Über das berühmte Stück von Bertolt Brecht schrieb ein französischer Kritiker 1954 Worte, in denen das Wort "Krieg" durch das Wort "Corona-Maßnahmen" ersetzt werden kann, um das Verhalten vieler Menschen heute zu erklären:
»Mutter Courage ist in der Fatalität verhaftet, sie glaubt, der Krieg sei unvermeidlich, für ihr Geschäft, für ihr Leben notwendig, sie stellt ihn nicht einmal in Frage. Doch das wird vor und hingestellt und geschieht außerhalb von uns. Und in dem Moment, in dem uns dieser Abstand geschenkt wird, sehen wir, wissen wir, daß der Krieg kein Verhängnis ist: Wir wissen es nicht durch eine Wahrsagerei oder eine Demonstration, sondern durch eine tiefe, körperliche Evidenz, die aus der Konfrontation des Schauenden mit dem Angeschauten entsteht und in der die konstitutive Funktion des Theaters liegt.«
Roland Barthes, zitiert nach de.wikipedia.org
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