Richtige Kritik aus falschem Grund

Auf hei​se​.de (Telepolis) heißt es am 24.9.:

»Unbemerkt von der Öffentlichkeit hat der Bundestag die vor­sorg­li­che Aufhebung der poli­ti­schen Immunität sei­ner Mitglieder bis zum 31. Dezember 2020 verlängert

Der Tagesordnungspunkt dau­er­te knapp fünf Minuten. Dann hat­te der Bundestag am 17. September 2020 ohne gro­ßes Aufsehen eine Maßnahme ver­län­gert, die eigent­lich am 30. September aus­lau­fen soll­te: die vor­sorg­li­che Aussetzung der poli­ti­schen Immunität sei­ner Mitglieder nach dem Infektionsschutzgesetz.«

Tatsächlich wur­de der § 126a der Geschäftsordnung des Deutschen Bundestages geän­dert. Dieser"§ 126a Besondere Anwendung der Geschäftsordnung auf Grund der all­ge­mei­nen Beeinträchtigung durch COVID-19" sieht vor:

»Der Deutsche Bundestag ist abwei­chend von § 45 Absatz 1 beschluss­fä­hig, wenn mehr als ein Viertel der Mitglieder im Sitzungssaal anwe­send ist.«

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“Die Verwendung eines Tests mit unbekannter Rate an falsch-positiven Ergebnissen ist furchtbar.”

Mike Yeadon war von 1995–2011 "Chief Scientific Officer, Allergy & Respiratory Research Pfizer R&D". Seit 2011 betreibt er eine Firma mit die­sem Zweck: "Professional advice on rese­arch direc­tion, design of pre­cli­ni­cal and ear­ly cli­ni­cal tests to gene­ra­te value, exe­cu­ti­on and phar­ma needs in the mar­ket­place." Im "Imperial College London" sind bis 2013 zwan­zig wis­sen­schaft­li­che Publikationen von ihm bekannt.

leh​rer​-fuer​-auf​klae​rung​.de berich­tet am 26.9.:

»In einem Interview für den bri­ti­schen Kanal talkRadio wur­de der ehe­ma­li­ge wis­sen­schaft­li­che Chefberater des Pharmakonzernz Pfizer, Dr Mike Yeadon, zu den nähe­ren Umständen der auch im UK statt­fin­den­den Massentests auf SARS-CoV‑2 befragt.

Seine Kernaussagen sind eindeutig:

      • Ein signi­fi­kan­ter Anteil der "Infizierten”, oder sogar alle angeb­li­chen Fälle von Neuinfektionen, die auf­grund der PCR-Tests iden­ti­fi­ziert wer­den, könn­te auf­grund falsch-posi­ti­ver Ergebnisse zustan­de kommen…

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Chef-Virologe der Charité: Arzt hält 278.000 Corona-Tote in Deutschland für möglich

»Der Chef-Virologe der Berliner Charité hält es für mög­lich, dass sich das Coronavirus erst dann nicht wei­ter ver­brei­tet, wenn zwei von drei Menschen zumin­dest vor­über­ge­hend immun sind, weil sie die Infektion schon hin­ter sich hätten.

Christian Drosten rech­ne­te der "Neuen Osnabrücker Zeitung" vor, was das bedeu­tet: "Bei einer Gesamtbevölkerung von 83 Millionen wären zwei Drittel fast 56 Millionen Menschen, die sich infi­zie­ren müss­ten, um die Ausbreitung zu stop­pen. Bei einer Mortalität von 0,5 Prozent wäre in dem Fall mit 278.000 Corona-Todesopfern zu rechnen."

Drosten erklär­te aber auch: Jedes Jahr wür­den in Deutschland 850.000 Menschen ster­ben. Das Altersprofil sei ähn­lich wie bei den Todesfällen durch das neue Virus. Heißt: "Bei lang­sa­mer Verbreitung wer­den Corona-Opfer in der nor­ma­len Todesrate verschwinden."

Um das Virus zu brem­sen, for­dert er ein Verbot von Großveranstaltungen mit mehr als 1000 Teilnehmern. Zu bun­des­wei­ten Schulschließungen sag­te er: "Die Idee ist gut. Aber das ist eine Maßnahme, die wir der Gesellschaft nur ein­mal zumu­ten kön­nen. Wir soll­ten die­se Karte auf­be­wah­ren, damit wir sie im Herbst zie­hen kön­nen, oder im Juni, wenn uns das Virus kei­ne 'Sommerpause‘ beschert. Jetzt wäre es wohl noch zu früh."«

Ok, das ist gemein. Die Aussagen stam­men vom 6.3. Aber immer­hin waren sie die Grundlage für alles Folgende.

t‑online: Hässliche Post für Steine-Drehen

»Mein Name ist Lars Wienand, und ich weiß, dass ich sehr vie­les nicht weiß. Das ist oft auch mei­ne Herangehensweise bei Themen, die ver­meint­lich ein­deu­tig zu sein schei­nen. Ich bin Head of Recherche.«

Gute Voraussetzungen für den Chefrechercheur von t‑online.de. Seine Arbeitsweise beschreibt er so:

»Da ist es manch­mal gefragt, schnell die Echtheit einer Information oder eines Bildes zu prü­fen. Ich bekom­me aber immer wie­der auch die Zeit, vie­le Steine umzu­dre­hen und dar­un­ter zu schau­en. Ich kann so dazu bei­tra­gen, dass wir bei t‑online.de Dinge ans Licht brin­gen, die Beteiligte lie­ber ver­bor­gen hal­ten wür­den. Deshalb bekom­me ich ab und an auch häss­li­che Post.«

Was so beim Steine-Drehen ans Licht kommt und wer eigent­lich hin­ter t‑online steckt, dazu ein paar Infos.

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Deutscher Minister: Mehr Tote durch Lockdown als durch Coronavirus selbst

Während Teile des Bundeskabinetts sich Wahnvorstellungen hin­ge­ben (Merkel, Söder), Quarantäne-Vorschriften für sich außer Kraft set­zen (Altmaier), AHA in ihrem Umfeld nicht so ernst neh­men (Maas, Spahn) oder mit immer neu­en Lügen ihren Kopf ret­ten wollen(Scheuer), fällt Einer aus dem Rahmen, und zwar gehörig.

»An den Folgen der Beschränkungen des öffent­li­chen Lebens wer­den weit mehr Menschen ster­ben als am Coronavirus. Dies meint der deut­sche Bundesminister für wirt­schaft­li­che Zusammenarbeit und Entwicklung, Gerd Müller (CSU). Müller warnt im Handelsblatt, dass man allein auf dem afri­ka­ni­schen Kontinent die­ses Jahr mit zusätz­lich 400.000 Malaria-Toten und HIV-Opfern sowie eine hal­be Million mehr, die an Tuberkulose ster­ben wer­den, rech­ne. Die Covid-Pandemie habe eine der größ­ten Armuts- und Hungerkrisen aus­ge­löst, die öko­no­mi­schen Kollateralschäden der Pandemie trä­fen vor allem die Entwicklungs- und Schwellenländer. Viele Hilfsprogramme des Westens sei­en laut Müller nicht aus­rei­chend finan­ziert, weil Industrieländer sich so sehr auf die Corona-Bekämpfung zu Hause fokus­sie­ren. Der Blick auf die Probleme in der Welt gehe daher ver­lo­ren.«

Das berich­tet am 28.9 da "unab­hän­gi­ge, katho­li­sche, öster­rei­chi­sche Internetmagazin" kath​.net. Müller hat­te vor zwei Wochen sei­nen Rückzug aus der Bundespolitik ange­kün­digt. Jetzt traut er sich was.

Merkel blamiert sich: "Weihnachten 19.200 Fälle am Tag"

Dieses Ereignis kann man epo­chal nen­nen (gro­ße Worte sind gefragt in Corona-Zeiten). welt​.de erklärt heu­te: Die Kanzlerin spinnt. Nein, das ist nicht das Wort, das die Zeitung ver­wen­det. Aber es trifft den Kern, wenn die Meldung stimmt. Wir lesen:

»In Deutschland neh­men die Corona-Infektionen rasant zu, Bundeskanzlerin Merkel ist besorgt. Jetzt pro­phe­zeit sie in einer Hochrechnung bis zu 19.200 Infektionen am Tag – zu Weihnachten. Wie kommt sie zu so einer Prognose und stimmt sie? WELT hat nachgerechnet.

19.200? Auf den Hunderter genau will die Kanzlerin wis­sen, wie vie­le neue Corona-Fälle es zu Weihnachten in Deutschland geben könn­te, wenn die Pandemie nicht rasch wie­der ein­ge­dämmt wird?

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Bergamo verblasst – nehmen wir doch Indonesien!

Mangels zum Gruseln geeig­ne­ter Geschichten aus dem eige­nen Land ver­sucht die FAZ am 25.9., Panik über einen Bericht aus Indonesien zu erzeugen.

»Am Anfang der Pandemie hat­ten die poli­tisch Verantwortlichen noch mit den Bildern aus Bergamo argu­men­tie­ren kön­nen. Die vie­len Corona-Toten in ita­lie­ni­schen Krankenhäusern waren die Erklärung für die Einschränkungen in Deutschland gewe­sen. Doch zum gro­ßen Glück ist es hier nie so weit gekom­men. Gut für die Menschen. Das Geschäft der Politik macht das schwe­rer. Ohne Bilder und Eindrücke ist es schwie­rig, Gefahren so zu ver­deut­li­chen, dass die Menschen bereit sind, Einschränkungen zu akzeptieren.«

Das hat­te das Blatt am glei­chen Tag in einem Kommentar bedau­ert. Nun also Indonesien.

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Vertrauen schwindet

»Das Vertrauen, dass an der Spitze des Staates nach medi­zi­ni­schen Erwägungen ent­schie­den wird, schwindet.«

Das beob­ach­tet die FAZ vom 25.9. Freilich bezieht sie das auf Israel.

»"Gebete und Demonstrationen" dür­fen nur noch unter frei­em Himmel mit höch­stens zwan­zig Menschen statt­fin­den. Mit einer mäch­ti­gen Ausnahme: Am höch­sten Feiertag Jom Kippur, der am Sonntag beginnt, dür­fen die Synagogen besucht wer­den. Die Ultrafrommen sind der wich­tig­ste Koalitionspartner des Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu.

Netanjahu verstößt gegen Quarantäne

Für den Epidemiologen Hagai Levine, der zum Corona-Beraterstab der Regierung gehört, ist das eine fata­le Entscheidung. "Mehr als zwei Millionen Israelis gehen zu Jom Kippur in die Synagoge", sag­te Levine in einer Pressekonferenz… Stundenlang sei im Kabinett über das Verbot von Demonstrationen (die seit Wochen gegen Netanjahu lau­fen) debat­tiert wor­den, wo doch bekannt sei, dass sich Infektionen vor allem in geschlos­se­nen Räumen verbreiten…

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Söder hat nicht alle Tassen im Schrank

Laut FAZ vom 28.9. (Druckausgabe) hat Markus Söder eine Rede gehal­ten. Ihr Inhalt wur­de rauf und run­ter zitiert in sämt­li­chen Medien und inter­es­siert hier nicht wei­ter. Das Motto sei­ner Rede war laut FAZ geklaut aus eine Fantasy-Serie und lautete :

»Winter is coming. Söder hat­te es schon in Pressekonferenzen benutzt, um die Bedrohlichkeit einer zwei­ten Corona-Welle zum Ausdruck zu brin­gen… Am Samstag nun hat­te Söder eine Tasse mit der Motto-Aufschrift vor sich auf dem Schreibtisch stehen…

Kurz dar­auf schüt­te­te Söder aus einer Kanne hei­ße Flüssigkeit in sei­ne Tasse, bei der es sich offen­bar um einer Zaubertasse han­del­te. Aus dem Schriftzug "Winter is coming" war nun gewor­den: "Winter is here". Beim stell­ver­tre­ten­den CSU-Generalsekretär Florian Hahn kam das gut an, per Twitter lob­te er "die Kunst, eine Tasse zur Botschaft zu machen"

Chef-Perkulationist Drosten soll­te sich Sorgen um die Konkurrenz machen (s. Wenn die Zahlen sin­ken, braucht es Perkolation. Neues aus dem Tollhaus). Und der Volksmund weißt: Kräht der Hahn auf dem Mist, bleibt die Jahreszeit, wie sie ist.

Fakten-Checker – Wer sie finanziert

Mehrfach war hier die Rede von fal­schen "Fakten-Checks" auf cor​rec​tiv​.org (Alice soll­te lesen ler­nenDemozahlen – die Tricks der "Faktenchecker"). Nachzutragen bleibt die Finanzierung des Portals. Wikipedia teilt dazu mit*:

Spender Summe
Brost-Stiftung 3.746.090
Schöpflin Stiftung 835.000
Omidyar Network 640.051,24
Adessium Foundation 382.000
Google Digital News Initiative 370.000
Open Society Foundations 303.393,3
Rudolf Augstein Stiftung 254.111,13
Deutsche Telekom 245.000
Bundeszentrale für poli­ti­sche Bildung 209.294
Hamburger Stiftung zur Förderung von Wissenschaft und Kultur 178.000
Stiftung Mercator 158.691,59
Landesanstalt für Medien Nordrhein-Westfalen 120.050
Facebook 105.000
Cassiopeia Foundation 100.000

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