Bremst die indische Variante Lockerungen?

Diese dum­me Frage wird am 19.5. auf tages​schau​.de gestellt. Schon immer waren Lockdowns wie "Lockerungen" poli­ti­sche Entscheidungen. Entsprechend der Absicht beginnt der Beitrag mit einer frag­wür­di­gen Information:

»Die soge­nann­te indi­sche Corona-Variante brei­tet sich nicht nur in Großbritannien immer stär­ker aus. Könnte die Mutation auch hier­zu­lan­de den Kampf gegen die Pandemie behin­dern? Die wich­tig­sten Fragen und Antworten.

Wie bewer­ten Experten die indi­sche Variante?

Die zuerst in Indien nach­ge­wie­se­ne Virus-Mutation B.1.617 wur­de vor gut einer Woche von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) als besorg­nis­er­re­gend ein­ge­stuft. "Es lie­gen Informationen vor, die auf eine erhöh­te Übertragbarkeit hin­wei­sen", begrün­de­te die WHO-Expertin Maria Van Kerkhove die Entscheidung. Dies müs­se jedoch noch wei­ter erforscht wer­den.«

So wütet die Mutante seit lan­gem in Großbritannien:

https://​coro​na​vi​rus​.data​.gov​.uk/​d​e​t​a​i​l​s​/​c​a​ses (19.5.)

Dennoch lesen wir auf tages​schau​.de:

»Wie ansteckend ist die neue Variante?

Das renom­mier­te bri­ti­sche Expertengremium SAGE (Scientific Advisory Group for Emergencies), das die Regierung berät, fürch­tet, dass die indi­sche Variante um bis zu 50 Prozent anstecken­der sein könn­te als die bis­her in Großbritannien vor­herr­schen­de soge­nann­te bri­ti­sche Mutante B.1.1.7. Bislang wur­den rund 1300 Fälle in Großbritannien regi­striert – doch die Zahl hat­te sich inner­halb einer Woche bei­na­he verdreifacht.

Experten gehen davon aus, dass sich die Variante in dem Land schon bald als domi­nant durch­set­zen wird. Die Bundesregierung hat­te das Vereinigte Königreich wegen des Auftretens der Variante ver­gan­ge­ne Woche wie­der als Corona-Risikogebiet ein­ge­stuft.«

Bekanntlich war ja bereits die "bri­ti­sche Mutante" nach die­sen Experten viel, viel anstecken­der als der "Wildtyp".

Varianten aus Indien haben leicht verminderte Wirksamkeit

tages​schau​.de hat anschei­nend die Erfahrung gemacht, den LeserInnen alles vor­set­zen zu kön­nen, Hauptsache, es klingt bedroh­lich. Da kommt die Mutante schnell im Plural daher:

»"Die Varianten aus Indien haben einen leich­ten Immun-Escape, also eine leicht ver­min­der­te Wirksamkeit", betont Ciesek.«

Natürlich erzählt selbst die Virologin, von der man eini­ges gewohnt ist, nicht sol­chen Unfug. Im hier ange­spro­che­nen Podcast spricht sie von "ver­min­der­ter Wirksamkeit des Impfstoffes". Was sie aber nicht beun­ru­higt, jeden­falls nicht all­zu sehr:

»Berichte aus Großbritannien, wonach sich Altenheimbewohner trotz voll­stän­di­ger Impfung mit die­ser Variante neu ange­steckt haben, beun­ru­hi­gen Ciesek daher nicht all­zu sehr: Kein Impfschutz wir­ke voll­stän­dig, gera­de bei Älteren mit schlech­te­rem Immunsystem. Reinfektionen sei­en nicht verwunderlich.«

Merkel droht mit ausbreitendem Unruheherd

»Bundeskanzlerin Angela Merkel sag­te bei Online-Beratungen der Unionsfraktion, dass Öffnungsschritte gut durch­dacht wer­den soll­ten. Je aggres­si­ver eine neue Virus-Variante sei, desto mehr Menschen müss­ten geimpft sein, um eine Herdenimmunität zu bekom­men. Die indi­sche Virusvariante sei ein Unruheherd, die sich schnel­ler aus­brei­te als die bri­ti­sche.«

9 Antworten auf „Bremst die indische Variante Lockerungen?“

  1. Jetzt habe ich mal eine Frage: Was mutiert denn eigent­lich am Coronavirus, die Eiweißhülle oder der RNA-Strang?

    Auf den Seiten des RKI steht nur Müll.

    1. @Erfurt: "Was mutiert denn eigent­lich am Coronavirus?"

      Ich stau­ne – Sie hiel­ten doch bis­her nichts von Mutationen überhaupt!?
      Nun stel­len Sie Basisfragen, die das RKI als gege­ben vor­aus­setzt und daher nicht erwähnt – ein Schulbiologiebuch ab 10. Klasse dürf­te weiterhelfen.

      Tip von mir: Das "oder" in der Frage ist der Irrtum, der Sie verwirrt!

      1. Genau. Eine etwa­ige Veränderung wird näm­lich gar nicht ver­erbt. Und Fehler in der RNA füh­ren zu insta­bi­len Proteinmolekülen.

  2. >>Je aggres­si­ver eine neue Virus-Variante sei, des­to mehr Menschen müss­ten geimpft sein, um eine Herdenimmunität zu bekommen.<<

    Gilt die für die "Herdenimmunität" nicht mehr die Faustformel 1–1/R? Macht das die "Wissenschaftskanzlerin" das nun frei Schnauze an der "Aggressivität" fest? Jeder Schüler hat mal gelernt, dass Viren sich an die Wirte anpas­sen, um sich schnel­ler zu ver­brei­ten und dabei auch die "Schadwirkung", also Schwere der Erkrankungen gerin­ger wird. Da man hier­zu­lan­de aber nicht nach tat­säch­li­chen Erkrankungen oder deren Schwere fragt, son­dern nur rein auf die Melderaten schaut, die aus dem Testwahn resul­tie­ren und sich "Inzidenz" nen­nen, wird man in weni­gen Tagen wie­der eine neue Angst- und Panikkampagne los­tre­ten und eine neue Welle pro­pa­gie­ren. Damit dürf­te der näch­ste Lockdown schon im Rohr sein. Das Spielchen kann man belie­big oft wiederholen.
    Man kann nur hof­fen, dass immer mehr Bürgern die Augen end­lich auf­ge­hen und sie sich nicht län­ger davon in die Enge trei­ben las­sen, son­dern die­ses gan­ze Geschwafel ein­fach ignorieren.
    Natürlich geht es nur dar­um, einen wei­te­ren "Grund" für die mas­sen­haf­ten Einspritzungen von "Impfstoffen" zu haben. Man soll nicht ver­ges­sen, dass die Stoffe nach wie vor nur Notfallzulassungen haben und nicht mit den bekann­ten, eta­blier­ten und weit­ge­hend harm­lo­sen Impfstoffen ver­gli­chen wer­den können.

  3. Lockerungen waren nie geplant. Wenn es die soge­nann­te indi­sche Variante nicht gäbe, müss­te die Bundesregierung sie erfin­den. Letzteres ist wahr­schein­lich auch der Fall. Seltsamerweise hört man aus Indien immer nur von die­ser indi­schen Variante, aber nie von den Erfolgen der Bekämpfung ihrer Auswirkungen auf die Gesundheit mit Ivermectin

  4. Nach mei­ner mathe­ma­ti­schen Modellrechnung und der Analyse geborg­ter Bewegungsdaten ist die deut­sche Variante die auf die wir acht­ge­ben soll­ten, oft auch Kafka-Variante genannt. Sie ist zwar nicht so agres­siv wie die indi­sche Variante aber äusserst hart­näckig gegen äusse­re Einflüsse wie Intelligenz und Aufklärung. Diese Variante macht sich durch Obrigkeitshörigkeit und Bürokratieleichtsinn unan­ge­nehm bemerk­bar, lang­fri­stig ist vor allem die gestei­ger­te Humorlosigkeit von Belang und soll­te geson­dert beob­ach­tet wer­den. Glücklicherweise sind Biontech Geimpfte dage­gen geschützt weil sie eh vor­her ster­ben. Zu Risiken und Nebenwirkungen fra­gen sie ihren Arzt oder Modellierer.

  5. War klar. Wieviele Länder gibt’s noch­mal? So um die 200 glau­be ich. Danach nimmt man Regionen, Landkreise, oder Städte. Die Bielefeld-Variante wäre doch lustig. Da könn­te man die Herde dop­pelt verarschen.

  6. Vielleicht greift Ulrich Gellermann die­se Nummer der Tagesschau in einer neu­en Folge von "Die Macht um Acht" bei ken​fm​.de auf. Der macht das immer so nett.

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