Ab in die Tonne: Millionen Masken wandern in den Müll

Unter die­sem Titel und mit einem Foto ("Der Container auf dem Firmengelände von Andreas Voigt ist prall gefüllt mit OP-Masken. Aufgrund des Verfallsdatums lan­den nun 1,6 Millionen Stück im Müll.") ist am 21.5. auf frei​e​pres​se​.de zu erfahren:

»Dank sei­ner Kontakte nach China woll­te Andreas Voigt dem Maskenmangel zur ersten Corona-Welle ent­ge­gen­wir­ken. Doch sein Plan ging nicht auf. Nun erhebt er schwe­re Vorwürfe gegen den Bund.

Seit dem Ausbruch des Coronavirus sind sie im Alltag ein ständiger Begleiter. Milliarden OP- und FFP2-Masken wur­den pro­du­ziert, gekauft, getra­gen und weg­ge­schmis­sen. Doch anfangs herrsch­te welt­weit Maskenmangel. Auch in Deutschland gab es zu Beginn der Pandemie kaum noch einen medi­zi­ni­schen Mund-Nase-Schutz. Ein Erzgebirger woll­te…«

Der Rest steht hin­ter der Bezahlschranke. Update: Ein Leser hat freund­li­cher­wei­se den rest­li­chen Text zur Verfügung gestellt. Es heißt weiter:

»… hel­fen – und bekommt nun die Quittung dafür…

Der Mann aus Aue beauf­trag­te die Produktion von OP-Masken und ließ 7,4 Millionen Stück ins Erzgebirge liefern…

"Eine OP-Maske koste­te bis zu 1,20 Euro. Wir haben sie für 66 Cent ange­bo­ten", erklärt der Unternehmer. Doch die Lage änderte sich schlag­ar­tig – auf­grund fal­scher poli­ti­scher Entscheidungen, kri­ti­siert Voigt. Ergebnis: Der Container auf sei­nem Firmengelände ist noch prall gefüllt mit Schutzmasken. Wegen des Verfallsdatums lan­den die 1,6 Millionen Stück nun oben­drein im Müll. Doch das ist nur die Spitze des Eisbergs.

"Als der Bund als Großlieferant ein­stieg und viel zu vie­le Bestellungen in Auftrag gab, drängte er deut­sche Unternehmen aus dem Markt. Der Bedarf wur­de schlicht­weg um das 14-fache überschritten", erhebt Voigt schwe­re Vorwürfe. Bei ihm wur­den Großaufträge im Millionenbereich stor­niert. "In Gesprächen mit Klinikleitungen, die wir bis dato belie­fer­ten, wur­de mir mit­ge­teilt, dass sie fort­an Mindestmengen vom Bund abneh­men muss­ten. Auch deren Qualität wur­de kri­ti­siert", sagt der Erzgebirger…

Fakt ist, dass der Bundesrechnungshof die Maskenbeschaffung durch den dama­li­gen Gesundheitsminister Jens Spahn kri­ti­siert. Demnach wur­den im Frühjahr 2020 viel zu vie­le Masken gekauft. Statt des eigent­li­chen Bedarfs von 75 Millionen FFP2- und 200 Millionen OP- Masken, die an Kliniken und Arztpraxen gehen soll­ten, gab der Bund 5,8 Milliarden Masken in Auftrag – und blieb auf rie­si­gen Mengen sit­zen. Ein Jahr später betrug der Lagerbestand des Gesundheitsministeriums noch immer 1,4 Milliarden OP- und eine Milliarde FFP2-Masken…

Andreas Voigt, der dadurch eine Millionen Euro Verlust mach­te, war das unter­neh­me­ri­sche Risiko bewusst. Er wirft dem Bund viel­mehr mora­li­sche Fehler vor…«

Ich kann mir nicht hel­fen. Irgendwie ist es unge­recht, daß die klei­nen Glücksritter in einem ins­ge­samt mora­lisch pro­ble­ma­ti­schen Riesengeschäft schlech­ter davon kom­men als die ganz gro­ßen. Ich gebe aber zu, mein Mitleid hält sich in Grenzen.

6 Antworten auf „Ab in die Tonne: Millionen Masken wandern in den Müll“

  1. Ja, so läuft das halt im Kapitalismus. Produziert und gehan­delt wird nur der Profite wegen.

    Und für die­sen Müll wer­den gan­ze Wälder abgeholzt!

  2. Millionen unbe­nutz­te Masken in die Tonne.
    Und wo lan­den die Milliarden benutz­ten Masken der hypo­chon­dri­schen Wohlstandsländer?

    1. So wie ich das sehe haup­säch­lich auf den Straßen in unse­rem gren­zen­lo­sen Wohlstand der zer­fal­len­den Brücken, Häuser und Straßen im Pott. Dazwischen Menschen mit Zahnlücken, die sich kei­nen Zahnersatz lei­sten kön­nen und seit vie­len Jahren im Winter frie­ren. Ich woll­te auch mal auf die Kacke hau­en, danke!

  3. Er woll­te hel­fen? Steht das ernst­haft im Artikel? Okay, da steht nicht WEM er hel­fen woll­te, es geht durch. Sie haben nur das Wort "sich" vergessen.

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