Bundesregierung will Robert-Koch- und Bernhard-Nocht-Straßen umbenennen

Anläßlich des 75. Jahrestages der Formulierung des "Nürnberger Kodex" wur­de die Initiative der Bundesregierung bekannt, die Benennung von Straßen zu über­prü­fen. "Robert Koch und noch weni­ger Bernhard Nocht ste­hen für unser Verständnis einer Medizin, die dem auf­ge­klär­ten Menschen zuge­wandt sind", erklär­te Staatssekretärin Späth am Freitag vor der inter­na­tio­na­len Presse. Angestoßen wur­de die Aktion durch das Vorbild, das Kiews Bürgermeister Vitali Klitschko am Donnerstag verkündete:

»Weg mit Puschkin und Tolstoi: Kiew benennt Straßen um
Wegen des rus­si­schen Überfalls auf die Ukraine hat die ukrai­ni­sche Hauptstadt Kiew 95 Straßen und Plätze umbe­nannt, deren Namen bis­lang an Russland oder die Sowjetunion erin­ner­ten. Das teil­te Bürgermeister Vitali Klitschko am Donnerstag mit. So ver­schwin­den aus dem Stadtbild neben den deut­schen kom­mu­ni­sti­schen Vordenkern Karl Marx und Friedrich Engels auch rus­si­sche Schriftsteller wie Alexander Puschkin, Lew Tolstoi oder Anton Tschechow.

Entfernt wer­den auch die Namen sowje­ti­scher Marschälle des Zweiten Weltkriegs und Bezeichnungen mit Bezügen zu rus­si­schen Städten wie Moskau, Rostow am Don oder Magnitogorsk. Künftig hei­ßen die Straßen nach Personen und Städten aus der Ukraine, es gibt auch eine "Straße der Helden des Regiments Asow".

Die Umbenennungen in der Dreimillionenstadt sei­en damit noch nicht abge­schlos­sen, sag­te Klitschko. "Das ist ein wich­ti­ger Schritt dazu, um die ver­lo­ge­nen Manipulationen und den Einfluss des rus­si­schen Aggressors auf die Auslegung unse­rer Geschichte zu ver­rin­gern." Der Umbenennung ging ein Abstimmungsprozess in der gan­zen Ukraine vor­aus, an dem sich über 6,5 Millionen Menschen über eine staat­li­che Smartphone-App beteiligten.«

Unschwer war zu erken­nen, daß die erste Nachricht eine Falschmeldung dar­stellt. Schwieriger ist es bei der zwei­ten. Sie ist aller­dings wahr und wur­de am 25.8. auf mdr​.de veröffentlicht.

Ohnehin wäre die Parallele falsch. Während Klitschko offen­sicht­lich im natio­na­li­sti­schen Rausch han­delt (ich bin gespannt, wie er die Heroisierung des "Asow-Regiments" Frau Giffey beim näch­sten unge­fälsch­ten Telefonat ver­klickern will), wäre die Aktion der Bundesregierung genau ein Bruch damit.

Niemals wür­den in die­sem Land flä­chen­deckend Straßen umbe­nannt. Gut, ein paar tau­send nach der "Wende", dann aber gezielt die von Undemokraten wie Marx und Engels und ande­ren Sowjethörigen. Hindenburgringe und Bismarckstraßen, Alleen, die nach Kolonialkriegern benannt sind, blei­ben unan­ge­ta­stet. Immerhin wur­den doch in den 90er Jahren bereits Kasernen von den Namen eini­ger Nazi-Generäle befreit.

Robert Koch und Bernhard Nocht blei­ben unan­ge­ta­stet. Es gibt Traditionen, die sind uns hei­lig. Siehe dazu neben vie­len ande­ren Beiträgen hier:

Robert Koch und die Verbrechen von Ärzten in Afrika

Robert Koch – Vergessenes und unter den Teppich Gekehrtes

Robert-Koch-Institut und Faschismus

Bernhard-Nocht-Institut für Tropenmedizin: Weiter kein Problem mit Nazi-Vergangenheit

Übelste Gestalten Träger der Bernhard-Nocht-Medaille (Teil 1)

Eine ganz per­sön­li­che Erinnerung an die Bernhard-Nocht-Straße

Weiteres in https://​www​.coro​dok​.de/​t​a​g​/​b​e​r​n​h​a​r​d​-​n​o​c​h​t​-​i​n​s​t​i​t​u​t​-​f​u​e​r​-​t​r​o​p​e​n​m​e​d​i​z​in/

und https://​www​.coro​dok​.de/​t​a​g​/​g​e​s​c​h​i​c​h​te/

Update: Natürlich ist der "Nürnberger Kodex" 75 Jahre alt, nicht 70, wie hier ursprüng­lich stand. Danke für den Hinweis!

15 Antworten auf „Bundesregierung will Robert-Koch- und Bernhard-Nocht-Straßen umbenennen“

  1. Überlegenswertes vom Off-Guardian
    https://​off​-guar​di​an​.org/​2​0​2​2​/​0​7​/​1​7​/​u​k​r​a​i​n​e​-​i​n​-​t​h​e​-​t​i​m​e​-​o​f​-​c​o​v​id/
    "Der größ­te Fehler, den die Eliten mit der Scamdemie began­gen haben, war, uns sehen zu las­sen, was für gute Kumpel sie wirk­lich sind, denn dadurch wur­de den 99,9 % sofort und unbe­ab­sich­tigt eine schockie­ren­de und zuvor ziem­lich sorg­fäl­tig ver­bor­ge­ne Realität über die wah­re Natur von Macht und Geopolitik vor Augen geführt.

    Horizontale Konfliktnarrative waren jahr­hun­der­te­lang ein wich­ti­ger Bestandteil der Art und Weise, wie Eliten ihre Bevölkerungen kon­trol­lie­ren. Katholisch gegen pro­te­stan­tisch, mus­li­misch gegen christ­lich, schwarz gegen weiß, männ­lich gegen weib­lich, schwul gegen hete­ro­se­xu­ell usw. usw. Es ist eine bewähr­te Methode, um Frustrationen zu kana­li­sie­ren, Köpfe zu for­men und die Menschen von den wah­ren Verursachern ihres Unglücks abzulenken.

    Hinter der Fassade des Konflikts haben die Eliten immer ein gemein­sa­mes Band der gegen­sei­ti­gen Interessen geteilt. Die Könige wuss­ten (mei­stens), dass sie die Göttlichkeit der ande­ren Könige selbst in der Niederlage ehren muss­ten. Selbst wenn sie sich gegen­sei­tig umbrach­ten, taten sie es nur wider­wil­lig und unter dem Deckmantel "natür­li­cher Ursachen". Sie wuss­ten, dass ihre eige­nen Bevölkerungen die wah­ren gemein­sa­men Feinde waren, gegen die sie gemein­sa­me Sache machten.

    Der Krieg war nur eine wei­te­re Methode, um dies zu errei­chen und ein gewis­ses Maß an per­sön­li­chem Stolz zu befriedigen.

    Daran hat sich in der Neuzeit nicht viel geän­dert. Und ein gro­ßer Teil der Energie der alten Medien wur­de lan­ge Zeit dar­auf ver­wen­det, die Realität des "gro­ßen (supra­na­tio­na­len) Clubs", dem wir nicht ange­hö­ren, zu verschleiern.

    Bis zu der jüng­sten gro­ßen Fehleinschätzung der füh­ren­den Politiker der Welt, als sie sich ent­schlos­sen, das sorg­fäl­tig gepfleg­te Narrativ der "hori­zon­ta­len Spaltung" zugun­sten eines New-Age-Narrativs der "inter­na­tio­na­len Solidarität und Zusammenarbeit zur Bekämpfung des Virus" aufzugeben.

    Sie setz­ten ein­deu­tig auf den psy­cho­lo­gi­schen Effekt eines "Independence Day"-ähnlichen Umarmungsfestes. Die Menschheit fällt sich in die Arme und beschließt, in dem von der WHO geschaf­fe­nen gegen­sei­ti­gen Wohlwollen der Neuen Normalität zusam­men­zu­ar­bei­ten, um einen unsicht­ba­ren Feind zu besie­gen, der natür­lich nie besiegt wer­den wird.

    Es lief nicht wie geplant.

    Sie haben ein­fach ver­sucht, es zu schnell und zu hart zu ver­kau­fen. Und sie haben es vermasselt. "

    Übersetzt mit Hilfe von DeepL

    1. @b.m.buerger: Gut mög­lich, daß sie es ver­mas­seln. Das liegt auch dar­an, daß das Narrativ weder neu noch durch irgend etwas gestützt war. Die "gro­ßen Clubs" haben schon lan­ge "Solidarität" bemüht, und sie haben dabei nur tem­po­rär auf "hori­zon­ta­le Konfliktnarrative" ver­zich­tet. Der "Krieg gegen den Terror" war ein sol­ches Unternehmen, wobei er sich durch­aus des Konflikts "christ­lich gegen mus­li­misch" bedien­te. Bewaffnete Auslandseinsätze waren stets als Menschrechtsmissionen dekla­riert, und auch die Parteien des Ukraine-Krieges ver­zich­ten nicht auf pathe­ti­sche Anrufungen von Solidarität und Humanismus. Ähnliches war schon im Ersten Weltkrieg zu beob­ach­ten, selbst die Kreuzritter ver­füg­ten über zeit­ge­mäß ange­paß­te Vokabularien.

      Insoweit konn­te die Corona-Hysterie bereits vor­ge­fun­de­ne ideo­lo­gi­sche Erzählungen stei­gern, fand sie aber anwen­dungs­be­reit seit min­de­stens einem Jahrhundert vor. Dabei war wie in den Kampagnen zuvor die Story, viel­leicht etwas lang­sa­mer als frü­her, als ver­lo­gen zu durch­schau­en. Hätte es wirk­lich einen welt­wei­ten gemein­sa­men Kampf gegen eine wirk­lich Bedrohung gege­ben, hät­te sie viel­leicht erfolg­reich sein kön­nen. So waren recht bald alte Frontlinien zu erken­nen. Russische, chi­ne­si­sche, kuba­ni­sche, indi­sche "Imfpstoffe" oder Impfstoffe taug­ten nichts, es ging um die des "demo­kra­ti­schen Westens" und sei­ner Pharmaindustrie, und selbst da toben die Konkurrenzkämpfe. Die Träumereien der #ZeroCovid-Linken zer­sto­ben schnell, weil sie erken­nen muß­ten, daß die Bereitschaft des Westens, die (arme) Welt auf sei­ne Kosten zu "imp­fen", frei erfun­den war. China war als­bald aus der Gemeinschaft des "welt­wei­ten Kampf gegen das Virus" aus­ge­schlos­sen, weil sei­ne Methoden ver­pönt und jeden­falls den Gewinninteressen west­li­cher Konzerne nicht zuträg­lich waren.

      "Neue Normalität", was immer das sein mag, konn­te nur ansatz­wei­se und fast nur in kapi­ta­li­sti­schen Industrieländern und in China her­ge­stellt wer­den. Es ist längst nicht aus­ge­macht, daß die Pläne des Vakzinismus gelin­gen. Einerseits ist sein Personal ziem­lich dumm und unge­schickt, zwei­tens sind die Interessen des Kapitals nicht via Denkfabriken à la WEF ohne wei­te­res zu ver­ein­heit­li­chen, und drit­tens und gar nicht zuletzt wider­spre­chen die Pläne fun­da­men­tal den Bedürfnissen so vie­ler Menschen, daß sie auf zuneh­men­den bewuß­ten oder unbe­wuß­ten Widerstand sto­ßen könnten.

      1. @aa

        Kürzer gesagt: Das Kapital will sich (zum indi­rek­ten Nutzen aller) ver­wer­ten, die lin­ken Gutmenschen die Gesinnungsdespotie, in der die (lin­ke) poli­ti­sche Ökonomie à la Pfizer fröh­li­che Urstände feiert.

        Im Übrigen war der deut­sche Kolonialismus ein Minusgeschäft. Nicht zuletzt, weil die Herstellung einer zivi­len Infrastruktur (die unter ande­rem die Sklaverei ver­bot und anson­sten u.a. Eisenbahnlinien errich­te­te) in den deut­schen Kolonien sehr teu­er war. "Herr" von Trotha wur­de sei­tens des deut­schen Kaisers für sei­ne Gräueltaten geäch­tet. Ein Togolese, den ich ken­ne (Rechtsanwalt), befür­wor­te­te den Beitritt Togos zur Bundesrepublik Deutschland. Ob er das heu­te noch tut, weiß ich nicht.

        Was den "Konflikt "christ­lich-mus­li­misch"" betrifft: der ist durch­aus opferreich. 

        Wie gesagt, die Grenze ver­läuft zwi­schen Barbarei und Demokratie. Die Linksideologie/Sowjetideologie ist Antidemokratie, steht also auf der fal­schen Seite.

  2. Ein ganz her­vor­ra­gen­der Eintrag, der die unsäg­li­che Heuchelei, das unsäg­li­che Messen mit zwei­er­lei Standards, in zwei­en der wich­tig­sten poli­ti­schen Themenfelder auf den Punkt bringt. Herzlichen Dank!

    Pedantische Bemerkung: "KolonialkriegerN"

  3. Ich glau­be kaum, dass Frau Giffey oder irgend­ei­nem ande­ren deut­schen Polit- oder Medienhelden auf­fällt, dass der Tausch von Tolstoi gegen das Asow-Regiment in Sachen zivi­li­sa­to­ri­scher Gesinnung alles ande­re als vor­bild­lich ist.
    Meinen Glückwunsch aber an Herrn Klitschko. Seine Manipulation der Bevölkerung und das Schaffen eines simp­len Welt- und noch simp­le­ren Feindbildes kann sich mit unse­ren Corona-Kriegern durch­aus mes­sen. Vorbildlich, wie er die moder­nen Werte der Wahnsinnigen adap­tiert. Er soll­te den Grimme-Preis erhalten…

  4. wenn 2 Länder nach 22h dun­kel sind. Deutschland und Nordkorea.
    Die Zustimmung zum Wirtschaftskrieg gegen Russland bleibt hoch. Noch sind die mei­sten Deutschen in selbst­ver­schul­de­ter Staatshörigkeit. Für das "unschul­di­ge Land der Ukraine" (Aussenminister:INN Baerbock) das nach dem Staatsputsch vor 8 Jahren auf sei­ne eige­nen rus­sisch­spre­chen­den Bürger Bomben warf, ist kein Opfer zu groß. Der Niedergang der deut­schen Volkswirtschaft ist von der Ampel-Regierung in die Wege gelei­tet und kann idea­ler­wei­se Putin in die Schuhe gescho­ben wer­den und gleich­zei­tig als Klimarettung ver­kauft wer­den. Das Land der USA mit dem Nato-Wertewesten das die mei­sten völ­ke­rechts­wied­ri­gen Angriffkriege seit WK2 zu ver­ant­wor­ten hat, bestimmt das Deutschland Volkswirtschaft zum Wohle des ame­ri­ka­ni­schen mili­tä­ri­schen Komplexes und sei­ner Frackingindustrie rui­niert wird. Deutschland mit bil­li­ger rus­si­scher Energie ist als Konkurrent erle­digt. Alles wie­der­holt sich. Puskin und Tolstoy muß­te schon mein Opa aus sei­nem Bücherregal im Nazi-Deutschland ent­fer­nen, um sei­ne Lieblingsbücher nicht der Bücherverbrennung anheim­fal­len zu las­sen. Die Blockwarte machen ihren Job auf deut­sche Art stets gründ­lich und über­wa­chen die Gefolgschaftstreue. Im Spiegel steht aktu­ell die Warnung vor den bösen rus­si­schen Nachbarn, die als Kolonne Putins Deutschland in den Abgrund stür­zen. Wehe dem der dabei an die eige­ne Regierung denkt, die seit ihrem Amtsantritt mit ihrem Wirtschaftskrieg gegen Russland und der Weigerung NS2 zu geneh­mi­gen nichts anders macht. Die Hälfte der Deutschen kann sich bereits auf die Essensausgabe in den Winter-Wärmelagern nach geta­ner Arbeit freu­en. Die Staats und Konzernmedien wer­den die poli­ti­sche Verantwortung des selbst­ver­schul­de­ten deut­schen Untergangs auf den bösen Russen len­ken und die Ampel bis zum Schluß auf Dauer oliv-grün stellen.

  5. "Immerhin wur­den doch in den 90er Jahren bereits Kasernen von den Namen eini­ger Nazi-Generäle befreit."

    Manchmal den­ke ich es wäre ehr­li­cher die alten Namen zu las­sen, Geschichte wird nicht durch Umbenennung unge­sche­hen gemacht.

    So hieß das Luftwaffengeschwader in Büchel bis vor kur­zem 33. Durch Umbenennungen wird Recherche schwierig.

  6. Im Neusprech der deut­schen Aussenminister:inn. Bis zum letz­ten zwangs­rek­tu­tier­ten Ukrainer.
    Hey, nicht nur die Gendergerechtigkeit wird für die Ukraine geop­fert um der oliv-grü­nen woken Moral zu frö­nen, die hier­zu­lan­de einen Karl May als Wegbereiter Hitlers herbeischwurbelt.
    Das Ziel recht­fer­tigt die Mittel. Russland muß rui­niert werden.
    Das die oliv-grü­nen Transatlantiker:Innen sich im Land geirrt haben ist egal. Habeck konn­te noch nie was mit Deutschland anfangen.

  7. Und was ist mit dem Robert-Koch-Krankenhaus?
    Robert-Koch-Krankenhaus gGmbH Akademisches Lehrkrankenhaus des Universitätsklinikums Jena

    Aktuelle Hygienemaßnahmen ab 08.08.2022

    Ein Besucher pro Tag in der Zeit von 15 bis 17 Uhr.
    https://​www​.rkk​-apol​da​.de/​s​t​a​r​t​s​e​ite

    Das RKK Apolda ist ein kom­mu­na­les Krankenhaus das sich im Besitz des Landkreises Weimarer Land befindet
    https://​de​.wiki​pe​dia​.org/​w​i​k​i​/​R​o​b​e​r​t​-​K​o​c​h​-​K​r​a​n​k​e​n​h​a​u​s​_​A​p​o​lda

  8. Wir sind auch nicht mehr weit davon ent­fernt, alle Straßen in N‑S-Richtung als Bandera-Boulevard und in O‑W-Verlauf Selenszkij-Allee zu benen­nen. Mit Ordnungszahlen bzw. lfd. Num(m)erierung 1 – n.

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