»"Eigentlich war es ja Zufall, dass ich gerade in Frankfurt war", erzählt Drosten. Er hatte dort seine Doktorarbeit verteidigt, als ihm ein Kollege eine Zellkultur mitgab, gewonnen aus dem Auswurf des ersten Sars-Patienten in Deutschland.
Zwei Tage und Nächte arbeitete der 30-Jährige wie besessen, tauchte ab in die Labors und in sein zehn Quadratmeter großes, mit Ordnern, Büchern, Kitteln und Kaffeetassen voll gestopftes Büro, das er mit drei Kollegen teilt. Dann präsentierte er der Welt, was er gefunden hatte: Fast gleichzeitig mit Labors in Hongkong und Atlanta hatten die Hamburger herausgefunden, dass der Sars-Erreger zur Familie der Coronaviren gehört.«
So berichtete der "Spiegel" am 5.5.2003. Vom RKI war zu erfahren:
»Das Virusisolat wurde von Prof. Dr. Doerr und seinen Kollegen von der Universität Frankfurt zur Verfügung gestellt.«
Der "Kollege" war also der 1. Koreferent, der Drostens Dissertation zu bewerten hatte, und die Übergabe erfolgte an dem Samstag, an dem er in Frankfurt seine Doktorarbeit verteidigte. Wie muß man sich den Transport der Zellkultur von Frankfurt nach Hamburg vorstellen?
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