Wer soll da noch mitkommen bei den Wunder-Apps gegen Corona? Als ob damit mutwillig Verschwörungstheorien bestätigt werden sollten (Pharma und IT als Drahtzieher der Pandemie), kommt eine Corona-App nach der anderen in die Medien. Und zwar nicht von irgendwelchen TüftlerInnen, die nächtelang qualmend und Kaffee trinkend vor ihren PCs sitzen, sondern von hoch subventionierten Unternehmen und Forschungsinstituten.
Heute stellt in der Frankfurter Rundschau ein "SEO-Redakteur" eine entsprechende Presseerklärung als Artikel dar:
»COVID-19-PANDEMIE
Corona-Infektion am Husten diagnostizieren: Eine neue App erkennt asymptomatische Covid-19-Fälle
…Das Coronavirus Sars-CoV‑2 kursiert weiterhin weltweit. Die Zahl der Neu-Infektionen steigt auch in Deutschland täglich an*. Dabei ist bislang unklar, welche Rolle „asymptomatische“ Corona-Infektionen spielen: Das sind Ansteckungen, die ohne auffällige Symptome ablaufen.
Forscher vermuten, dass diese Ansteckungen einen entscheidenden Teil zur rasanten Ausbreitung des Sars-Virus beigetragen haben und auch weiterhin tun. Nun haben Wissenschaftler des „Massachusetts Institute of Technology“ (MIT) mithilfe künstlicher Intelligenz eine Entdeckung gemacht. Sie entwickelten eine App, die nur anhand von Husten-Geräuschen erkennen soll, ob ein Mensch mit Covid-19 infiziert ist oder nicht. Laut Angaben der „MIT“-Forscher kann die Applikation das – auch, falls bislang keine Corona-Symptome festgestellt wurden.
Corona-Infektion: Husten als Symptom – App als Testersatz?
Für die Entwicklung der App sammelte das Forscherteam um Juan Brian Subirana rund 200.000 Ton-Aufnahmen von verschiedenem Husten. 70.000 Freiwillige beteiligten sich am Projekt. Nachdem sie in ein Mikrofon gehustet hatten, wurden sie auf das Coronavirus getestet. Rund 2500 Tests ergaben ein positives Ergebnis, obwohl viele der Infizierten keine Symptome aufwiesen.
Ein von den Wissenschaftlern programmierter Algorithmus konnte 98,5 Prozent der Corona-Infektionen mit Symptomen zum richtigen Husten zuordnen. Im Bereich der asymptomatischen Symptome erreichte die App sogar einen Wert von 100 Prozent.
Corona-Forscher mit Entdeckung: App erkennt Covid-19-Husten
„Die effektive Anwendung unseres Diagnosetools könnte die Ausbreitung der Pandemie verringern, wenn es jeder nutzt, bevor er ein Klassenzimmer, seinen Arbeitsplatz oder ein Restaurant betritt“, erklärt Studienleiter Subirana vom „MIT“. Nun soll die Künstliche Intelligenz weiterentwickelt werden, sodass sie im Alltag vieler Menschen Platz finden kann. Beispielsweise sei denkbar, dass Nutzer jeden Morgen in ihr Smartphone husten, um die Wahrscheinlichkeit einer Covid-19-Infektion zu bestimmen. Laut Subiranas Aussagen liege die Stärke der KI jedoch im Bereich der asymptomatischen Anzeichen. Sprich: Wer bereits infiziert sei, brauche nicht in sein Smartphone zu husten, um zu erkennen, ob er noch angesteckt sei.
Die Wissenschaftler betonen gleichzeitig, dass eine solche App keinen Arztbesuch ersetzen kann. Lediglich ein entsprechender Corona-Test könne eine definitive Einschätzung zu einer möglichen Infektion liefern.
Bezüglich der neu entwickelten App aus den USA hat bislang keine Behörde Stellung bezogen. Dennoch warnen verschiedene Stellen allgemein vor „Do-it-yourself“-Tests. „Auch wenn viele Menschen gerne Sicherheit hätten […] ist das nicht ratsam“, erklärt beispielsweise die „Verbraucherzentrale“. Aber auch das „Robert-Koch-Institut“ und das „Gesundheitsministerium“ verweisen darauf, dass sogenannte „PCR-Tests“ die genauesten Corona-Tests seien. Als Momentaufnahmen würden hingegen „Antikörper-Tests“ genügen, heißt es weiter.
Corona: Wissenschaftler sehen Parallelen zu Alzheimer
Das Forscherteam kennt sich nicht erst seit Beginn der Corona-Krise mit Diagnose-Tools für Pandemien aus. Sie entwickelten bereits Verfahren, die Alzheimer*, Asthma oder Lungenentzündungen mittels Geräuschen erkennen können. Dabei griffen sie jeweils auf folgende vier Faktoren zurück:
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- Stimmbandstärke
- Stimmung
- Lungen- und Atemleistung
- Muskelauffbau
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Die Erkenntnisse aus vorherigen Forschungsprojekten nahmen sich in die Covid-19-Untersuchung auf: „Also dachten wir uns, warum testen wir nicht, ob diese Alzheimer-Biomarker auch relevant sind für Covid-19“, sagt Subirana. Dabei hätten sie eine „bemerkenswerte Ähnlichkeit“ festgestellt – insbesondere „zwischen einer Alzheimer- und Covid-19-Erkrankung“, so die Wissenschaftler weiter. (Tobias Utz) fr.de ist Teil des bundesweitern Ippen-Digital-Redaktionsnetzwerks.«
Siehe auch App soll Corona-Infektion an der Sprache erkennen können.
Bald gibt es eine App die am Fingerabdruck des Benutzers Corona erkennt.
Die App, die am Bewegungsmuster (schwungvoller Gang – versus zähes Dahintrotten) Corona erkennt ist schon längst implementiert, die Leute wissen es nur nicht.
Die App, die an der Häufigkeit der sportlichen Betätigung Corona erkennt, hat ja fast jeder (gut, dort wird nicht ausdrücklich Corona als Ursache erwähnt, aber wer trotz Aufforderung nicht seine sportlichen Leistungen wieder steigert wird natürlich im Hintergrund gemeldet, das ist doch Ehrensache und Bürgerpflicht.)
Alexa und Siri erkennen Corona schon längst an der Veränderung der Stimme.
Also nicht wundern, wenn unangemeldete das Quarantäne-Einsatz-Team die Wohnung stürmt.
Und noch 'ne App …
Spannend wird's, wenn der dänische Nerzzüchter, der typische App-Doppelnutzer, ein paar Haare aus den Käfigen während eines Telefonats inhaliert … Dann stehen Dr.Honigtau Bunsenbrenners Beaker-Vokal-App gegen die Räusper-App aus dem nächsten Muppet-Labor …
Haben Sie das gelesen mit den Bundeswehr-Hunden, die Corona erschnüffeln können? Das fand ich auch lustig.
@Claus1989: Hier war schon was dazu: Besser als PCR? Bundeswehrhunde spüren "Fälle" auf