Bergrettung nur mit 2G

»Bei der Bergrettung
Ausgerückt wer­den soll nur noch mit 2G-Nachweis

ST. ANDRÄ. Vergangenen Freitag erhiel­ten die Ortsstellen der Bergrettung Kärnten ein E‑Mail von Seiten der Landesleitung mit der Empfehlung, bei Einsatztätigkeiten nur noch Bergretter mit gül­ti­gem 2G-Nachweis ein­zu­set­zen. Dies wür­de bedeu­ten: Wer nicht gene­sen oder geimpft ist, kann nicht mehr zu Einsätzen fahren. 

Bei der Ortsstelle St. Andrä sind laut Obmann Christian Zarfl etwa acht der 38 Bergretter davon betrof­fen: "Ich per­sön­lich fin­de das scha­de, weil das eine Spaltung in der Kameradschaft bedeu­tet, die auch ins Private hin­ein­spielt. Aber ich muss die­se Entscheidung akzep­tie­ren. Unsere Einsatzbereitschaft ist nach wie vor gege­ben.“ Zarfl selbst ist drei­mal geimpft und steht voll und ganz hin­ter der Leitlinie der Landesleitung: „Eine Rettungsorganisation wie wir, die auch viel Patientenkontakt hat, muss ein Vorbild sein. An der Impfung kom­men wir nicht vor­bei. Ich kann nicht im Einsatzfall erst ein­mal nach­fra­gen, ob alle Ungeimpften einen gül­ti­gen PCR-Test haben."

Heftige Reaktionen

Das Empfehlungsschreiben sorg­te für Reaktionen, so äußer­te sich der Wolfsberger Bergretter Jürgen Groß auf sei­nem Facebookprofil: „Diese Entwicklung macht mich sehr trau­rig, weil ich aus tie­fer Leidenschaft her­aus und mit Überzeugung zehn Jahre lang mei­nen Beitrag gelei­stet habe.“ Ein Beitrag, der über 6.700 mal geteilt wur­de und über 1.700 Kommentare provozierte.

Leiter hing Amt an den Nagel

Bereits vor der 2G-Empfehlung im Einsatz kam es bei der Bergrettung St. Andrä zu einem Führungswechsel. Der bis­he­ri­ge Ortsstellenleiter Christian Koglek leg­te sein Amt Mitte November nach knapp zwei Jahren nie­der. „Seit ich die­se Tätigkeit über­nom­men habe, hat­te ich von Anfang an unun­ter­bro­chen mit dem Thema Corona zu tun. Es gab zuletzt zwi­schen mir und den ande­ren Vorstandsmitgliedern immer mehr Unstimmigkeiten dar­über, wie damit umge­gan­gen wer­den soll­te. Auch habe ich schon geahnt, dass es für Ungeimpfte zu wei­te­ren Einschränkungen der Vereinstätigkeiten kom­men wird. Anstatt die­se Spaltung inner­halb der Gruppe wei­ter vor­an­zu­trei­ben, habe ich mich dazu ent­schlos­sen, die Reißleine zu zie­hen und das Amt des Obmannes frei­zu­ma­chen“, so Koglek.«
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13 Antworten auf „Bergrettung nur mit 2G“

  1. Das soll­ten alle tun.
    Vor allem das Pflegepersonal, dass im näch­sten Jahr zur "Kasse gebe­ten" wird.

    Es gibt genug ande­re ver­wand­te Berufe, die dank­bar sind.

  2. Bergwandern, Skifahren, Reiten und ande­re poten­ti­ell gefähr­li­chen Hobbys soll­ten der­zeit ver­bo­ten wer­den. Keine Belastung der Intensivstationen, Bergretter u.a.!
    Ach ja … war/ist IRONIE!

  3. Überall das­sel­be Spiel…
    Habe heu­te gehört, dass sogar eine Wandergruppe (Aufenthaltsort immer drau­ßen) 2G ein­ge­führt hat.
    Langsam möch­te ich bei bestimm­ten Leuten mal vor­sich­tig an die Stirn klop­fen und fra­gen, ob jemand zu Hause ist.

  4. Wenn man irgend­wo im Berg in Lebensgefahr schwebt, ist es natür­lich unheim­lich wich­tig, dass der Retter gepiekst ist oder qua­ran­ti­niert war. Wieso darf ich eigent­lich nicht mit­re­den, wer mich aus dem Berg rettet?

  5. So lang­sam soll­te man Klassenrassistisch und nach Berufen auf­dre­hen! ! Kann es sein, dass (auch schon lan­ge vor den CMs ) mas­siv alle Lebenswichtigen Bereiche aus­ge­la­gert werden/wurden und auch jetzt die "Schreibtischtäter" , die "Theoretiker" geschütz­ter werden?
    Es irri­tiert mich wie man VOR CM die Pflegesituation über­haupt beach­tet hat … dann ab Sommer qua­si nix tat … und jetzt die Kündigungen (und den Bettenabbau incl Krankenhausschließungen ) ach­sel­zuckend hinnimmt!

  6. @D. S.
    Ist für mich logisch, dass 2G-Verunfallte nicht geret­tet werden.
    Pandemie-Bergrettung kann nur so funk­tio­nie­ren: Wenn die mer­ken, dass ein Verunfallter nicht gesto­chen ist, machen die eine Berg-Triage und wer­fen den Beinahe-Geretteten wie­der run­ter von der Trage – oder aus dem 2G-Hubschrauber – und gehen nach Hause und boo­stern sich einen.

  7. Warum nicht gleich die gan­ze Bergwacht dicht machen?
    Ich mei­ne, wir haben doch schließ­lich Pandemie! Da muß nie­mand mehr in die Berge gehen und damit das Risiko ein­ge­hen, nach einem Unfall ggf. einem wert­vol­len Geimpften einen der knap­pen Intensivplätze weg­zu­neh­men. Also bit­te ein biß­chen mehr Solidarität, lie­be Bergfreunde!

  8. Ich hof­fe, das bald auch Elektriker (vor allem im Hochspannungsbereich) nur noch mit 2G arbei­ten dürfen.
    Dann erle­digt sich der gan­ze Spuk in zwei Wochen von selbst.
    Wird schon inter­es­sant, bei Hauselektrikern und tech­ni­schen Personal in Krankenhäusern, da die neue Impfpflicht ein­rich­tungs­be­zo­gen ist.

  9. In NRW sind alle Freizeitaktivitäten nur noch unter 2G zuge­las­sen. Da lässt sich das Risiko super minimieren.
    Zum Pferd darf man mit etwas Glück noch aus Tierschutzgründen.

  10. "Loipennutzung mit 2‑G-Nachweis
    Bitte beach­ten Sie, dass laut behörd­li­cher Bestimmungen auf der Loipe 2‑G (geimpft oder gene­sen) gilt. Bei der Loipennutzung muss stets ein, den gesetz­li­chen Vorgaben ent­spre­chen­der, gül­ti­ger 2‑G-Nachweis mit­ge­führt wer­den. Die Kontrolle erfolgt stich­pro­ben­ar­tig durch die Mitarbeiter der Olympiaregion Seefeld.
    Letztes Update: 09.12.2021"
    So zu lesen auf https://​www​.see​feld​.com/​w​i​n​t​e​r​/​u​r​l​a​u​b​-​t​i​r​o​l​-​l​a​n​g​l​auf
    Benutzung von Skiliften ist sowie­so nur unter 2G erlaubt.

    Wintersportler, die 2G nicht erfül­len, wer­den also ins "freie Gelände" abge­drängt. Wenn dann was pas­siert, dann wer­den die Verunfallten wohl schon noch geret­tet. Es passt ja dann gut ins Narrativ, dass vor allem "Ungeimpfte" in den Spitälern liegen.
    Wenn man wei­ter ablei­tet "Impfen schützt auch vor Berg- und Wintersportunfällen," so lässt sich erklä­ren, war­um Bergretter 2G erfül­len müssen.

  11. Als ich die Überschrift gele­sen hat­te, war mein erster Gedanke, dass jetzt nur noch Leute geret­tet wer­den, die 2G nach­wei­sen können.

    So weit ist man anschei­nend noch nicht.

    "Zarfl selbst ist drei­mal geimpft und steht voll und ganz hin­ter der Leitlinie …

    Schön für ihn, dass er noch steht.

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