»Arztpraxen sind keine Ordnungsämter!«. Hausärzteverband entsetzt über Lauterbachs Testverordnung

»Berlin, 27.06.2022. – Zur über­ar­bei­te­ten Testverordnung erklärt der Bundesvorsitzende des Deutschen Hausärzteverbandes, Ulrich Weigeldt:

„Grundsätzlich ist es aus unse­rer Sicht rich­tig, die anlass­lo­sen Massentestungen asympto­matischer Personen ein­zu­schrän­ken und die Qualität der Tests zu erhö­hen. Dafür müs­sen auch die Wild-West-Zustände in eini­gen Testzentren unter­bun­den wer­den. Die nun vor­ge­leg­te neue Testverordnung ist aber vor allem ein Bürokratiemonster mit zum Teil haar­sträu­ben­den Regelungen, die schlicht­weg nicht zu Ende gedacht sind.

Es ist nicht Aufgabe der Hausärztinnen und Hausärzte und der Praxisteams, zu kon­trol­lie­ren, ob jemand am Abend bei­spiels­wei­se ein Konzert besucht und des­we­gen, laut neu­er Testverordnung, anspruchs­be­rech­tigt ist oder nicht. Die Idee, dass sich die Praxen Eintrittskarten oder ähn­li­ches ihrer Patientinnen und Patienten als Nachweis vor­le­gen las­sen, ist absurd. Arztpraxen sind kei­ne Ordnungsämter!

Dass die Patientinnen und Patienten im Zweifel in einer Art Selbsterklärung ver­si­chern sol­len, dass sie anspruchs­be­rech­tigt sind, führt nicht nur zu einer rie­sen­gro­ßen Zettelwirtschaft, son­dern auch zu sehr vie­len Nachfragen und Unklarheiten. Die Kolleginnen und Kollegen, aber vor allem auch unse­re Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter an den Empfangstresen, wer­den dank die­ser undurch­dach­ten Regelung jetzt wie­der sehr viel Zeit mit Erklärungen und der Beantwortung von Nachfragen ver­un­si­cher­ter Patientinnen und Patienten ver­brin­gen. Diese Zeit fehlt am Ende für die Versorgung.

Dass die Hausärztinnen und Hausärzte dar­über hin­aus jetzt allen Ernstes gezwun­gen wer­den, eine Barkasse ein­zu­rich­ten und von Patientinnen und Patienten für man­che Tests drei Euro zu kas­sie­ren, kann eigent­lich nur ein Scherz sein. Die Hausärztinnen und Hausärzte sind nicht die Geldeintreiber eines über­for­der­ten Staates!

Viele die­ser Fehler hät­te man ver­mei­den kön­nen, wenn man die Verbände, sprich die Vertre­terinnen und Vertreter der­je­ni­gen, die das Ganze am Ende des Tages umset­zen sol­len, einge­bunden hät­te. Stattdessen wur­den ihnen am ver­gan­ge­nen Freitag gan­ze vier Stunden einge­räumt, um den Entwurf zu prü­fen und Stellung zu neh­men. Viel deut­li­cher kann man nicht machen, dass man, trotz anders­lau­ten­der Beteuerungen, kein Interesse an der Einschätzung der Betroffenen hat.

Wieder ein­mal wird in die­ser Corona-Pandemie eine neue Regelung, von der man schon lan­ge wuss­te, dass sie ansteht, Knall auf Fall ein­ge­führt – ohne die Ärztinnen und Ärzte sowie die Bevölkerung ver­nünf­tig zu infor­mie­ren und ein­zu­bin­den. Am Ende wird es erneut an denen hän­gen blei­ben, die an vor­der­ster Front die Versorgung sicher­stel­len.“«
haus​aerz​te​ver​band​.de (27.6.)

13 Antworten auf „»Arztpraxen sind keine Ordnungsämter!«. Hausärzteverband entsetzt über Lauterbachs Testverordnung“

    1. …und ändert die­se Erkenntnis etwas an den absur­den Verordnungen, die die­se "Waren" namens Arzpraxen aus­füh­ren sollen?
      Beim dem Injezieren haben sie kaum je aufgemuckt…von wegen
      "Die Hausärztinnen und Hausärzte sind nicht die Geldeintreiber eines über­for­der­ten Staates!"
      Als die 5 Euro pro Rezept ein­ge­for­dert wur­den habe ich auch kaum Widerspruch gehört. Und die Honorare fürs Injezieren haben sie auch klag­los ein­ge­sackt, oder nicht?

      Das Testen muß aufhören!

      1. @Wow, Arztpraxen sind Privateigentum an Produktionsmitteln. Sie die­nen dazu Kapital zu gene­rie­ren was in pri­va­ten Taschen landet.

        Das Testen muß aufhören!

        Genau. Deswegen ja.

  1. Am Ende soll­te die­ser gan­ze Rotz boy­kot­tiert wer­den – von JEDEM. Von den Ärzten, von den Bürgern, von den Betreibern von Veranstaltungen usw. Testen? … Ach, da war ja was von Lauterbach in sei­nem Wahn. Lasst ihn wei­ter sei­ne Zwangsneurose schie­ben.. das Leben geht wei­ter. Wir soll­ten das tun, was man mit einem trot­zi­gen Kind tun soll­te: Ignorieren. Das wird ihn zur Weißglut trei­ben und zu immer absur­de­ren Regeln füh­ren, so dass noch mehr Leute auf­wa­chen. So fährt er alles gegen die Wand. Es muss ein­fach alles noch absur­der wer­den. Pflegekräfte beschimp­fen, nachts um 3 Twitternachrichten abset­zen, wie ein Aufmerksamkeitssüchtiger die Visage in jede Fernsehkamera hän­gen… ist ja noch ein klei­nes biss­chen Luft nach oben – Karlchen, du schaffst das!

  2. Inhaltlich braucht man zu die­ser Testverordnung eigent­lich nichts mehr sagen außer: Staatsversagen!
    Ich soll also zum Arzt gehen, und die­sem erzäh­len, dass ich abends in die Stripbar will und dafür nen Test brau­che. Oder soll ich dann so tun, als wäre es ein live-Konzert? Wenn ich ins Museum will, muss ich dem Arzt vor­her mein Eintrittsticket vor­le­gen (das ich vor­her extra per Bahn und 2stündiger Anreise dort gekauft habe), damit ich die Bahn betre­ten darf, muss ich dem Arzt auch eine Erlaubnis vor­le­gen, war­um ich Bahn fah­ren wiill oder muss.
    Gehts noch? Was soll die­ser Schwachsinn eigent­lich, dass man wegen einem Konzert anspruchs­be­rech­tigt auf einen Bürgertest ist?!?!? Sollte es die kosten­lo­sen Bürgertests nicht maxi­mal noch für die Bereiche geben, in denen Testen Pflicht ist, also für gar kei­ne Bereiche mehr? Deswegen sol­len die Tests doch neu­er­dings von den Bürgern bezahlt werden.
    Oder berei­tet man schon die näch­ste Daumenschraube für Herbst vor: Wieder 3G und das kostet dann 3 EUR jedes Mal und damit glaubt man, die Ungeimpften zur Spritze trei­ben zu können?
    Wie naiv die­se Figuren doch sind…

    1. Staatsversagen? Nein über­haupt nicht. @Getriebesand, der Staat macht doch genau das was er soll. Neben sei­ner Aufgabe Druck aus­zu­üben treibt die­ser Staat die Preise nach oben: Für Impfstoffe, Trinkwasser, Ol, Gas, Mieten usw. Kurzum: Für Alles.

      Und war­um macht er das? Weil er eige­ne Profitinteressen hat!

  3. Patientendaten sind sicher.
    So sicher wie die neu­en Impfstoffe?

    "Das 2019 in Kraft getre­te­ne „Digitale-Versorgung-Gesetz“ (DVG) sieht vor, dass die Krankenkassen u.a. ärzt­li­che Diagnosen, Daten zu Krankenhausaufenthalten und zu Medikamenten ihrer Versicherten über­mit­teln. Diese Daten wer­den erst­mals zwi­schen dem 1. August und dem 1. Oktober 2022 in einer Datenbank zusam­men­ge­führt, jähr­lich auf­ge­stockt und bis zu 30 Jahre gespei­chert. Privatversicherte wer­den nicht erfasst. Die Datenbank wird wei­ten Kreisen u.a. für Forschungszwecke zur Verfügung gestellt.

    Für die Übermittlung der Daten wer­den nur Namen, Geburtstagtag und ‑monat der Versicherten ent­fernt. Der Kryptographie-Professor Dominique Schröder zeigt in einem Gutachten für die GFF anschau­lich, dass die­se soge­nann­te Pseudonymisierung die Versicherten nicht aus­rei­chend schützt: Durch den Abgleich mit ande­ren Datensätzen kön­nen sie ohne gro­ßen Aufwand doch wie­der iden­ti­fi­ziert werden.

    „Gesundheitsdaten sind mit einem Wert von durch­schnitt­lich 250 US-Dollar pro Datensatz eine äußerst attrak­ti­ve Beute für Datendiebe und bös­wil­li­ge Zugriffsberechtigte. Dass der Gesetzgeber kein Widerspruchsrecht gegen die Forschung mit den Daten ein­räumt, ist ein Skandal und ein Verstoß gegen das Recht, über die eige­nen Daten selbst zu bestim­men“, sagt Moini."

    https://​pati​en​ten​rech​te​-daten​schutz​.de/​g​e​r​i​c​h​t​s​v​e​r​f​a​h​r​e​n​-​g​e​g​e​n​-​d​a​t​e​n​s​a​m​m​l​u​n​g​-​d​e​r​-​k​r​a​n​k​e​n​k​a​s​s​e​n​-​e​i​l​a​n​t​r​a​e​g​e​-​e​r​f​o​l​g​r​e​i​ch/

  4. Immer, wenn man denkt, mehr Inkompetenz geht nicht, setzt Karl noch einen drauf.

    Natürlich wird dann im Herbst auch die Impfapartheid wie­der aus­ge­rollt. Ich rech­ne aber damit, dass man dabei weni­ger auf Zwang per Verordnung set­zen wird. Sondern (wie beim Masken tra­gen) zu frei­wil­li­ger Teilnahme ermun­tern wird, durch­ge­setzt übers Hausrecht. 

    Viele Unternehmen wer­den Zugänge wie­der beschrän­ken und dabei behaup­ten, es gin­ge ihnen natür­lich nur um die Gesundheit ihrer Mitarbeiter und Kunden. 

    Wenn dann jeder Test mit 3 Euro zu Buche schlägt, wird es für die Ungeimpften wie­der rich­tig teu­er. Und das, wo ohne­hin die Preise stei­gen und man schon froh sein kann, wenn man noch sei­ne Strom- und Gasrechnung bezah­len kann.

  5. "Kurzfristig kennt auch Kreischer kei­nen Ausweg aus der Pandemie. Er plä­diert für stren­ge­re Regeln und für eine anhal­ten­de Maskenpflicht. „Masken sind essen­zi­ell“, sagt Kreischer. „Sie sind der gering­ste Aufwand für den ver­hält­nis­mä­ßig größ­ten Effekt.“

    "„Für uns wie auch alle Kollegen gilt: Die Praxen müs­sen sau­ber gehal­ten wer­den“, sagt Kreischer."

    https://​www​.ber​li​ner​-zei​tung​.de/​m​e​n​s​c​h​-​m​e​t​r​o​p​o​l​e​/​b​e​r​l​i​n​e​r​-​a​e​r​z​t​e​f​u​n​k​t​i​o​n​a​e​r​-​w​i​r​-​m​u​e​s​s​e​n​-​w​i​e​d​e​r​-​m​e​h​r​-​m​a​s​k​e​-​t​r​a​g​e​n​-​l​i​.​2​4​0​821

    1. wie hat die­ser man nur sei­ne apro­ba­ti­on erhal­ten kön­nen? dass die pra­xis in zehlen­dorf, dem mek­ka der teu­ren quack­sal­ber, sitzt, war rela­tiv klar..

      wenn die ärz­te­schaft den rück­fall ins mit­tel­al­ter stemmt, soll­ten die pati­en­ten viel­leicht dem bei­spiel folgen.

      lässt sich da nicht ein auf­ruf zu kör­per­ver­let­zung konstruieren?

  6. Wenn es nicht so schlimm wäre, könn­te man lachen über den Comedian Karl. Er sagt artig sei­nen Text auf! Jeder bei gesun­dem Menschenverstand kann sich aus­rech­nen, dass der Aufwand zur Erfassung inkl. Testen weit teu­rer als 3.- € ist. Was ist also die Motivation, eine solch' offen­sicht­li­che Absurdität ins Rennen zu schcken? ZB:
    Empörung erzeu­gen? Arztpraxen zu über­la­sten? Weiteres Steuergeld (Bürgervermögen) als Aufwandsentschädigung zu ver­schleu­dern und das Land wei­ter zu ver­ar­men? Weitere Daten auszuspionieren?
    Vordergründing mag man sich an den Einschränkungen stö­ren, hin­ter­grün­dig läuft ganz anderes.
    Also: wie oben schon geschrie­ben, den Quatsch ein­fach igno­rie­ren! Wir sind ohne­hin die Mehrheit ggü Karl&Co.

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