die falsch, irre­füh­rend und unbe­legt sind – oder auch als Verschwörungstheorie ange­se­hen wer­den kön­nen. Das Netzwerk erklär­te zeit­wei­lig sogar, der­zeit sei­en kei­ne ein­schnei­den­den Maßnahmen nötig, die über die übli­che Hygiene hinausgehen. «

Bislang galt eine Position mit die­sem Verdikt als erle­digt. Da es sich um einen "ange­se­he­nen Fachverband" han­delt, reicht das dies­mal nicht mehr.

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