Als ich den Beitrag Bayer (nicht im Impfgeschäft) fördert Erforschung von Impfschäden schrieb, war mir die dpa-Meldung unter obigem Titel noch nicht bekannt:
»Berlin (dpa/bb) – Bundeskanzler Olaf Scholz und die Regierende Bürgermeisterin Franziska Giffey sind am Montag (14.30 Uhr) zu Gast bei der Bayer AG am Standort in Berlin-Wedding. Dort wollen sich die beiden SPD-Politiker gemeinsam mit Vorstandsmitglied Stefan Oelrich die Forschungsräume des börsennotierten Chemie- und Pharmakonzerns ansehen. Oelrich ist seit 2018 Leiter der sogenannten Division Pharmaceuticals – der Abteilung, die sich um die Erforschung und Entwicklung von Spezialmedikamenten kümmert.
Bei dem Unternehmensbesuch nicht einmal eine Woche vor der Wiederholung der Abgeordnetenhauswahl geht es auch um das Zentrum für Translation zu Gen- und Zelltherapien, das Bayer gemeinsam mit der Charité Berlin errichtet. Der Konzern hat die Zell- und Gentherapie in den vergangenen Jahren durch Übernahmen und hohe Investitionen ausgebaut.
Bei der Gentherapie werden mit Hilfe harmloser Viren Gene in Zellen eingeschleust, die die Funktion beschädigter Gene ersetzen. Ähnliche Ziele werden mit Hilfe von Stammzellen verfolgt, etwa mit Blick auf Tumore oder die Parkinson-Erkrankung. Bei seltenen Erkrankungen sollen die neuen Therapien Heilung bringen – statt nur Symptome zu lindern – ,bei verbreiteten Krankheiten wie Herzinsuffizienz neue Therapieansätze ermöglichen. Der rot-grün-rote Senat unterstützt das Projekt. Außerdem ist nach dem Besuch der Forschungsabteilung ein Gespräch mit Auszubildenden des Konzerns geplant.«
(Hervorhebungen in blau nicht im Original.)
Denen könnten die Herrschaften erklären, worum sie sich gerade nicht kümmern können:
»Der Energiehilfe für Studierende droht ein Debakel
Energiepreise explodieren. Doch bis die Studierenden die bereits im Winter versprochene Hilfe von 200 Euro erhalten, könnte es Frühling sein…«
waz.de (2.2.23)
Und weil es gerade paßt, hier noch einmal ein Beitrag aus dem Juni 2020:
Schon einmal: Schindluder mit Corona-Medikament
Die Tagesschau berichtet heute unter dem Titel "Die Geschichte eines Hypes":
»Die Karriere des Wirkstoffs Chloroquin schien bereits beendet, als die Corona-Pandemie begann. Im vergangenen Jahr stellte der Pharmakonzern Bayer die Produktion des alten Malaria-Mittels ein, weil es inzwischen neue und bessere Präparate gab. Doch dann brach das neue Coronavirus in China aus – und Laborversuche deuteten darauf hin, dass Chloroquin gegen das Virus wirkte. Bayer konnte auf einen Imagegewinn hoffen…
Für die Spende von 300.000 Tabletten an die Chinesen lobte Bayer sich auf der Social-Media-Plattform Weibo selbst: "Bayer hilft wieder einmal im Kampf gegen die neue Coronavirus-Epidemie, indem es mit großer Geschwindigkeit internationale Hilfe mit Medikamenten leistet."«
Dieses Eigenlob ist nicht ungewöhnlich. Wer sich auf den Internetseiten der Gesundheitsindustrie umsieht, wird ähnlich purer Menschenliebe immer begegnen.
Ganz im Sinne der Altmeierschen "Standortsicherung" teilte Jens Spahn am 18.3. mit: "Wir haben für Deutschland bei Bayer größere Mengen Chloroquin reserviert." Nach der Tagesschau war dafür offenbar nötig, bestehende Importverbote zu umgehen. Denn das Medikament wurde in Pakistan hergestellt und durfte eigentlich nicht eingeführt werden. Bayer habe auf seiner Facebook-Seite eine "Spende von acht Millionen Tabletten Chloroquin an die deutsche Bundesregierung" verkündet.
Es hagelte Kritik.
»Wolf Dieter Ludwig von der Arzneimittelkommission der Deutschen Ärzteschaft meint: "Bayer hätte zu diesem Zeitpunkt sagen müssen: Wir haben überhaupt keine wissenschaftlichen Belege für die Wirksamkeit und Sicherheit. Und wir warnen davor, dass dieses Medikament außerhalb von klinischen Studien eingesetzt wird." Stattdessen habe der Konzern "massives Marketing" betrieben und sich von seinen Spenden wohl einen Imagegewinn erhofft…
Im Mai häuften sich schließlich die negativen Schlagzeilen. Mehrere Studien zeigten, dass die Mittel eher schaden als nutzen. Seitdem schweigt Bayer. Seit Wochen findet sich keine neue Information mehr auf der Internetseite des Unternehmens. Auch Trump spricht inzwischen nicht mehr über Chloroquin. Seit dem 22. April warnt auch die US-amerikanische Gesundheitsbehörde FDA vor schweren Herzrhythmusstörungen unter der Einnahme von Hydroxychloroquin. Mitte Mai schwenkte schließlich auch Fox News um und warnte seine Zuschauer: "Das Medikament wird sie töten."..
Ob auch Gesundheitsminister Spahn an das Mittel glaubte, beantwortet das Ministerium auf Anfrage nicht. Die Bundesregierung jedenfalls hat die acht Millionen Chloroquin-Tabletten, die sie von Bayer geschenkt bekommen hat, inzwischen wieder zurückgegeben.«
Keine Rolle spielt bei der Tagesschau die Forderung von Christian Drosten "Wir brauchen Abkürzungen bei der Impfstoffzulassung!". Siehe dazu Drosten gibt nicht auf und etwa Link zu apotheke adhoc (nicht mehr vorhanden).
Sinnvoll wäre auch ein Blick auf die Tradition von Bayer im Umgang mit Menschenversuchen in der Zeit des Faschismus. Frappierend ähnlich war auch damals das Herunterspielen von Mißerfolgen und Risiken und das Hochjubeln vermeintlicher Sorge um die Gesundheit. Siehe Übelste Gestalten Träger der Bernhard-Nocht-Medaille (Teil 2). Damals wie heute ginge es Bayer um Profite, um nichts anderes.
Für mehr Kontext:
Coordination gegen BAYER-Gefahren
https://www.cbgnetwork.org/
War das nicht das Medikament, daß in einer WHO Studie mit einer viel zu hohen Dosis eingesetzt wurde?, von dem bis beute behauptet wird, es helfe sehr wohl, bei frühem Einsatz und mit viel niedriger Dosierung?
Wohlbemerkt: Es darf nur dann Notfallzulassungen für Arzneimittel geben, wenn es keine wirksamen Medikamente gibt. Aber es sind ja nur Schelme, die Böses denken…
Das Motto von Bayer wurde neulich geändert, von "Science for a better Life" in "Science for better" – ich finde, dass passt deutlich besser
Damals wie heute ginge es Bayer um Profite, um nichts anderes.
Hervorhebung nachgereicht.