"Ich werde das sicher nicht verwenden"

Das sagt am 29.1. Prof. Dr. Peter Kremsner, Uni Klink Tübingen. Infektiologe, Leiter Klinische Studien Curevac zu den von Jens Spahn für 400 Millionen gekauf­ten Corona-Medikamenten. Und auch: "Wir müs­sen die Impfstoffe neh­men, die ver­füg­bar sind. Und ich hof­fe, das sind die gut wirk­sa­men."

Quelle: ard​me​dia​thek​.de.

Impfung hat keine Auswirkung auf Fruchtbarkeit

Das ist die drei­ste Überschrift eines Artikels auf rp​-online​.de am 30.1. Gemeldet wird:

»Der Vorsitzende der Ständigen Impfkommission beim Robert Koch-Institut, Thomas Mertens, hat Befürchtungen zurück­ge­wie­sen, eine Impfung gegen das Coronavirus kön­ne sich nega­tiv auf die weib­li­che Fruchtbarkeit aus­wir­ken. Mertens sag­te am Samstag bei einer vir­tu­el­len öffent­li­chen Veranstaltung des Bundesgesundheits­ministeriums, die sich an Pflegekräfte rich­te­te, ent­spre­chen­de Geschichten sei­en „blan­ker Unsinn“. Man müs­se das auch so klar benennen.
Schwangere Frauen wür­den der­zeit nicht geimpft, weil es noch nicht genug Daten gebe, aus denen man eine Empfehlung ablei­ten kön­ne, sag­te Mertens. Wenn zufäl­lig doch geimpft wor­den sei, weil die Frau noch nicht wuss­te, dass sie schwan­ger ist, sei dies kein Grund zur Beunruhigung, sag­te Mertens. Bisher habe man kei­ne nega­ti­ven Auswirkungen festgestellt.
Auch der Präsident des Paul-Ehrlich-Instituts, Klaus Cichutek, erklär­te, es gebe bei den Corona-Impfstoffen kei­ne Indizien, dass sich eine Impfung nega­tiv auf die weib­li­che Fruchtbarkeit aus­wir­ke. Entsprechende Behauptungen kön­ne er „in das Reich der Fakenews ver­wei­sen“, sag­te Cichutek.«

Nach Einsicht in die Unterlagen von Biontech hat­te apo­the­ke-adhoc erklärt:

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EU-Vertrag mit Astrazeneca "ungewöhnlich ungenau formuliert"

So wer­tet Hilko J. Meyer, Professor für Europarecht, am 30.1. in einem Interview mit t‑online.de. Dort ist u.a. zu lesen:

»t‑online: Herr Meyer, hat die EU einen schlech­ten Vertrag mit Astrazeneca abgeschlossen?

Hilko Meyer: Besonders gelun­gen ist er sicher­lich nicht. Jedenfalls sind erst ein­mal bei­de Parteien beschä­digt: Die EU steht mit lee­ren Händen da und Astrazeneca stößt den gro­ßen euro­päi­schen Markt vor den Kopf. Aber ich glau­be nicht, dass das etwas mit dem Kleingedruckten des Vertrags oder den geschwärz­ten Passagen zu tun hat. Eher schon mit einer Machtprobe zwi­schen Großbritannien und der EU… Dass der Astrazeneca-Streit unmit­tel­bar nach dem end­gül­ti­gen Austritt Großbritanniens erfolgt, dürf­te kein Zufall sein.

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"Bei Grippe-Pandemie müssen viele Menschen beatmet werden"

Am 21.3.2005 war auf aerz​te​zei​tung​.de zu lesen:

»"In der kri­ti­schen Phase einer Influenza-Pandemie ist damit zu rech­nen, daß jedes Krankenhaus pro Woche mit 50 bis 300 Patienten kon­fron­tiert wird, die sta­tio­när auf­ge­nom­men wer­den müs­sen", sag­te der Präsident der Deutschen Gesellschaft für Pneumologie (DGP), Professor Dieter Köhler aus Schmallenberg. Wegen der bei der schwe­ren Influenza häu­fi­gen Virus-Pneumonie benö­tig­ten vie­le davon eine Beatmung (wie kurz berich­tet). "Dies ist mit den jet­zi­gen Intensivstationen in kei­ner Weise zu lei­sten", so Köhler auf dem Pneumologen-Kongreß in Berlin.

Wegen sol­cher Schätzungen hat die DGP eine Empfehlung zur Behandlung von Patienten mit respi­ra­to­ri­schen Komplikationen bei einer Virus-Pneumonie erstellt, bei der die nicht-inva­si­ve Beatmung im Vordergrund steht. Diese Empfehlung für Kliniken soll dem Pandemieplan nach Absprache mit dem für den Plan zustän­di­gen Robert-Koch-Institut ange­hängt wer­den…«

Woher soll­te man das 2020 noch wissen?

Stiko muß auf Todesfälle reagieren

Die Ständige Impfkommission am Robert Koch-Institut hat am 29.1. ihre "Empfehlung zur COVID-19-Impfung" aktua­li­siert. Erstmals heißt es dort:

»Auch bei sehr alten Menschen oder Menschen mit pro­gre­di­en­ten Krankheiten, die sich in einem schlech­ten Allgemeinzustand befin­den, muss die Impffähigkeit gege­ben sein. Bei die­sen Gruppen soll­te ärzt­lich geprüft wer­den, ob ihnen die Impfung emp­foh­len wer­den kann.«

Interessant ist die Begründung dafür, daß "ehe­mals an COVID-19 erkrank­te Personen" zunächst nicht geimpft wer­den sol­len – auch das wur­de bis­lang offen­bar anders gehandhabt:

»Aufgrund der anzu­neh­men­den Immunität nach durch­ge­mach­ter Infektion, zur Vermeidung über­schie­ßen­der Nebenwirkungen und in Anbetracht des bestehen­den Impfstoffmangels soll­ten ehe­mals an COVID-19 erkrank­te Personen nach Ansicht der STIKO unter Berücksichtigung der Priorisierung im Regelfall etwa 6 Monate nach Genesung geimpft wer­den. Tritt nach Verabreichung der 1. Impfstoffdosis eine labor­dia­gno­stisch gesi­cher­te (posi­ti­ve PCR) SARS-CoV-2-Infektion auf, soll­te nach Ansicht der STIKO die Verabreichung der 2. Impfstoffdosis eben­falls erst etwa 6 Monate nach Genesung bzw. Diagnosestellung erfolgen.«

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Ein Jahr "coronafrei", dann kam die Impfung

Die Meldungen klin­gen alle gleich, ver­blei­ben in den Lokalmedien und kön­nen nur durch Zufälle erklärt wer­den (s. Zufälle (IV)). Nun hat es meh­re­re Altenheime bei München erwischt:

»Fürsten­feld­bruck – „Ein Jahr lang waren wir coro­nafrei, wir haben dafür enorm stren­ge Maßnahmen ergrif­fen.“ Das erklärt Petra Diekmann, Verbundleitung des Fachbereiches Altenhilfe bei der Diakonie Oberbayern West. Doch am Ende haben weder die noch vor den Regierungsanordnungen ein­ge­führ­te Masken – und spä­ter die FFP2-Maskenpflicht das Virus aus dem Laurentiushaus in Olching her­aus­hal­ten können.

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dpa lügt über Impfstoffe – und alle machen mit

"Drei Corona-Impfstoffe im Vergleich" ist die dpa-Meldung vom 29.1. über­schrie­ben, aus der hier nach frei​e​pres​se​.de zitiert wird:

»Berichte über schwe­re uner­wünsch­te Folgen gibt es bei allen drei Vakzinen bis­her nicht.«

In sei­nem Sicherheitsbericht vom 28.1. berich­tet das zustän­di­ge Paul-Ehrlich-Institut:

»Bis zum 24.01.2021 erhielt das Paul-Ehrlich-Institut ins­ge­samt 1.232 Einzelfallberichte zu Verdachtsfällen von Nebenwirkungen oder Impfkomplikationen (uner­wünsch­te Reaktionen) nach Impfung mit COVID-19- Impfstoffen in Deutschland. Es wur­den 3.404 uner­wünsch­te Reaktionen geschil­dert (im Mittel 2,8 Reaktionen pro Meldung). In 182 Fällen wur­de über schwer­wie­gen­de uner­wünsch­te Reaktionen berichtet.«

Auch in den Wochenberichten zuvor war von schwer­wie­gen­den uner­wünsch­ten Reaktionen die Rede. Das hin­dert auch die FAZ nicht, am 28.1. unter Berufung auf dpa zu behaup­ten: "Berichte über schwe­re uner­wünsch­te Folgen gibt es bei allen drei Impfstoffen bis­her nicht." Ähnlich am 28.1. die "Welt", nwzon​line​.de und vie­le andere.

"Kanzlerin bricht Drohkulisse weg"

Ob bei dem "Ressortleiter Wirtschaft, Finanzen, Immobilien" der "Welt" die Sache mit dem Maskengutschein für sei­nen sie­ben­jäh­ri­gen Sohn den Ausschlag für sei­ne Kanzlerinnenschelte gege­ben hat, wis­sen wir nicht. Am 27.1. ist von ihm auf welt​.de mit der Überschrift »Das „Vorsorgeprinzip“ der Bundeskanzlerin wird immer unglaub­haf­ter« zu lesen:

»Die Kanzlerin hat die­ser Tage wahr­lich genug Probleme. „Uns ist das Ding ent­glit­ten“, hat Angela Merkel „Bild“ zufol­ge bei uni­ons­in­ter­nen Beratungen gesagt. Jeder kann sich den­ken, was gemeint ist ange­sichts des mul­ti­plen Behördenversagens an fast allen Corona-Fronten.

Jetzt kommt aber noch ein Problem hin­zu. Es ist, iro­ni­scher­wei­se, ein Erfolg: Die Corona-Fallzahlen und mit ihnen die berühmt-berüch­tig­ten Inzidenzen bre­chen regel­recht ein.

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