Noch am 8. April berichtete der NDR:
»Die Verdopplungszeit besagt, wie lange es dauert, bis sich die Zahl der Infizierten verzweifacht hat. Je höher die Verdopplungszeit ist, desto langsamer breitet sich das Virus aus. Denn es vergeht mehr Zeit, bis die Fallzahl auf das Doppelte gestiegen ist…
Die Verdopplungszeit ist also entscheidend dafür, wie viele Menschen noch krank werden, ins Krankenhaus kommen, dort intensivmedizinisch versorgt werden müssen – und zu einem bestimmten Prozentsatz auch sterben. Wenn sich die Zahl der Infizierten zu schnell verdoppelt, kann das Gesundheitssystem überlastet werden oder zusammenbrechen.«
Diese Zahl galt seinerzeit als Begründung für den Lockdown und alle anderen Einschränkungen des öffentlichen Lebens. Eben um die Überlastung des Gesundheitssystems zu verhindern. Eine Kennziffer von 10–14 wurde damals angestrebt.
Seit langem wird diese Zahl drastisch überboten. Selbst unser an vielen Stellen marodes Gesundheitssystem kommt mit Corona nicht an seine Grenzen. Was bleibt, sind weitgehend geschlossene Kitas und Schulen. Und die in weiten Teilen des Landes erhebliche Einschränkung des Demonstrationsrechts. Auch hier wieder ganz vorne dabei: Das rot-rot-grüne Berlin, in dem Demonstrationen mit über 50 Teilnehmendne weiterhin verboten sind.
n‑tv führt die Liste der Begründungen auf, die für alle Maßnahmen herhalten mußten:
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- »Ende Februar/Anfang März: Fallzahl
… Die Infektionswelle ist von Beginn an in einer Phase des exponentiellen Wachstums und droht, auf absehbare Zeit das Gesundheitssystem zu überfordern. Ein Hashtag breitet sich im März fast so schnell aus wie der Erreger: #FlattentheCurve. Das Gesundheitsministerium twittert eine animierte Grafik: Die gefährliche, steile und hohe Kurve wird zu einer flachen, dafür aber längeren Kurve. Die erste überlastet das Gesundheitssystem, die zweite nicht. Nach einer Weile sprechen viele Bürger auch im privaten Umfeld davon, dass man die "Kurve flach halten" müsse… - März/April: Verdopplungzeit
…[Sie wird von] Bundeskanzlerin Angela Merkel offiziell als Richtmaß für den Kampf gegen die Pandemie ausgegeben.. - Mitte April: Reproduktionszahl
…[Sie verliert] an Aussagekraft, denn sie liefert keine gute Einschätzung mehr über die weitere Entwicklung. Auch Merkel verändert daher den Fokus und rückt die Reproduktionszahl in den Mittelpunkt. Diese Kennziffer beschreibt, wie viele weitere Menschen ein mit dem Coronavirus Infizierter im Schnitt ansteckt…
- Mitte April: Zahl der akut Infizierten
… Hoffnung keimt auf: Könnte die Zahl der akut Infizierten vielleicht auf null sinken? Damit wäre die Coronavirus-Pandemie in Deutschland fürs Erste beendet. - Ende April: Neuinfektionen
…Auf "wenige Hundert pro Tag", müsse diese sinken, sagt RKI-Vizepräsident Lars Schaade, dann könne über eine weitgehende Lockerung der Maßnahmen nachgedacht werden. Anfang der letzten Aprilwoche unterschreitet die Zahl der Neuinfektionen erneut die Marke von 1000 pro Tag. Auch die Zahl der Toten unterschreitet die 100er-Marke. Tendenz fallend.
Beide Kennziffern dürften zunächst wieder das Maß aller Dinge sein, um den weiteren Verlauf der Pandemie zu bewerten. Fallen sie auf null? Oder steigen sie erneut rapide an? In letzterem Fall dürfte die obige Abfolge der Kennziffern möglicherweise wieder von vorne beginnen.«
- »Ende Februar/Anfang März: Fallzahl