Was macht die Bundeswehr im Kindergarten?

In einem Erfahrungsbericht ist dies zu lesen:

»… Auch in Testteams könn­ten Soldaten hel­fen. Diese Erfahrung mach­te die­se Woche der Vater einer drei­ein­halb­jäh­ri­gen Tochter. Wie bit­te, mögen sich etwa­ig Leser und Hörer irri­tiert fra­gen? Wie kam es zu die­sem Zusammentreffen? Ich wur­de kon­tak­tiert und konn­te daher die­ses Ereignis mit – und nachverfolgen.

In einem Westberliner Bezirk wur­de eine Erzieherin posi­tiv auf Corona gete­stet. Auch die­ser Bezirk war ein soge­nann­ter Hotspot Bezirk, bis gestern. Auch hier die völ­lig unwirk­li­che Nutzung einer will­kür­li­chen Grenzwert-Regelung von 50 Infizierten auf 100000 Einwohner. Die Kita-Leitung ver­pflich­te­te dar­auf­hin die rest­li­chen Kolleginnen eben­falls einen Test durch­füh­ren zulassen…

Das Ergebnis bei die­ser Kita war, dass die Kolleginnen alle ein nun ein­ge­for­der­tes Testergebnis vor­wei­sen konn­ten – nega­tiv. Die posi­tiv gete­ste­te Kraft befand sich seit Bekanntwerden in häus­li­cher Quarantäne. Die Kinder der ent­spre­chen­den Gruppe muss­ten dar­auf­hin eben­falls zu Hause blei­ben, um somit die Gefahr des Risikos einer Gruppendurchmischung redu­zie­ren zu kön­nen. So die Kita-Leitung argu­men­ta­tiv schrift­lich an die Eltern gerichtet.

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Nicht nachmachen!

»Karlsruhe nimmt Corona-Meldeformular nach hun­der­ten Falschmeldungen aus dem Netz

… Über das Formular soll­ten sich Menschen anonym mel­den kön­nen, wenn sie bei­spiels­wei­se Verstöße gegen die Corona-Verordnung in der Gastronomie oder dem Einzelhandel bemer­ken. Sie muss­ten dafür ledig­lich Name und Adresse der Örtlichkeit sowie ihre Beobachtungen mit­tei­len. Die eige­nen Kontaktdaten wur­den nicht abgefragt…

Die Stadt [sah sich] gezwun­gen, das Formular wie­der aus dem Internet zu neh­men, da meh­re­re Hundert Einsendungen ohne Bezug zum Thema ein­tru­del­ten. Der Aufwand für die Bearbeitung sei wesent­lich höher als der Nutzen. Manche mel­de­ten dem­nach Vorfälle in ande­ren Städten. Das Gros der Nachrichten war aber offen­bar die Folge der Kritik in den sozia­len Medien. In eini­gen Kommentaren fin­det sich dort auch der Hinweis, dass Nutzer ent­spre­chen­de Falschmeldungen ein­ge­reicht haben…« Quelle: bnn​.de

Danke an die Kommentatorin Pusteblume für die­sen Hinweis! Siehe auch Denunziation leicht gemacht.

Faktenchecker als Geisterfahrer?

Bislang war es vor­nehm­ste Aufgabe von selbst ernann­ten Faktencheckern, "Corona-Leugnern" das Handwerk zu legen. Welcher Teufel mag mimi​ka​ma​.at gerit­ten haben, für einen Augenblick die Seite zu wechseln?

"Kann der PCR-Test das Coronavirus gar nicht nach­wei­sen? (Faktencheck)" lau­te­te die Frage am 21.9.

»Jene Behauptung stammt nicht von irgend­ei­nem Arzt, son­dern von einer Virologin: Prof. Dr. Ulrike Kämmerer erklärt, ein PCR-Test wei­se nur Nukleinsäuren nach, nicht aber das Coronavirus, man kön­ne damit kei­ne Infektion nachweisen…

Hat sie denn damit recht?
Ja. Denn tat­säch­lich weist der PCR-Test das Coronavirus selbst nicht nach. Er weist nach, ob man infi­ziert ist, aber nicht, ob man auch infek­ti­ös (ansteckend) ist.

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"Militärisch zweckmäßige und ethisch begründete" Coronahilfe

»Die Coronahilfe ist ein gutes Beispiel dafür, wel­che Rolle die Bundeswehr bei der gesamt­staat­li­chen Sicherheitsvorsorge spie­len kann. Für mich ist es wich­tig, dass wir die­se aktu­el­len Entwicklungen in die Lehre ein­brin­gen. Hier neh­men wir uns auch die Freiheit als Akademie, aktu­el­le Themen zu dis­ku­tie­ren, die viel­leicht noch nicht in Vorschriften abge­bil­det sind. Beim Lehrgang Generalstabsdienst- / Admiralstabsdienst National (LGAN) 2019 konn­te ich ein paar Eindrücke direkt aus der Operationszentrale des Kommandos Territoriale Aufgaben wäh­rend eines Webinars ver­mit­teln – das Ganze war dann mit den Lehrdeputaten des Inspekteurs der Streitkräftebasis als Nationaler Territorialer Befehlshaber sowie des Kommandeurs Kommando Territorialen Aufgaben der Bundeswehr ver­bun­den. Dieser Einblick in die Pandemie wäre anders nicht zu errei­chen gewesen.«

Das erklärt Oberst i.G. (im Generalstabsdienst) Armin Schaus. Was pas­siert bei die­sen Lehrgängen?

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Mein Name ist Stabsfeldwebel N. – Wie geht es Ihnen?

Die Kameradinnen und Kameraden des Sanitätsdienstes unter­stüt­zen vor Ort im Referat für Gesundheit und Umwelt der Landeshauptstadt München
Bundeswehr/Arthur Nesterenko

»Nachdem sich in München abzeich­ne­te, dass die­se Aufgabe [Kontaktnachverfolgung, AA] das Personal des Referats für Gesundheit und Umwelt schnell an die Grenzen sei­ner Kapazität gebracht hat­te, ersuch­te die Stadt die Bundeswehr offi­zi­ell um Amtshilfe. Für den süd­deut­schen Raum waren bereits im Mai erste Soldatinnen und Soldaten der Militärmusik als Containment Scouts aus­ge­bil­det wor­den, wes­we­gen die Hilfe schnell und unkom­pli­ziert mit der Schulung wei­te­rer etwa 40 Soldaten des Gebirgs-Musikkorps bewil­ligt wer­den konn­te. Zusätzlich wur­de auch Personal aus ver­schie­de­nen Sanitätsdienststellen zusam­men­ge­zo­gen und durch das Kommando Sanitätsdienst der Bundeswehr im Rahmen einer Schulung im Schnelldurchlauf auf ihre Aufgabe vorbereitet.

Seit dem 25. September unter­stüt­zen die Kameradinnen und Kameraden in der Landeshauptstadt die zivi­len Behörden in der Kontaktpersonennachverfolgung, Voraussetzung dafür war die spe­zi­fi­sche Einweisung der Soldatinnen und Soldaten auf die Münchner ITInformationstechnik-Systeme.« Quelle: bun​des​wehr​.de

(Hervorhebungen nicht im Original.)

Bundeswehr spendiert sich für 2 Millionen Schnelltest

»Am 6. Oktober hat das Bundesamt für Ausrüstung, Informationstechnik und Nutzung der Bundeswehr 256 PCR-Diagnose-Systeme nebst Zubehör und Ausbildung der Nutzerinnen und Nutzer geor­dert. Das neue PCR-System ermög­licht eine SARSSchweres Akutes Respiratorisches Syndrom-CoV‑2 Diagnostik in unter 20 Minuten.

Der Vertrag hat ein Volumen von rund zwei Millionen Euro. Die PCR Systeme und die Testkits für die SARSSchweres Akutes Respiratorisches Syndrom-CoV‑2 Diagnostik wer­den im Oktober und November aus­ge­lie­fert. Zunächst wer­den die Einsatzkontingente in Afghanistan (Resolute Support) und Mali (EUTMEuropean Union Training Mission Mali und MINUSMAMultidimensionale Integrierte Stabilisierungsmission der Vereinten Nationen in Mali) mit den neu­en Systemen aus­ge­stat­tet. Anschließend erfolgt die Auslieferung an die 13 Sanitätsunterstützungszentren in vier Tranchen. Die Firma hat sich ver­trag­lich dazu ver­pflich­tet bis zum 30. November die­ses Jahres alle Geräte mit Zubehör zu lie­fern, und 128 Bedienerinnen und Bediener der Bundeswehr am Gerät aus­ge­bil­det zu haben.«

Das ist – ohne Nennung der "Firma"! – zu lesen auf bun​des​wehr​.de.

Wieder nörgelt ein Professor

Diesmal ist es Professor Pietro Vernazza, Chefarzt Infektiologie am Kantonsspital St. Gallen. Am 10.10. teilt luzern​er​zei​tung​.ch mit:

»…Wo ste­hen wir heu­te? Im Moment sind wir beein­druckt von den hohen Fallzahlen. Gestern sogar die Rekordmarke von 1464 über­trof­fen. Bereits drei­mal vier­stel­lig! Während der gesam­ten ersten Welle lagen die Fallzahlen «nur» gera­de elf­mal bei über tau­send pro Tag. Bereits spricht man von einer zwei­ten Welle. Doch der Eindruck täuscht.

Der aktu­el­le Anstieg der Fallzahlen ist eine direk­te Folge der heu­ti­gen Strategie. Diese wird oft bei neu­en Infektionskrankheiten ein­ge­setzt: Mit dem «Containment», der Strategie des Einschliessens, will man die wei­te­re Ausbreitung des Virus stop­pen. Dies durch früh­zei­ti­ge Erkennung und Isolation von mög­lichst allen Infizierten und Quarantäne von deren Kontaktpersonen. Diese Strategie war bei­spiels­wei­se erfolg­reich bei SARS oder Ebola…

Dennoch müs­sen wir nun auch euro­pa­weit erken­nen, dass die Strategie län­ger­fri­stig kaum auf­recht­zu­er­hal­ten ist. Das Ziel des «Einschliessens» wird unrea­li­stisch. Das Virus ist in allen Ländern ver­brei­tet. Von Stoppen kann kei­ne Rede mehr sein. Mit den Wintermonaten wer­den die Zahlen wei­ter ansteigen.

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Verhältnisse werden rauer

Aus den heu­ti­gen "News zur Pandemie" auf focus​.de:

»An Maskenpflicht erin­nert – Supermarkt-Kunde greift zu Axt
14.42 Uhr: Weil er in einem Supermarkt an die Maskenpflicht erin­nert wur­de, hat ein Mann im säch­si­schen Zwickau mit einer Axt um sich geschla­gen. Er habe so eine Schutzverglasung im Kassenbereich beschä­digt, teil­te die Polizei am Sonntag mit. Der 38-Jährige hat­te den Angaben zufol­ge den Supermarkt am Samstag zunächst ohne Mund-Nasen-Schutz betre­ten. Als ihn das Personal auf die Maskenpflicht hin­wies, sei er zu sei­nem Auto gelau­fen. Dort habe er sich einen mit­tel­al­ter­li­chen Helm auf­ge­setzt und die Axt gegrif­fen. „Verhältnisse wer­den rau­er“ weiterlesen

Es gibt nur ein' Markus Söder – "SuperIllu" Nummer eins im Gesundheitsjournalismus

Kein Tag ver­geht, ohne daß uns die Qualitätsmedien ver­traut machen mit neu­en oder alten Erkenntnissen des baye­ri­schen Minister­präsidenten. Wie bei Christian Drosten ist dabei völ­lig nach­ran­gig, was er da sagt und wel­chen Sinn es womög­lich ergibt. So wie uns die Corona-Maßnahmen als selbst­ver­ständ­lich, weil im Stakkato wie­der­holt, erschei­nen sol­len, wird uns der natür­li­che künf­ti­ge Bundeskanzler nahegebracht.

Ein reich­lich skur­ri­les Beispiel lie­fert am 7.10. "Das Frauenmagazin für Mode, Beauty, Liebe, Erfolg, Karriere und Trends | COSMOPOLITAN​.de":

»Im Interview für das Medizin- und Pharma-Branchenevent "Health Lab by Burda" in der Allianz Arena ließ er außer­dem ver­lau­ten: "Und das heißt auch dann, da ja nicht alle sich imp­fen wer­den, alle imp­fen las­sen kön­nen, bleibt es mit den Abstandsregeln und der Maske, glau­be ich, noch län­ger erhal­ten, als wir denken."«

Ich schwö­re: Das steht da wirk­lich. Ein Interview mit dem Event habe ich nicht fin­den kön­nen, wohl aber das:

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Leiter des Intensivregisters: Keine Überlastung, nicht alle impfen

Und wie­der stellt sich ein hoch­ran­gi­ger Experte quer. Christian Karagiannidis, wis­sen­schaft­li­cher Leiter des DIVI-Intensivregisters, übt am 9.10. in einem Interview mit faz​.net Kritik. Zwar hält er die Maßnahmen aus dem Frühjahr für gerecht­fer­tigt, meint aber:

»Wir soll­ten aus der ersten Welle die rich­ti­gen Lehren zie­hen. Und die rich­ti­ge Lehre ist, jeden Tag auf die Entwicklung der frei­en Intensivbetten zu schau­en. Nicht nur auf die rei­ne Zahl der Neuinfektionen. Wenn wir also sehen, dass die Zahl der frei­en Intensivbetten zurück­geht, müs­sen wir schau­en, wie wir die Krankenhäuser vor einer Überlastung bewah­ren, wenn gleich­zei­tig die Covid-19-Zahlen hochgehen…

Wir soll­ten viel dif­fe­ren­zier­ter auf die Gesamtinfektionszahlen schau­en. Am Donnerstag wur­den gut 4000 Neuinfektionen gemel­det. Nur: Was sagt das aus? 

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