Ärzte ohne Grenzen fordert Einsicht in Corona-Verträge mit Pharmaunternehmen

Das berich­tet heu­te aerz​te​zei​tung​.de.

»Milliardenschwere Finanzhilfen aus dem Steuersäckel für Corona-Impfstoffprojekte, aber kei­ne Transparenz über Vorverträge und Lizenzvergaben? Der phar­ma­kri­ti­sche Verein „Ärzte ohne Grenzen“ for­dert jetzt vol­le öffent­li­che Einsicht in die Konditionen sol­cher Vorverträge. Zudem müss­ten Regierungen dar­auf drän­gen – und Investitionen an die Bedingung knüp­fen –, dass die Hersteller Auskunft über „alle Lizenzvereinbarungen für Impfstoffe sowie die Kosten und Daten kli­ni­scher Studien“ geben. Mit Lizenzvereinbarungen ist etwa gemeint, Generikaunternehmen zu erlau­ben, den Impfstoff des Lizenzgebers unter bestimm­ten Bedingungen für ärme­re Länder zu pro­du­zie­ren und gün­sti­ger abzugeben.

Solange man nicht wis­se, „was die­se Verträge und Vereinbarungen beinhal­ten, wird die Pharmaindustrie wei­ter­hin die Macht haben, dar­über zu ent­schei­den, wer Zugang zu den Impfstoffen bekommt und zu wel­chem Preis“, befürch­tet Kate Elder, Impfstoff-Expertin der inter­na­tio­na­len Hilfsorganisation.

Exemplarisch wird in einer Mitteilung vom Mittwoch eine öffent­lich bekannt gewor­de­ne Lizenzvereinbarung zwi­schen AstraZeneca und einer bra­si­lia­ni­schen Forschungseinrichtung ange­führt. Danach soll sich der schwe­disch-bri­ti­sche Konzern, wie es wort­wört­lich heißt, „die Möglichkeit ver­trag­lich vor­be­hal­ten“ haben, „die Pandemie bereits im Juli 2021 für ‚been­det‘ zu erklä­ren, um ab die­sem Zeitpunkt von Regierungen und ande­ren Käufern hohe Preise für einen Impfstoff ver­lan­gen zu kön­nen“. Und das, obwohl deren Impfstoffentwicklung laut Ärzte ohne Grenzen „voll­stän­dig von der Öffentlichkeit finan­ziert“ wor­den sei.

Wie es wei­ter heißt, sei­en die sechs bekann­te­sten Projekte zur kli­ni­schen Entwicklung und indu­stri­el­len Produktion einer SARS-CoV-2-Vakzine bis­her mit mehr als 12 Milliarden Dollar von der öffent­li­chen Hand geför­dert wor­den; das betref­fe die rekom­bi­nan­ten Kandidaten von Biontech/Pfizer, Johnson&Johnson, Sanofi/GSK, AstraZeneca, Novavax und Moderna.«

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