Ausland verschmäht deutsche Intensivbetten

Die Niederlande sind nicht beson­ders scharf auf Laschets Angebot, ihre Corona-PatientInnen in deut­sche Kliniken zu ver­le­gen (s. NRW: Kein Intensivbett mit hol­län­di­schen Covid-19-PatientInnen belegt). Und auch Polen ist wenig begeistert:

»Die Bundesländer Brandenburg und Hamburg bie­ten Intensivbetten für Corona-Patientinnen und ‑Patienten aus EU-Ländern an. An der bereits im Frühjahr "selbst­ver­ständ­li­chen Bereitschaft zur Unterstützung unse­rer euro­päi­schen Partner" habe sich nichts geän­dert, sag­te eine Sprecherin der bran­den­bur­gi­schen Landesregierung der Nachrichtenagentur Reuters. Die Landesregierung ste­he im engen Kontakt mit Polen. Bisher habe es von dort aber kei­ne der­ar­ti­ge Bitte gegeben.«

Handelt es sich hier um boden­lo­sen Leichtsinn? Antideutsche Ressentiments? Oder ist es schlicht so, daß stei­gen­de Fallzahlen nicht mit einem Wachstum der Zahl der Erkrankten ein­her­ge­hen? Jedenfalls kann es mit der Überlastung unse­rer Krankenhäuser in NRW, Brandenburg und Hamburg nicht so weit her sein. Wie steht es da eigent­lich um die "Maßnahmen"?

2 Antworten auf „Ausland verschmäht deutsche Intensivbetten“

  1. Ein nicht unmaß­geb­li­cher Grund dürf­te des­wei­te­ren die aus­ge­präg­te Abneigung des Auslandes gegen die dritt­welt­li­che deut­sche noso­ko­mia­le Keimsituation sein:
    "Länder mit hoher VRE-Prävalenz in Europa betref­fen der­zeit ins­be­son­de­re: Deutschland, Italien, …"
    "… Vor allem Patientinnen und Patienten aus
    deut­schen Gesundheitsinstitutionen soll­ten auf VRE unter­sucht werden. …"
    Quelle: Eindämmung der Verbreitung von Vancomycin-resi­sten­ten Enterokokken (VRE) in der Schweiz: Aktualisierung der natio­na­len Empfehlungen, https://​www​.sgsh​.ch/​f​a​c​h​w​i​s​s​e​n​/​r​i​c​h​t​l​i​n​i​e​n​.​h​tml
    In einer frü­he­ren Version wur­den die schwei­ze­ri­schen "lie­ben Kollegen" aus­drück­lich vor der Befolgung deut­scher Richtlinien/Protokolle gewarnt.
    Anders als D haben CH, NL, F, DK die Noskom-Situation offen­bar im Griff.

    1. Nachtrag:
      Neue Schätzung zur Krankheitslast durch Krankenhaus-Infektionen

      Pressemitteilung des Robert Koch-Instituts https://​www​.rki​.de/​D​E​/​C​o​n​t​e​n​t​/​S​e​r​v​i​c​e​/​P​r​e​s​s​e​/​P​r​e​s​s​e​m​i​t​t​e​i​l​u​n​g​e​n​/​2​0​1​9​/​1​4​_​2​0​1​9​.​h​tml
      "Die in der neu­en Studie geschätz­te Zahl der noso­ko­mia­len INFEKTIONEN in Deutschland liegt bei 400.000 bis 600.000 pro Jahr und damit im Bereich vor­he­ri­ger Hochrechnungen. Die Zahl der TODESFÄLLE kann durch die wei­ter­ent­wickel­te Methodik ver­läss­li­cher erfasst wer­den und liegt jetzt bei 10.000 bis 20.000. … Die durch Krankheit und Tod ver­lo­re­nen Lebensjahre durch noso­ko­mia­le Infektionen lie­gen in Deutschland bei knapp 250.000 pro Jahr (309 pro 100.000 Einwohner). … Bezogen auf die Bevölkerung liegt Deutschland bei der Zahl der Infektionen und Todesfälle sowie der Krankheitslast (DALY) ÜBER DEM EUROPÄISCHEN SCHNITT. So erkran­ken hier­zu­lan­de jähr­lich 500 bis 650 Patienten pro 100.000 Einwohner an einer noso­ko­mia­len Infektion"
      Wie ist der Kampf gegen die Noskom-Epidemie nach Medizinerlogik zu gewinnen?
      Raus aus den Krankenhausbetten! + Krankenhäuser dicht!:
      "Eine wesent­li­che Ursache für die höhe­re Krankheitslast in Deutschland ist die grö­ße­re Zahl an sta­tio­när behan­del­ten Patienten und Krankenhausbetten."
      CH + NL + … win­ken ab (sie­he oben)

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