In beiden Artikeln klammern sich fünf JournalistInnen an die Telefonumfrage des RKI, wonach viel mehr Menschen "geimpft" seien als gezählt. Für das Grauen gibt es "Das Beste aus Z+", und zwar nicht aus dem Vorjahr:
Beratung im Klo
Gegen die, die es trotz Bratwurst, Drohungen und Aussperrungen immer noch nicht begreifen, werden vier KämpferInnen für die Wissenschaft aufgeboten:
Zitiert nach der Druckausgabe erzählt der Imam der El-Iman-Moschee aus Hamburg:
»… Ich erlebe, dass Menschen mit Migrationshintergrund den Impfstoff von BioNTech bevorzugen: Er wurde in Deutschland hergestellt und die Entwickler haben türkische Wurzeln. Das sind also quasi ihre Leute…«
Er wird sich irren. Migration ist kein Hinderungsgrund zu erkennen, daß tückische Wurzeln von der Nationalität nicht abhängen.
Der Wessi und Chef der Sächsischen Impfkommission weiß:
Ossis »… wollen sich vom Staat nichts vorschreiben lassen, auch keine Impfungen, in der DDR mussten sie das lange genug erdulden. Es ist ja kein Zufall, daß die ostdeutschen Bundesländer früher vorbildlich bei den Impfquoten waren…«
Vielleicht waren es einfach andere Impfungen und anderes Personal? Der Mann bietet eine Art Aussteigerprogramm für kritische ÄrztInnen an. Denn:
»Unter den Ärzten und Ärztinnen gibt es natürlich auch Impfgegner und Verschwörungstheoretiker. Und die haben dann entsprechenden Einfluß auf ihre Patienten.«
Ganz tolle Ideen hat die Leiterin von pro familia Hamburg:
»Viele junge Frauen sorgen sich um ihre Fruchtbarkeit, das verbindet sie. Wenn also herumerzählt wird, man könne nach einer Impfung keine Kinder mehr bekommen, kann dieses Gerücht eine enorme Wirkung entfalten – obwohl da nichts dran ist…
Darum kann ich mir vorstellen, dass man in die Clubs geht und Mini-Events bei den Toilettenräumen macht. Ideal wäre es, wenn da junge Ärztinnen stehen würden, die über die Impfung informieren.«
Sie könnten die kleinen Dummchen auch abhalten und zwischendurch die Klos putzen.
»Ich würde sogar so weit gehen, die Impfung direkt in den Clubs anzubieten.«
Und dann gibt es noch den Leiter des Gesundheitsamtes Neukölln. Der muß sich mit Migrationshintergrund rumschlagen:
»Viele von ihnen sind bildungsfern – sie tun sich schwer, Fakten von Fake-News zu unterscheiden und aus ihren sozialen Blasen herauszutreten. Diesen Menschen von oben herab zu begegnen bringt nichts.«
Was er hier auch keineswegs tut.
»Wichtig ist jetzt aber auch, noch mal jedem Menschen klarzumachen, was er ganz persönlich davon hat, wenn er sich impfen läßt. Dass er nichts ins Krankenhaus muss. Dass er wieder ohne große Einschränkungen in Cafés oder Restaurants darf.«
Bei dem Gesundheitsfunktionär handelt es sich pikanterweise um Nicolai Savaskan, der aus der Charité geflogen ist, nachdem ihm der Rechercheur zu Drostens Dissertation, Markus Kühbacher, Wissenschaftsbetrug nachweisen konnte. Siehe dazu u.a. laborjournal.de und fr.de sowie Noch mehr zu Prof. Frauke Zipp („Grobes Versagen der Verantwortlichen“). Entschädigt wurde er mit dem Job in Neukölln
Alle vier Fachleute scheinen die Menschen für ziemlich bekloppt zu halten.
… und Ossis kennen den Kapitalismus besser als die Wessis.
"Alle vier Fachleute scheinen die Menschen für ziemlich bekloppt zu halten."
Kann es sein, dass "die Menschen" ziemlich bekloppt SIND? (Inklusive "Fachleute" – und solche, die sich derartige Methoden ausdenken und/oder anwenden um "die Menschen" zu "überzeugen"?)
ot
(in eigener Sache)
"EU-Ratspräsident Janša twittert Verschwörungslegenden
Stand: 15.10.2021 12:35 Uhr"
https://www.tagesschau.de/ausland/europa/jansa-verschwoerungslegenden-101.html
"EU-Ratspräsident Janša verbreitet auf Twitter antisemitische Verschwörungslegenden – wenige Stunden, bevor ein nach Slowenien entsandter EU-Ausschuss über Repressionen in dem von Janša regierten Land berichtet.
Von Helga Schmidt, ARD-Studio Brüssel
Dass ein EU-Spitzenpolitiker offen Europa-Abgeordnete attackiert und dabei antisemitische Verschwörungstheorien einsetzt, gilt als beispiellos: 226 Europa- Abgeordnete seien Marionetten von George Soros, diesen Tweet teilte der slowenische Ministerpräsident Janez Janša auf Twitter.
Der Vorfall ist brisant für die gesamte EU, weil Janša zur Zeit die Ratspräsidentschaft hat – und damit den Vorsitz im Kreis der 27 Mitgliedsstaaten.
George Soros ist Überlebender des Holocaust und unterstützt mit Stiftungen weltweit Forschungseinrichtungen und Zivilorganisationen, gegen ihn richten sich regelmäßig antisemitische Hass-Attacken von Rechtsextremen."
Bis heute war mir immer unklar, warum jemand, die/der etwas gegen die Spritze hat, ein Antisemit ist. Bisher dachte ich, es wäre einfach eine Weiterführung der "alle Querdenker sind irgendwie rechts" Semantik.
Es ist viel einfacher. Einfach weil der Sorros für die Spritze ist und er ein Holocaust-Überlebender ist, ist jeder der gegen die Spritze ist automatisch ein Antisemit.
Was ist dann mit anders lautenden Meinungen von Menschen mit ähnlicher Vergangenheit?
Ohne diese Anti-schiene auszureizen, kann es sein, dass auch ein Sorros ein Mensch ist mit eigener Meinung, mit Fähigkeiten und Fehlern, mit Stärken und Schwächen? Ob auch ein Sorros sich irren kann?
(sry @aa per Definition sind Sie jetzt ein Antisemit, weil ich dem Sorros unterstelle, sich irren zu können. Und jeder Leser ist zumindestens rechts.)
(((fast zwei Jahre schon wundere ich mich über diese qualitätsmediale Antisemitenschiene. das es wirklich so dumm ist, darauf wäre ich nie gekommen.)))
@Benjamin: Das Beispiel zeigt, wie töricht die Instrumentalisierung von Holocaust-Überlebenden ist. Diese Eigenschaft qualifiziert schlechterdings zu gar nichts. Natürlich muß Soros in seiner Eigenschaft als ein reicher und einflußreicher Meister der Einflußnahme über Stiftungen und anderen Lobbyismus kritisiert werden können. Natürlich ist er nicht sakrosankt als Holocaust-Überlebender und wäre es auch nicht als praktizierender Jude. Wenn ein rechter Politiker wie Janša sich aus der Schar der Superreichen namentlich diesen Einen herausgreift, werde ich allerdings stutzig. Einig sind wir uns, daß es völlig abwegig ist, daraus den "ImpkritikerInnen" einen antisemitischen Strick zu drehen.
@aa
".. wie töricht die Instrumentalisierung von Holocaust-Überlebenden ist."
Diese Nachricht stammt aus der Tagesschau. Einig sind wir uns auch darin, Sie nennen es töricht, ich nenne es dumm. 🙂
Wie anders aber soll ich es bennen, ohne den Stier bei den Hörnern zu packen?
zu dem
"rechten Politiker wie Janša",
"Der Vorfall ist brisant für die gesamte EU, weil Janša zur Zeit die Ratspräsidentschaft hat – und damit den Vorsitz im Kreis der 27 Mitgliedsstaaten."
Ich habe ihn da sicher nicht hingewählt. Und das Ganze macht es auch für den Bericht nicht untörichter. 😉
Aber so eine kleine Meldung von, immerhin dem Ratspräsidenten der EU, der Verschwörungslegenden twittert, passt doch ein bischen auch zu corodok.
Eine musikalische Unterstützung für die kreativen Damen von pro familia, hoffentlich bringt es die erhoffte Wirkung:
https://www.youtube.com/watch?v=AzsXS-4eu3k