Tips für den Umgang mit der Drosten-Dissertation

In einer Denkschrift "Sicherung guter wis­sen­schaft­li­cher Praxis" der Deutschen Forschungsgemeinschaft aus dem Jahr 1997 wird ausgeführt:

»Regeln guter wis­sen­schaft­li­cher Praxis sol­len – all­ge­mein und nach Bedarf spe­zi­fi­ziert für die ein­zel­nen Disziplinen – Grundsätze ins­be­son­de­re für die fol­gen­den Themen umfassen:…
– alle Ergebnisse kon­se­quent selbst anzuzweifeln,
– strik­te Ehrlichkeit im Hinblick auf die Beiträge von Partnern, Konkurrenten und Vorgängern zu wahren…

Die für das Verfahren zum Umgang mit Vorwürfen wis­sen­schaft­li­chen Fehlverhaltens auf­zu­stel­len­den Regeln… soll­ten… zweck­mä­ßi­ger­wei­se ein abge­stuf­tes Verfahren vorsehen.

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"Skandal der Universität Frankfurt – oder am Ende doch von jemand anderem"

pla​gi​ats​gut​ach​ten​.com ist ein wenig rat­los, was die Dissertation von C. Drosten angeht. Es wird zitiert aus der Vorschrift der Deutschen Nationalbibliothek:

»Online-Veröffentlichungen müs­sen grund­sätz­lich an uns abge­lie­fert wer­den. Erscheint eine Hochschulschrift mit iden­ti­schem Inhalt auch in kör­per­li­cher Form, neh­men wir nur die Online-Ausgabe in unse­re Sammlungen auf. Wird sie mit abwei­chen­dem Inhalt oder aus­schließ­lich in kör­per­li­cher Form ver­brei­tet, sind davon zwei Pflichtexemplare abzu­lie­fern. Die Auflagenhöhe ist dabei uner­heb­lich.«

und wei­ter ausgeführt:

»Das heißt: Unter der Voraussetzung, dass Herr Drosten völ­lig kor­rekt gehan­delt hat, müss­ten vier Dinge zusam­men­ge­kom­men sein:

      1. Zwei Pflichtexemplare für die DNB wur­den nie an die­se über­mit­telt oder sind sonst­wie ver­lo­ren gegangen.
      2. Es gab nie einen Katalogeintrag zur Dissertation, weder in Frankfurt noch in der DNB, sie war also bis 2020 nicht der Öffentlichkeit zugänglich.
      3. Es gab irgend­wann (vor eini­gen Jahren?) einen Wasserschaden am Standort der Exemplare oder des Exemplars in Frankfurt, der die­se oder die­ses unbe­nutz­bar mach­te. Man ist aber auch dann nicht auf die Idee gekom­men, die Punkte 1 und 2 zu kor­ri­gie­ren (wich­tig!).
      4. Die Scans aus dem Jahr 2020 wur­den nicht von einem Mängelexemplar angefertigt.
        Das gan­ze ist also ein Skandal der Universität Frankfurt – oder am Ende doch von jemand ande­rem. Ich bin nach vie­len Stunden Recherche so schlau wie ganz zu Beginn.«

Zum angeb­li­chen Wasserschaden könn­te er hier fün­dig wer­den: Drosten-Dissertation: Wenigstens den Wasserschaden gab es

Boulevard meets science

Ausgabe vom 10./11.10.

Klar kommt das rei­ße­risch daher. Ist trotz­dem nicht blöd. Es geht um ein Interview mit Prof. Gerd Antes. Er ist "Professor an der Medizinischen Fakultät der Universität Freiburg, Gastwissenschaftler an der LMU und Wegbereiter der evi­denz­ba­sier­ten Medizin in Deutschland." Das Interview ist hier nachzulesen,

ProSiebenSat.1 Media – Corona – Boston Consulting Group

Das kling nicht wirk­lich inter­es­sant. Wer wis­sen will, wie die noch über­wie­gen­de Akzeptanz der Corona-Maßnahmen zustan­de kommt und wes­sen Interessen dabei eine Rolle spie­len, kann hier doch Erkenntnisse gewinnen.

"Antonella Mei-Pochtler als neue Aufsichtsrätin der ProSiebenSat.1 Media SE bestellt" berich­te­te am 7.4. hori​zont​.at.
»Mei-Pochtler ist selbst­stän­di­ge Unternehmerin sowie Senior Advisor der Boston Consulting Group und Sonderberaterin des Österreichischen Bundeskanzlers. Sie ver­fügt über umfang­rei­che Expertise sowie ein glo­ba­les Netzwerk in den Bereichen Strategie, Medien und digi­ta­le Transformation. Zwischen 2018 und 2020 lei­te­te sie die Stabstelle für Strategie und Planung im öster­rei­chi­schen Bundeskanzleramt sowie des­sen Digital-Denkfabrik. Zuvor war sie über 20 Jahre bei der Boston Consulting Group mit Fokus auf Marken und Medien beschäf­tigt, zuletzt als Mitglied des welt­wei­ten Führungsgremiums. Aktuell ist Dr. Antonella Mei-Pochtler Mitglied in den Aufsichtsräten der Publicis Groupe SA (Frankreich), der Generali Group Spa (Italien) sowie der Westwing Group AG (Deutschland).«

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Vorbildlich: Diakon schützt Hunde vor Infektion

»Osnabrück: 50 Hunde, Meerschweinchen und Kaninchen wer­den gesegnet
Wasserscheu durf­ten die rund 50 Hunde, Meerschweinchen und Kaninchen am Samstag vor dem Osnabrücker Dom nicht sein: Diakon Carsten Lehmann hat bei sei­ner Tiersegnung nicht mit geweih­tem Wasser gespart. Bei bestem Wetter bespreng­te er die Tiere zum Segensspruch "Der Herr seg­ne und behü­te euch!"
Der ein oder ande­re Hund inspi­zier­te zunächst neu­gie­rig das Aspergill, ein lit­ur­gi­sches Gerät, das zum Besprengen genutzt wird. Als es ans Segnen mit Weihwasser ging, waren die Vierbeiner mit­un­ter etwas verschreckt.«

Kassenarztchef wirft RKI „falschen Alarmismus“ vor

»Der Vorstandsvorsitzende der Kassenärztlichen Bundesvereinigung hat Warnungen, die Pandemie gera­te außer Kontrolle als irre­füh­rend kri­ti­siert. Die Schwelle von 50 bei den Neuinfektionen kön­ne deut­lich ange­ho­ben werden.

"Wir müs­sen auf­hö­ren, auf die Zahl der Neuinfektionen zu star­ren wie das Kaninchen auf die Schlange, das führt zu fal­schem Alarmismus", sag­te Andreas Gassen der "Neuen Osnabrücker Zeitung". "Selbst 10.000 Infektionen täg­lich wären kein Drama, wenn nur einer von 1.000 schwer erkrankt, wie wir es im Moment beob­ach­ten." Gassen reagier­te damit auf Aussagen von Lothar Wieler, dem Chef des Robert-Koch-Instituts, der am Donnerstag vor einem Kontrollverlust gewarnt hatte.

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Wie die Charité für die Auslastung ihrer Labore sorgt

Auch ich soll mich testen las­sen, wenn es nach der Charité geht. Und wahr­schein­lich jeder x‑beliebige Mensch, der den Fehler macht, die von dem Krankenhauskonzern ange­bo­te­ne Web-Anwendung zu nutzen.

»Die CovApp ist eine von der Charité in Zusammenarbeit mit Data4Life ent­wickel­te Software, mit der Sie inner­halb weni­ger Minuten einen Fragenkatalog beant­wor­ten und dar­aus spe­zi­fi­sche Handlungsempfehlungen erhal­ten. Dafür wer­den Ihnen Fragen nach aktu­el­len Symptomen und mög­li­chen Kontakten gestellt. Diese App erbringt kei­ne dia­gno­sti­schen Leistungen. Sie erhal­ten aber nach Beantwortung des Fragenkatalogs kon­kre­te Handlungsempfehlungen, Ansprechpartner und Kontakte sowie eine Zusammenfassung Ihrer Daten.«

So heißt es auf der ent­spre­chen­den Seite. Ich habe den dort ange­ge­be­nen Fragebogen ord­nungs­ge­mäß aus­ge­füllt. Alter, kei­ne Vorerkrankung, kein Kontakt zu Infizierten, als ein­zi­ges Symptom in den letz­ten 24 Stunden "Fühlte mich schlapp und ange­schla­gen". Das Ergebnis: Ich soll in Quarantäne.

»Nach den Richtlinien des Robert Koch-Instituts ist ein Test auf das Virus SARS-CoV‑2 bei Ihnen ange­bracht, wenn aus­rei­chend Testkapazität vor­han­den ist…

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Lügt Drosten oder weiß er es nicht?

Wie alle "Qualitätsmedien" greift auch die FAZ am 9.10. auf die Worte von Christian Drosten zurück:

»"Da sind vie­le Irrlichter unter­wegs momen­tan in der Öffentlichkeit", sag­te der Direktor des Instituts für Virologie der Charité und for­der­te die Journalisten auf, genau­er nach Belegen zu fra­gen und eine Qualitäts­kontrolle einzufordern.«

Ebendies unter­läßt die FAZ und bringt unge­prüft Drostens Behauptung,

»…, dass es mitt­ler­wei­le kla­re Zahlen zur Infektions­sterblichkeit gebe. Wenn man alle Infizierten betrach­te, und nicht nur die regi­strier­ten Fälle, kön­nen [so im Original, AA] man in Deutschland von einer Sterblichkeit "im Bereich von einem Prozent oder sogar etwas mehr" aus­ge­hen, wenn das Virus die Bevölkerung durch­lau­fe. Das wäre eine etwa 20 Mal höhe­re Sterblichkeit als bei der Grippe

Sie hät­te nach den Belegen fra­gen müs­sen oder sich sel­ber schlau machen über die "kla­ren Zahlen zur Infektions­sterblichkeit". Sie hät­te prü­fen müs­sen, ob die von Drosten behaup­te­te Sterblichkeit bei der Grippe 0,05 Prozent "oder etwas mehr" beträgt.

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Superreiche werden immer reicher

Das war der Titel eines Artikels in der Druckausgabe der FAZ vom 8.10. In der online-FAZ waren es am 7.10. noch die "Reichen". Wir lesen:

»Das Virus bringt Elend und Armut in die Welt. Unternehmen gehen Pleite, Arbeitsplätze ver­lo­ren. Das ist die eine Seite der Pandemie. Auf der ande­ren Seite steht der Glanz jener Unternehmen, die von der Corona-Krise pro­fi­tie­ren. Dies sind vor allem die Vorreiter aus der digi­ta­len Welt, die mit zer­stö­re­ri­scher Kraft lang eta­blier­te Geschäfts­modelle zum Kollaps brin­gen. Diesen Trend gab es schon vor Corona. Aber das Virus hat ihn beschleunigt.«

Das wird Bill Gates mit sei­nen immer­wäh­ren­den Warnungen doch nicht beab­sich­tigt haben, daß die Digital-Wirtschaft pro­fi­tiert! Schließlich wur­de uns von Medien jeg­li­cher Art ins Hirn gebrannt: Der Mann ist Philanthrop und will unser aller Bestes. Und jetzt bekommt er es. Anteile an Microsoft hat er noch aus­rei­chend, und Konferenzsoftware wie Zoom wird nun ein­mal drin­gend gebraucht.

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