Boorende Fragen und wenige Antworten

"Was die Obduktion von Covid-Toten ver­rät", ist ein Interview auf faz​.net am 31.1.23 über­schrie­ben. Hinter der Bezahlschranke erklärt Peter Boor, Pathologe am Universitätsklinikum Aachen, "was das natio­na­le Covid-Obduktionsregister bis­her gebracht hat":

»… Mehr als 1800 Obduktionen und Daten von 21 000 Proben sind bereits in das Register ein­ge­flos­sen. Sie haben einen guten Überblick. Gerade wird dis­ku­tiert, ob an der der­zei­ti­gen Übersterblichkeit die Impfung schuld ist. Was sagt der Pathologe?

Wir haben im Covid-Obduktionsregister ja nicht nur die Obduktionsdaten von Covid-Erkrankten, son­dern auch von meh­re­ren Hundert Menschen, die kurz nach der Impfung gestor­ben sind. Daraus kön­nen wir aber kei­ne epi­de­mio­lo­gi­schen Erkenntnisse ablei­ten. Es ist auch aus ande­ren Studien bekannt, dass Menschen in sehr sel­te­nen Fällen wegen der Impfung ster­ben. Wie häu­fig das pas­siert, lässt sich anhand der Daten nicht sagen.

Es wur­de viel dis­ku­tiert, ob Menschen mit oder an Covid gestor­ben sind.

Ja, und es zeig­te sich in der ersten und zwei­ten Welle, dass 85 Prozent der Patienten wegen der Infektion gestor­ben sind. Das Bild, das sich uns in der Pathologie zeig­te, pass­te dabei sehr gut zu den kli­ni­schen und den epi­de­mio­lo­gi­schen Daten. Mittlerweile hat sich die Situation ver­än­dert – heu­te gibt es mehr Menschen, die mit dem Coronavirus infi­ziert waren, aber an einer ande­ren Erkrankung ver­stor­ben sind. Das Auftreten von Omikron und der Immunstatus in der Bevölkerung haben die Situation ver­än­dert.«

Boor nennt kei­ne Ergebnisse aus sei­nem Register und flüch­tet sich in ein "Bild, das paßt". In wel­chem Ausmaß Omikron dabei "die Situation ver­än­dert" hat, erfah­ren wir nicht.

»Peter Schirmacher, Chefpathologe vom Uniklinikum Heidelberg, hat kürz­lich eine Studie ver­öf­fent­licht: Von 25 Menschen, die bis zu 20 Tage nach der Impfung gestor­ben sind, waren fünf einer Herzmuskelentzündung erle­gen. Vier von ihnen hat­ten eine mRNA-Impfung erhalten.

Es ist eine gut gemach­te Studie. Aber den­noch las­sen sich anhand die­ser Daten kei­ne epi­de­mio­lo­gi­schen Rückschlüsse zie­hen. Die Interpretation, dass ein Fünftel aller Geimpften wegen der Impfung gestor­ben ist, ist falsch. Die Pathologie kann Ursache-Wirkungs-Mechanismen auf­zei­gen, aber sie kann kei­ne Häufigkeiten fest­stel­len. Das ist gene­rell eine Limitation unse­res Covid-Registers: Wir haben zwar welt­weit die größ­te mul­ti­zen­tri­sche Kohorte von 1800 Obduktionen – aber ange­sichts der Millionen Covid-Infizierten, Geimpften und Verstorbenen sind unse­re Zahlen sehr klein. Wir haben in der ersten Welle nur drei Prozent und in der zwei­ten Welle sogar unter einem Prozent der an Covid Verstorbenen obduziert.

Sollten Studien wie die von Peter Schirmacher bes­ser nicht ver­öf­fent­licht werden?

Keineswegs! Die Wissenschaft lebt davon, dass man unter­schied­li­che Befunde und Interpretationen publi­ziert und dis­ku­tiert. Da wir aktu­ell kei­ne guten Möglichkeiten haben, welt­wei­te gro­ße, reprä­sen­ta­ti­ve Studien zu machen, sind auch klei­ne­re Studien wich­tig. Wenn man Daten hat und davon über­zeugt ist, dass sie rele­vant, kon­trol­liert und gut sind, dann soll­te man sie publi­zie­ren. Der Peer-Review-Prozess, bevor eine Studie publi­ziert wird, ist dann wich­tig, um Mängel zu iden­ti­fi­zie­ren, zu besei­ti­gen oder zu dis­ku­tie­ren. Nur weil eine Studie klein ist, muss sie nicht per se schlecht sein. Manchmal fin­det sie einen spe­zi­fi­schen Befund zu einer sehr sel­te­nen Erkrankung – und dann kann sie das kli­ni­sche Management genau­so ver­bes­sern wie eine gro­ße Studie…«

8 Antworten auf „Boorende Fragen und wenige Antworten“

  1. Wenn so wenig obdu­ziert wur­den, kann man wenig ueber die Haeufigkeit der "Todesfaelle durch Impfung sagen". OK, aber wie­so kann man dann ueber die "Todesfaelle durch Covid" so viel mehr sagen, obwohl man daa auch nicht mehr obdu­ziert hat???
    Ich traue den angeb­lich 85% *an* Covid ver­stor­be­nen nicht ganz so weit, wie ich einen 39-Tonner LKW wer­fen kann (und nein, ich hei­sse nicht Clark Kent).

  2. Wenn anfangs tat­säch­lich 85% an und nicht nur mit COVID gestor­ben wären, hät­te man 2020 eine ent­spre­chend hohe Übersterblichkeit sehen müs­sen, die gab es aber nicht, also ist die­se 'Studie' offen­sicht­lich falsch.

  3. Ich möch­te zu mei­nem Kommentar von vor­hin ergänzen:
    Wenn über 80-jäh­ri­ge mul­ti­mor­bi­de und oft schon ster­bens­kran­ke Menschen – also die Leute, die fast alle Corona-Toten "mit und an" stel­len – an Corona ster­ben, dann kann das natür­lich der letz­te Tropfen sein, der dem alters­schwa­chen Körper den Rest gibt, nur wären so kran­ke Menschen halt auch an jedem Schnupfen gestorben.
    Man kann die for­mal dann natür­lich als "an" Corona gestor­ben bezeich­nen nur war Corona eben ledig­lich der Auslöser für ihren Tod, mehr nicht.

  4. mit dem post will ich nur die fra­ge stellen,
    kann es sein, daß eine kam­pa­gne zur aus­set­zung der imp­fung gefah­ren wird, um die her­stel­ler dazu zu bewe­gen, ihre unter­schrie­be­nen ver­trä­ge ver­han­del­bar zu machen, daß die kam­pa­gne also eine erpres­sung dar­stellt, daß die ver­trä­ge nicht wie abge­schlos­sen zu erfül­len sind, sonst wird das zeug ver­bo­ten und die bis­he­ri­ge pra­xis kri­mi­na­li­siert, so daß buß­gel­der aus­ge­spro­chen wer­den könn­ten, die den scha­den kom­pen­sie­ren, der durch arg­li­sti­ge täu­schung ent­stan­den ist, was die haf­t­un­bs­be­schrän­kung aufhebt?

    https://​tkp​.at/​2​0​2​3​/​0​2​/​0​2​/​i​m​m​e​r​-​m​e​h​r​-​f​u​e​h​r​e​n​d​e​-​w​i​s​s​e​n​s​c​h​a​f​t​l​e​r​-​f​o​r​d​e​r​n​-​s​t​o​p​p​-​f​u​e​r​-​m​r​n​a​-​h​a​r​v​a​r​d​-​p​r​o​f​e​s​s​o​r​-​r​e​t​s​e​f​-​l​e​vi/

    „Und schließ­lich zei­gen Autopsien von Menschen, die kurz nach der Impfung gestor­ben sind, dass es in einer gro­ßen Anzahl von Fällen star­ke Hinweise dar­auf gibt, dass der Tod durch eine durch den Impfstoff aus­ge­lö­ste Myokarditis ver­ur­sacht wur­de. In Anbetracht all die­ser Beweise gibt es mei­ner Meinung nach kei­ne ande­re ethi­sche oder wis­sen­schaft­li­che Wahl, als die­se medi­zi­ni­schen Produkte vom Markt zu neh­men und alle mRNA-Impfprogramme zu stop­pen. Dies ist ein­deu­tig das feh­ler­haf­te­ste Medizinprodukt in der Geschichte der Medizinprodukte, sowohl in Bezug auf die Wirksamkeit als auch auf die Sicherheit“, so Levi abschließend."

    1. @holger blank: Erneut wei­se ich dar­auf hin, daß auch dies­mal für die "immer mehr füh­ren­den Wissenschaftler" ein ein­zi­ger genannt wird mit Studienergebnissen aus dem Jahr 2021 (die ich übri­gens nir­gends gefun­den habe). Dabei bleibt rich­tig, einen "Impfstop" zu for­dern, wenn die­ser Gaul inzwi­schen auch sehr lahmt.

  5. der tweet des pro­fes­sors ist vom 31. januar.

    die stu­die ist nicht aus dem jahr 2021, es wur­den daten ver­gli­chen, "von 2018 bis zum halb­jahr 2021".

    „Wir haben einen Anstieg von 25 % bei der Diagnose Herzstillstand festgestellt“.

    „Die Analyse der EMS-Anrufe und Diagnosedaten von 2018 bis zum ersten Halbjahr 2021 ergab eini­ge sehr beun­ru­hi­gen­de Signale. Wir haben einen Anstieg von 25 % bei den Ursachen für die Diagnose eines Herzstillstands in der Altersgruppe der 16- bis 39-Jährigen fest­ge­stellt. In der ersten Hälfte des Jahres 2021, also genau zu dem Zeitpunkt, an dem die Impfkampagne in Israel gestar­tet wur­de, wur­de auch in der älte­ren Altersgruppe ein gerin­ge­rer Anstieg fest­ge­stellt. Außerdem haben wir eine sta­ti­stisch signi­fi­kan­te zeit­li­che Korrelation zwi­schen der Anzahl der an die­se Bevölkerungsgruppe ver­ab­reich­ten Impfdosen von Pfizer und der Anzahl der Notrufe mit der Diagnose Herzstillstand fest­ge­stellt“, sagt Professor Levi.

    Die Daten aus dem Vereinigten Königreich, Schottland und Australien bestä­ti­gen die Daten aus Israel. Weitere Daten aus Israel zei­gen, dass der israe­li­sche Rettungsdienst im Jahr 2021 mehr als 3.000 Wiederbelebungsmaßnahmen im Vergleich zu 2019 durch­ge­führt hat, was einem Anstieg von 27 % entspricht."

    mir geht es nicht um panik­ma­che, son­dern um die fra­ge, ob man durch medi­en­kam­pa­gnen auch die her­stel­ler beein­flus­sen, erpres­sen kann, damit sie den staa­ten ent­ge­gen­kom­men, denn es geht um sehr viel geld, für das rechen­schaft abge­legt wer­den muß.
    das woll­te ich hier anmerken.

  6. Aufklärungsgespräch von #Kretschmer /s Hausärztin missachtet alles, was in diesem Fall dringend hätte erwähnt werden müssen sagt:

    ste­fa­nie
    @Quo_vadis_BRD

    Jan 31
    19/ … fal­len könnte. 

    Mal sehen, wel­cher Köder dann für #AstraZeneca aus­ge­legt wird.“

    Nun also muss­te auch
    das Vertrauen der Jungen U60 gewon­nen werden,
    und wer eig­ne­te sich da bes­ser als
    der im Jahr 1975 gebo­re­ne Ministerpräsident aus Sachsen, der bereits am 20.04.21 die …

    20/ … Freigabe für alle ver­kün­det hatte?

    Ich kann jedem nur raten, die­ses Video anzusehen,
    denn das Aufklärungsgespräch von #Kretschmer /s Hausärztin miss­ach­tet alles,
    was in die­sem Fall drin­gend hät­te erwähnt wer­den müssen.
    Der Ministerpräsident warb also hier für ein …
    Translate Tweet
    https://​pbs​.twimg​.com/​m​e​d​i​a​/​F​n​y​w​b​5​-​W​A​A​E​L​w​N​L​?​f​o​r​m​a​t​=​j​p​g​&​n​a​m​e​=​s​m​all
    Michael Kretschmer
    @MPKretschmer
    ·
    Apr 26, 2021
    Ich habe mei­ne Erstimpfung mit #AstraZeneca bei mei­ner Hausärztin bekommen.
    Ein klei­ner Piecks mit gro­ßer Wirkung:
    Denn die #Impfung schützt nicht
    nur vor schwe­ren Krankheitsverläufen,
    sie ist auch der Schlüssel raus aus der Pandemie.
    #Sachsen #ÄrmelHoch #CoronaSN
    10:10 AM · Jan 31, 2023

    https://​twit​ter​.com/​Q​u​o​_​v​a​d​i​s​_​B​R​D​/​s​t​a​t​u​s​/​1​6​2​0​3​6​3​9​6​3​3​6​7​3​1​3​4​0​8​?​c​x​t​=​H​H​w​W​g​M​D​S​t​Z​G​c​2​P​w​s​A​AAA

    ste­fa­nie
    @Quo_vadis_BRD
    21/ … Vakzin, das laut natio­na­ler Impfempfehlung (#STIKO) NICHT in sei­nem Alter ange­wen­det wer­den sollte.
    Obwohl im Video das Thema Nebenwirkungen ange­spro­chen wird, gibt es KEINEN Hinweis auf die sel­te­nen aber schwe­ren mög­li­chen Gerinnungsstörungen/Thrombosen und KEINEN …

    10:13 AM · Jan 31, 2023

    ste­fa­nie
    @Quo_vadis_BRD
    ·
    Jan 31
    Replying to
    @Quo_vadis_BRD
    22/ … Ratschlag dafür, wor­auf der Geimpfte unbe­dingt ach­ten muss inner­halb der näch­sten Tage
    – sie­he Informationen aus dem Roten-Hand-Brief vom 13.04.2021. …

    https://pei.de/SharedDocs/Downloads/DE/newsroom/veroeffentlichungen-arzneimittel/rhb/21–04-13-covid-19-vaccine-astrazeneca.pdf?__blob=publicationFile&v=4

    https://​twit​ter​.com/​Q​u​o​_​v​a​d​i​s​_​B​R​D​/​s​t​a​t​u​s​/​1​6​2​0​3​6​4​6​0​4​2​6​1​1​5​0​720

  7. Boor:

    Ja, und es zeig­te sich in der ersten und zwei­ten Welle, dass 85 Prozent der Patienten wegen der Infektion gestor­ben sind.

    Boor sagt nicht, wor­auf sich die 85 Prozent bezie­hen. Es sind nicht 85 Prozent aller an COVID-19 erkrank­ten Patienten gestor­ben. Boors Aussage ist dumm. Sein Verhalten ist unver­ant­wort­lich, unprofessionell.

    Außerdem drängt sich bei einer sol­chen Aussage die Frage nach dem Warum auf. Wurden die Patienten von den Ärzten auf­grund einer fal­schen Behandlung getö­tet? Die Frage ist durch­aus erlaubt, weil wir heu­te wis­sen, dass bei­spiels­wei­se durch die dau­er­haf­te künst­li­che Beatmung, fie­ber­sen­ken­de Maßnahmen und Nichtvergabe von Antibiotika (*) Patienten die Behandlung nicht über­lebt haben.

    *) weil Vireninfektionen oft gefolgt wer­den von Bakterienbefall und die WHO aus­drück­lich die Behandlung mit Antibiotika aus­ge­schlos­sen hatte

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