Auch Wieler weiß es nicht: Wo sterben eigentlich die ganzen RKI-Toten?

"Wo ster­ben eigent­lich die gan­zen RKI-Toten?" wur­de auf die­se Blog am 17.12. gefragt. Auf der gest­ri­gen Bundespressekonferenz hat Boris Reitschuster die Frage wei­ter­ge­lei­tet an Lothar Wieler. In sei­nem Bericht liest man:

»[Ich woll­te] von RKI-Chef Wieler wis­sen, wie es dazu kom­me, dass nur ein Bruchteil der Covid-Toten auf den Intensivstationen aus dem Leben schei­de: „Wo ster­ben die ande­ren Menschen? Zuhause? In Altenheimen? Warum ist der Krankheitsverlauf so, dass man die nicht mehr auf Intensivstationen bringt? Schafft man das nicht mehr? Macht es medi­zi­nisch kei­nen Sinn? Wenn Sie das erläu­tern könnten!“

Wieler ant­wor­te­te: „Zum einen ist es so, dass wir rela­tiv kon­stant über die letz­ten Monate auf den Intensivstationen Sterberaten von 20, 23, 25 Prozent gese­hen haben, über die gan­ze Zeit. Also offen­bar sind vie­le von den Mitmenschen, die auf Intensiv kom­men, so schwer krank, dass sie nicht mehr geret­tet wer­den können. 

Und es sind eben auch sehr viel Alte und Hochaltrige dabei. Wir wis­sen, wo die ande­ren ster­ben, aber wir wis­sen natür­lich nicht, wie das Krankheitsgeschehen gewe­sen ist von vie­len Patienten. Wir haben die Auflistung von Patienten in bestimm­ten Einrichtungen, etwa im Krankenhaus oder im Pflegeheim, die Zahlen wei­sen wir aus. Der Anteil in Altenheimen ist recht hoch. Das ist der Tatsache geschul­det, dass wenn es Ausbrüche gibt, wenn meh­re­re Menschen zusam­men­le­ben, kann sich so ein Virus ein­fa­cher ver­brei­ten. Aber ich kann Ihnen nicht im Einzelfall die medi­zi­ni­schen Indikationen sagen, war­um Menschen außer­halb der Krankenhäuser ster­ben. Ich gehe davon aus, dass es auch Fälle gibt, die sehr plötz­lich ver­ster­ben, wir wis­sen ja unter ande­rem auch, dass das Virus dazu führt, dass es zu Schlaganfällen füh­ren kann, auch zu Embolien, was dann viel­leicht gar nicht mit Covid zunächst betrach­tet wird, die ein­zel­nen Daten, wo und war­um die Menschen ster­ben, das kann ich Ihnen nicht nach den Daten, die mir vor­lie­gen, genau sagen!“ (anzu­se­hen hier).

Auf die Nachfrage nach genau­en Zahlen ver­wies Wieler auf die Situtationsberichte des RKI. Ich hät­te noch vie­le Fragen gehabt, aber vie­le Kollegen auch – und so war ich schon pri­vi­le­giert, dass ich nicht nur ein­mal, son­dern zwei­mal dran­kam. Umso ange­neh­mer war ich über­rascht, als Wieler nach Ende der Pressekonferenz auf mich zukam und mir noch die aktu­el­len Daten aus sei­nem Situationsbericht brach­te. Demnach sind 1.826 Menschen als Patienten in Krankenhäusern ver­stor­ben und 8.719 als Insassen von Pflegeheimen. Da ins­ge­samt 30.978 Menschen gestor­ben sind, ist bei den rest­li­chen offen­bar der Sterbeort in der Tabelle nicht auf­ge­führt. Per Mail teil­te das RKI mit, dass in die­ser Tabelle aber ledig­lich ange­ge­ben wird, ob die Person zum Zeitpunkt der Meldung oder im Verlauf in einer Einrichtung nach § 36 IfSG (Pflegeeinrichtungen und ande­re) betreut oder unter­ge­bracht waren: „Das bedeu­tet nicht, dass sie auch in die­ser Einrichtung ver­stor­ben ist. Bislang wer­den die Einrichtungen nach § 36 IfSG im Lagebericht nicht wei­ter dif­fe­ren­ziert, da bis­her noch nicht in allen Gesundheitsämtern dif­fe­ren­zier­te­re Angaben erfasst wer­den kön­nen.“ Also doch wie­der Unklarheit.

Fast bis an die Spree

Das anschlie­ßen­de Gespräch mit Wieler zog sich fast bis zu des­sen Auto am Spree-Ufer hin. Unter ande­rem ging es um den R‑Wert, also die soge­nann­te Reproduktionsrate, die aktu­ell auf einem histo­risch nied­ri­gen Stand ist. Auch dies sei kein Grund für eine Entwarnung, da es hier wegen Weihnachten und spä­ter über­mit­tel­ten Daten zu Verzerrungen kom­me, so der Chef des RKI. Ich frag­te ihn auch noch nach der Kritik am Inzidenzwert, der ja momen­tan mit ent­schei­dend ist für die Corona-Maßnahmen. Kritiker bemän­geln ja, durch die Erhöhung oder Verringerung der Testzahl kön­ne die­ser Inzidenzwert belie­big in die eine oder ande­re Richtung gebracht wer­den. Wieler ent­geg­ne­te, in den öffent­li­chen Daten des RKI kön­ne man auch die Anzahl der Tests nach­le­sen und somit die Inzidenzwerte ins Verhältnis zu den Tests set­zen. Auf den Hinweis, in den Medien wür­de dies aber nicht so dar­ge­stellt, ant­wor­te­te Wieler sinn­ge­mäß, das RKI kön­ne die Daten nur anbie­ten, aber nicht bestim­men, wer sie wie ver­wen­det. Wieler mach­te auf mich bei aus­ge­schal­te­ter Kamera einen sehr reflek­tier­ten und nach­denk­li­chen Eindruck. Vor allem zeig­te er die Bereitschaft zum Dialog. All das ist heut­zu­ta­ge alles ande­re als eine Selbstverständlichkeit.

Mein Gesamteindruck am heu­ti­gen Tag: Es herrscht auch bei den Verantwortlichen sehr viel Unklarheit über das Virus, sei­ne Folgen und auch sei­ne Übertragungswege. Das ist zwar schon lan­ge zu bemer­ken, wur­de heu­te aber noch ein­mal beson­ders deut­lich. Zuweilen hat­te man zwi­schen den Zeilen fast den Eindruck einer gewis­sen Ratlosigkeit. Umso unan­ge­brach­ter und fata­ler ist der Dogmatismus, mit dem vie­le gera­de in den Medien dem Virus begeg­nen – so als hät­ten sie die Weisheit über Corona schwarz auf weiß und nota­ri­ell beglau­bigt.«

26 Antworten auf „Auch Wieler weiß es nicht: Wo sterben eigentlich die ganzen RKI-Toten?“

  1. …also im Ergebnis: Nichts Genaues weiß man nicht – wie gehabt.
    Immerhin ist die­se Sachkenntnis des RKI von kon­stan­ter Qualität.
    Und wenn da eine Ratlosigkeit beim Veterinär durch­schim­mert, dann ist die aber mit vor­bild­li­cher Standhaftigkeit und Tugend ausgestattet.

  2. Jo mei, irgend­wo werden's schon gestor­ben sein, die rest­li­chen 20.000 Leut'. Und irgend­was wern's scho ghabt hom. Aber vor dem PCR-Test sans olle gleich, halt an Covid gstorbn.

    (Schade, dass Wieler kein Bayer ist – der Dialekt wäre der Lage am ange­mes­sen­sten, fin­de ich).

  3. Dies Frage nach, „wo ster­ben die Menschen“, stel­le ich mir seit dem Sommer. Seit die­ser Zeit schaue ich fast beim DIVI vor­bei um die Zahlen zu betrach­ten. Jedem soll­te sofort die enor­me Diskrepanz der Verstorbenen im Krankenhaus und der täg­li­chen aus­ge­wie­se­nen auffallen.

    Hier kommt mir dann ein Artikel in den Sinn der hier ver­öf­fent­licht wurde 

    https://​de​.rt​.com/​i​n​l​a​n​d​/​1​1​0​3​1​3​-​t​r​o​t​z​-​c​o​r​o​n​a​-​k​l​i​n​i​k​e​n​-​m​e​l​d​e​n​-​w​e​n​i​g​er/

    Demnach obliegt es der Willkür der Gesundheitsämter die Todesursache anzu­ge­ben und das es auch aus­reicht als Verstorbener nur einen Kontakt zu einem posi­ti­ve gete­ste­ten zu gehabt zu haben.

    Schon Anfang des Jahres war es in der Kritik, das auch Menschen mit schwe­ren Vorerkrankungen also Coronatode gezählt wur­den. Dem Stand dann die Aussage ent­ge­gen, das die­je­ni­ge Person viel­leicht noch etwas län­ger hät­te leben können.

    Jetzt kommt der Schweizer Fall mit dem Verstorbenen nach einer Impfung.
    Hier wird sofort auf die Vorerkrankungen ver­wie­sen und auf den „natür­li­chen“ Tot.

    Tote nach gut dün­ken zu kate­go­ri­sie­ren ist nur ein wei­te­res Puzzle in dem gan­zen System. 

    Wenn das RKI bera­ten­de Funktion hat, wie kann sie dann den Indizes von 50/100.000 ein­fach so mit­tra­gen, wenn die­ser an kei­nen festen Wert gekop­pelt ist? Würde man von heu­te auf mor­gen die Test drit­teln, dann wer­de alles pri­ma. Würde man sie ver­dop­peln lie­fen wir auf eine Ausgangssperre zu. 

    Das RKI hat so viel zu sagen und kann nichts gegen die­sen Irrsinn unternehmen?
    Wer soll das denn noch alles glauben.

    Jedes Puzzleteil das man dem ande­ren hin­zu­fügt ergibt ein immer schreck­li­che­res Bild der Planlosigkeit.

    Hier weiß der eine nicht was der ande­re macht. Oder viel­leicht doch? Ich weiß nicht wel­cher Gedanke mit mehr Sorgen machen soll.

    Ich befürch­te man hat sich ein­fach total ver­rannt und jetzt kom­men sie aus dem Schlamassel nicht mehr heraus.

    Bis Ostern so vie­le Menschen wie mög­lich imp­fen und dann wird im Frühsommer Erfolg ver­mel­det, anders kann der Plan nicht sein. Man kann nur hof­fen das es kei­ne lang­fri­sti­gen Folgen durch die Impfung gibt.

    1. Als klei­ne Ergänzung:

      inzwi­schen gibt es auch immer mehr und mehr Hinweise auf die bewuss­te Aufforderung zur Lüge über Todesursachen:

      Siehe etwa hier

      https://​peds​-ansich​ten​.de/​2​0​2​0​/​1​2​/​p​f​l​e​g​e​h​e​i​m​e​-​t​e​s​t​s​-​b​e​t​r​u​g​-​a​e​r​z​te/

      Veröffentlicht am 27. Dezember 2020 von Ped
      "Von unwis­sen­schaft­li­chen Deutungen, fri­sier­ten Statistiken und emp­foh­le­nen Fehlbehandlungen."

  4. Nur 'mal so – nach wie vor ster­ben täg­lich 150 – 160 Menschen in deut­schen Krankenhäusern an einer Sepsis, was die "auf­ge­hübsch­ten" Zahlen von (ver­meint­li­chen) COVID19-Toten bei wei­tem übertrifft.

  5. Die erste Lösung, der erste Schritt wäre: Maskenpflicht in Maskenempfehlung ändern, egal was sie nicht wis­sen, wis­sen könn­ten und nie­mals ver­ste­hen wer­den. Ich for­de­re mei­ne Bundesregierung und die Landesregierungen auf die­sen Vorschlag zum 1.1.2021 umzusetzen.

  6. Ein wei­te­res Highlight der RKI-Zahlen (immer wie­der diens­tags …), die, viel­leicht auch mal vom Chef per­sön­lich, "hin­ter­fragt" wer­dern sollten:
    https://​www​.rki​.de/​D​E​/​C​o​n​t​e​n​t​/​I​n​f​A​Z​/​N​/​N​e​u​a​r​t​i​g​e​s​_​C​o​r​o​n​a​v​i​r​u​s​/​D​a​t​e​n​/​K​l​i​n​i​s​c​h​e​_​A​s​p​e​k​t​e​.​x​l​s​x​?​_​_​b​l​o​b​=​p​u​b​l​i​c​a​t​i​o​n​F​ile
    (die­se Liste ist inter­es­san­ter­wei­se immer ein "Argument" für die "Modellierer"):
    Bei (fast) jeder Spalte gäbe es Klärungsbedarf (neben den bereits vor ein paar Wochen vom Coro-Doc hinterfragten):
    1. "Fälle gesamt" – Montags (also nur einen Tag zuvor) las­sen sich die Zahlen im "Lagebericht" ent­we­der aus der 7‑Tage-Inzidenz (mul­ti­pli­ziert mit 835, bei 83,5 Mio Bevölkerung) oder der letz­ten Zeile aus "Tabelle 1" ent­neh­men. Nein, passt nicht!
    Naja, da sind wohl "Nachmeldungen" dabei …
    2. "Anzahl mit Angaben zu Symptomen" – span­nend, dass die Quote (die natür­lich nicht ange­ge­ben wird, aber die man sich leicht selbst berech­nen kann: mit­tels Division durch "Fälle gesamt") in Zeiten als nur sym­pto­ma­ti­sche + deren Kontaktpersonen gete­stet wur­den (bis Jahresmitte) zwi­schen 70 und 90% oszil­lier­te, aber seit KW44 sel­ten die 60% überschreitet
    3. die "Anzahl kei­ne (…) Symptome" bezieht sich wohl auf 2. ? (groß­zü­gig wird wohl unter­stellt, dass bei den Menschen ohne Angaben zu Symptomen – in den letz­ten Wochen immer­hin um die 40% – wohl mit ähn­li­chem Prozentsatz "Symptome" vor­ge­le­gen haben müs­sen, die man nur "ver­ges­sen" hat einzutragen)
    4. "Anzahl mit Angaben zur Hospitalisierung" ist nur inter­es­sant für Statistikfreaks und/oder sol­che die das RKI ent­lar­ven wol­len (ist fast unwaid­män­nisch); wird von den RKI-Freaks (und den "ModellierInnen") wohl benö­tigt, um
    5. den "Anteil hos­pi­ta­li­siert" ein biss­chen zu pushen (7–9% sehen natür­lich "bes­ser" aus als 4–5%, die man erhält, wenn man den die­sen Anteil mit "Fälle gesamt" in Verbindung setzt)
    und
    6. dass die Sterberate mit den "Hospitalisierten" eher wenig zu tun hat, ergibt sich aus den Wieler-Antworten

    Zum Reitschuster-Beitrag. Es ist (oft) sym­pto­ma­tisch, dass Politiker abseits von Kamera oder "Öffentlichkeit" weni­ger Stuss reden – trifft wohl auch für den (dem Politiker Spahn unter­stell­ten) RKI-Präses zu. Und der weiß genau, was ihm blüht wenn er das auch Coram publi­co machen würde … .

    @some1: geht auch mit nicht-bay­ri­schen Dialekten!

    @Thomas:
    "Wenn das RKI bera­ten­de Funktion hat, wie kann sie dann den Indizes von 50/100.000 ein­fach so mittragen"
    – Nun denn: wenn der (wei­sungs­be­fug­te!) Spahn sagt, dass das, falls sie es nicht "mit­tra­gen" nicht erwähnt wer­den darf … ? Schließlich ist die 50/7/100000 "Regel" auf die Nachverfolgungs-Kapazität der Gesundheitsämter aus­ge­rich­tet. Hamnseso beschlos­sen. Basta! 

    "Das RKI hat so viel zu sagen und kann nichts gegen die­sen Irrsinn unternehmen?"
    – s.o. Nix hamnse "zu sagen"!

    "Jedes Puzzleteil das man dem ande­ren hin­zu­fügt ergibt ein immer schreck­li­che­res Bild der Planlosigkeit."
    – yep! q.e.d.

    "Ich befürch­te man hat sich ein­fach total ver­rannt und jetzt kom­men sie aus dem Schlamassel nicht mehr heraus."
    – eben.

      1. AA , so sehe ich das auch.
        Wir wer­den doch von den „Leitmedien“ mit Fakenews über­flu­tet, zumin­dest muss man die Seriösität in Frage stellen. 

        Wenn man uns in den Headlines heu­te plötz­lich 30.000 neue Fälle und über 1000 Tote prä­sen­tiert und erst am Ende des Textet ver­mel­det, das hier Nachmeldungen der Feiertage hin­zu­ge­rech­net sind, dann ist das nichts ande­res als Klickgeilheit , Sensationslust und Panikmache. 

        Das RKI gibt ja selbst zu, dass ihnen vie­le Zahlen und Daten feh­len, dass Gesundheitsämtern selbst ein­schnei­den dür­fen wer als Coronatoter gezählt wird und das man bei einem Großteil nicht weiß wie der Krankheitsverlauf war.

        Schrecklich ist die Tatsache, das dem RKI offen­sicht­lich bekannt ist, das die Medien damit machen was sie wol­len und es dem RKI offen­bar nicht mög­lich ist die­ses zu unter­bin­den oder rich­tig zu stellen.

      2. Das RKI hat hier nichts gefaked. Ich habe den Eindruck, Coronadoks wird zuneh­mend hyste­risch, um zu über­spie­len, dass hier im Moment tau­send Menschen pro Tag an Corona ster­ben, und abso­lut kein Ende in Sicht ist. Es sind jetzt schon mehr Tote als 2017/2018 bei der stärk­sten Grippewelle der letz­ten 50 Jahre, und die Verbreitung der Krankheit ist wahr­schein­lich immer noch unter 5%. Sie soll­ten mal ein wenig in sich gehen.

        1. @Dominik: Ach ja? Hysterisch scheint mir zu sein, bei der hier behaup­te­ten Anzahl von Toten wie "bei der stärk­sten Grippewelle der letz­ten 50 Jahre" in einen histo­ri­schen Lockdown- und Verbotsmodus zu fal­len. Was bit­te war 2017/2018 dies­be­züg­lich los? Und selbst das RKI gibt zu, daß nicht "im Moment tau­send Menschen pro Tag an Corona ster­ben", son­dern es sich um Nachmeldungen zu den nied­ri­gen Vortagszahlen han­delt. Ganz abge­se­hen davon ist die Definition von "Corona-Toten" äußerst zweifelhaft.

          1. Nochmal: Wir haben bereits bei unter 5% Verbreitung mehr Tote als in der gan­zen Saison 2017/2018, und kein Ende in Sicht. Etwa tau­send Tote pro Tag ist rich­tig, Tendenz wei­ter stei­gend, nur die 1250 waren ein­ma­li­ge Nachmeldungen. Die Übersterblichkeit zeigt auch ganz klar, dass die aller­mei­sten Corona-Toten eben wirk­li­che Corona-Tote sind. Also: Gehen Sie bit­te in sich und reflek­tie­ren Sie ein wenig Ihr Tun. Unterstellen Sie dem RKI kei­ne Fakes, wenn es kei­ne Fakes gibt. Sonst sind Sie eine Fake-Seite.

            https://​www​.worl​do​me​ters​.info/​c​o​r​o​n​a​v​i​r​u​s​/​c​o​u​n​t​r​y​/​g​e​r​m​a​ny/

        2. Nein, es sind defi­ni­tiv nicht mehr Tote als in Grippewellen. Wir zäh­len aktu­ell das gan­ze Jahr zusam­men. In Regelfall wer­den aber die Daten Jahresübergreifend ermit­telt. Also 19/20 und dann 20/21 man müss­te also irgend­wann in 2020 einen cut machen.

          Selbst im bay­ri­schen Rundfunk wur­de von Statistikern für 0–60 eine Untersterblichkeit ermit­telt 60–80 alles im grü­nen Bereich und für 80+ wird erst eine Übersterblichkeit gese­hen, aber nichts was aktu­ell im Einklang mit den gemel­de­ten 30.000 Coronatoten stünde.

          Selbst die BILD Zeitung berich­tet heu­te. Knapp 90% aller Verstorbenen wer­den in Alten und Pflegeheimen gezählt. Und nun kommt hin­zu, das man laut RKI die Vorerkrankungen bzw. den Krankheitsverlauf nicht kennt.
          Hier muss doch jeder den­ken­de Menschen drei gro­ße Fragezeichen über den Kopf haben.

          Die Überlastung der Krankenhäuser hat doch schon in den Jahren davor statt­ge­fun­den, nur hat es bis dato nie­man­den wirk­lich interessiert. 

          Die Hysterie fin­det also in der Politik und in den Leitmedien statt. Hier ver­sucht man zu klä­ren was hin­ter dem steht oder ste­hen könnte.

          Ja, auch hier kommt es zu Fehlinterpretationen, aber die ver­sucht man auch rich­tig zu stellen.

          1. Tja und wenn man jetzt die Meldungen wie auch aus Schleswig Holstein liest, das 90% der Verstorbenen aus die­sen Bereichen kom­men, dann fragt man sich ob den nie­mand mehr an Altersschwäche stirbt.

    1. @Dominik
      Pflegeheim und Krankenhaus(incl Intensivstation) schlie­ßen sich nicht unbe­dingt aus (wird wohl je nach Gesundheitsamts "ein­ge­stuft", wenn z.B. PflegeheimbewohnerInnen im Krankenhaus ster­ben – sicher gibt's auch dort Durchführungsbestimmungen von der Qualität einer belie­bi­gen "Corona-Verordnung" – die mal so mal anders inter­pre­tiert werden).

      Was an der von Corodok wei­ter­ver­brei­te­ten Reitschuster-Meldung "Fake" sein soll erschließt sich mir nicht.

      1. Vom Pflegeheim kom­men die mei­sten nicht mehr auf Intensiv. Wieler erklär­te die Situation klar. Der Titel von Coronadoks ist ein Fake. Ich schätz­te die­se Seite zu Beginn, aber jetzt wird es zuneh­mend rea­li­täts­fremd hier.

        1. Wieso rea­li­täts­fern? Das RKI weiß es nicht. Bei knapp über 10.000 ist es klar auf­ge­li­stet und der Rest ver­mut­lich und eben nicht ausgewiesen.
          Man geht Alten und Pflegeheimen und pri­va­ten Bereichen aus.

          Wenn die wage Aussage „der Rest“ bedeu­tet und in dei­nen Augen eine kla­re ange­be ist, dann mag das für Dich zufrie­den­stel­lend sein, aber der Rest fragt sich wie die Zahlen zustan­de kommen.

          Wenn die Gesundheitsämter nach „Belieben“ ent­schei­den und schon der Kontakt zu einem Infizierten aus­reicht um als Coronatoter gezählt zu wer­den, das RKI nicht die Krankheitsverläufe kennt und sie auch nicht nach­ver­fol­gen kann, dann ist das schon fragwürdig. 

          Man muss ja die gan­zen Puzzleteile zusam­men­fü­gen und dann das gan­ze Bild betrach­ten. Da blei­ben eine Menge Fragen offen. Also rea­li­täts­fer­ne kann man den Behörden unter­stel­len, aber nicht nicht denen die eine Antwort dar­auf verlangen.

  7. Spannend wird näch­stes die Frage, wie vie­le Menschen wer­den 2020 an einer Pneumenie ver­stor­ben sein. Grundsätzlich sind das ja 40.000–50.000 jähr­lich, wovon ein erheb­li­cher Teil auch beatmet wer­den muss.

    Hier wer­den wir sicher­lich eine Überraschung erleben.

    Wenn man jetzt aber schon die Begründungen für die weni­gen Grippefälle für die­ses Jahr hört, dann weiß man schon was man uns näch­stes Jahr auf­ti­schen wird. Dank tol­ler AHA Regeln sind alle super gesund geblie­ben. Ist halt wie mit den Weihnachtsmann, ent­we­der man glaubt dar­an, oder eben nicht.

  8. Achtung: Auch im Zusammenhang mit den Todesfällen woll­te ich
    dar­auf hin­wei­sen, dass es eine neue Covid-19 Falldefinition des RKIs vom 23.12.2020 gibt.

    https://​www​.rki​.de/​D​E​/​C​o​n​t​e​n​t​/​I​n​f​A​Z​/​N​/​N​e​u​a​r​t​i​g​e​s​_​C​o​r​o​n​a​v​i​r​u​s​/​F​a​l​l​d​e​f​i​n​i​t​i​o​n​.​h​tml

    Könnte die­se evtl in die­sem Blog ver­öf­fent­licht wer­den, damit
    die Neuerungen/Anpassungen (Antigentests,.…) brei­ter ein­ge­schätzt wer­den kön­nen, auch hin­sicht­lich der Entwicklung
    zukünf­ti­ger Fallzahlen?

    1. Interessant, mal sehen ob sich die Behörden dar­an hal­ten, wobei die­se Zusatzinformation wie­der Spielraum offen lässt 

      „ Zusatzinformation
      Die epi­de­mio­lo­gi­sche Bestätigung ist erfüllt, wenn Kontakt zu einem bestä­tig­ten Fall bestan­den hat, aber auch bei einer Zugehörigkeit zu einem Ausbruchsgeschehen“.

      Das wird doch bei jedem Ausbruch in einem Alten und Pflegeheimen Anwendung finden.

  9. Wo ster­ben die Menschen?
    "Die Universität Bremen hat eine bun­des­wei­ten Online-Befragung in ambu­lan­ten und sta­tio­nä­ren Pflegeeinrichtungen durch­ge­führt. Befragungsdaten von 824 Pflegeheimen, 701 Pflegediensten und 96 teil­sta­tio­nä­ren Einrichtungen wur­den dabei ana­ly­siert. Ergebnis: „Werden die Befragungsergebnisse auf die Bundesrepublik hoch­ge­rech­net, zeigt sich, dass rund 60 Prozent aller Verstorbenen von Pflegeheimen oder Pflegediensten betreu­te Pflegebedürftige sind, wobei deren Anteil an allen infi­zier­ten Personen nur ins­ge­samt 8,5 Prozent beträgt. Pflegeheime sind damit der wich­tig­ste Ort in Bezug auf mit COVID-19 Verstorbenen. Hier tre­ten die Hälfte aller Todesfälle auf, obwohl nur knapp ein Prozent der Bevölkerung in die­ser Wohnform lebt. Die Sterblichkeit unter Pflegebedürftigen ist somit mehr als fünf­zig­mal so hoch wie im Rest der Bevölkerung“, sagt Professor Heinz Rothgang."

    Thomas Hoof, der die Studie ver­linkt hat, interpretiert:
    "Die Zahl der Sterbefälle im lau­fen­den Jahr liegt in etwa im Durchschnitt der letz­ten fünf Jahre und immer noch unter­halb der Werte des Jahres 2018. Sie ist damit epi­de­misch völ­lig unauf­fäl­lig. Übersterblichkeit doch: in Pflegeheimen.
    Seit Oktober zei­gen die Monate des Jahres 2020 eine leich­te Übersterblichkeit gegen­über dem Mittelwert der Vorjahre (+3,6% bis 6,6%) Dies war auch schon im April 2020 der Fall (+7,6%). Am 22. März trat die Kontaktsperre für Alten- und Pflegheime in Kraft. Die Universität Bremen weist dar­auf hin, daß etwa 60% aller „an-und-mit-Corona-Verstorbenen“ pfle­ge­be­dürf­ti­ge, in Pflegeheimen oder von Pflegediensten betreu­te Personen waren, obwohl deren Anteil an den „bestä­tig­ten Fällen“ des RKI nur 8,5% beträgt. (Die Insassen der kon­takt­ge­sperr­ten Pflegeheime traf es beson­ders: Hier lebt nur knapp 1% der Bevölkerung, das aber 50% der „Corona-Toten“ stell­te. Offizielle Zahlen gibt es nicht, aber auch hin­sicht­lich der Übersterblichkeit im Oktober und November meh­ren sich die Hinweise dar­auf, daß die „Corona-Todesfälle“ im wesent­li­chen aus Alters- und Pflegeheimen stammen:
    „Fast 90 Prozent der Corona-Toten aus Heimen“ (ntv am 18.12.)
    Mehr als jeder zwei­te Corona-Tote in Berlin in Pflegeheimen (Tagespiegel vom 15.12.20)
    Zwei Drittel der Corona-Toten betref­fen Altenheime (Hessenschau vom 20.11.20)
    Das bestärkt natür­lich mei­nen schon am 6. Mai geäu­ßer­ten Verdacht, daß nicht „Corona“, son­dern die Corona-Maßnahmen Ursache der Übersterblichkeit in den Pflege- und Altersheimen ist
    https://​blog​.manu​scrip​tum​.de/​t​h​o​m​a​s​-​h​o​o​f​s​-​v​e​r​l​e​g​e​r​-​b​l​og/

    Hoof schreibt auch: "Markus Söder durf­te sich im Januar 2020 erst­ma­lig in Davos beim WWF vorstellen."

    Ich besu­che seit eini­ger Zeit 1 x pro Woche eine alte Dame im Pflegeheim, die ich per Zufall ken­nen­lern­te. Sie berich­te­te wei­nend davon, wie sie wäh­rend des 1. Lockdowns im Zimmer ein­ge­sperrt war. Im Besucherraum ist die Kaffeemaschine abge­stellt, wegen Corona. So muss­ten wir letz­tes Mal zur Tankstelle kata­pern, wo die alte Dame ange­blafft wur­de, dass sie Abstand hal­ten soll. Zum Glück gab die Verkäuferin einen bis­si­gen Kommentar ab. Bei jedem Besuch berich­tet die alte Dame, dass sie Besuche ver­misst und wie sie stän­dig über­legt, sich vom Balkon zu stür­zen, aber es nicht tut, weil sie Angst hat, es zu über­le­ben. Bei jedem Besuch muss ich natür­lich mei­ne Kontaktdaten abge­ben und ste­he jeder­zeit mit einem Bein in der Quarantäne.

  10. 11.1.21 (Stand ver­mut­lich 10.1.21): Untenstehend eine Nachricht von jeman­dem, von dem ich sau­be­ren Umgang mit Zahlen gewohnt bin. Ich habe die Angaben nicht über­prüft und gebe sie unten­ste­hend wider wegen der Frage: "… war­um sol­len wir uns um die Auslastung der Kliniken Sorgen machen, wenn schein­bar das Krankheitsgeschehen sich zu 80% nicht in Kliniken abspielt?"

    "… mal wie­der ein paar facts zu Covid-19. Alle Zahlen aus den Tagesberichten des RKI, sowie dem Mortality Monitoring und dem Worldometer.

    1. Das DIVI-Register aller deut­schen Intensivstationen mel­det (Bericht des RKI) die nied­rig­ste Zahl von Intensivpatienten mit posi­ti­vem Corona-Test seit 18 Tagen. Die Zahlen sind über die Feiertage stän­dig zurück­ge­gan­gen. Mit dem Ausnahmezustand in Deutschland kann das aber nichts zu tun haben, der kann sich wegen der Inkubationszeit so schnell nicht bemerk­bar machen. Diese erfreu­li­che Meldung ist anschei­nend in den Nachrichten der Massenmedien irgend­wie verlorengegangen …

    2. Die Zahl der beleg­ten Intensivbetten ins­ge­samt (mit und ohne Corona) ist auf dem nied­rig­sten Stand seit dem 23.11.2020.

    3. Die Kliniken mel­den seit etwa Mitte Dezember annä­hernd gleich­blei­ben­de Zahlen von Todesfällen von Intensivpatienten mit Coronatest, was nicht bedeu­tet, dass die­se Personen AN Covid-19 gestor­ben sind. Der Anteil der Corona-posi­ti­ven Intensiv-Patienten, der täg­lich stirbt bewegt sich zwi­schen 2,5 und 3,5 %.

    4. Die Gesundheitsämter mel­den Zahlen von angeb­li­chen Covid-19-Toten, die an den mei­sten Tagen erheb­lich über den Zahlen der Kliniken lie­gen, teil­wei­se um das sechs­fa­che, im Schnitt etwa um den Faktor 3–4. Diese Zahlen sind zwar trau­rig, aber wenig rea­li­stisch. Es wür­de bedeu­ten, dass 80 % aller "Coronatoten" nicht in einem Krankenhaus behan­delt wur­den. Dabei ist die Zahl der frei­en Intensivbetten (ein­schließ­lich Reserve) immer min­de­stens drei­mal so hoch gewe­sen wie die Zahl der "Coronapatienten". Es gab also bun­des­weit nie­mals einen Mangel an Intensivbetten. (… und war­um sol­len wir uns um die Auslastung der Kliniken Sorgen machen, wenn schein­bar das Krankheitsgeschehen sich zu 80% nicht in Kliniken abspielt?)

    5. Wenn die in den Nachrichten gemel­de­ten Zahlen von teil­wei­se mehr als 1.000 Toten / Tag "in Verbindung mit Corona" stim­men wür­den, müss­te sich die Mortalität in Deutschland um etwa ein Drittel ins­ge­samt erhö­hen. Das "Mortality Monitoring" mel­det aber kei­ne deut­lich erhöh­ten Sterbezahlen, weder für Berlin, noch für Hessen (die ande­ren Bundesländer sind lei­der nicht ver­tre­ten, aber Berlin und Hessen lie­gen bei den Coronazahlen im obe­ren Mittelfeld). Ganz genau genom­men gab es in Hessen in der 51. Woche eine leicht über­durch­schnitt­li­che Mortalität in der Altersgruppe über 75 Jahre, die aber bei wei­tem nicht so hoch war wie bei frü­he­ren Grippewellen. In Berlin war die Mortalität die­ser Altersgruppe in der 51. Woche gleich­zei­tig deut­lich UNTERdurchschnittlich. Bei den 65–74-jährigen gab es kei­ne gestei­ger­te Mortalität, wie auch in allen ande­ren Altersgruppen.

    6. Der star­ke Anstieg der Corona-Positiven in England erklärt sich durch gigan­ti­sche Testzahlen – mehr als 600.000 wur­den an einem Tag gemel­det! (nach Worldometer) In Deutschland waren es nie mehr als etwa 200.000 pro Tag, in der Woche der Feiertage ins­ge­samt nur etwa 600.000 pro Woche. Der Anteil der posi­ti­ven Tests ist übri­gens in Deutschland höher als in England, so dass eine objek­ti­ve Beurteilung lau­ten müss­te: Corona brei­tet sich in England lang­sa­mer aus als in Deutschland. Auch das ist wohl irgend­wie in den Nachrichten untergegangen…"

  11. Die Antwort des Oberarztes und Sektionsleiters Infektiologie und sep­ti­sche Chirurgie an der Charité Berlin, Dr. Andrej Trampuz (laut Artikel wäh­rend der SARS-Epidemie 2003 als Infektiologe für die Schweiz zustän­dig und seit­dem als Experte zur Coronapandemie und deren Auswirkungen gefragt) wird wie folgt zitiert: "Landeseigene Statistiken erge­ben ja, dass zwi­schen 30 und 90 Prozent aller Todesfälle auf die Alten- und Pflegeheime gehen."
    https://​sna​news​.de/​2​0​2​1​0​1​1​2​/​c​h​a​r​i​t​e​-​o​b​e​r​a​r​z​t​-​4​9​3​3​4​2​.​h​tml

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