welt.de titelt am 11.1.:"188.000 Menschen protestierten am Montag bei 1000 Demonstrationen gegen Corona-Maßnahmen" und verläßt sich auf die Innenministerin: "Wie das Bundesinnenministerium am Dienstag mitteilte, nahmen an den 1046 Veranstaltungen bundesweit rund 188.000 Menschen teil". Auf multipolar-magazin.de kommt man am 11.1. auf höhere Zahlen:
»300.000 protestierten am Montag gegen Impfpflicht und Corona-Politik
300.000 Demonstrierende bei 1.500 regierungskritischen Umzügen – das sind die offiziellen Zahlen der deutschen Polizeibehörden zu den landesweiten Protesten am Montag. Multipolar hat bei den Innenministerien der Bundesländer nachgefragt und die Zahlen nun erstmals zusammengestellt…
Aus nahezu allen Bundesländern liegen offizielle Gesamtzahlen vor, die Multipolar bei den Innenministerien oder Polizeidirektionen der einzelnen Bundesländer abgefragt hat – sofern sie, wie in einigen Fällen, nicht schon in der Presse veröffentlicht sind. Demnach demonstrierten am Montag in:
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- Bayern (55.000 bei 130 Demos)
- Baden-Württemberg (52.000 bei 287 Demos)
- Sachsen (30.000 bei 215 Demos)
- Nordrhein-Westfalen (29.000 bei 160 Demos)
- Brandenburg (26.000 bei 46 Demos)
- Thüringen (21.000 bei 67 Demos)
- Sachsen-Anhalt (17.000 bei 54 Demos)
- Hessen (15.000 bei 149 Demos)
- Mecklenburg-Vorpommern (15.000 bei 30 Demos)
- Niedersachsen (14.000 bei 186 Demos)
- Rheinland-Pfalz (10.500 bei 99 Demos)
- Schleswig-Holstein (8.500 bei 80 Demos),
- Berlin (4.500 bei 14 Demos)
- Saarland (1.000 bei 13 Demos)
- Hamburg (500 bei 12 Demos)
- Bremen (50 bei 1 Demo).
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Deutschlandweit sind damit am 10. Januar 299.000 Menschen bei 1.543 Demonstrationen auf die Straße gegangen. Bezogen auf die Einwohnerzahl ist der Protest am stärksten in Thüringen, Mecklenburg-Vorpommern und Sachsen, wo am Montag jeweils etwa ein Prozent der Bevölkerung demonstrierten…«
Aufruf von Politikern, Initiativen und Privatpersonen
Koblenzer Erklärung:
"Nein" zu unangemeldeten Corona-Demos
STAND 12.1.2022, 16:01 Uhr
Seit Wochen gibt es Demonstrationen in Koblenz gegen die Corona-Maßnahmen. Jetzt hat sich ein parteiübergreifendes Bündnis zusammengeschlossen, das diese Proteste kritisiert.
Das Bündnis "Koblenz solidarisch" hat sich am Dienstag gegründet und inzwischen eine sogenannte "Koblenzer Erklärung" verfasst, teilte der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) Rheinland-Pfalz/Saarland in Koblenz dem SWR mit, der Teil der Initiative ist. Über 100 Personen und Organisationen aus Koblenz und der Umgebung unterstützten bislang diese Erklärung.
https://www.swr.de/swraktuell/rheinland-pfalz/koblenz/koblenz-gemeinsame-erklaerung-gegen-unangemeldete-corona-proteste-100.html
[Frage:
Sind die Guten evtl. Staats-NGOs?]
@Freiheitsrechte…: Schauen wir mal, ob die 100 Organisationen auch 100 Leute auf die Straße bekommen.
Die SED hat ja früher auch immer zu allen möglichen Demos aufgerufen. Den neuen Blockparteien der neuen "Nationalen Front" fällt aber auch absolut nichts Neues mehr ein.
Für alle Spätgeborenen und Nicht-DDR-ler:
"Die Nationale Front der Deutschen Demokratischen Republik (bis 1973 Nationale Front des demokratischen Deutschland) war ein Zusammenschluss der Parteien und Massenorganisationen in der DDR. Durch die Nationale Front sollten dem offiziellen Anspruch nach alle gesellschaftlichen Gruppen Einfluss auf gesellschaftspolitische Prozesse nehmen können. Faktisch war die Nationale Front jedoch ein Mittel, um die Blockparteien und Massenorganisationen zu disziplinieren und die Vormachtstellung der SED im Staat zu festigen"
Ähem… "über 100 Personen und Organisationen" … Das umfasst auch den Spezialfall von 99 Personen und der DGB. Insofern werden die wohl genau diese anmoderierten 100 Leute auf die Straße bekommen.
Es gibt auch Leute, die in mehreren Organisationen führend sind.
@Freiheitsrechte..: "Die Parolen der sogenannten 'Spaziergänger:innen', dass der Staat wie eine Diktatur handle, sind falsch und verhöhnen alle Opfer von Diktaturen, in der Vergangenheit und heute" . Kommt jetzt bald der Straftatbestand "Verharmlosung von Diktaturen"? Damit wäre das Wort "Diktatur" aus dem Sprachgebrauch verbannt und man darf nur mehr "schöne, neue Welt" sagen.…
Ach das sind ja, wenn es nach dem Artikel hier geht: https://www.weekend.at/politik/corona-demos-aufstand-der-kleinbuerger? alles nur gelangweilte Kleinbürger. Aber der (gelangweilte) Autor hat sich in seinem Artikel verplappert:
[zitat]Wogegen soll man heutzutage protestieren? Vielleicht gegen die Unzumutbarkeit einer 38-Stunden-Woche? Oder dass zweimal im Jahr die Uhren umgestellt werden? Dass am Sonntag die Geschäfte nicht offen haben? Uns fehlen seit Jahrzehnten die Ungerechtigkeiten und die Unterdrückung.
(Fettrdruck nicht im Original vorhanden)
soll ich dazu mehr kommentieren, oder fällt es dem geneigten Leser selber auf?
😎
Der Ösi
@aa: btw., in der Überschrift geht die "0" bei 300.000
@Der Ösi: Danke. Geht jetzt 🙂
Erinnert ihr euch noch an die BKA-Analyse „Aktuelle Entwicklungen im Protestgeschehen im Kontext der ‚Covid-19‘-Pandemie“, die als Leak im Dezember 2020 auf der Seite des Mutigmacher e.V. erschien? Das BKA hatte dem Verein nach dem Leak die Veröffentlichung untersagt und rechtliche Schritte angedroht. Die rechtlichen Schritte gehen nun in die entgegengesetzte Richtung. Das BKA ist verklagt, nach einer Informationsfreiheitsanfrage seine Analyse herauszugeben. Am 2. Februar findet die öffentliche mündliche Verhandlung vor dem Verwaltungsgericht Wiesbaden dazu statt. Da das BKA bisher keine stichhaltigen Gründe für eine Geheimhaltung genannt hat, stehen die Chancen auf einen Erfolg der Klage sehr gut.
https://fragdenstaat.de/anfrage/analyse-aktuelle-entwicklungen-im-protestgeschehen-im-kontext-der-covid-19-pandemie/658053/anhang/2021–12-08-verlegung-verhandlung_geschwaerzt.pdf