Überall, wo es politisch in den Kram paßt, feiern Medien und Politik mutige Menschen, die auf die Straße gehen: in Belarus gegen Lukaschenka, in Venezuela gegen eine linke Regierung, in den USA, wenn Bidens Wahlsieg gefeiert wird. Masken und Mindestabstände spielen dabei keine Rolle.
Wenn 45.000 Menschen in Leipzig die verfassungsfeindlichen Beschränkungen kritisieren, gilt das nicht. Die ganz große Koalition spricht einhellig von "Staatsversagen", weil die Polizei nicht mit ausreichender Gewalt gegen zehntausende Menschen vorgegangen ist, die sich ihr Demonstrationsrecht nicht nehmen ließen, nachdem sie es wieder einmal erst einklagen mußten. (Gut, die Polizei zog es vor, ihr massives Polizeiaufgebot in den "linken" Stadtteil Connewitz zu verlagern und dort um so wütiger vorzugehen.)
Der Vorgang läßt erahnen, wie am Mittwoch im Bundestag das neue Ermächtigungsgesetz diskutiert und abgestimmt werden wird (s. Gesetz zur "epidemischen Lage" soll durchgepeitscht werden.