Bertelsmann-Studie vergleicht Länder in der "Corona-Pandemie"

Die Bertelsmann Stiftung hat die Krankenhauslandschaften ver­schie­de­ner Länder ver­gli­chen ("Krankenhausstrukturen und Steuerung der Kapazitäten in der Corona-Pandemie Ein Ländervergleich"). Die Studie, die Ende Februar ver­öf­fent­licht wur­de, kommt dabei zu Erkenntnissen, die bis­her in der Berichterstattung eine höch­stens unter­ge­ord­ne­te Rolle spie­len. Für Spanien ist etwa zu lesen:

»Ein Nachteil für die Reaktionsfähigkeit in der Pandemie, näm­lich der Mangel an ver­füg­ba­ren Krankenhausbetten, kann zum Teil auf den Druck der Marktakteure und auch der Weltgesundheitsorganisation zurück­ge­führt wer­den. Im Zeichen von Kosteneinsparungen und Rationalisierung emp­fah­len die­se, Betten abzu­bau­en und Leistungen ver­stärkt ambu­lant zu erbrin­gen (Bernal-Delgado et al. 2018). In einem nicht pan­de­mi­schen Kontext sind die­se Entscheidungen nach Einschätzung der Ländergutachten ver­ständ­lich, aber im Zusammenhang mit COVID-19 wur­de der Mangel an Krankenhausbetten, ins­be­son­de­re an Intensivbetten, sehr problematisch…

Der Mangel ins­be­son­de­re an ärzt­li­chem Personal hat jedoch struk­tu­rel­le Ursachen in Kürzungen von Gehältern und schlech­ten Karriereaussichten. Er bestand daher auch nach der ersten Welle wei­ter (Gallo und Gené-Badia 2013). 

Eines der bemer­kens­wer­te­sten Elemente der ersten Welle der Pandemie in Spanien war der gra­vie­ren­de Mangel an per­sön­li­cher Schutzausrüstung (PSA) im gan­zen Land (Buxadé Villalba 2020)…

Der Mangel an PSA ver­ur­sach­te schwe­ren Schaden. Er trug zu einem wei­te­ren schwer­wie­gen­den Problem für das spa­ni­sche Gesundheitssystem bei: der Ansteckung des Gesundheitspersonals. Kliniken und Krankenhäuser fan­den schließ­lich ihre eige­nen Mittel, um PSA zu beschaf­fen, jedoch erst min­de­stens zwei Wochen, nach­dem die erste Welle ihren Höhepunkt erreicht hat­te. Bis dahin waren vie­le in der Gesundheitsversorgung Beschäftigte erkrankt.«

Deutschland

»Eine Umfrage des Deutschen Krankenhausinstituts zu den Auswirkungen der COVID19-Pandemie auf die Krankenhäuser berich­tet, dass rund 70 Prozent der an der Umfrage teil­neh­men­den Krankenhäuser im April 2020 Personalverlagerungen von Normal- auf Intensivstationen vor­ge­nom­men haben.…

Das Mehr an Ressourcen für die Krankenhäuser kam nach Einschätzung des Länderexpertinnen und ‑exper­ten in Deutschland den Krankenhäusern zugu­te, die zwar Kapazitäten frei­hiel­ten, aber kei­ne oder kaum COVID-19-Fälle behan­del­ten. So zeigt der Abschlussbericht des COVID-19-Expertenbeirats des Bundesministeriums für Gesundheit (BMG), dass durch die pau­scha­len Ausgleichszahlungen rund die Hälfte der soma­ti­schen Krankenhäuser ihre Erlössituation ver­bes­sern konnte…

Auch die Prämie von 50.000 Euro pro zusätz­li­chem Intensivbett hat ange­sichts der schon zu Beginn der Pandemie gut aus­rei­chen­den Kapazität kei­ne Verbesserung der Versorgungssituation bewirkt

Die Versorgung mit per­sön­li­cher Schutzausrüstung (PSA) war sowohl in Krankenhäusern als auch in Arztpraxen und Alten- sowie Behindertenpflegeeinrichtungen vor allem zu Beginn der Corona-Pandemie zum Teil äußerst pro­ble­ma­tisch. Eine von der Bundesregierung in Abstimmung mit den Bundesländern ergrif­fe­ne Initiative zur zen­tra­len Beschaffung von PSA für die ambu­lan­te und sta­tio­nä­re Versorgung ist zunächst nur mit Verzögerung ange­lau­fen und wur­de Ende Juni 2020 ein­ge­stellt. Die Verteilung der beschaff­ten Schutzausrüstung wird als eher schlep­pend und nicht zuver­läs­sig beschrieben…

Die Finanzierung von Freihaltekapazitäten und die finan­zi­el­len Anreize zur Schaffung wei­te­rer Intensivkapazitäten gehorch­te damit in gewis­ser Weise der wett­be­werbs­ori­en­tier­ten Struktur des deut­schen Krankenhaussystems. So kamen die zusätz­li­chen Ressourcen für die Krankenhäuser in Deutschland nicht pri­mär den Patientinnen und Patienten, son­dern vor allem den Krankenhäusern zugu­te, die zwar Kapazitäten frei­hiel­ten, aber kei­ne oder kaum COVID-19-Fälle behan­del­ten

Sechs von sieben "Fällen" ambulant versorgt

»In Deutschland wur­den sechs von sie­ben Corona-Fällen in der ambu­lan­ten Versorgung behan­delt (rund 170.000 Fälle) und ledig­lich einer von sie­ben Corona-Fällen oder rund 30.000 ins Krankenhaus ein­ge­wie­sen oder direkt in einem Krankenhaus zur Behandlung auf­ge­nom­men (u.a. Hommel 2020 sowie Kassenärztliche Bundesvereinigung 2020)…

In Deutschland, dem mit Krankenhaus- und Intensivbetten am besten aus­ge­stat­te­ten Land, gab es mit Blick auf die Bettenzahl zu kei­nem Zeitpunkt Kapazitätsengpässe. Allerdings, so ist spä­te­stens seit der zwei­ten Welle deut­lich, ist nicht die Bettenkapazität, son­dern die Personalstärke die ent­schei­den­de Limitation.«

Mortalität und Übersterblichkeit

Für Spanien wer­den Faktoren benannt, deren Erwähnung in der Regel mit dem Vorwurf der "Corona-Leugnung" bestraft wird:

»Die spa­ni­sche Gesellschaft für Kardiologie (Sociedad Española de Cardiología, SEC) kam zu dem Schluss, dass die Ausrufung des Ausnahmezustands für die COVID-19-Pandemie zu einem 40-pro­zen­ti­gen Rückgang der Behandlung von Herzinfarkten auf natio­na­ler Ebene geführt hat…

Die Anzahl der Covid-19-Todesfälle in Pflegeheimen betrug zwi­schen dem 6. April und 20. Juni 27.359 Personen (Medecins sans Frontieres 2020). Um Wartezeiten auf Pflegeplätze zu über­brücken, bele­gen Pflegebedürftige oft Betten in öffent­li­chen Krankenhäusern. So trug der Mangel an Intensivbetten in vie­len Regionen wahr­schein­lich zu der schockie­ren­den Nachricht vom 23. März 2020 bei, als Spezialeinheiten der Armee bei der Reinigung von Wohnheimen die Leichen älte­rer Menschen fan­den (Edquist und Martínez Jiménez 2020).«

Situation vor der Pandemie

» Deutschland hat mit 8,0 Betten pro 1.000 Ew. in 2018 eine der höch­sten Kapazitäten in den OECDLändern, wäh­rend Schweden mit ins­ge­samt 2,1 Betten pro 1.000 Ew. eine der nied­rig­sten auf­weist. Israel und Spanien (je 3,0) und Dänemark (2,4) lie­gen mit eini­gem Abstand zu Deutschland dazwi­schen (OECD 2020a)…

Bedingt durch die sehr hohe Bettenausstattung und deren Auslastung ist das Verhältnis von Pflegekräften und ärzt­li­chem Personal zu Krankenhausbetten und auch pro sta­tio­nä­rem Fall in Deutschland beson­ders ungün­stig

Das erscheint als eine recht eigen­wil­li­ge Begründung.

»Während Deutschland auf hohem Niveau mit 33,9 Intensivbetten pro 100.000 Ew. aus­ge­stat­tet ist, stand in Israel mit 10,3 und in Spanien mit 9,7 nur rund ein Drittel der Intensivbetten zur Verfügung.«


Zur zeit­li­chen Einordnung:

»Zur Erforschung mög­li­cher Zusammenhänge wur­den fünf Expertisen zu den Ländern Dänemark, Deutschland, Israel, Spanien und Schweden fra­ge­bo­gen­ge­stützt ein­ge­holt. Die Rekrutierung der Länderexpertinnen und ‑exper­ten erfolg­te im Mai 2020 auf Basis bestehen­der Kontakte zu inter­na­tio­na­len Netzwerken, die sich the­ma­tisch bereits mit der Reaktion von Gesundheitssystemen auf die Corona-Pandemie beschäf­tigt haben…

Die Untersuchung fokus­siert den Zeitraum der „ersten Welle“ der Corona-Pandemie.«


Die AutorInnen für den Deutschland-Teil sind Prof. Tanja Klenk und Dr. Uwe Preusker.

Klenk ist Professorin für Verwaltungswissenschaft an der Helmut-Schmidt-Universität Hamburg.

Preusker gehört zum Kernteam des Bertelsmann-Projekts "Neuordnung Krankenhaus-Landschaft: Weniger ist mehr", des­sen Kernsatz lau­tet: »In Deutschland gibt es zu vie­le Krankenhäuser. Wir zei­gen, wie man mit weni­ger Kliniken eine bes­se­re Versorgungsqualität bekommt.«

(Hervorhebungen nicht im Original.)

20 Antworten auf „Bertelsmann-Studie vergleicht Länder in der "Corona-Pandemie"“

  1. Der Bericht hat eini­ge inter­es­san­te Erkenntnisse, die man vor­her auch schon kann­te, nur nicht in der Bertelsmann 'Ecke'.

    Er ist aber über­haupt nicht schlüssig.

    In sich selbst nicht, da er zeigt dass in DE 6/7 tel ambu­lant ver­sorgt wur­den. Wenn dies medi­zi­nisch rich­tig war, DE hat ja gute Zahlen, dann war in ES nicht die Kapazität das Problem, son­dern die wohl höhe­re Rate an sta­tio­nä­rer Behandlung.

    Ausserdem geht er schein­bar dar­auf nicht ein, dass es Behandlungsmöglichkeiten wie Vitamin D gege­ben hät­te auch schon z.B in Altenheimen und dann auch Hospitalisierungen und schwe­re Krankeitsverläufe wie auch Mortalität erheb­lich gerin­ger gewe­sen wären.

    Hier liegt Falschbehandlung und unter­las­se­ne Hilfeleistung vor.

    Das Problem waren nicht 'Infektionen', son­dern die Art der Reaktion auf posi­ti­ve PCR Tests.

    Wie zu reagie­ren sei und Behandlungsprotokolle wur­den aber aus­ge­gen und von Medien dazu eine Panik verstärkt.

  2. Ja, das war das erste, was ich fest­ge­stellt habe, als ich mit Freunden zu Beginn der Krise die unter­schied­li­chen Sterbekurven in unter­schied­li­chen Ländern ana­ly­siert habe, die ein und das­sel­be Virus ver­ur­sacht haben soll – die Sterbekurve kor­re­liert mit der Zahl der Krankenhausbetten.
    Was dies­mal offi­zi­ell ver­ord­net wur­de, pas­sier­te in den ver­gan­ge­nen Jahren auto­ma­tisch, unter der Decke – bei einer Grippesaison ging man selbst vor­sichts­hal­ber nicht zum Arzt, um sich nicht im Wartezimmer anzu­stecken und ver­med das Krankenhaus, wenn irgend mög­lich. Man bekam auch ein­fach schlecht Termine. Die Pflegeheime sind jeden Winter beson­ders betroffen.
    Es erklärt nicht alles. Es erklärt nicht, war­um Portugal bei der ersten Welle kein Problem hat­te, bei der zwei­ten Welle aber voll dabei war.
    Ich wür­de sagen, es ist ein Mix aus Demographie, medi­zi­ni­scher Versorgung und Wetterphänomenen inklu­si­ve Luftverschmutzung.
    Zu dem "Erfolg" von Deutschland muss auch gesagt wer­den, dass medi­zi­ni­sche Versorgung nicht gleich Gesundheit ist. Deutschland hat eine der nied­rig­sten Lebenserwartungen Europas, Italien eine der höchsten.

    1. @B.M.Bürger:
      klei­ner Nachtrag à pro­pos Lebenserwartung
      https://​www​.un​.org/​e​n​/​d​e​v​e​l​o​p​m​e​n​t​/​d​e​s​a​/​p​o​p​u​l​a​t​i​o​n​/​p​u​b​l​i​c​a​t​i​o​n​s​/​p​d​f​/​m​o​r​t​a​l​i​t​y​/​W​M​R​2​0​1​9​/​W​o​r​l​d​M​o​r​t​a​l​i​t​y​2​0​1​9​D​a​t​a​B​o​o​k​l​e​t​.​pdf
      es ist also nicht sooo schlecht: Germany liegt da zwar "nur" im (EU-)Mittelfeld aber für Gesamteuropa schon im obe­ren Drittel.

      Noch inter­es­san­ter in die­ser UN-Statistik ist jedoch "unse­re" erstaun­lich hohe "cru­de death rate per 1000", die in der EU nur noch von Bulgarien, Rumänien, Ungarn, Kroatien und dem Baltikum getoppt werden.
      Was, außer Alterspyramide, Klima, Wohlstand, Raucher- und Säufer-Innenquote, erklärt dies? (etwa Überarbeitung?) .
      Vielleicht wis­sen es ja die­je­ni­gen, die uns beharr­lich etwas von 2020er Übersterblichkeit "erklä­ren" und auch noch so dreist sind, dies allein einer "neu­en Erkrankung" zuzuschreiben?

      1. @Kassandro und D.M.Bürger

        Ja, das Märchen von der 'L e b e n s erwar­tung' in Deutschland…angeblich 'genie­ssen die Bürger ja auch Freizügigkeit'. Wenn es um wirk­li­ches Leben geht, schät­ze ich die Erwartung in DE eher gering ein, egal wie vie­le Jahre zwi­schen Geburt und vor­aus­sicht­li­chem Ableben liegen.

        Nur wäh­rend Corona ist d i e s e Lebenserwartung wohl in IT und ES wie auch FR so stark wie nie gedacht zurück­ge­gan­gen, auch im Vergleich zu Deutschland. Da haben sich wohl Schweden, Weissrussland und die Schweiz eher gut gehalten.

  3. Wenn ich das rich­tig inter­pre­tie­re, zeigt die Studie, dass es bei uns zu kei­ner Zeit die für das IFSG maß­geb­li­che Notlage gege­ben hat?

  4. Wer glaubt an Forschungsergebnisse, die von Bertelsmann Drittelmittel finan­ziert wurde?
    Wer glaubt noch an den PCR-Test des Dr.D.?
    Wer glaubt, dass die wis­sen­schaft­li­che Gemeinschaft sich selbst erfolg­reich kon­trol­lie­ren kann?

    Hier ein wei­te­rer Beweis für die feh­len­den Selbstreinigungskräfte der Wissenschaft:

    „Eurosurveillanc is unable to show the peer review report of the 5 experts who rejec­ted our exter­nal peer review of the Corman-Drosten paper. In other words, what I suspec­ted now turns true: the­re was no peer review of our paper.“

    https://​twit​ter​.com/​B​o​r​g​e​r​P​i​e​t​e​r​/​s​t​a​t​u​s​/​1​3​6​6​6​6​8​5​6​2​0​5​6​8​0​6​403

    Wer will, darf von Wissenschaftsmafia sprechen.

    Historiker erin­nern sich an die Uni Freiburg, dort schei­ter­te sogar eine Mafia-Bekämpferin: https://​www​.deutsch​land​funk​kul​tur​.de/​s​p​o​r​t​m​e​d​i​z​i​n​-​d​i​e​-​f​r​e​i​b​u​r​g​e​r​-​u​n​i​v​e​r​s​i​t​a​e​t​-​a​l​s​-​d​o​p​i​n​g​-​k​u​e​c​h​e​.​1​0​0​1​.​d​e​.​h​t​m​l​?​d​r​a​m​:​a​r​t​i​c​l​e​_​i​d​=​3​2​4​290

    Da ging es bloß um Doping…

    1. Berufs Kriminelle, sind es, wenn die Leopoldina, in ihrem adhoc Meldungen, den har­ten Lockdown for­dern, abe sich auf 3 gefälsch­te Website bezie­hen, die nicht ein­mal ein Impressum haben, noch einen Anmelder, wenn man eine whois Abfrage macht. Also Organisiertes Verbrechen für Idioten kon­stru­kiert und die Spuren, füh­ren zu goog­le, ama­zon, face­book, habe denen emailt, wie­ler ‑rki scon im April 2020, auf die­se gefälsch­ten Daten hin­ge­wie­sen. Alle Main stream Medien eben­so wel­che gefälsch­te Website täg­lich als Daten Basis benutzen

  5. Einfache Gemüter hal­ten das in Geld schwim­men­de RKI für eine Art welt­weit füh­ren­des Forschungsinstitut. Jedoch lässt es sich mitt­ler­wei­len sogar von Forschung aus Botswana
    (weni­ger Geldmittel. u.a.) überflügeln:

    "Wir haben eine Flut von Studien, die die Wirk­samkeit von Corona-Maßnahmen mit­tels sta­ti­sti­scher Model­lierung unter­su­chen – und nicht ganz über­raschend zu sehr unter­schiedlichen Ergebnissen kom­men. Schließlich füh­ren gering­fügige Verän­derungen von Modell-Parametern häu­fig zu ganz ande­ren Vorhersagen. Abgesehen davon, dass sich zudem die Modellierer unter­einander ihre Modelle madig machen. Und wer von uns wür­de sich schon zutrau­en, deren Qualität, Validität und Prädiktivität einzuschätzen?

    Dazu gibt es eine Flut von Beobach­tungsstudien, wel­che die Effekte von Corona-Maßnahmen zum Gegenstand haben. Aber sol­che Beobach­tungsstudien lie­fern nur schwa­che Evidenz und erlau­ben kei­ne kau­sa­len Schluss­folgerungen. Was wir des­halb bräuch­ten, sind ran­do­mi­sier­te und kon­trol­lier­te Studien (RCT), in denen spe­zi­fi­sche Corona-Maßnahmen als Intervention gete­stet wer­den. RCTs sind schließ­lich der Goldstandard zur Überprüfung thera­peutischer Inter­ventionen in der Medizin – und des­halb ganz neben­bei auch die Grundlage für die Zulassung der Corona-Vakzinen.
    Nun schät­zen Sie mal, wie vie­le RCTs es bis­lang gab, die die Wirksamkeit von Social-Distancing-Maßnahmen unter­sucht haben?

    Ich konn­te nur drei fin­den. Weltweit!

    Eine in Norwegen, in der den Teilneh­merinnen und Teilnehmern ran­do­mi­siert die Nutzung von Fitness­studios erlaubt beziehungs­weise ver­bo­ten wur­de. Dann die däni­sche „Masken-Studie“, in der das Tragen von Gesichts­masken in der Öffentlichkeit unter­sucht wur­de – und das zu einer Zeit, in der dies noch nicht Pflicht war. Die Teilnehmer wur­den per Zufall in zwei Gruppen auf­ge­teilt – eine trug Masken, die ande­re nicht. Endpunkt war in bei­den skandina­vischen Studien, die jeweils meh­re­re tau­send Teilnehmer rekru­tie­ren konn­ten, das Auftreten von SARS-CoV-2-Infektionen.

    Außerdem lief eine sehr inter­es­san­te Intervention – Sie haben es sicher schon ver­mu­tet – tat­säch­lich in Botswana!"

    http://​labor​jour​nal​.de/​e​d​i​t​o​r​i​a​l​s​/​2​1​9​8​.​php

    Es lohnt sich weiterzulesen!

    Das Laborjournal hat es ande­rer­seits nicht geschafft zum Drosten-PCR-Retractionpaper Position zu beziehen.
    (Die Macht der ANZEIGENKUNDEN??)

    1. Sehr gut! Reichelt brach­te als Erster har­te kri­tik an der Drosten Kinder Story, die eben­so erfun­den war, von dem Scharlachtan und Betrüger. Das war Ende April 2020. Respekt die Bild, hät­te das nie geglaubt, aber die haben auch neue Eigentümer

  6. @B.M.Bürger:
    Die anfangs gün­sti­ge Statistik Portugals und das muti­ge Urteil dort bezüg­lich der Unzuverlässigkeit des Drosten-Tests hat­te mir gleich zu den­ken gege­ben. Es war eine Provokation und lie­fer­te Argumente gegen das all­ge­gen­wär­ti­ge Panikorchester und ich befürch­te­te sofort, dass als Reaktion eine "Abstrafung" erfolgt. Nun, da ja von meh­re­ren wis­sen­schaft­li­chen Studien ein Labor- Ursprung des Virus für sehr wahr­schein­lich gehal­ten wird (das theo­re­tisch dann auch nicht "aus Versehen", son­dern absicht­lich kre­iert wor­den sein kann), wäre des­sen mini­ma­le und geziel­te Ausbringung auch als Sanktionsinstrument denk­bar, um Argumente im Keim zu ersticken; das hat­te ich auch bereits für Schweden befürchtet!

    1. @D.D.:
      Das mit dem "Sanktionsinstrument" könn­te ja stim­men, aber wur­den dann auch zu vie­le "arti­ge" Länder abgestraft?
      Tschech- und Slowakei mit ihrem frü­hen Maskenwahn, Sachsen(mit und ohne Anhalt) … .

      Für Schweden ergä­be es Sinn.
      Interessanterweise ist aktu­ell dort Panikmodus angesagt:
      https://​sveri​ges​ra​dio​.se/​a​r​t​i​k​e​l​/​s​t​o​c​k​h​o​l​m​-​t​h​i​r​d​-​w​a​v​e​-​o​f​-​i​n​f​e​c​t​i​o​n​-​i​s​-​h​ere
      Wenn man jedoch die Originaldaten betrachtet:
      https://​expe​ri​ence​.arc​gis​.com/​e​x​p​e​r​i​e​n​c​e​/​0​9​f​8​2​1​6​6​7​c​e​6​4​b​f​7​b​e​6​f​9​f​8​7​4​5​7​e​d​9aa
      so ver­liert das Ganze sei­nen Schrecken:
      "Inzidenzzahlen" zwar etwa 3 mal so hoch wie Germany aber (pro Kopf der Bevölkerung) wur­den letz­te Woche nur etwa ein Drittel so vie­le "posi­tiv Getestete" auf Intensivstationen auf­ge­nom­men (D: ca. 2200, S: ca. 100)
      Im Februar ist auch die Anzahl der Todesfälle in D fast dop­pelt so hoch wie in S.
      Es bestraft sich prak­ti­scher­wei­se jedes Land selbst.

  7. Die Besten der Besten…

    „Das Öffnungskonzept von Bund und Ländern basiert vor allem auf einer umfas­sen­den Teststrategie. Bis zu 150 Millionen Schnell- und Selbsttests könn­ten dafür monat­lich nötig wer­den, rech­net Kanzlerin Merkel vor. Eine Taskforce soll sich jetzt um die Bestellungen küm­mern – unter der Leitung von Spahn und Scheuer.“

    https://www.n‑tv.de/politik/Spahn-und-Scheuer-sollen-es-richten-article22401268.html

    Irgendwie auch beru­hi­gend zu wissen.

  8. zum Stichwort "Studie" und dem damit ver­mit­tel­ten Anschein von Wissenschaftlichkeit:

    Es scheint mir sehr bezeich­nend wie sich "Wissenschaft" mehr und mehr selbst demontiert.

    Hier wird dar­auf ein­ge­gan­gen, wie die Johannes-Gutenberg-Universität Mainz gegen sein ange­se­he­nen und höchst­ver­dien­ten Ex-Professor Herr Bhakdi in Stellung gebracht wird:

    https://​peds​-ansich​ten​.de/​2​0​2​1​/​0​3​/​a​r​d​-​o​f​f​e​n​e​r​-​b​r​i​e​f​-​f​a​k​t​e​n​f​i​n​d​e​r​-​s​u​c​h​a​r​i​t​-​b​h​a​k​di/

    Es stellt sich heraus 

    (sie­he Kommentare ab https://​peds​-ansich​ten​.de/​2​0​2​1​/​0​3​/​a​r​d​-​o​f​f​e​n​e​r​-​b​r​i​e​f​-​f​a​k​t​e​n​f​i​n​d​e​r​-​s​u​c​h​a​r​i​t​-​b​h​a​k​d​i​/​#​c​o​m​m​e​n​t​-​2​2​454 )

    dass von der Uni spe­zi­ell ein vor­her nicht vor­han­de­nes "Meldungsarchiv" geschaf­fen wur­de um dort den Distanzierungen von und letzt­lich Verunglimpfungen des Herrn Bhakdi einen Rahmen zu geben: das "Meldungsarchiv" exi­stier­te vor dem Juli 2020 nicht! Die 14 dort plat­zier­ten "Meldungen" die­nen nur als Mäntelchen um die zwei gegen Herr Bhakdi gerich­te­ten Statements zu umrah­men und die Peinlichkeit der Veranstaltung nicht so auf­fäl­lig zu machen.

    1. … und noch viel bedenk­li­cher: eine genaue Betrachtung der gan­zen Entwicklung – von der Distanzierung aus Teilen der J.-Gutenberg-Uni Mainz von Herrn Bhakdi, über die SWR-Meldung dazu, bis hin zum Eintrag die­ser Distanzierung bei Wikiblödia ist eine erstaun­lich geschlos­se­ne chro­no­lo­gi­sche Linie zu beob­ach­ten – und das allergrößte:

      Die SWR-Meldung ist sach­lich falsch, weist nicht ein­mal als Beleg einen Link auf – und wird so sach­lich falsch bei Wikiblödia auf­ge­nom­men und gegen die Person Bhakdi zur Rufschädigung eingesetzt.

      Für mich ist die­ser Vorgang kri­mi­nell – und alle Beteiligten (bei der JGU Mainz, beim SWR, bei Wikiblödia) gehö­ren vor Gericht und zu def­ti­gem Schadenersatz verknackt.

  9. Ich weiß ja nicht, auf wel­chem Datenmaterial die Bertelsmenschen was-auch-immer berech­net haben.
    Ich benut­ze mal DIVI und MSCBS (das spa­ni­sche Gesundheitsministerium):
    am 15.Mai waren's in D 31110 Intensivbetten (ca. 37 pro 100000) gestern 24248 (ca. 29 pro 100000).
    in Spanien waren's gestern 10316 (ca 22 pro 100000).

    Schmankerl am Rande: das DIVI hat (seit fast alle[?] Krankenhäuser "mel­den") die Rate flei­ßig "ein­ge­dampft":
    – ab 3.8.2020 wur­den Betten in die "Notfallreserve" umetikettiert
    zusätzlich
    – zeigt man ab x (genau­es Datum habe ich auf die Schnelle nicht her­aus­ge­fun­den) nur noch die Erwachsenenbetten an
    – ein beson­de­rer "Disclaimer" fin­det sich im heu­ti­gen Report:
    https://​www​.inten​siv​re​gi​ster​.de/​#​/​a​k​t​u​e​l​l​e​-​l​a​g​e​/​r​e​p​o​rts
    "Aufgrund von Verlegungen von Patient*innen von einer ITS zur Weiterbehandlung auf eine ande­re ITS kann pro Patient mehr als eine Behandlung gemel­det wer­den (-> Mehrfachzählung möglich)"

    Es wird wohl um jede (schein­ba­re) Verknappung gekämpft bis zur letz­ten Kanüle …
    Rädchen müs­sen rol­len bis zum Impfsieg!

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