Deutschland stoppt AstraZeneca-Impfungen

Vermutlich wer­den es die mei­sten wis­sen. Die Meldung auf tages​schau​.de:

»Deutschland setzt die Corona-Schutzimpfungen mit dem Präparat von AstraZeneca vor­erst aus. Nach neu­en Meldungen von Thrombosen der Hirnvenen im zeit­li­chen Zusammenhang mit der Impfung in Deutschland und Europa hal­te das Paul-Ehrlich-Institut wei­te­re Untersuchungen für not­wen­dig, teil­te das Bundesgesundheitsministerium mit.

Zuvor hat­ten bereits meh­re­re ande­re Staaten die Impfungen mit dem Mittel gestoppt, Grund ist ein mög­li­cher­wei­se erhöh­tes Risiko von Blutgerinnseln im Zusammenhang mit dem Wirkstoff. Die Europäische Arzneimittelbehörde EMA wer­de ent­schei­den, "ob und wie sich die neu­en Erkenntnisse auf die Zulassung des Impfstoffes aus­wir­ken", teil­te ein Sprecher des Bundesgesundheitsministeriums mit.

Die Bundesregierung hat­te zunächst auf eine Aussetzung der AstraZeneca-Impfungen ver­zich­tet, nach­dem Dänemark die­sen Schritt in der ver­gan­ge­nen Woche als erstes Land gegan­gen war. Kopenhagen hat­te auf meh­re­re Fälle von schwe­ren Blutgerinnseln nach Impfungen mit dem Vakzin ver­wie­sen. Es folg­ten Norwegen, Island sowie die EU-Länder Bulgarien, Irland und die Niederlande. Österreich, Estland, Lettland, Litauen und Luxemburg setz­ten die Nutzung von einer bestimm­ten AstraZeneca-Charge aus; Italien und Rumänien stopp­ten die Nutzung einer ande­ren Charge.«

"Terminshopping könnte so einfach sein" – auch ohne komplexes digitales Buchungsverfahren in petto

Ein ver­zwei­fel­ter Versuch, im System des all­täg­li­chen Wahnsinns einen Funken Sinn zu ent­decken, ist in einem Kommentar auf weser​-kurier​.de vom 15.3. zu entdecken:

»Manches muss man nicht ver­ste­hen in die­sen Corona-Zeiten: Als Kunde darf man in Bremen einen Shopping-Termin nur tele­fo­nisch oder digi­tal ver­ein­ba­ren, aber nicht an der Ladentür. Vermutlich hat das gesund­heit­li­che Gründe. Wirklich nach­voll­zieh­bar ist es trotz­dem nicht, spä­te­stens bei der Verkaufsberatung wird die Nähe zum Kunden unvermeidbar. 

Warum es also dem Einzelhandel unnö­tig schwer machen, gera­de auch den klei­ne­ren Geschäften? Zumal die Bund-Länder-Vereinbarung noch nicht ein­mal eine tele­fo­ni­sche oder digi­ta­le Terminvergabe zwin­gend vor­sieht. In dem Papier ist nur von „vor­he­ri­ger Terminbuchung“ die Rede. Die könn­te auch an der Ladentür statt­fin­den. Und wenn sich gera­de kein Kunde im Geschäft befin­det, könn­te der Buchung auch gleich der Besuch fol­gen. Für klei­ne­re Geschäfte, die kein kom­ple­xes digi­ta­les Buchungsverfahren in pet­to haben, wäre das sicher von Vorteil. Terminshopping könn­te so ein­fach sein. Oder zumin­dest ein­fa­cher als es die der­zeit gül­ti­ge Verordnung vor­sieht.«

In leicht­fer­ti­ger Weise igno­riert die Autorin die Heerscharen der an den Ladentüren zu Tode gekom­me­nen BremerInnen. (In Bremen sind laut RKI bis­her 312 Menschen "an und mit" Corona ver­stor­ben. Das sind 0,06 Prozent der Bevölkerung dort.)

Urlaub: Mallorca ja, Rügen nein trotz gleicher Inzidenz

Darauf weist ein Artikel vom 15.3. auf nord​ku​rier​.de hin:

»Was haben Mallorca, der Norden Portugals, die Insel Rügen oder Nordfriesland mit Sylt gemein­sam? Das Corona-Maß aller Dinge, der Inzidenzwert, liegt in allen Regionen unter der kri­ti­schen Grenze von 50 Infektionen je 100.000 Einwohner und Woche. Und was ver­bin­det die Urlaubsgebiete nicht? Während deut­sche Urlauber auf die spa­ni­sche Ferieninsel und nach Porto flie­gen kön­nen, sind Deutschlands größ­te Insel, Westerland oder auch Dithmarschen für Touristen tabu. Ostern am Mittelmeer oder teil­wei­se am Atlantik rückt in greif­ba­re Nähe: Die Fluggesellschaften haben umge­hend vie­le Zusatzflüge angeboten.

Was gilt denn nun, und wann ist ein Risikogebiet ein Risikogebiet? Die Balearen, Nord-Portugal und ande­re sind es nicht mehr. Bundesregierung, Länder und das RKI ver­hed­dern sich in ihren eige­nen Regeln. Hoteliers auf Rügen oder Sylt steht das Wasser bis zum Hals. Niemand kann ihnen oder ihren mög­li­chen Gästen noch erklä­ren, war­um, bei Einhaltung aller Corona-Hygieneauflagen, unter­schied­li­che Maßstäbe gel­ten.«

Warum Pirmasens den Tritt auf die Corona-Notbremse verweigert

»Ministerpräsidentin Malu Dreyer (SPD) hat­te … am Samstag erklärt: „In Kommunen, in denen die Inzidenz drei Tage ober­halb der 50 liegt, müs­sen zusätz­li­che Schutzmechanismen ein­ge­baut wer­den: In den mei­sten Geschäften wird dann nur noch ein Termin-Shopping mög­lich sein.“…

Doch aus­ge­rech­net die Stadt mit der am Sonntag höch­sten Inzidenz in ganz Rheinland-Pfalz – Pirmasens mit 154,1 – wider­setzt sich offen der beschlos­se­nen Notbremse-Pflicht. Zwar erließ Oberbürgermeister Markus Zwick (CDU) eine Allgemeinverfügung (die bereits ab Montag gilt) mit ein­zel­nen Verschärfungen. Aber: Obwohl die Sieben-Tage-Inzidenz in der „Siebenhügelstadt“ (wie sich Pirmasens am Sonntag in der Pressemitteilung selbst bezeich­ne­te) weit über der Notbremse-Schwelle von 100 liegt, bleibt das „Shopping für alle“ erlaubt – statt wie von Bund und Ländern vor­ge­ge­ben ganz zu schlie­ßen. Auch Kosmetikstudios dür­fen in Pirmasens wei­ter öffnen…

„Warum Pirmasens den Tritt auf die Corona-Notbremse ver­wei­gert“ weiterlesen

„Die ganze Inzidenz-Argumentation bricht da zusammen“

Das ist die Überschrift eines Interviews mit dem Infektiologen Prof. Matthias Schrappe auf welt​.de am 12.3. (Bezahlschranke). Darin ist zu lesen, was sicher wie­der vie­len LeserInnen nicht weit genug geht:

»WELT: Herr Schrappe, seit die­ser Woche geht es Deutschland locke­rer an – ein biss­chen. Was hal­ten Sie vom Öffnungs-Stufenplan?

Matthias Schrappe: Wenn man das Papier aus epi­de­mio­lo­gi­scher Warte liest, ist es ein Armutszeugnis.

WELT: Weil es so kurz ist? Immerhin passt es auf eine DIN-A4-Seite, das ist doch erfreulich.

Schrappe: Tatsächlich hät­te man die­sen Lockdown in drei Zeilen zusam­men­fas­sen können…

„„Die gan­ze Inzidenz-Argumentation bricht da zusam­men““ weiterlesen

Coronaprofiteur Bundeswehr

Unter die­sem Titel wur­de am 12.3. ein Artikel der "Informationsstelle Militarisierung" ver­öf­fent­lich. Darin ist zu lesen:

»Die Bundeswehr ver­sucht, auf min­de­stens zwei Arten von der Corona-Krise zu pro­fi­tie­ren. Einmal ist da das Bestreben, sich Gelder aus dem Konjunkturpaket der Bundesregierung ein­zu­ver­lei­ben – und auch dar­über hin­aus wird aktu­ell eine beacht­li­che Kreativität an den Tag gelegt, sich neue Finanzquellen zu erschlie­ßen, doch hier­zu spä­ter mehr. Und zum ande­ren sind da die Versuche, die Einsatzbefugnisse im Inland aus­zu­wei­ten und die Pandemie zur Imagepflege zu nutzen.

Pandemie und die Bundeswehr im Inland

Der im Zuge der Pandemie unter­nom­me­ne Vorstoß, die Bundeswehr mit exe­ku­ti­ven Befugnissen im Inland ein­set­zen zu kön­nen, wäre eine ein­deu­ti­ge Überschreitung der soge­nann­ten Amtshilfe gewe­sen. Und es gab ja meh­re­re Anläufe, u.a. von Innenminister Thomas Strobl in Baden-Württemberg, die­se Linie bewusst zu übertreten…

Gleichzeitig ver­sucht die Bundeswehr die der­zei­ti­gen Pandemie-Einsätze zur Imagepflege zu nutzen…

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Is Zero Covid possible?

In einem Webinar des "British Medical Journal" (BMJ) erör­tert u.a. Prof. John Ioannidis die­se Frage:

Ein Leser hat die aus sei­ner Sicht wich­tig­sten Punkte zusammengestellt:

»Er fängt schon recht poin­tiert an mit sei­ner Erklärung nicht auf Facebook, Twitter oder ande­ren Medien zu sein und nie eine Deklaration oder Papers wie Great Barrington, John Snow und Pro- oder Kontra-ZeroCovid Deklarationen unter­schrie­ben zu haben.

„Is Zero Covid pos­si­ble?“ weiterlesen

Datenbank mit 332 Studien zur COVID-19-Behandlung

»Wer ist @CovidAnalysis? Wir sind pro­mo­vier­te Forscher, Wissenschaftler, Menschen, die hof­fen, einen Beitrag zu lei­sten, auch wenn er nur sehr klein ist. Sie kön­nen unse­re Forschung in Journalen wie Science und Nature fin­den. Für Beispiele, war­um wir nicht genau­er sein kön­nen, suchen Sie nach "raoult death thre­ats" oder "simo­ne gold fired". Wir haben wenig Interesse dar­an, unse­re Publikationslisten zu erwei­tern, in den Nachrichten zu sein oder im Fernsehen auf­zu­tre­ten (wir haben all die­se Dinge schon ein­mal getan, aber wir fin­den, dass es jetzt wich­ti­ge­re Dinge im Leben gibt).
Welche Behandlungen emp­feh­len Sie? Wir geben kei­ne medi­zi­ni­schen Ratschläge. Bevor Sie irgend­wel­che Medikamente ein­neh­men, soll­ten Sie einen qua­li­fi­zier­ten Arzt kon­sul­tie­ren, der Sie indi­vi­du­ell bera­ten kann und Details zu Risiken und Nutzen basie­rend auf Ihrer medi­zi­ni­schen Vorgeschichte und Ihrer aktu­el­len Situation ange­ben kann.
Warum soll­ten wir @CovidAnalysis ver­trau­en? Es besteht kei­ne Notwendigkeit dazu. Wir bie­ten Organisation und Analyse, aber alle Quellen sind öffent­lich und Sie kön­nen alles leicht über­prü­fen. Bei den Meta-Analysen sind alle Daten, die zum Nachvollziehen der Analyse erfor­der­lich sind, im Anhang ent­hal­ten, mit direk­ten Links zu den Original-Quellpapieren.«
https://​c19e​ar​ly​.com/

Auch die Niederlande setzen Impfungen aus

Das mel­det am 15.3.deutsch​land​funk​.de:

»Auch die Niederlande wol­len den Impfstoff des bri­tisch-schwe­di­schen Herstellers Astrazeneca vor­erst nicht mehr verwenden.

Die Entscheidung gilt zunächst bis zum 29. März. Wie das Gesundheitsministerium in Den Haag mit­teil­te, wer­den des­halb mehr als 40.000 Termine für Impfungen abge­sagt. Die Arzneimittelbehörde habe die­se Vorsichtsmaßnahme auf Grundlage neu­er Informationen empfohlen.

In Irland wird das Vakzin vor­erst eben­falls nicht ver­impft. Die Gesundheitsbehörde in Dublin erklär­te, es han­de­le sich um eine Vorsichtsmaßnahme, die man nach einem Bericht der nor­we­gi­schen Arzneimittelbehörde über wei­te­re Fälle von Blutgerinnsel-Störungen bei Geimpften ergrei­fe. Zuerst hat­te Dänemark die Impfungen mit dem Mittel von AstraZeneca gestoppt; spä­ter folg­ten dann Norwegen, Island und Bulgarien.

Ob es einen Zusammenhang zwi­schen den Blutgerinnseln und den Impfungen gibt, ist bis­lang nicht geklärt.«

Gut, daß wir ein Paul-Ehrlich-Institut haben, das der­art leicht­fer­ti­ge Rückrufaktionen nicht mitmacht.

Siehe auch Weitere Länder set­zen Impfung mit AstraZeneca aus.