Bei den Plänen des Leverkusener Konzerns könnte der Inhaber des Leverkusener Wahlkreises gewiß enorm hilfreich sein. Am 30.7. meldet dpa:
"Bayer will künftig mehr Arzneimittel in die klinische Phase bringen
Berlin (dpa) – Bayer will künftig jährlich deutlich mehr Arzneimittel als bisher aus der Forschung in die klinische Phase bringen. Bislang sind das zwei bis drei Arzneimittel, künftig soll es eine zweistellige Zahl sein, sagte Bayer-Pharmavorstand Stefan Oelrich der «Welt am Sonntag». «Das bedeutet ganz klar ein höheres Risiko, aber eben auch ein anderes Kostenprofil pro entwickeltem Produkt…
Das Pharmageschäft [bewege sich ] mit einer Rendite von 32 Prozent und einem Wachstum von rund drei Prozent auf Höhe des Gesamtmarktes. Im Gesamtkonzern werde mit Priorität in das Pharmageschäft investiert. Zudem sei gerade die Technologie der Geneditierung, auf die Bayer verstärkt setzen will, für beide Bereiche möglich: die rote Gentechnologie für medizinische Anwendungen und die grüne Gentechnologie in der Landwirtschaft."
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Viel Spaß mit Heroin
25.06.2000, 13.00 Uhr
https://www.spiegel.de/wissenschaft/viel-spass-mit-heroin-a-7cf2b129-0002-0001-0000-000016748368
Das berüchtigtste Rauschgift des 20. Jahrhunderts ist eine Erfindung von Bayer. Jahrzehntelang verkaufte der Konzern Tonnen von Heroin in alle Welt - nicht als Droge, sondern als allseits beliebte Arznei. Ein Berliner Arzt hat jetzt die seltsame Historie des Heroins aus Leverkusen untersucht.
Kann so eine Geschichte wahr sein? Ein deutsches Pharmaunternehmen mischt ein zweifelhaftes Mittel zusammen und probiert es an Ahnungslosen aus. Nach spärlichen Tests lässt der Konzern das Zeug als Arznei auf die Menschheit los. Angepriesen als Mittel der Wahl gegen fast jedes Übel, von der Bronchitis bis zur Multiplen Sklerose, entwickelt sich das Medikament zum internationalen Bestseller. Der Pharmamulti aus Deutschland scheffelt Millionen - auch deshalb, weil das Präparat süchtig macht.
Einige Jahre später will sich im Konzern niemand mehr an das Mittel erinnern. Nun gilt der Stoff nicht mehr als sein Werk, sondern als das des Teufels. Die einst weit verbreitete Arznei ist weltweit illegal. Wer sie herstellt, ist ein Verbrecher. Wer sie verkauft, dem wird in einigen Teilen der Welt der Kopf abgeschlagen. Und wer sie benutzt, der steht im Abseits - er gilt als asozial und als Todeskandidat.
Solche Geschichten gibt es, und dies ist eine davon. Der Pharmakonzern, um den es geht, heißt Bayer. Und das Präparat, das Bayer entwickelt und hemmungslos vermarktet hat, heißt Heroin.
Am 21. August 1897 hatte Felix Hoffmann, ein Chemiker von Bayer, in seinem Labor die Substanz Diacetylmorphin zusammengemischt. Davon versprachen sich seine Chefs allerhand - sie sahen in ihr einen Ersatz für das abhängig machende Schmerzmittel Morphin. Als Fische, Meerschweinchen und Katzen das neue Mittel schluckten und überlebten, mussten Werksangehörige und ihre Kinder ran. Tote gab es nicht, Süchtige auch nicht, und kaum ein Jahr später brachte der Konzern das Mittel - unter Verzicht auf gründliche klinische Tests - auf den Markt.
Jetzt hieß es »Heroin«, denn diesen Namen hatten sich die Bayer-Bosse für ihre, wie sie fanden, »heroische« Neuentwicklung ausgedacht und schützen lassen. Was nun folgte, ist in der Rückschau eines der bizarrsten Kapitel aus der Arzneimittelgeschichte.
„Erfolgreich war der Stoff auch deshalb, weil zumindest Bayer am Markt mit der bis heute branchentypischen Brutalität vorging. Carl Duisberg, damals Bayer-Prokurist und noch heute prominent vertreten in der Gedächtnisgalerie der Deutschen, verlangte von seinen Untergebenen, sie sollten ihre Gegner »mundtot schlagen«, wenn diese behaupteten, Heroin sei nicht sicher. Eine kleine Zahl unbeugsamer Mediziner nämlich unterstellte dem Mittel von Anfang an Giftigkeit oder Suchtpotenzial. »Wir dürfen nicht dulden«, bläute Duisberg seinen Forschern ein, »dass in der Welt behauptet wird, wir hätten unvorsichtigerweise Präparate poussiert, die nicht sorgfältig probiert sind.«
Mit Fanfaren und Getöse statt mit sicherem Wissen bahnte Bayer seinem Heroin den Weg. Bayers »starker und straff organisierter Propaganda-Apparat« (de Ridder) ging damals mit nach wie vor aktuellen Branchentricks vor. Unverlangt schickte der Konzern Probepackungen an Mediziner bis nach China. Er versorgte Ärzte mit der aktuellen, jeweils für den Konzern günstig ausfallenden Fachliteratur. Er gab gezielt Studien bei willfährigen Ärzten in Auftrag. In Anzeigen in der »Deutschen Ärztezeitung« forderte Bayer die Mediziner auf, den damals weit verbreiteten Morphinismus doch einmal mit dem »anerkannt vorzüglichen« Heroin zu heilen - schließlich sei Heroin ein Morphinabkömmling, der nicht abhängig mache.
Die Mühen machten sich bezahlt. Die Mediziner verschrieben Heroin, als wären sie selbst süchtig danach. Der Wert des Medikaments werde durch seine »absolute Ungiftigkeit noch gehoben«, urteilte ein Arzt in einer Fachzeitschrift. Ein anderer jubelte, Heroin sei »das sicherste und exzellenteste aller Hustenmittel«.
Doch beim Husten blieb es nicht. Sehr rasch entdeckte Bayer, dass Heroin einfach gegen alles gut war. Seit 1906 riet der Bayer-Konzern zu dringendem Heroin-Konsum unter anderem bei Schmerzen, Depressionen, Bronchitis, Asthma oder Magenkrebs - ein Einsatzspektrum, »das nur wenige der damals bekannten Erkrankungen ausschloss« (de Ridder).“
Es lohnt auch den Rest des Artikels zu lesen.
https://www.cnbc.com/2022/07/28/pfizer-pfe-earnings-q2-2022.html
Quartalsumsatz von Pfizer steigt dank des Impfstoffs Covid und der antiviralen Behandlung Paxlovid auf ein Rekordhoch
Der Umsatz von Pfizer stieg im Vergleich zum zweiten Quartal des Vorjahres um 47 % auf 27,7 Milliarden US-Dollar.
Das Pharmaunternehmen verbuchte einen Nettogewinn von 9,9 Mrd. US-Dollar, was einem Anstieg von 78 % gegenüber dem gleichen Zeitraum im Jahr 2021 entspricht.
Pfizer behielt seine Umsatzprognose für 2022 für seinen Impfstoff Covid-19 in Höhe von 32 Mrd. USD bei und rechnet weiterhin mit 22 Mrd. USD für sein orales Virostatikum Paxlovid.
Umsatz und Gewinn von Pfizer übertrafen im zweiten Quartal die Erwartungen der Wall Street, angetrieben durch die Verkäufe des Impfstoffs Covid-19 und der antiviralen Behandlung Paxlovid.
Pfizer verbuchte einen Umsatz von 27,7 Mrd. USD, was einem Anstieg von 47 % gegenüber dem Vorjahreszeitraum entspricht und den größten Quartalsumsatz aller Zeiten darstellt. Das Pharmaunternehmen meldete einen Nettogewinn von 9,9 Mrd. USD, was einer Steigerung von 78 % gegenüber dem zweiten Quartal 2021 entspricht.
Im Folgenden wird dargestellt, wie das Unternehmen im Vergleich zu den Erwartungen der Wall Street für das zweite Quartal abgeschnitten hat, basierend auf den von Refinitiv zusammengestellten durchschnittlichen Schätzungen der Analysten:
Bereinigtes EPS: 2,04 $ pro Aktie, gegenüber 1,78 $ erwartet
Umsätze: $27,7 Milliarden, gegenüber $25,7 Milliarden
Der Impfstoff Covid von Pfizer erzielte im zweiten Quartal einen Umsatz von 8,8 Milliarden Dollar, während der Umsatz von Paxlovid 8,1 Milliarden Dollar betrug. Das Unternehmen behielt seine Umsatzprognose für das Jahr 2022 für den Impfstoff in Höhe von 32 Milliarden US-Dollar bei und rechnet weiterhin mit 22 Milliarden US-Dollar für Paxlovid.
Pfizer bekräftigte auch weitgehend seine Gesamtumsatz- und Gewinnprognose für 2022. Pfizer rechnet in diesem Jahr mit einem Umsatz von 98 bis 102 Milliarden US-Dollar und einem Gewinn pro Aktie von 6,30 bis 6,45 US-Dollar. Das Unternehmen hob das untere Ende seiner Gewinnprognose um 5 Cents an.
Pfizer und sein deutscher Partner BioNTech haben im Juni einen Vertrag im Wert von 3,2 Mrd. $ über die Lieferung von 105 Millionen Impfstoffdosen an die US-Regierung im Vorfeld einer für den Herbst erwarteten Impfkampagne unterzeichnet. Der Auftrag kann auch aktualisierte Impfungen gegen Omicron und seine Untervarianten umfassen. Die USA haben die Option, weitere 195 Millionen Dosen zu kaufen.
Nach Angaben der Unternehmen könnte die Auslieferung der Impfstoffe bereits im Spätsommer beginnen und bis zum vierten Quartal andauern.
Die Food and Drug Administration hat die Impfstoffhersteller angewiesen, mit der Entwicklung von Impfungen zu beginnen, die auf die omicron BA.4- und BA.5‑Subvarianten abzielen, die jetzt in den USA vorherrschend sind. BA.4 und BA.5 haben eine Welle von Sommerinfektionen verursacht, weil sie übertragbarer sind als frühere Varianten.
Beamte des öffentlichen Gesundheitswesens befürchten, dass die USA in diesem Herbst mit einer großen Welle von Covid-Infektionen konfrontiert werden, da die Immunität durch die Impfstoffe nachlässt und die Menschen sich in die Häuser zurückziehen, um dem kälteren Wetter zu entgehen. Wissenschaftler und Gesundheitsbehörden hoffen, dass aktualisierte Impfungen, die auch auf Omicron abzielen, in diesem Herbst einen dauerhafteren Schutz bieten werden.
CNBC Gesundheit & Wissenschaft