Im letzten August wurde hier mehrfach über das einst geheime "Schockpapier" aus dem Innenministerium berichtet. Zu den Inhalten ausführlich hier, zu den Autoren hier und hier und noch einmal im Oktober hier. Die an verschiedenen Stellen aufgeregt im Netz gemeldeten Leaks bringen dazu wenig Neues.
Erhellend ist aber die Entstehungsgeschichte, die am 14.3. unter "Keine Verschwörungstheorie" auf freitag.de erzählt wird. Der Autor Gunnar Jeschke faßt danach zusammen:
»Warum das keine Verschwörung des BMI ist
Die Geheimniskrämerei des BMI und – über lange Zeit des RKI – bezüglich dieses Strategiepapiers ließ sinistre Motive vermuten. Tatsächlich ist das Ganze aber vor allem deshalb peinlich, weil es so medioker und inkonsistent ist. Die Zusammensetzung des Gremiums ist zufällig, Experten aus verschiedenen relevanten Gebieten fehlen, die Argumentation ist sprunghaft und auf niedrigem Niveau und es fehlt an Daten, die selbst diese Argumentation stützen würden. Alles kommt aus der hohlen Hand. Das stellt der Krisenantwort der Bundesregierung ein ausgesprochenes Armutszeugnis aus.«
"Medioker" heißt übrigens so viel wie "mittelmäßig".