Auch zu Corona: Meinungsmacht von t‑online

Der Artikel wur­de zu lang und die Nacht zu spät, des­halb fehl­ten ver­spro­che­ne Infos, wer eigent­lich hin­ter t‑online steckt, in dem Beitrag über Glanzlichter des Schaffens des "Head of Recherche" von t‑online. Da das Portal sei­ne Gelder auch mit "Faktenchecks" und "Berichten" über Corona ver­dient, kann das hier von Interesse sein.

Die mei­sten Menschen wer­den bei t‑online an die Telekom den­ken. Das ist nicht ganz falsch. Darauf deu­ten der magen­ta-far­be­ne Punkt hin und die Möglichkeit, von dort auf E‑Mails und ande­re Dienste der Telekom zuzu­grei­fen. Allerdings gehört das Unternehmen sein 2015 der Ströer Digital Publishing GmbH. Chefredakteur ist Florian Harms (ehe­mals Chefredakteur Spiegel Online). Diese Daten stam­men von Wikipedia. Dort ist auch zu erfah­ren:

»Die Ströer SE & Co. KGaA ist ein inter­na­tio­nal täti­ges Unternehmen mit Sitz in Köln, das in der Vermarktung von Online- und Außenwerbung tätig ist. Darüber hin­aus betreibt Ströer die Internetportale giga​.de, spie​le​tipps​.de (über­nom­men von der ECONA AG), kino​.de, desi​red​.de, fami​lie​.de und die Newsportale t‑online.de (über­nom­men von der Deutschen Telekom) und wat​son​.de.«

Interessant ist zudem, daß das Online-Portal Statista mehr­heit­lich im Besitz von Ströer ist. Dort sind, meist gegen Entgelt, vie­le Statistiken zu Corona zu fin­den. Es zählt zu den erfolg­reich­sten Statistikdatenbanken der Welt.

„Auch zu Corona: Meinungsmacht von t‑online“ weiterlesen

Versuchskaninchen aus Quarantäne und abgelaufene Medikamente

Die kli­ni­sche Prüfung eines Arzneimittels war bis zum 31. August 2020 in Österreich für schüt­zens­wer­te Personen stark ein­ge­schränkt. Dazu gehör­ten Schwangere, Minderjährige, psy­chisch kran­ke Personen und Wehrpflichtige. Insbesondere galt:

»Die kli­ni­sche Prüfung eines Arzneimittels darf an Personen, die auf gericht­li­che oder behörd­li­che Anordnung ange­hal­ten oder gemäß dem Unterbringungsgesetz unter­ge­bracht sind, nicht durch­ge­führt werden.«

Die behörd­li­che Anordnung beschreibt die Quarantäne. Seit dem 1.9. gilt eine Verordnung "betref­fend Sonderregelungen für Arzneimittel für die Dauer der Pandemie mit COVID-19". Danach wird die­ses Verbot auf­ge­ho­ben für Menschen in Quarantäne "auf­grund einer Infektion mit SARS-CoV‑2" bzw, "auf­grund des Auftretens von Infektionen mit SARS-CoV‑2".

Zusätzlich wird die Möglichkeit eröff­net, abge­lau­fe­ne Medikamente "in Verkehr zu bringen".

„Versuchskaninchen aus Quarantäne und abge­lau­fe­ne Medikamente“ weiterlesen

"Die Zeit" zu Merkels 19.200 – alles paletti

"Schiere Panikmache" wird ver­mut­lich jeder klar den­ken­de Mensch zu Merkels Zahlen sagen. Ganz anders so man­ches "Qualitätsmedium". zeit​.de vom 29.9. etwa:

»Merkels Überschlagsrechnung ist durch­aus plau­si­bel, das zei­gen auch epi­de­mio­lo­gi­sche Modelle. Diese sind ein nütz­li­ches Werkzeug im Infektionsschutz und kön­nen dabei hel­fen, zu ver­ste­hen, wie sich die Infektionszahlen künf­tig ent­wickeln könn­ten. Entscheidend dafür ist der soge­nann­te R‑Wert. Er beschreibt – in der Theorie – wie vie­le Menschen ein Infizierter ansteckt. Solange R grö­ßer ist als eins, brei­tet sich das Virus expo­nen­ti­ell aus: Das heißt, das Wachstum wird immer schneller.

Aktuell liegt er über eins. Und dar­aus lässt sich ein Trend errech­nen: Bei einem R‑Wert von 1,17, wie er aktu­ell im Lagebericht des RKI vom 27. September zu fin­den ist, pro­gno­sti­ziert ein epi­de­mio­lo­gi­sches Modell, das ZEIT ONLINE…für Weihnachten knapp 20.000 Neuinfektionen.«

Dafür wird eine net­te inter­ak­ti­ve Grafik ange­bo­ten, mit der man mit den Zahlen des RKI vom 29.9. (R‑Wert 1,03) auf nicht ein­mal 10.000 käme – abge­se­hen davon, daß die­se Hochrechnerei ohne­hin nur ein unrea­li­sti­sches Zahlenspiel darstellt:

„"Die Zeit" zu Merkels 19.200 – alles palet­ti“ weiterlesen

"Mit Reiserückkehrer-Tests Steuergelder verpulvert"

Einer, der damit Geld ver­dient, fühlt sich offen­bar nicht wohl in die­ser Situation. Oliver Harzer ist Geschäftsführer von Bioscientia, einem der größ­ten medi­zi­ni­schen Labore in Deutschland. In einem Interview mit swr​.de vom 25.9. sagt er:

»Also wir konn­ten das hier sehr gut nach­voll­zie­hen, wo die Menschen, die gete­stet wur­den, her­ge­kom­men sind. Wenn das bei­spiels­wei­se eine Teststelle an der Autobahn war, dann konn­ten wir das zuord­nen. Wir haben bei den Reiserückkehrern eine Positivrate gehabt, die lag zwi­schen 0,2 und 0,3 Prozent. Also zwei oder drei Patienten pro Tausend waren nur posi­tiv. Das ist sehr nied­rig. Als Vergleich, wir lie­gen im Bundesdurchschnitt im Moment zwi­schen 0,85 und eins bei den posi­ti­ven Testergebnissen. Also von Tausend gete­ste­ten Reiserückkehrern sind acht bis zehn posi­tiv. Und dann hat man mal eine Vorstellung davon, wie viel wir mit den pau­scha­len Tests für alle Reiserückkehrer, naja, sinn­los ver­pul­vert haben. Das muss man ja auch mal aus­spre­chen. Das wird ja durch Steuermittel finan­ziert. Das kostet uns Steuerzahler natür­lich auch einen Haufen Geld.«

Nicht ganz nach­voll­zieh­bar ist die gro­ße Abweichung sei­ne Positivrate von der bun­des­wei­ten. Liegt es an der Überlastung der Labore? Besorgniserregend klingt sei­ne Feststellung:

„"Mit Reiserückkehrer-Tests Steuergelder ver­pul­vert"“ weiterlesen

Drosten redet sich um Kopf und Kragen

Wieder ein­mal wim­melt es von neu­en Erkenntnissen des Chef-Virologen in sei­nem neu­en Podcast. Bevorzugt im Konjunktiv vor­ge­tra­gen fin­den wir in der Zusammenfassung auf ndr​.de Derartiges:

»Problematisch wer­de es, wenn die Schulkinder zu Hause die Eltern anstecken, also Erwachsene im mitt­le­ren Alter. Denn in die­ser Altersgruppe gebe es Risikopatienten, die mög­li­cher­wei­se im Krankenhaus und auf den Intensivstationen lan­den. "Das müs­sen und kön­nen wir ver­mei­den, wenn wir die Schulsituation trans­pa­rent im Auge behal­ten", betont Drosten. Er for­dert daher mehr Daten zu der Rolle der Kinder im Infektionsgeschehen ein.«

Drosten hat also nicht genug Daten über Kinder oder kennt sie nicht. Wenn er sie hät­te, dann könn­ten viel­leicht Schulkinder Eltern anstecken, die mög­li­cher­wei­se im Krankenhaus lan­den. Da liegt nahe, die Schulsituation trans­pa­rent im Auge behalten.

„Drosten redet sich um Kopf und Kragen“ weiterlesen

Richtige Kritik aus falschem Grund

Auf hei​se​.de (Telepolis) heißt es am 24.9.:

»Unbemerkt von der Öffentlichkeit hat der Bundestag die vor­sorg­li­che Aufhebung der poli­ti­schen Immunität sei­ner Mitglieder bis zum 31. Dezember 2020 verlängert

Der Tagesordnungspunkt dau­er­te knapp fünf Minuten. Dann hat­te der Bundestag am 17. September 2020 ohne gro­ßes Aufsehen eine Maßnahme ver­län­gert, die eigent­lich am 30. September aus­lau­fen soll­te: die vor­sorg­li­che Aussetzung der poli­ti­schen Immunität sei­ner Mitglieder nach dem Infektionsschutzgesetz.«

Tatsächlich wur­de der § 126a der Geschäftsordnung des Deutschen Bundestages geän­dert. Dieser"§ 126a Besondere Anwendung der Geschäftsordnung auf Grund der all­ge­mei­nen Beeinträchtigung durch COVID-19" sieht vor:

»Der Deutsche Bundestag ist abwei­chend von § 45 Absatz 1 beschluss­fä­hig, wenn mehr als ein Viertel der Mitglieder im Sitzungssaal anwe­send ist.«

„Richtige Kritik aus fal­schem Grund“ weiterlesen

“Die Verwendung eines Tests mit unbekannter Rate an falsch-positiven Ergebnissen ist furchtbar.”

Mike Yeadon war von 1995–2011 "Chief Scientific Officer, Allergy & Respiratory Research Pfizer R&D". Seit 2011 betreibt er eine Firma mit die­sem Zweck: "Professional advice on rese­arch direc­tion, design of pre­cli­ni­cal and ear­ly cli­ni­cal tests to gene­ra­te value, exe­cu­ti­on and phar­ma needs in the mar­ket­place." Im "Imperial College London" sind bis 2013 zwan­zig wis­sen­schaft­li­che Publikationen von ihm bekannt.

leh​rer​-fuer​-auf​klae​rung​.de berich­tet am 26.9.:

»In einem Interview für den bri­ti­schen Kanal talkRadio wur­de der ehe­ma­li­ge wis­sen­schaft­li­che Chefberater des Pharmakonzernz Pfizer, Dr Mike Yeadon, zu den nähe­ren Umständen der auch im UK statt­fin­den­den Massentests auf SARS-CoV‑2 befragt.

Seine Kernaussagen sind eindeutig:

      • Ein signi­fi­kan­ter Anteil der "Infizierten”, oder sogar alle angeb­li­chen Fälle von Neuinfektionen, die auf­grund der PCR-Tests iden­ti­fi­ziert wer­den, könn­te auf­grund falsch-posi­ti­ver Ergebnisse zustan­de kommen…

„“Die Verwendung eines Tests mit unbe­kann­ter Rate an falsch-posi­ti­ven Ergebnissen ist furcht­bar.”“ weiterlesen

Chef-Virologe der Charité: Arzt hält 278.000 Corona-Tote in Deutschland für möglich

»Der Chef-Virologe der Berliner Charité hält es für mög­lich, dass sich das Coronavirus erst dann nicht wei­ter ver­brei­tet, wenn zwei von drei Menschen zumin­dest vor­über­ge­hend immun sind, weil sie die Infektion schon hin­ter sich hätten.

Christian Drosten rech­ne­te der "Neuen Osnabrücker Zeitung" vor, was das bedeu­tet: "Bei einer Gesamtbevölkerung von 83 Millionen wären zwei Drittel fast 56 Millionen Menschen, die sich infi­zie­ren müss­ten, um die Ausbreitung zu stop­pen. Bei einer Mortalität von 0,5 Prozent wäre in dem Fall mit 278.000 Corona-Todesopfern zu rechnen."

Drosten erklär­te aber auch: Jedes Jahr wür­den in Deutschland 850.000 Menschen ster­ben. Das Altersprofil sei ähn­lich wie bei den Todesfällen durch das neue Virus. Heißt: "Bei lang­sa­mer Verbreitung wer­den Corona-Opfer in der nor­ma­len Todesrate verschwinden."

Um das Virus zu brem­sen, for­dert er ein Verbot von Großveranstaltungen mit mehr als 1000 Teilnehmern. Zu bun­des­wei­ten Schulschließungen sag­te er: "Die Idee ist gut. Aber das ist eine Maßnahme, die wir der Gesellschaft nur ein­mal zumu­ten kön­nen. Wir soll­ten die­se Karte auf­be­wah­ren, damit wir sie im Herbst zie­hen kön­nen, oder im Juni, wenn uns das Virus kei­ne 'Sommerpause‘ beschert. Jetzt wäre es wohl noch zu früh."«

Ok, das ist gemein. Die Aussagen stam­men vom 6.3. Aber immer­hin waren sie die Grundlage für alles Folgende.

t‑online: Hässliche Post für Steine-Drehen

»Mein Name ist Lars Wienand, und ich weiß, dass ich sehr vie­les nicht weiß. Das ist oft auch mei­ne Herangehensweise bei Themen, die ver­meint­lich ein­deu­tig zu sein schei­nen. Ich bin Head of Recherche.«

Gute Voraussetzungen für den Chefrechercheur von t‑online.de. Seine Arbeitsweise beschreibt er so:

»Da ist es manch­mal gefragt, schnell die Echtheit einer Information oder eines Bildes zu prü­fen. Ich bekom­me aber immer wie­der auch die Zeit, vie­le Steine umzu­dre­hen und dar­un­ter zu schau­en. Ich kann so dazu bei­tra­gen, dass wir bei t‑online.de Dinge ans Licht brin­gen, die Beteiligte lie­ber ver­bor­gen hal­ten wür­den. Deshalb bekom­me ich ab und an auch häss­li­che Post.«

Was so beim Steine-Drehen ans Licht kommt und wer eigent­lich hin­ter t‑online steckt, dazu ein paar Infos.

„t‑online: Hässliche Post für Steine-Drehen“ weiterlesen

Deutscher Minister: Mehr Tote durch Lockdown als durch Coronavirus selbst

Während Teile des Bundeskabinetts sich Wahnvorstellungen hin­ge­ben (Merkel, Söder), Quarantäne-Vorschriften für sich außer Kraft set­zen (Altmaier), AHA in ihrem Umfeld nicht so ernst neh­men (Maas, Spahn) oder mit immer neu­en Lügen ihren Kopf ret­ten wollen(Scheuer), fällt Einer aus dem Rahmen, und zwar gehörig.

»An den Folgen der Beschränkungen des öffent­li­chen Lebens wer­den weit mehr Menschen ster­ben als am Coronavirus. Dies meint der deut­sche Bundesminister für wirt­schaft­li­che Zusammenarbeit und Entwicklung, Gerd Müller (CSU). Müller warnt im Handelsblatt, dass man allein auf dem afri­ka­ni­schen Kontinent die­ses Jahr mit zusätz­lich 400.000 Malaria-Toten und HIV-Opfern sowie eine hal­be Million mehr, die an Tuberkulose ster­ben wer­den, rech­ne. Die Covid-Pandemie habe eine der größ­ten Armuts- und Hungerkrisen aus­ge­löst, die öko­no­mi­schen Kollateralschäden der Pandemie trä­fen vor allem die Entwicklungs- und Schwellenländer. Viele Hilfsprogramme des Westens sei­en laut Müller nicht aus­rei­chend finan­ziert, weil Industrieländer sich so sehr auf die Corona-Bekämpfung zu Hause fokus­sie­ren. Der Blick auf die Probleme in der Welt gehe daher ver­lo­ren.«

Das berich­tet am 28.9 da "unab­hän­gi­ge, katho­li­sche, öster­rei­chi­sche Internetmagazin" kath​.net. Müller hat­te vor zwei Wochen sei­nen Rückzug aus der Bundespolitik ange­kün­digt. Jetzt traut er sich was.