Sicher, auch freie JournalistInnen müssen Geld verdienen. Müssen sie deshalb frei von Tatsachen ihr Zeilenhonorar zusammenschreiben? Einer von ihnen, ehemaliger Student der Geschichte und Germanistik, tut es heute in der FAZ. "Kommt die Gesundheitskatastrophe zum Advent?" fragt er und ergeht sich in Spekulationen und Halbwahrheiten. Zunächst versucht er, Gruselstimmung zu vermitteln:
»Ende Oktober haben sie in München umgestellt auf Corona. Intensivstation 3 des Universitätsklinikums wurde abgeriegelt von der Außenwelt. Wer dort hineinwill, muss seitdem durch eine Schleuse, in Schutzmontur mit Brille, Maske, zwei Paar Handschuhen. Die Patienten liegen in Isolationsboxen. Innen herrscht Unterdruck, damit keine Aerosole nach außen dringen, wenn eine Pflegekraft die Tür öffnet.
Alles, was die Schwestern brauchen, liegt auf Tischchen im Flur bereit: Handtücher, Desinfektionsmittel und Geräte, um den Sauerstoffgehalt des Blutes zu messen. Sogar ein Defibrillator ist in Reichweite, damit niemand an die Schränke oder die Station verlassen muss.