Michael Ballweg kann einfach für nichts was. Hier wurde gestern berichtet über eine interne Kritik am Liebäugeln mit Reichsbürgern und dem "König von Deutschland". Seine Antwort darauf: Kritik zerstört die Bewegung.
»Lieber Uli,
ich bin gerade auf den Artikel:
QUERDENKER UND REICHSBÜRGER
aufmerksam geworden.
Du hast leider die Prinzipen von Querdenken nicht verstanden:
1. Miteinander reden statt übereinander
2. An der Quelle nachfragen
Das einzige, was also die Demokratiebewegung zerstört, sind solche Artikel, die aus unseren eigenen Reihen kommen (wozu ich Dich bisher gezählt hatte).
Wenn Dir noch nie Fehler passiert sind, dann herzlichen Glückwunsch – oder ehr ein aufrichtiges Bedauern. Denn Fehler gehören dazu, wichtig ist, dass man daraus lernt und sie nicht wiederholt.
Ich war seit gestern in Bochum und habe dort die regionalen Initiativen vernetzt. Heute Demo in Bochum, morgen in Heilbronn. Das erachte ich weitaus wichtiger, als in einer Rechtfertigungsschleife zu verbleiben.
Friedliche und freiheitliche Grüße
Michael Ballweg«
Was hat denn Herr FitzekSchlimmes gesagt, dass man so geschockt war? Querdenker sollten doch andere Meinungen aushalten können oder? Hätte mich sehr interessiert, ob Herr Fitzek Impulse und Vorschläge hat. Staatenlos hat bestimmt auch viel Spannendes zu erzählen, mit denen sollte sich Ballweg auch mal treffen.
@Martin G.: So nette Geschichten wie "das Deutsche Reich in den Grenzen vom 31.Dezember 1937 wiederherzustellen" (http://koenigreichdeutschland.org/de/antwort/warum-koenigreich-deutschland.html).
Ich finde, es geht überhaupt nicht um Fitzek. Mich zumindest interessiert Fitzke keinen Fatzke.
Da hat er recht, der Ballweg.
..
»was also die Demokratiebewegung zerstört, sind solche Artikel, die aus unseren eigenen Reihen kommen«
vs.
»Kritik zerstört die Bewegung.«
–
Das setzen Sie gleich?
Und das finden Sie fair, Herr Aschmoneit?
@aa, "Ballweg hat Besseres zu tun": Hat er. Er ist offenbar ein Macher, kein Diplomat. Er ist bei den Querdenkerveranstaltungen auch nicht der große Redner. Die Wortführer sind andere: Markus Haintz, Ralf Ludwig usw. Durch die Blume gibt Michael zu, einen Fehler gemacht zu haben. Ich hoffe, Uli erkennt das und verzeiht.
Denn nur zusammen sind wir stark. Der Weg der Liebe, wozu Bodo und Samuel, aber auch Querdenken immer aufrufen, ist schön und richtig. Aber er funktioniert nur, wenn wir uns alle einhaken und gemeinsam vorwärts schreiten und auch bereit sind, Prügel in Kauf zu nehmen.
Wie Michael schreibt: Wir sollten miteinander reden, nicht übereinander. Vielleicht könntest Du, Artur, ihn mal anschreiben, um ihm Dein Problem mitzuteilen?
Bevor wir einen guten Teil unserer Kommunikation ins Internet verlegt haben, konnte es leicht passieren – vor allem in Universitätsstädten -, dass man zufällig mit Leuten in Berührung und ins Gespräch kam, die ideologisch völlig anders gestrickt waren als man selbst. Da hätte auch mal ein "Reichsbürger" darunter sein können. Ich hätte als Student niemals ein Problem damit gehabt, mal mit einem "Reichsbürger" ein Bier zu trinken und Gedanken auszutauschen. Als vor einigen Jahren ein guter alter Freund von mir, emeritierter Physikprofessor, in die AfD eintrat, war das für mich selbstverständlich kein Grund, ihm die Freundschaft zu kündigen. (Inzwischen ist er wieder aus der AfD ausgetreten.) Heute mache ich die Erfahrung, dass Leute, die sich zu einer als "rechts" eingestuften Gruppe bekennen, gleichsam zu Aussätzigen erklärt werden, verbunden mit einer kategorischen Tabuisierung jeglicher Kontakte zu ihnen und einer Stigmatisierung aller, die gegen das Tabu und den Terror der political correctness verstoßen.
@Karl Heinz Siber: Netter Versuch. Da hat nicht irgendwer "zufällig" irgendwen getroffen und ein Bierchen mit ihm getrunken.
Sondern ein Wortführer von Querdenken einen Menschen, für den es Aufgabe ist “das Deutsche Reich in den Grenzen vom 31.Dezember 1937 wiederherzustellen” (http://koenigreichdeutschland.org/de/antwort/warum-koenigreich-deutschland.html). Das Ganze hat stattgefunden nach anhaltender interner und öffentlicher Kritik an Ballwegs Liebäugeln mit dem Reichsbürgergedanken auf der August-Demo in Berlin und auch danach.
Wenn es "Terror der political correctness" ist, Holocaustleugnern und Menschen, die den Krieg nachträglich gewinnen wollen, kein Forum zu bieten, dann bin ich gerne (in diesem Sinne) Terrorist und zugleich Verteidiger unserer Verfassung.
"Kritik zerstört die Bewegung"? – das kann ich aus Michael Ballwegs Antwort nicht herauslesen.
Meine Interpretation:
1) Ich (Ballweg) habe einen Fehler gemacht.
2) Wer der Meinung ist, ich habe einen grossen Fehler gemacht, soll dies bitte erst intern kommunizieren um die Hintergründe zu erfahren anstatt an die breite Öffentlichkeit zu gehen und die Partnerschaft aufzukündigen.
Punkt 2) hat Gellermann offenbar unterlassen. Das Gleiche gilt für Christian Kreiss, der auf telepolis querdenken711 aufgrund des Vorfalls für tot erklärt hat.
wer ist Ballweg ?
Ja, Ballweg hat definitiv was Besseres zu tun. Nämlich mit Bergmann und Co. eine neue Verfassung für 80 Millionen Bürger zu schreiben. Allesamt ausgewiesene Experten für Verfassungsrecht. Genau diese intellektuelle Elite hat den Deutschen gerade noch gefehlt, um auf den rechten Weg zu gelangen. Das Ballweg jetzt auch die letzte Chance nicht ergriffen hat, um sich endgültig von diesem bescheuerten Reichsbürgernarrativ zu befreien, spricht für seinen geistigen Zustand. Diesen Leuten ist nicht mehr beizukommen. Sorry. Auch hier muss man zugeben, dass die Alternativen mit Pauken und Trompeten versagt haben, als sie es unterlassen haben Ballweg zu kritisieren. Jetzt reißt er sie alle mit in den Abgrund.
@Kai Nähr: Sehe ich nicht so. Die Bewegung geht doch unvermindert weiter. Es ist nicht ungewöhnlich, daß Bewegungen Klärungsprozesse durchlaufen. Die sind manchmal schmerzlich, aber auch nötig. Bewegungen, die demokratische Rechte verteidigen wollen, brauchen keiner Führerfiguren.
Sie glauben doch selbst nicht daran, was Sie hier schreiben. Die Leitmedien werden keine Gelegenheit ungenutzt lassen, um immer wieder penetrant darauf hinzuweisen aus welchem Schoß diese Bewegung kroch. Die Querdenker haben fertig. Das werden auch Sie bald zugeben müssen.
@Kai Nähr: Als alter Mann und Historiker weiß ich, daß auch die Friedens- und Ökologiebewegung sich anfangs damit auseinandersetzen mußten, daß rechte Gruppierungen die Führung übernehmen wollten. Sie haben das überstanden. Zudem ist die Bewegung gegen die Maßnahmen viel breiter als das Querdenken-Spektrum. Schließlich sind die Probleme nicht aus der Welt, bloß weil es hier und da Fehler in der Bewegung gibt.
Bitte was…!? Die olivgrünen Kriegstreiber, die am 18.11. (bis auf eine Ausnahme) dem Corona-Ermächtigungsgesetz zustimmt haben als auch eine schon seit rund 2 Jahrzehnten durchweg neoliberale, von der Kapitallobby unterwanderte SPD sowie eine sich derzeit ebenfalls komplett überflüssig machende Linke beweisen doch tagtäglich, dass die "Rechten" gewonnen haben? Oder sind für sie "Rechte" nur die Stereotype, die der Mainstream als Solche abstempelt? Wieso soll sich das Prädikat "Rechts" eigentlich nur auf "Nazis" und fremdenfeindliche Ideologien beschränken?
Meine Güte, die Reichsbürger sind ein kleines Grüppchen von Leuten, die durchaus berechtigte Fragen den völkerrechtlichen Status der "BRD" stellt. Sie sind nach meinen oberflächlichen Beobachtungen mindestens genauso heterogen und zerstritten wie linke Sekten oder eben auch die "Querdenker".
Im Grunde erleben wir doch hier auch wieder nur oberflächliches Divide et impera. Unzähligen Leuten wird einfach ein Label verpasst – und ihnen das Prädikat "gut" oder "böse" verliehen. Das ist mir persönlich zu dumm.
Wer derzeit "Reichsbürger" oder die AfD für eine größere Gefahr für "die Demokratie" hält, als die derzeitige Regierung (samt quasi der kompletten "Opposition"), hat den Knall wohl immer noch nicht gehört? Die Faschisten sitzen in der Mitte und haben letzten Mittwoch die Hygiene-Diktatur beschlossen. Und zeigen mit dem Finger auf die Opposition und schreien "Haltet den Dieb!"
Und sehr viele fallen wieder einmal darauf rein. Volksfront von Judäa oder Judäische Volksfront? Die Medienberichte im Mainstream beweisen doch: Egal, was wir machen – wir werden so oder so entsprechend geframed. Also sollte es uns scheißegal sein, was die über uns schreiben.
Dazu fällt mir der Spruch ein: „Gut Ding will Weile haben“.
Aber in "the long run we are all dead". Die Friedens- und Ökologiebewegung kämpft schon seit Jahren, ohne sichtbaren nennenswerten Erfolg. Hier geht es darum akute Missstände sofort auszuräumen und nicht bis zum Sankt Nimmerleinstag zu warten, bis sich bei der Mehrheit eine andere Meinung durchgesetzt hat. Bewegungen brauchen einen starken Vordenker und einen charismatischen Anführer, keinen Demagogen. Ich sehe die Entwicklung der Bewegung äußerst skeptisch. Kein Intellektueller aus dem Mainstream hat sich hinter die Bewegung gestellt und das aus gutem Grunde. Ballweg ist der Kopf und er hat viel zu viele Fehler gemacht und wurde dafür nicht kritisiert. Das hat zu der Situation geführt in der wir heute stecken.
Was tun? Wir müssen zurückfinden zu sachlicher Kritik an den Maßnahmen, definitve Abgrenzung nach Rechts, seriöse alternative Medien als PR Maschine nutzen und seine Selbstdarstellung verbessern. Vielleicht klappt es dann. Meine Kritik hat sich einzig an Ballweg und sein Umfeld gerichtet, nicht an die Bewegung per se.
Schließe mich dem an, was @aa zu Bewegungs-Entwicklungsprozessen sagt.
Da es sich ja um eine "Demokratiebewegung handelt",
ist damit die Chance verbunden, wie "Basis-Demokratie"
praktiziert werden kann und muss.
Das alles braucht keine Hinterzimmer-Treffen mit vorgedachten Verfassungs-Ideen , sondern gehört im offenen Prozess mit SouveränInnen kommuniziert.
Konstruktive Kritik gehört dazu, was natürlich mit beinhaltet, dass miteinander gesprochen wird.
Das 'Übereinander-Reden' zeigt zu Genüge,
dass es andere Verständigungsformen braucht.
Hoffe sehr, dass Ulli Gellermann, Ballweg und Interessierte sich dazu an einen gemeinsamen Tisch setzen. Aus Erfahrung weiß ich, dass eine kompetente
Moderation da sehr hilfreich sein kann.
@ Kai Nähr
Kein Intellektueller aus dem Mainstream hat sich hinter die Bewegung gestellt und das aus gutem Grunde.
–
Soll das ein Witz sein?
Kein Intellektueller aus dem Mainstream hat es überhaupt gewagt, den Mund aufzumachen und Kritik zu üben. Weder bei Querdenken noch sonst irgendwo.
Die Gründe sind sicherlich nicht gut, denn eine derartige nicht nur Verweigerung des Diskurses, sondern stillschweigende Übereinkunft mit den neuen Faschisten (ja, ich schreibe das ganz bewußt) ist definitiv kein Ruhmesblatt. Schon gar nicht für Leute, die sich gerne als Intellektuelle bezeichnen (lassen).
@Kai Nähr: Hast Du eine Alternative? Haben wir ohne Querdenken eine Chance gegen diese korrupte Regierung? Oder sollen wir uns ab jetzt alles gefallen lassen, was von Regierungsseite kommt?
Wir müssen nicht gegen die Regierung kämpfen. Die Regierung tut das, was die Mehrheit will. Überzeuge die Mehrheit, dann überzeugst du die Regierung.
@ Kai Nähr
Die Regierung tut in diesem Fall nicht wirklich, was die Mehrheit will. Sie tut, was die Regierung (oder Frau Merkel?) will. Vorher hat sie erfolgreich der Mehrheit vorgelogen und mit Angst und Panik eingetrichtert, dies sei, was diese wolle.
Und manchmal braucht es tatsächlich eine Minderheit, um die Mehrheit zu retten, bevor sie untergeht. Nicht hinterher.
"dass die Alternativen mit Pauken und Trompeten versagt haben,"
ich weiß nicht, in was für einer Welt Sie leben. Was sollen "die Alternativen" sein? inwiefern sollen die (als ein Ganzes) irgendwie versagt haben? Welchen Auftrag hätten denn die "Alternativen"?
Was ist den das für ein bescheuerte Denke?
Die öffentlich-rechtlichen haben ein Verfasstheit und einen Anspruch, die Hauptmedien als vierte Gewalt verstanden, haben so einen Anspruch (den sie nicht im Geringsten einlösen) – aber die "Alternativen" ist ein Wahngebilde ihres Gehirnes. Die gibt es nicht.
Es gibt allerdings einen wilden Mischmasch verschiedener Stimmen verschiedenster Motivlage und verschiedenster Couleur, die sich in einem Punkt einig sind: es existiert keine Seuchenlage.
Aber dass verschiedenste Stimmen in einem einzigen Punkt übereinstimmen macht sie nicht zu einem Ganzen mit irgend etwas zusätzlich Verbindendem. Und schon garnicht zu EINER Stimme.
@Albrecht Storz: Contenance! Bitte keine Beleidigungen hier.
Es gibt in den Alternativen Medien unbestreitbar bestimmte Wortführer, deren Verdienst um die Aufklärung der Sachlage ich nicht kleinreden möchte. Allerdings ist auch viel grober Unfug unterwegs, der einer konstruktiven Kritik der Maßnahmen im Wege steht. Somit machen es genau diese Leute, indem sie in JEDES Fettnäppfchen treten das man ihnen vorsetzt, den Leitmedien unglaublich leicht ein bestimmtes Narrativ zu etablieren und jegliche Kritik abzuwehren. Versuchen Sie mal mit Ihren Arbeitskollegen über Querdenken zu sprechen ohne dabei den sozialen Tod zu riskieren? Na, merken Sie was?
Das Aufführen des Kontaktschuld-Theaters ät its best.
Sicher, man kann durch den Vorgang sensibilisiert und aufmerksam gemacht werden. Nichts dagegen.
Aber was hat Herr Ballweg bisher nachweislich gemacht, was ihn als Antidemokrat oder "Krypto-Rechten" klar auszeichnen würde?
Ich weiß von nichts.
Wem dient das Ganze? Das ist völlig offensichtlich.
Wir rasen mit defekter Bremse auf den Abgrund zu – und machen uns Sorgen über die Funktionsfähigkeit der Blinker.
Lächerlich, meine ich.
Ich unterstelle Ballweg kein rechtes Gedankengut, sondern nur unfassbar dämlich zu agieren in einer Situation, wo alle geifernden Leitmedien nur auf einen Fehler warten. Es gilt gesckickt und klug zu handeln und mögliche Reaktionen zu antizipieren.
@Woody Box
Michael Ballweg scheint die Brisanz des Themas nicht ganz bewußt zu sein. Außerdem scheint ihm nicht bewußt zu sein auf was er sich eigentlich eingelassen hat.
Faktum ist doch das die sogenannten Mainstream-Medien seit Wochen von einer Rechts-Unterwanderung der Demokratiebewegung halluzunieren.
Faktum ist außerdem das die Reichsbürgerszene sich auf rechtlich dünnen Eis bewegt und vermutlich vom Verfassungsschutz unterwandert ist. Ich denke bei Querdenken sind jede Menge Anwälte – was sagen die dazu?
Und noch was – Querdenken und Michael Ballweg stellen sich quasi gegen den Staat, bzw staatliches Handeln. Auch wenn es "nur" um Demokratie geht – es geht aber auch um ein Millionen Dollar-Geschäft bzw. einer (Auf)Lösung der aufgelaufenen Widersprüche des kapitalistischen Systems und einer Weiterentwicklung des Kapitalismus insgesamt. Also viel Feind viel Ehr …
Wie Staaten auch westliche gegen Oppositionsbewegungen vorgehen ist recht gut dokumentiert (Ich schenk mir jetzt konkrete Angaben nur soweit in einem Buch eines Schweizer Friedensforschers und einem Feldhandbuch der US-Armee steht alles Notwendige).
Man könnte annehmen das einer wie Ballweg und seine Wirtschafts-Anwaltsconnection auf das schlimmste vorbereitet ist – scheinbar ist dem nicht so gewesen.
Dass Ballweg sich sehr ungeschickt verhalten, als er sich auf diesen Typen eingelassen hat, darüber sind wir uns wohl einig. Ähnlich naiv und unbefangen war die kurze Beziehung zu dem "Volkslehrer" Nikolai Nerling, der wohl ein Maulwurf des VS ist und auf der Demo vom 29.8. die Aufgabe hatte, eine Verbindung zwischen der Haupt-Demo und den Rechtsradikalen vorm Reichstag herzustellen. Ballweg hat sich von Nerling mE überzeugend und geistesgegenwärtig in einer Monitor-Sendung live distanziert. Dass er besser daran getan hätte, Nerling vorher durchzuchecken: keine Frage.
Ballwegs Kritiker verkennen aber, dass der Mann ein Strassenkämpfer ist, dabei mit Figuren aller möglichen Couleur zusammenkommt und bei der Frage einer Zusammenarbeit offenbar nach dem Prinzip "trial and error" vorgeht. Daran lässt sich aus einer altlinken Perspektive aus dem bequemen Sessel vorm behaglichen Kamin heraus wohlfeil Kritik üben. Dass die Kritiker im Schnitt 20 Jahre älter sind als Ballweg&co und für sich eine linke Identität in Anspruch nehmen, ist kein Zufall. Das Links-Rechts-Schema ist in der mittleren und jüngeren Generation kein Koordinatensystem mehr, an dem man sich orientiert. Die, die das in dogmatischer Weise dennoch machen, wie die Antifa – deren intellektuelle Kapazitäten kann man getrost in der Pfeife rauchen.
Ich möchte noch daran erinnern, dass auch Daniele Ganser einmal auf einer Konferenz sprach, auf der nach ihm auch rechtsaussen anzusiedelnde Figuren das Wort erhielten. Seitdem ist Ganser für viele ein Rechter. Ganser hätte vorher recherchieren können, von wem er da eingeladen wurde, wie Ballweg auch. Der Unterschied zwischen den beiden hinsichtlich Naivität, Leichtsinn usw. scheint mir nur graduell.
..
Ganser hätte vorher recherchieren können, von wem er da eingeladen wurde
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Kontaktschuld. Ih Pfui Bäh.
Wenn man einmal anfängt, den Diskurs dermaßen zu kontrollieren und zu ruinieren, ist das Ende nah. Und siehe da: das Ende ist nah.
Kein Wunder, wenn man alle gegeneinander ausspielt, um seine Schäfchen ins Trockene zu bekommen, während die anderen ihre Zeit damit verplempern von Hinz, Kunz und wemnochalles Abstand zu halten.
Dümmer geht wirklich kaum noch.
@Tiffany: Keep cool! Das Argument der "Kontaktschuld" ist wenig geeignet für eine inhaltliche Diskussion, sondern verhindert sie. Es gibt keine sakrosankten Führer, und es schwächt keine Bewegung, wenn sie diskutiert. Das in stille Kämmerlein von einigen Wenigen zu verlagern, geht schon deshalb nicht, weil diese Wenigen Positionen in der Öffentlichkeit vertreten, die nicht die der Vielen sind.
Wenn es das Ende einer Bewegung bedeutete, daß ein führendes Mitglied kritisiert wird, dann wäre sie eine Sekte und es wäre nicht schade um sie. In der Wirklichkeit ist sie aber quicklebendig. BTW: Ich habe mich "ausgespielt" gefühlt, als Ballweg das Forum der großen Berliner Demo dafür nutzte, seine Idee der "Verfassungsgebenden Versammlung" auf die Demo zu übertragen. Er darf diese Idee vertreten, sie als Position der Bewegung auszugeben, verbietet sich. Wir sehen nun, daß das kein Ausrutscher war. Ich gebe zu, in meinem Bekanntenkreis viel wirksamer argumentieren zu können, wenn ich nicht erst mal erklären muß, daß ich mit Reichsbürgern (die fälschlich gerne als verwirrte Einzelspinner abgetan werden) nichts am Hut habe, und die meisten Demonstrierenden auch nicht.
@aa
Mißverständnisse?
1. Der von mir zitierte Satz entspricht dem Kontaktschuldprinzip. Warum das nicht schreiben? Dann erübrigt sich eine inhaltliche Diskussion, weil sie nicht nötig ist
2. Mit »Das Ende ist nah« meinte ich nicht das Ende irgendeiner Bewegung, sondern das Ende der Demokratie.
3. Das »gegeneinander ausspielen« findet – meiner Ansicht nach – durch »die da oben« statt und war (samt dem Rest) entsprechend gemeint.
Nur zur Klarstellung – ich dachte das wäre aus dem Kontext ersichtlich: nicht ICH bin der Meinung, Ganser (und Ballweg) hätten unbedingt recherchieren müssen, mit wem sie es da zu tun haben. Das halte ich bei der Vielzahl von Leuten, denen sie bei ihren Aktivitäten begegnen, für nicht praktikabel. Dass bei diesen Begegnungen auch mal ein fauler Apfel dabei ist, ist genauso unvermeidlich wie dass sich einer Demo auch Leute mit Reichsflaggen anschliessen.
Ich halte die Kritik an Ballweg für überzogen, und sie steht in keinem Verhältnis zu dem, was er vorangebracht hat.
Jetzt gilt es sich der konkreten Demokratiepraxis zuzuwenden, dazu gehört Vernetzung und Engagement von und mit MEHR DEMOKRATIE .
Die ehemals als Basispartei angetretenen GRÜNEN sind dabei
den bundesweiten Volksentscheid aus ihren Statuten zu streichen.
Habeck führt als Ablehnungsgrund den Brexit an.
Dies war kein Entscheid von 'unten', sondern ein von 'oben'
gefertigtes Herrschaftskonstrukt.
Die AfD hat den bundesweiten Volksentscheid zwar im Programm, doch warum dieser nicht meinen Vorstellungen entspricht wird hier aufgezeigt:
https://www.mehr-demokratie.de/news/voll/wir-wollen-den-bundesweiten-volksentscheid-aber-die-afd-vorschlaege-lehnen-wir-ab/,
Die GRÜNEN wollen zwar Bürgerräte per Losverfahren
aufgreifen, doch reicht es nicht, dass diese 'nur' ZuarbeiterInnen
für's Parlament sein sollen.
Ein wenig setze ich meine Hoffnung auf die Partei DIE BASIS,
wiewohl ich die Gefahr sehe, dass auch diese in den vorgefundenen Herrschaftsstrukturen hängen bleiben könnte.
Umso notwendiger, dass die BASIS-Partei aufzeigt, wie die
Wege zur Basisdemokratie beschritten werden könnten.
Nur so am Rande: "Reichsbürger" nach der gerne benutzten Definition ("Deutschland in den Grenzen von 1937") waren in einer gewissen bürgerlichen Partei bis weit in die 80er hinein mehrheitsfähig.
Kann mich noch gut an meinen "Diercke Weltatlas" erinnern (1970), in dem diese Grenzen ebenso eingetragen waren, wie jene Gebiete, die sich "zur Zeit unter polnischer" (bzw. "Sowjetischer") "Verwaltung" befanden.
Erst die "Wiedervereinigung" hat dem Spuk in diesem Biotop weitgehend ein Ende gesetzt.
Insofern bewegen sich (nicht nur) "bürgerlich" querdenkende ("Reichsbürger" verharmlosende) durchaus noch auf dem Humus der Bonner Republik.
Die Schwätzer aus der o.g. "bürgerlichen Partei", die sich jetzt scheinheilig (auch über deren eigene Vergangenheit) empören sollten allerdings den Ball flach halten.
Frage: hat sich M. L. King mal mit Vertretern der "Black Panther" getroffen? Wenn ja: wurde das als verwerflich für die Bürgerrechtsbewegung angesehen? (Für die Gegner und zB den KKK war das natürlich super-verwerflich, ist klar. Aber darum geht es doch hier doch hoffentlich nicht.)
Nun mögen manche die "Black Panther" vielleicht anders einordnen als die "Reichsbürger". Für mich sind Gruppen wie die Black Panther aber als erklärt gewaltbereit keine Option – genauso wenig wie die "Reichsbürger" als in meinen Augen nicht voll zu nehmende Spinner.
Die Frage letztlich ist: was wird Hr. Ballweg aus dem ganzen Hickack jetzt machen – und was machen wir, wenn er sein Organisations- und Mobilisierungsvermögen aus "Querdenken" abzieht. Und menschlich verständlich wäre das allemal.
Und wem jetzt gleich mit einer billigen Skandalisierung meines Vergleiches von King und Ballweg um die Ecke kommt, sei dieser gute Satz von Prof. Müller zum denken nahe gelegt:
"Die Großdemonstration vom 01.08. in Berlin u.a. gegen Maskenpflicht und Abstandsgebot wurde von der Polizei wegen der Verletzung der Maskenpflicht und des Abstandsgebot aufgelöst. Hat Martin Luther King in den 60er Jahren die Regeln zur Rassentrennung eingehalten, als er Demonstrationen gegen die Rassentrennung organisierte? Wie pervers denken Politiker und die ihnen hörigen Medien bereits?"
Ja, wir dürfen geschichtliche Vergleiche anstellen. Und ja, Euer Geschrei deswegen ist mir Wurscht!