»Alle Teilnehmer des SPIEGEL-Gesprächs waren getestet«

Für die brand­hei­ße Schilderung der uner­träg­li­chen Leiden von Lauterbach und Drosten wer­de ich nicht die Bezahlschranke durchbrechen.

spie​gel​.de (10.2.23)

Meinen sie nicht in Wirklichkeit dies:

So schön, schön war die Zeit, so schön, schön war die Zeit

Freddy Quinn (you​tube​.com)

21 Antworten auf „»Alle Teilnehmer des SPIEGEL-Gesprächs waren getestet«“

  1. "The most influ­en­ti­al alter­na­ti­ve media plat­form in the U.K. for the poli­ti­cal left is @DoubleDownNews

    They fea­ture the likes of George Monbiot & Jeremy Corbyn 

    Now they’ve inter­view­ed me to explain the truth on the covid mRNA vaccines 

    This is a signi­fi­cant breakthrough "

    https://​twit​ter​.com/​D​r​A​s​e​e​m​M​a​l​h​o​t​r​a​/​s​t​a​t​u​s​/​1​6​2​3​8​6​3​7​1​4​0​7​1​0​5​6​384

  2. Kalle-Christian-Forschung vom Feinsten:

    "Eine Infektion mit Sars-CoV‑2 macht nicht jeden Menschen krank. Einem Forscherteam von der University Sydney gelingt es, den Stoff zu iden­ti­fi­zie­ren, der die Immunbarriere bil­det. Er hilft auch bei ande­ren Erregern. Auf die­ser Grundlage sind in Zukunft wirk­sa­me Medikamente denkbar."

    ""Aber wir konn­ten uns die Lungen von Patienten, die Covid über­lebt haben, nicht anse­hen, da eine Lungenbiopsie bei leben­den Menschen nicht so ein­fach durch­zu­füh­ren ist. Wir sind aber SEHR SICHER, dass Überlebende mehr von die­sem Protein haben als die­je­ni­gen, die an Covid gestor­ben sind.""

    https://www.n‑tv.de/wissen/Raetsel-um-Covid-19-Immunitaet-koennte-geloest-sein-article23908268.html

  3. Ach, man sehe sich nur an, wie die zwei drein­schau­en: Unschuldslämmer (der Pseudo-Dr. von der Charité gar noch mit ent­spre­chen­den Löckchen – Verzeihung, aber so fällt doch kein natür­li­ches Haar …!).
    Nichts da mit "Maske ab", auch die­ses Symbol habe sie nun in sein Gegenteil ver­kehrt, wie so vie­les ande­re auch.

    Da muss man wahr­lich nix mehr lesen von deren Lügen und Selbstbeweihräucherungen.

    1. @Witwesk:
      Dr.osten will wohl lie­ber nicht mehr auf der Straße erkannt wer­den – wofür ich vol­les Verständnis habe.

      Die Nummer mit dem Rechtfertigungsgespräch, mode­riert von den Pandemietreibenden, hat einen Hauch von ND im November 1989 … .

      Mein Mitleid für die Erbärmlichkeit der Protagonisten ist aller­dings begrenzt.
      Schließlich hat sie nie­mand in ihre Rollen gedrängt (außer sie sich evtl. gegen­sei­tig) – ich wür­de sogar unter­stel­len, dass sie die (unver­hoff­te?) Gelegenheit sich auf­zu­plu­stern regel­recht genos­sen haben.

  4. Breitseite für KL und sei­ne intel­lek­tu­ell abge­häng­ten Gläubigen:

    "f.luebberding@luebberding12h

    Bei Lanz schwa­dro­nier­te @Karl_Lauterbach über den "nied­ri­ge­ren Urbanisierungsgrad" in Schweden und deren "phan­ta­sisti­sche Impfquote bei älte­ren Menschen" als "deren Wendepunkt". Wer ihn jetzt noch als seriö­sen Wissenschaftler bezeich­net, dem ist wirk­lich nicht mehr zu helfen."

    https://​nit​ter​.net/​l​u​e​b​b​e​r​d​i​ng/

  5. Schade, dass­die Haltungsjournaille vom SPEIGEL hier nicht mitliest.
    Da hät­ten sie ein paar Fragen abre­lo­ti­usen (frü­her: abkup­fern) können:

    "Für die Aufarbeitung des Corona-Komplexes haben 8 us-ame­ri­ka­ni­sche Wissenschaftler, dar­un­ter @DrJBhattacharya & @MartinKulldorff ein 80 Seiten Papier mit rele­van­ten Fragen zum medi­zi­ni­schen Bereich der letz­ten 3 Jahre ver­fasst: nor​folk​group​.org/"

    https://​nit​ter​.net/​B​B​a​r​u​c​k​er/

    Hier die wert­vol­len, aber unwo­ken Fragen

    https://nitter.net/pic/orig/media%2FFonWTL3WAAMKhgA.png

  6. Auch ein vor­mals recht geschätz­ter pseu­do­li­be­ra­ler Prantl hat in der gesam­ten Corona-Zeit ver­sagt. Und er ver­sagt lei­der weiterhin…
    In der Krise hat er sich lei­der als Schaumschläger ent­puppt, rechts­staat­lich antäu­schend und rechts verwandelnd…

    "Tim Röhn@Tim_Roehn10h

    Was Prantl hier sagt, ist kor­rekt. Nicht ob des deut­schen Weges skep­ti­sche Forscher & Journalisten haben Verschwörungstheoretiker & Impfgegner stark gemacht, son­dern Entscheider, die bezüg­lich der Impfstoffe und Maßnahmen nicht ehr­lich waren."
    Jessica Hamed ist ihm mei­len­weit voraus.

    https://​nit​ter​.net/​c​h​l​u​e​t​ge/

  7. "Empörung über Lauterbachs Äußerungen zur Corona-Politik
    Dass aus­ge­rech­net Karl Lauterbach neu­er­dings zu denen gehört, die man­che Corona-Maßnahmen rück­blickend für „Schwachsinn” hal­ten, sorgt bei man­chen Politikern für Fassungslosigkeit.
    dpa, 10.02.2023"
    https://​www​.nord​ku​rier​.de/​p​o​l​i​t​i​k​-​u​n​d​-​w​i​r​t​s​c​h​a​f​t​/​e​m​p​o​e​r​u​n​g​-​u​e​b​e​r​-​l​a​u​t​e​r​b​a​c​h​s​-​a​e​u​s​s​e​r​u​n​g​e​n​-​z​u​r​-​c​o​r​o​n​a​-​p​o​l​i​t​i​k​-​1​0​5​1​3​3​4​3​0​2​.​h​tml

  8. Kann man eine Bevölkerung eigent­lich auch gegen dro­hen­de „Volksaufstände“ impfen?

    Welche Impfquote wäre not­wen­dig, um voll­stän­di­ge Herdenimmunität bzw. "Herdenidentität" herbeizuführen?

  9. in einer Nussschale:
    "Aus Sicht von Drosten wird jetzt ver­sucht, die gesam­ten Coronamaßnahmen rück­blickend »umzu­deu­ten«, und »das regt mich auf«: »Wie abwer­tend ist das den vie­len Leuten gegen­über, die von Anfang an ver­sucht haben, sich zu infor­mie­ren und ver­ant­wort­lich zu handeln?«

    Lauterbach wie­der­um schil­dert, dass er sich seit einem Jahr im »Abwehrkampf« sieht: »Wenn ein wis­sen­schaft­li­ches Thema erst mal poli­tisch ist, lässt sich mit wis­sen­schaft­li­chen Argumenten kaum noch etwas gewinnen.«

    Es bleibt der Eindruck von zwei Männern, die zwar mit ihrer Rolle in der Pandemie halb­wegs im Reinen sind, aber zutiefst fru­striert über die öffent­li­che Wahrnehmung die­ser Rolle – und teils auch über uns Medien."

    https://​www​.spie​gel​.de/​p​o​l​i​t​i​k​/​d​e​u​t​s​c​h​l​a​n​d​/​n​e​w​s​-​f​l​u​g​o​b​j​e​k​t​-​c​o​r​o​n​a​p​a​n​d​e​m​i​e​-​w​a​h​l​w​i​e​d​e​r​h​o​l​u​n​g​-​b​e​r​l​i​n​-​e​r​d​b​e​b​e​n​-​s​y​r​i​e​n​-​t​u​e​r​k​e​i​-​b​n​d​-​a​-​f​1​5​e​7​b​d​7​-​e​3​4​a​-​4​a​f​9​-​b​2​2​2​-​a​3​d​c​8​a​6​d​b​6d1

    (könn­te mir vor­stel­len, dass kurz vor oder nach dem Waffenstillstand im 1. Weltkrieg über ein Interview der Kriegsjubelpresse mit, z.B., Wilhelm II und Ludendorff von die­ser selbst etwa so berich­tet wor­den wäre:

    "Aus Sicht von Wilhelm II wird jetzt ver­sucht, den gesam­ten Krieg rück­blickend »umzu­deu­ten«, und »das regt mich auf«: »Wie abwer­tend ist das den vie­len Leuten gegen­über, die von Anfang an ver­sucht haben, sich zu infor­mie­ren und ver­ant­wort­lich zu handeln?«

    Ludendorff wie­der­um schil­dert, dass er sich stets im »Abwehrkampf« sah: »Wenn ein kriegs­wis­sen­schaft­li­ches Thema erst mal poli­tisch ist, lässt sich mit wis­sen­schaft­li­chen Argumenten kaum noch etwas gewinnen.«

    Es bleibt der Eindruck von zwei Männern, die zwar mit ihrer Rolle im Krieg halb­wegs im Reinen sind, aber zutiefst fru­striert über die öffent­li­che Wahrnehmung die­ser Rolle – und teils auch über uns Medien."

    Dolchstoßlegende rel­oa­ded?)

  10. Stimmt! - Lauterbach: „Das Verdrehen von Tatsachen hat in der Pandemie erheblichen Schaden ausgelöst.“ sagt:

    Lauterbach: „Das Verdrehen von Tatsachen hat in der Pandemie erheb­li­chen Schaden ausgelöst.“

    Bundesgesundheitsminister Prof. Karl Lauterbach spricht im SPIEGEL mit dem Virologen Christian Drosten über die Rolle von Politik, Wissenschaft und Medien in der Corona-Pandemie.
    11. Februar 2023

    SPIEGEL: Herr Lauterbach, ver­gan­ge­ne Woche haben Sie im ARD-»Morgenmagazin« gesagt, die lan­gen Schulschließungen wäh­rend der Pandemie sei­en ein Fehler, und der »Wissensstand« der Forscher sei »nicht gut genug« gewe­sen. Wollten Sie Herrn Drosten da schön einen mitgeben? 

    Bundesgesundheitsminister Prof. Karl Lauterbach: Nein, im Gegenteil! Die wis­sen­schaft­li­che Frage, die damals im Vordergrund stand, war ja: Sind Kinder ansteckend oder nicht? Ich hat­te die dama­li­gen Studien immer so gele­sen, dass Kinder genau­so ansteckend sind wie Erwachsene. Und das war auch die Position von Herrn Drosten. Ich wuss­te das, weil wir zwei damals in Kontakt stan­den, wir hat­ten die glei­chen Studien gele­sen. Von daher war ich von Anfang an auch für die Schulschließungen – obwohl mei­ne eige­ne Tochter davon betrof­fen war. Eine ganz ande­re Frage ist aber: War es rich­tig, die Schulen so lan­ge geschlos­sen zu hal­ten? Darauf bezog sich mei­ne Kritik in dem Interview. 

    SPIEGEL: Also war der Kenntnisstand »gut genug«, um die Schulen damals zu schließen? 

    Lauterbach: Auf jeden Fall. Aber der Kenntnisstand war nicht gut genug, um die Kinder fast ein gan­zes Jahr lang nicht zu beschulen. 

    SPIEGEL: Die »Bild«-Zeitung titel­te nach Ihrem Interview ver­gan­ge­ne Woche: »Lauterbach stellt Drosten an den Corona-Pranger«. Waren Sie sau­er auf den Minister? 

    Virologe Christian Drosten: Mir war klar, dass das nur Medienrummel ist. Ein Politiker sagt einen Satz im Fernsehen, und dann kom­men Journalisten und schrei­ben irgend­ei­nen Artikel, der mich angreift. 

    Lauterbach: Ich hat­te trotz­dem das Bedürfnis, das per­sön­lich klarzustellen… 

    SPIEGEL: Haben Sie Herrn Drosten ange­ru­fen? Lauterbach: Ja, das habe ich. Damit da kein Missverständnis auf­kommt. Kritik an Herrn Drosten war nicht gemeint. 

    Drosten: Aber ich hat­te mich über­haupt nicht an den Pranger gestellt gefühlt: Die Wissenschaft zu die­sem Thema ist seit zwei­ein­halb Jahren klar. Schon 2020 sah man in England, dass Kinder so häufig wie Erwachsene infi­ziert sind. Noch frü­her hat­ten wir unse­re Viruslaststudie gemacht… 

    SPIEGEL: …mit der Sie im April 2020 gezeigt haben, dass Kinder ähn­lich viel Virus im Rachen tra­gen wie Erwachsene. 

    Drosten: Genau, über die­se Studie wur­de damals zwar viel Unsinn geschrie­ben, aber wir haben ein­fach wei­ter­ge­macht mit unse­rer Wissenschaft und die Studie spä­ter in »Science« publi­ziert. Die ist jetzt ein inter­na­tio­na­ler Meilenstein, und ihr Ergebnis unter­des­sen viel­fach bestä­tigt wor­den. Darum stand ich da nie auf dün­nem Eis. 

    SPIEGEL: Wen könn­te Herr Lauterbach denn gemeint haben mit sei­nem Seitenhieb gegen die Wissenschaft? 

    Drosten: Sein Satz war viel­leicht etwas zu sehr inter­pre­tier­bar, okay. Und ich ver­ste­he auch die­se media­len Mechanismen: Eine bestimm­te Zeitung defi­niert das Narrativ, und ande­re set­zen sich da drauf. Aber die­se Mechanismen sind für mich als Wissenschaftler eigent­lich nicht rele­vant. Jetzt habe ich aller­dings das Gefühl, dass der Abstand nicht mehr stimmt zwi­schen der Realität und der Geschichte, die da in der Zeitung ent­stan­den ist. Da steht dann, dass irgend­ein anony­mer »Regierungsberater« bestä­ti­ge, dass Lauterbach mit sei­ner Kritik am Stand der Forschung nur den Drosten gemeint haben kann. Man fragt sich: Wer erfin­det so was eigentlich? 

    SPIEGEL: Ihre Äußerung klang aber in der Tat miss­ver­ständ­lich, Herr Lauterbach. Fühlten Sie sich als Koalitionspolitiker, woll­ten mal nett sein zur FDP, die vie­le Coronaschutzmaßnahmen für über­trie­ben hielt? 

    Lauterbach: Dass wir die Schulen schlie­ßen muss­ten, war für mich unstrit­tig. Dass wir sie aber so lan­ge geschlos­sen haben, war falsch. Das ist mei­ne sta­bi­le Sicht auf die Dinge.

    SPIEGEL: Mit Ihren Äußerungen haben Sie, das lässt sich in den sozia­len Netzwerken nach­le­sen, die Wissenschaftsfeindlichkeit mas­siv beför­dert. Wie groß ist der Schaden, den Sie ange­rich­tet haben? 

    Lauterbach: Was ich gesagt habe, war miss­ver­ständ­lich, das ist mir bewusst. Dass es ins­be­son­de­re Boulevardmedien gelun­gen ist, das so dar­zu­stel­len, als ob ich die Wissenschaft kri­ti­sie­re, das ist ein ärger­li­cher Vorgang. Tatsächlich ist es so, dass es wahr­schein­lich kei­nen Minister gibt, der so eng mit Wissenschaftlern zusam­men­ar­bei­tet wie ich. Der Corona- Expertenrat, an des­sen Sitzungen ich oft teil­neh­me, ist nur ein Beispiel. Oder mei­ne Krankenhauskommission, sehr gute Wissenschaftler. Oder die Stiko. 

    SPIEGEL: Herr Drosten, über Sie hieß es, Sie hät­ten bei einer Ministerpräsidentenkonferenz früh in der Pandemie zu Schulschließungen geraten. 

    Drosten: Das stimmt aber nicht. Wir waren drei Experten bei besag­ter Ministerpräsidentenkonferenz. Meine Rolle war es, zu erklä­ren, wie die­se Krankheit über­haupt aus­sieht und wie sie sich ver­brei­tet, die gan­ze Epidemiologie. 

    SPIEGEL: Und Sie haben eine Studie erwähnt, der zufol­ge die Spanische Grippe in ame­ri­ka­ni­schen Städten bes­ser ein­ge­dämmt wer­den konn­te, wo die Schulen geschlos­sen waren. 

    Drosten: Aber des­halb Schulschließungen in ganz Deutschland zu machen, haben wir nicht emp­foh­len! Ich habe das Bild einer Wiese bemüht, die mit Stroh bestreut ist, und dar­auf flie­gen Funken. Wir waren damals so schnell in Deutschland mit der Diagnostik, dass wir die­se ersten Glutnester sofort erkannt haben. Und des­we­gen hat­te ich gedacht, dass wir die Schulen grund­sätz­lich offen las­sen könn­ten, und nur lokal schlie­ßen, näm­lich dort, wo wir die Inzidenz momen­tan nicht mehr in den Griff bekom­men. Und ich hat­te auch damals schon die Befragung von Schulexperten und Pädagogen empfohlen. 

    Lauterbach: Da war ich ande­rer Meinung, das loka­le Schließen war mir nicht geheu­er. Aber ich war bei der Runde ja nicht dabei. Ich erin­ne­re mich aber, dass die Ministerpräsidentenkonferenz damals dem Vorschlag von Herrn Drosten gefolgt ist und gesagt hat: regio­nal schlie­ßen, wenn das Infektionsgeschehen es erfor­dert. Am näch­sten Tag ist dann aber Markus Söder raus­ge­gan­gen und hat gesagt: Das machen wir jetzt in ganz Bayern. Daraufhin sind die ande­ren Länder umgekippt. 

    SPIEGEL: In Deutschland gab es wegen der Pandemie an mehr als 180 Schultagen kei­nen nor­ma­len Unterricht. Mehr als in den mei­sten west­eu­ro­päi­schen Ländern. Wie sind Ihre Kinder durch die Pandemie gekom­men, Herr Lauterbach? 

    Lauterbach: Meine Tochter hat wahr­schein­lich einen Rekord an Schulausfall erlebt, weil sie mit­ten in der Pandemie von Nordrhein-Westfalen nach Berlin umge­zo­gen ist. Aber sie war ja kein Einzelfall. Für vie­le Kinder war das eine grau­en­vol­le Zeit, kei­ne Freunde, kei­ne Schule, kein Verein, nichts war möglich. 

    SPIEGEL: Kinderärzte haben damals schon vor den Folgen von Schulschließungen gewarnt. Haben Sie die schlicht nicht ernst genug genom­men, weil Sie nur auf Virologen und Epidemiologen gehört haben? 

    Lauterbach: Nein. Aber Psychologen, Pädagogen und Kinderinfektiologen haben vor allem gesagt, dass die Schulschließungen kei­nen Sinn ergä­ben, weil die Kinder nicht ansteckend sei­en. Ich kann mich nicht erin­nern, dass sich jemand da hin­ge­stellt und gesagt hät­te: Ja, wir wer­den vie­le Infektionen an der Schule haben, aber das kön­nen wir kom­pen­sie­ren, indem wir stär­ker auf digi­ta­les Lernen, Abstand, Wechselunterricht und Luftfilter set­zen. Die Stimmen, die eine Ansteckungsgefahr durch Kinder aner­kannt haben und sich trotz­dem gegen Schulschließungen aus­ge­spro­chen haben, waren nicht laut genug. 

    SPIEGEL: Der digi­ta­le Unterricht war eine Katastrophe.

    Lauterbach: Das stimmt, das habe ich auch als Vater so wahr­ge­nom­men. Dass wir uns die Mühe nicht gemacht haben, über die lan­ge Zeit der Schulschließungen hin­weg einen qua­li­ta­tiv hoch­wer­ti­gen Digital- und Wechselunterricht hin­zu­be­kom­men, hal­te ich für ein gro­ßes Versäumnis. Und ja, Sie haben recht, am Anfang waren kaum Psychologen und Psychiater in den Expertenrunden. Aber wer hät­te damals gedacht, dass wir die Kinder so lan­ge nicht beschu­len würden? 

    SPIEGEL: Aber wie konn­te es dazu kom­men? Dass es nie eine Priorität der Kinder gab?

    Lauterbach: In der Tat: Es wur­den fast nur die Älteren geschützt. 

    SPIEGEL: Okay. Und wer war nun schuld daran? 

    Drosten: Ich kann nur über den Bereich spre­chen, mit dem ich direkt zu tun hat­te – ich war in einer Beratungsgruppe des Kanzleramts dabei. Solche klei­nen Runden kön­nen selbst­ver­ständ­lich nicht alle mög­li­chen Konsequenzen von poli­ti­schen Entscheidungen bear­bei­ten, dafür gibt es ja den gan­zen Regierungsapparat. Frau Merkel bei­spiels­wei­se woll­te zunächst die Krankheit, das Infektionsgeschehen, die Infektionsmechanik ver­ste­hen, das, was damals neu und akut war. Sie hat ja einen wis­sen­schaft­li­chen Hintergrund und konn­te selbst mit­rech­nen. Es waren in der Gruppe kei­ne Psychologen oder Pädagogen dabei, aber es gab dort durch­aus meh­re­re Experten für öffent­li­che Gesundheit und Sozialmedizin. 

    SPIEGEL: Dass es für Kinder schäd­lich ist, wenn sie ewig nicht in die Schule gehen, müss­te eigent­lich auch dem Laien klar sein. 

    Drosten: Ja, es ist klar, dass das schlimm ist. Politisch Verantwortliche haben har­te Entscheidungen tref­fen müs­sen. Denken Sie zum Beispiel auch an die exi­sten­zi­el­len Folgen für die Gastronomie und Kultureinrichtungen, wenn sie schlie­ßen muss­ten. Wir Wissenschaftler hat­ten nicht alle Folgen in der Beratung zu bespre­chen, denn wir wuss­ten, dass ande­re Ministerien ihre eige­nen Beraterstäbe hat­ten, das Gesundheitsministerium hat­te nach mei­ner Kenntnis sogar mehrere. 

    Lauterbach: Es gab ein viel zu gerin­ges Interesse, irgend­et­was für die Kinder zu machen. Ich war damals lei­der noch nicht Minister, aber ich habe vie­le Vorschläge unter­brei­tet, um den Kindern zu hel­fen: Luftfilteranlagen, Wechselunterricht, kom­bi­na­to­ri­sches PCR-Testen – und einen qua­li­ta­tiv abso­lut hoch­wer­ti­gen Digitalunterricht. Für den hät­ten wir viel Geld zur Verfügung stel­len müs­sen. Wenn die Inzidenz trotz­dem hoch geblie­ben wäre, hät­ten wir auch Betriebsschließungen machen kön­nen. So sehe ich es zumin­dest im Rückblick. 

    SPIEGEL: Sie bei­de haben viel mit­ein­an­der kom­mu­ni­ziert in der Pandemie… 

    Drosten: Na ja, also das ist auch so eine Sache. Die Medien sagen mir nach, ich wäre ganz nah an Angela Merkel dran gewe­sen oder an Karl Lauterbach. Das wür­de ich aber so nicht unter­schrei­ben. In der hei­ße­sten Phase habe ich viel­leicht ein­mal pro Woche oder nur jede zwei­te Woche Telefonkontakt mit dem Kanzleramt gehabt. In die­ser Zeit habe ich sicher auch mit Karl Lauterbach mal eine E‑Mail aus­ge­tauscht oder tele­fo­niert, wie mit ande­ren Politikern auch. Aber in letz­ter Zeit hat­ten wir sicher drei Monate kei­nen Kontakt. 

    Lauterbach: Wir sehen uns allen­falls regel­mä­ßig im Corona- Expertenrat. 

    Drosten: Ja, aber wir haben des­halb kein Sonderverhältnis. Wir sie­zen uns! 

    Lauterbach: So ist es. Ich bemü­he Wissenschaftler direkt auch nur dann, wenn ich wirk­lich eine Frage habe. Aber inzwi­schen gibt es kaum mehr Einzelfragen, die bespro­chen wer­den müs­sen. Übrigens waren wir in vie­ler Hinsicht einer Meinung ohne Absprache. 

    SPIEGEL: Deshalb ist wohl auch der Eindruck ent­stan­den, Sie bei­de sei­en dicke Freunde. 

    Drosten: Ich glau­be, die­sen Eindruck woll­ten vor allem so man­che Journalisten ver­brei­ten. Es las sich so schön. 

    SPIEGEL: Es gab Anfang 2022 eine Bundespressekonferenz, da wirk­ten Sie, Herr Lauterbach, etwas genervt, weil Herr Drosten sag­te, das Virus wer­de bald schon in die ende­mi­sche Phase ein­tre­ten. Dabei warn­ten Sie damals noch vor den gro­ßen Gefahren durch Corona. 

    Lauterbach: Es ist ja grund­sätz­lich nicht falsch, dass die Pandemie irgend­wann in die ende­mi­sche Phase über­geht. Aber ich sag’s mal so: Wäre die glei­che Positionierung von Christian Drosten spä­ter gekom­men, hät­te ich gut damit leben können. 

    Drosten: (lacht) Mir wur­de damals sogar vor­ge­wor­fen, ich wäre jetzt zum »Querdenker« geworden. 

    Lauterbach: Da kann ich nur sagen: will­kom­men im Klub! 

    Drosten: Zu der Zeit wur­de sicht­bar, dass die Krankheitslast durch Impfungen und neue Coronavarianten deut­lich gesun­ken war.

    SPIEGEL: Das woll­te Herr Lauterbach damals aber noch nicht so sehen… 

    Lauterbach: Da war ich ande­rer Meinung, rich­tig. Außerdem hat­te ich die Sorge um Post Covid und Long Covid. Mein Punkt war: Die Infektion mag mit den neu­en Varianten harm­los ver­lau­fen, aber es bleibt das Risiko, dass da etwas nach­kommt. Diesbezüglich waren mei­ne Warnungen nicht unbe­rech­tigt: Im ver­gan­ge­nen Sommer sind noch mal sehr vie­le Menschen gestor­ben, es gab eine deut­li­che Übersterblichkeit – und dar­an war nicht allein die Sommerhitze schuld. 

    SPIEGEL: Sie, Herr Drosten, kom­mu­ni­zie­ren ja eher dosiert. Ging Ihnen Herr Lauterbach mit sei­ner Dauerkommunikation bis­wei­len auf den Zeiger? 

    Drosten: Nö. Ich gebe zu: Ich habe nicht jeden Tag auf Twitter alles gele­sen, was Herr Lauterbach schreibt. Ich fand es hier und da aber hilf­reich, dass er Leitplanken gesetzt hat. 

    SPIEGEL: Ist es eher hilf­reich oder eher ner­vig, wenn der Gesundheitsminister auch aus der Wissenschaft kommt und sich bis heu­te als Wissenschaftler gibt? 

    Lauterbach: Soll ich kurz rausgehen? 

    Drosten: Nicht nötig – aber eine inter­es­san­te Frage. Ich glau­be, es ist ein­fach nur anders, nicht bes­ser oder schlech­ter. Am Anfang der Pandemie war ja Herr Spahn Gesundheitsminister. Ich könn­te jetzt nicht sagen, wel­ches Ministermodell bes­ser ist. 

    SPIEGEL: Inzwischen ist in sozia­len Medien und der Öffentlichkeit ein Kampf um die Deutungshoheit über die Coronamaßnahmen entbrannt. 

    Drosten: Ich glau­be, es geht inzwi­schen um eine hand­fe­ste Umdeutung. 

    SPIEGEL: Inwiefern?

    Drosten: Wir haben ja gera­de eines der belieb­ten Narrative dis­ku­tiert: dass es nie sinn­voll gewe­sen sei, die Schulen zu schlie­ßen. Ich den­ke mir immer: Wie abwer­tend ist das den vie­len Leuten gegen­über, die von Anfang an ver­sucht haben, sich zu infor­mie­ren und ver­ant­wort­lich zu han­deln? Die gesagt haben: Ich blei­be mit mei­nem Kind zu Hause, ich mache mei­ne Kneipe zu? Wenn jetzt eine Gruppe von Journalisten im Nachhinein ankommt, die voll­kom­men oberfläch­lich mit der Thematik und aktu­ell auf­kom­men­den Äußerungen dazu umgeht und irgend­was hin­schreibt, was ein­fach nicht stimmt, die alles plötz­lich infra­ge stellt, dann regt mich das auf. Es fällt mir schwer, die rich­ti­gen Worte für ein sol­ches Verhalten zu finden. Genauso ist es mit der Diskussion über die Frage, ob die Maskenpflicht not­wen­dig gewe­sen sei. Natürlich war die notwendig. 

    Lauterbach: Dieses Verdrehen von Tatsachen hat in der Pandemie erheb­li­chen Schaden aus­ge­löst. Ohne Desinformationskampagne eini­ger Medien, Parteien, »Querdenker« und Wissenschaftler hät­ten wir eine deut­lich höhe­re Impfquote bei den Älteren gehabt. Weniger Tote waren möglich. 

    Drosten: Dänemark hat super­in­k­lu­siv geimpft, Großbritannien ist das mit den Alten sehr gut gelun­gen. In bei­den Ländern konn­te man es sich schon in der aus­lau­fen­den Delta-Welle lei­sten, kom­plett zu öff­nen. In Deutschland ging das wegen der schlech­ten Impfquote noch nicht. Damals muss­ten immer noch Intensivpatienten per Hubschrauber ver­legt werden. 

    SPIEGEL: Ist Ihnen als Bundesminister inzwi­schen die Deutungshoheit über Sinn und Unsinn der Coronamaßnahmen ent­glit­ten, Herr Lauterbach? 

    Lauterbach: Die Deutungshoheit habe ich mit dem Expertenrat zu hal­ten ver­sucht. Dessen Ergebnisse haben wir immer klar kom­mu­ni­ziert. Das Problem ist, dass sich früh zwei Lager gebil­det haben. Und wenn ein wis­sen­schaft­li­ches Thema erst mal poli­tisch ist, lässt sich mit wis­sen­schaft­li­chen Argumenten kaum noch etwas gewin­nen. Da kann man nur noch ver­su­chen zu kom­pen­sie­ren. Das habe ich über das gesam­te letz­te Jahr ver­sucht. Aber es war und ist ein Abwehrkampf. 

    SPIEGEL: So rich­tig zufrie­den sind Sie nicht mit Ihrer Coronabilanz? Lauterbach: Positiv ist: Wir sind im Vergleich zu ande­ren euro­päi­schen Ländern gut durch die Pandemie gekom­men. Wir haben weni­ger Todesfälle als Länder mit einer ähn­lich alten Bevölkerung wie Frankreich, Italien, Spanien, Portugal oder die Vereinigten Staaten. Aber wir wären noch bes­ser durch­ge­kom­men, wenn es nicht die­se gesell­schaft­li­che Polarisierung gege­ben hät­te. Und an der hat­ten auch ein­zel­ne Wissenschaftler ihren Anteil. Ich glau­be den­noch, dass wir jetzt gut aus der Pandemie her­aus­kom­men. Jetzt müs­sen Long-Covid-Opfer ver­sorgt werden. 

    Drosten: In der ersten Welle waren wir ein­deu­tig welt­weit ein Leitbild. Wir haben die Gefahr früh erkannt und konn­ten des­halb mit ver­gleichs­wei­se mil­den Maßnahmen ganz vie­le Menschen ret­ten. Dann kam der Oktober 2020 , der Kollege Michael Meyer-Hermann sag­te: »Es ist zwölf.« Aber es gab Gegenstimmen, auch aus der Wissenschaft und in man­chen Medien, die for­der­ten: »Gebote statt Verbote.« Da waren Teile der Politik dann irri­tiert, und man ging mit Kompromissen in die Winterwelle 2020/2021. Viele Menschen sind in dem Winter gestor­ben. Schon im Frühjahr hät­te man ihnen die Impfung anbie­ten kön­nen. Da wur­de den poli­tisch Verantwortlichen ihre Strategie zerredet. 

    SPIEGEL: Gab es Momente, in denen Sie an der Politik ver­zwei­felt sind? Weil das Gegenteil des­sen beschlos­sen wur­de, was Sie für rich­tig hielten? 

    Drosten: Oh, ja. Die gab es. 

    SPIEGEL: Haben Sie selbst zu einer gewis­sen Polarisierung bei­getra­gen, indem Sie man­che Kollegen mög­li­cher­wei­se nicht ernst genug genom­men, sie ein biss­chen von oben her­ab behan­delt haben? 

    Drosten: Sie mei­nen, dass besag­te Kollegen nei­disch gewe­sen sein könn­ten? Vielleicht. Aber ich habe mit die­sen Personen im Hintergrund tele­fo­niert, sehr kol­le­gi­al. Ich hat­te nicht das Gefühl, dass da Spannungen bestehen. Ich hat­te immer den Eindruck, dass man sich fach­lich kom­plett einig ist. In den Medien las ich dann von den­sel­ben Personen wie­der ganz ande­re Aussagen. Da dach­te ich: Okay, ich hab’s ver­sucht, aber offen­bar kann man da nichts machen. Aber die­se Kollegen sind ja wenige.

    SPIEGEL: An Sie bei­de die Frage: Was war Ihr größ­ter Fehler in der Pandemie? 

    Drosten: Ich bin ja Virologe, und wir Virologen wol­len eigent­lich die Deutungshoheit über die Krankheitserreger haben. Aber manch­mal lagen wir dane­ben. Als die Alpha- Variante kam, ging ich nicht davon aus, dass sich das Virus plötz­lich so stark ver­än­dert. Da muss­ten erst die Modellierer kom­men, nicht nur Kollegen aus England, son­dern auch Viola Priesemann und Michael Meyer-Hermann, um uns vor­zu­rech­nen, wie schnell sich die­se neu­en Varianten verbreiten. 

    Lauterbach: Ich ärge­re mich, dass man­che Begrifflichkeit falsch inter­pre­tiert wur­de. Wenn ich drei ver­schie­de­ne Möglichkeiten auf­ge­zeigt habe, wie sich die Pandemie ent­wickeln könn­te, wur­de die schlimm­ste Version auf­ge­grif­fen und skan­da­li­siert. Dabei habe ich nur den Stand der Wissenschaft wie­der­ge­ge­ben. Neue, gefähr­li­che Varianten blei­ben mög­lich, wenn­gleich kurz­fri­stig unwahrscheinlich. 

    SPIEGEL: Sie glau­ben also, dass es die von Ihnen so bezeich­ne­te »Killervariante« doch noch geben kann?

    Lauterbach: Lassen wir das K‑Wort.

    SPIEGEL: Nach der Erfahrung mit Corona: Wie ist Deutschland auf eine mög­li­che näch­ste Pandemie vorbereitet? 

    Lauterbach: Technisch sind wir jetzt viel bes­ser gerü­stet. Aber kom­mu­ni­ka­tiv und poli­tisch sind wir wegen all der Verharmloser und »Querdenker« schlech­ter vor­be­rei­tet, als wir es vor Corona waren. Deshalb ist umso wich­ti­ger, dass die wis­sen­schaft­li­chen Erkenntnisse nicht nach­träg­lich umge­deu­tet werden. 

    SPIEGEL: Herr Drosten, Herr Lauterbach, wir dan­ken Ihnen für die­ses Gespräch.
    https://www.bundesgesundheitsministerium.de/presse/interviews/interview/lauterbach-drosten-spiegel-11–02-23.html

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