Doch, doch, es wurde kurz gemeldet in den Nachrichten, vor dem ausführlichen Bericht zum Geburtstag der Queen. Ist irgendein offizieller Mensch besorgt? Gibt es einen Gipfel der GesundheitsministerInnen und der Verbände? Schon, aber dabei wird es darum gehen, "Impfkampagnen" für 5‑Jährige vorzubereiten. Hier geht es hingegen überhaupt nicht um Corona. Auf morgenpost.de ist am 31.5. zu lesen:
»Kaputt gespart: Arzte warnen vor Kollaps der Kinderkliniken
Berlin. Deutschland, im Herbst 2021. Im Schatten der Corona-Pandemie spielt sich ein Drama ab, das bis heute nachwirkt.
Schwer kranke Kinder werden im Akkord per Krankenwagen oder Hubschrauber aus München in andere Kliniken gebracht – teilweise hunderte Kilometer weit weg von Zuhause. Ärzte rufen bis zu 23 Krankenhäuser an, bis sie ein freies Bett für ihre kleinen Patienten finden.
Es geht zwar um eine starke, saisonale Infektionswelle. Aber: „Auch zu normalen Zeiten kommt es vor, dass wir sechs oder sieben Kliniken durchtelefonieren, bis wir ein passendes Bett finden“, sagt Jörg Dötsch, Kindermediziner aus Köln und Präsident der Deutschen Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin (DGKJ).
„Es ist auch schon vorgekommen, dass wir Kinder über die Grenze nach Luxemburg, Belgien oder in die Niederlande verlegt haben.“ Nicht wegen Corona, wegen chronischem Mangel. In den 340 deutschen Kinderkliniken fehlen zu viele Betten.
„Es ist völlig absehbar, dass da Kinder zu Schaden kommen werden“
Kinderärzte schlagen bundesweit Alarm: „Wenn es Infektionswellen gibt, wie sie im Herbst in der Regel vorkommen, haben wir keine Chance, alle Kinder zu versorgen“, sagt Florian Hoffmann, Kindermediziner aus München und Generalsekretär der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (DIVI). Der Trend sei mittlerweile, schwerkranke Kinder auf kleinere Krankenhäuser abseits der Großstädte zu verteilen.
Das bedeutet gleichzeitig: Die Kinder werden nicht mehr in einer Klinik mit medizinischer Maximalversorgung behandelt, sondern unter Umständen in einem Krankenhaus, dass viel weniger Erfahrung hat. „Es ist völlig absehbar, dass da Kinder zu Schaden kommen werden.“…
In vielen deutschen Kinderkliniken können auf den Kinderintensivstationen im Schnitt ein Drittel der Betten wegen Personalmangels nicht genutzt werden. In manchen Kliniken sei sogar die Hälfte nicht mehr belegbar…«
Betten abgebaut, Fallzahlen gestiegen
»Nach Angaben der DGKJ ist die Bettenzahl in der Kinderheilkunde zwischen 1991 und 2017 insgesamt um ein Drittel gesunken. Gleichzeitig stiegen die Fallzahlen von durchschnittlich 900.000 behandelten Kindern und Jugendlichen im Jahr auf mehr als eine Million an…
Im Herbst, in der jüngsten Infektionswelle mit dem RS-Virus, das vor allem bei Kleinkindern lebensbedrohliche Atemwegsinfektionen auslösen kann, seien nahezu alle Kinderkliniken komplett überlastet gewesen. „Das kann im kommenden Herbst wieder drohen, wenn sich die Lage bis dahin nicht ändert.“ Dötsch ist Mitglied der Expertenkommission von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD), die Vorschläge zur Krankenhausreform machen soll.«
Aus ökonomischer Sicht sind Erwachsene günstiger
» „Wir haben einen viel höheren Gesprächsaufwand, weil wir mit den Kindern und den Eltern sprechen, oft auch noch getrennt mit beiden. Wir müssen Spezialisten haben wie in der Erwachsenenmedizin, haben aber nicht annähernd so viele Fälle.“ Klar: Aus ökonomischer Sicht sind Erwachsene deswegen günstiger. Aber: Mit der Kinder- und Jugendmedizin sei es wie mit der Feuerwehr, so der Mediziner. „Die Feuerwehr wird finanziert, auch wenn es gerade nicht brennt. Man muss auch die Pädiatrie finanzieren, wenn es nicht brennt.“…
[Lauterbach will] den Personalmangel angehen – wie, das ist noch vollkommen offen. DIVI-Generalsekretär Hoffmann ist skeptisch: „Die Lage der Kinderkliniken ist dramatisch und wird sich eher noch verschärfen.“…
„Wenn die üblichen Infektionswellen kommen, werden viele Kinderkliniken wieder in die Knie gehen.“«
Am Geld kann es nicht liegen
Sondern an den Prioritäten. Es sind nicht nur die 100 Milliarden Euro für den Rüstungsetat, die locker gemacht werden können. Auf faz.net ist am 1.6. zu erfahren:
»Die Finanzierung des Zivil- und Katastrophenschutzes sowie der Kampf gegen kriminelle und demokratiefeindliche Machenschaften im Internet stehen im Zentrum der Frühjahrskonferenz der Innenminister von Bund und Ländern. Zum Auftakt berieten die Politiker am Mittwoch in Würzburg mit dem Vorsitzenden der katholischen Deutschen Bischofskonferenz, dem Limburger Bischof Georg Bätzing, über Grundwerte in der Gesellschaft sowie über den Umgang mit Flüchtlingen aus der Ukraine.
Der Vorsitzende der Innenministerkonferenz, Bayerns Ressortchef Joachim Herrmann (CSU), hatte vor der Tagung eine Summe von zehn Milliarden Euro aus Bundesmitteln verlangt, um den Bevölkerungsschutz zu verbessern. Unter anderem soll der flächendeckende Ausbau eines Sirenensystems vorangetrieben werden.
Herrmann erhielt Rückendeckung vom Sprecher der Unionsländer in der Konferenz, Hessens Innenminister Peter Beuth (CDU). Zuvor hatte sich auch Niedersachsens SPD-Innenminister Boris Pistorius ähnlich geäußert. Nach seiner Darstellung kostet allein ein funktionsfähiges Sirenensystem eine Milliarde Euro. Der Ausbau von Warnapps und eines sogenannten Cell-Broadcastings, um Warnungen über Handy an jedermann zu verteilen, weitere 400 Millionen Euro, wie er dem Nachrichtenportal «t‑online» sagte…
Bayern will mehr tun, um Desinformationskampagnen im Internet zu begegnen sowie Hass und Hetze eindämmen. Entsprechende Versuche kämen aus dem In- und Ausland, sagte Herrmann. Unter anderem Russland wird vorgeworfen, das Internet mit Falschinformationen zu fluten, die sich negativ auf das Demokratieverständnis auswirken.«
Der Russe muß – zum Schutze von Demokratie und Menschenrechten – im In- und Ausland besiegt werden. Koste es, was es wolle. Da muß bei Kindern halt gespart werden. Wie gezeigt, rechnen sie sich nicht, anders als Investitionen in Panzer und Spritzen.
(Vorab: Den Eintrag habe ich nicht komplett durchgelesen. Ich kann das nicht mehr. Es reicht eine kursorische Lektüre, um sprachlos und bis ins Mark voller Ekel und Entsetzen zu sein.)
Die Eltern machen – wie alle – überwiegend mit bei diesem Menschheitsirrsinn bislang ungekannten Ausmaßes.
Die Kinder dieser Elterngeneration, die überleben werden, werden noch a‑human(oid)er sein, als ihre Eltern es jetzt bereits sind.
Diejenigen, die jetzt sterben und künftig sterben werden, müssen nicht mehr von diesem Menschheitsirrsinn schwerst beschädigt aufwachsen.
Mir wird es an Mitleid mit den Eltern, deren Kinder sterben und sterben werden, mangeln.
Sie machen mit, zum überwiegenden Teil.
Und es ist mir egal, ob aus Dummheit, aus Bequemlichkeit, aus Feigheit oder aus sonstwas. Es ist mir egal.
Diese Gattung ist mir nunmehr fast völlig egal – und mehr noch. Aber davon schweige ich hier.
@ Witwesk
I got some kind of hate,
I got some kind of hate,
I got some kind of hate and I hate the whole human race.
[…]
I got some kind of hate for the human race.
I never found a place in the human race…
Maybe it's too late for the human race.
I never found a place in the human race…
https://www.songlyrics.com/blood-for-blood/some-kind-of-hate-lyrics/
Liebe Witwesk, ich lese immer gerne Deine Kommentare und meistens kann ich sie mit unterschreiben. Bin 72, schon lange Witwe und habe 6 erwachsene Kinder, bald 14 Enkelkinder. An meine Einschränkungen als nicht gespritzt, will ich gar nicht denken. 5 der Kinder nebst den Enkeln sind stark geblieben, aber ich habe immer wieder zugehört, was sie, man muss es wirklich so sagen, auszuhalten haben und es ist ja noch nicht zu Ende. Es ist einfach nur noch Wahnsinn der durch die Lande zieht und mein Verständnis hält sich in immer engeren Grenzen. Ich danke Dir für Deine tollen und glaubhaften Kommentare und wir laufen weiter auf der Straße, auch wenn man uns verlacht, alles Liebe für Dich!
Liebe Christine,
ja, wir sehen uns auf der Straße! Nächsten Montag wieder (gestern, am Pfingstmontag, war ich auf der Fahrraddemo von friedlichzusammen – leider statt mit den angemeldeten 2000 wohl nur mit 200 anderen RadlerInnen).
Das Reihum-Anmelden unserer Charlottenburger Spaziergangsdemo ist wieder bei mir angekommen und ich habe für den 13. angemeldet. Ich freue mich auf unser Wiedersehen, Du liebe, mutige, starke Frau!
Sei herzlich gegrüßt von Corinna aus dem Witwesk, die sich nun freut, Dir hier wiederbegegnet zu sein, nachdem sie Dich neulich beim Spaziergang ein wenig kennenlernen durfte
"You got the vaccination?" – "Yes." – "Are you okay?"
https://youtu.be/BuSoigCk5QQ
Welch ein Rhetoriker!
Bei meiner Frau, kleineres Krankenhaus, können sie noch problemlos in die zwei umliegenden Unikliniken verlegen. Allerdings sind nicht alle Assistenzarztstellen besetzt und viel wichtiger, es sind nicht genug Schwestern verfügbar. Dazu der psychische Druck durch die einrichtungsbezogene Impfpflicht (nicht alle geimpft, aber derzeit zumeist noch genesen). Krankheitsfälle beim Personal (nicht zwingend durch die Impfung) kommen noch dazu. Mehr Dienste beim Personal, als bei Vollbesetzung notwendig, was zusätzlich an die Substanz geht. Vermehrt Ukrainer, Syrer, Afghanen (die tlw. auch in einer indischen Sprache mit ihrer Familie sprechen, wie durch eine indische Kollegin kürzlich festgestellt). Dicke Kinder. Sozial schwache, die Kinder einfach mal im KH lassen, weil es ihnen zuviel wird. Dazu eh schon übermäßig viele Kinder aus dem Heim. Dieses Land ist sowas vom am Ende.
Das Problem der Kliniken und Krankenhäuser ist, daß die allesamt in Privatbesitz sind.
@Erfurt: Sind sie nicht.
Offenbar gedenkt das niedersächsische Landesregime, das Lauterbachsche Machwerk kreativ auszulegen:
"Niedersachsen hat ein Einsehen mit Mitarbeitern in der Verwaltung oder Haustechnik.
Ein winziger Schritt in die richtige Richtung. Winzig.
Aber ich freue mich zumindest schon mal für die Kollegen aus Verwaltung & Co.
Jetzt aber bitte nicht nachlassen!"
https://t.me/Gesundheitswesen_in_der_Krise/1440
Was für ein Timing!
Die nun völlig unglaubwürdige gewordene StIKo empfiehlt gesunde Kinder ab 5 zu spritzen und zeitgleich wird vor einem Kollaps in Kinderkliniken gewarnt.
Toll, da werden jetzt zusätzlich besorgte Eltern dazu gedrängt ihre Kinder spritzen zu lassen.
Nicht nur in den Kinderkliniken ist die Lage ernst
Nicht vergessen
https://www.rtl.de/cms/pflege-streik-in-nrw-spitzt-sich-zu-klinik-personal-packt-aus-was-patienten-jetzt-droht-4978407.html
Vor ein paar Tagen hat das ZDF über Leiharbeit in der Pflege berichtet:
Videolänge: 4 min Datum: 30.05.2022 Video verfügbar bis 30.05.2023
https://www.zdf.de/nachrichten/drehscheibe/leiharbeit-in-der-pflege-100.html