Früher mal links, jetzt für Konzernprofite

"Links" ist ein schil­lern­der Begriff. Über Jahrhunderte gehör­te sozia­le Gerechtigkeit für Menschen, die sich so bezeich­ne­ten, zu ihren Prinzipien. Sie sahen sie bedroht vor allem durch den unglei­chen Zugriff auf die Produktionsmittel und gin­gen bei ihren Analysen zu gesell­schaft­li­chen Fragen von die­sem Grundwiderspruch aus.

Bei vie­len von ihnen hat sich das mit Corona geän­dert. Zwar gibt es die Kritik an den schlimm­sten sozia­len Verwerfungen, im Wesentlichen aber die völ­li­ge Zustimmung zu den Maßnahmen der Regierenden. Dies wird in ein Gewand von Solidarität geklei­det, wonach die Arbeitenden durch abso­lu­te Lockdowns (ZeroCovid) und die Armen der Welt mit all­um­fas­sen­den Impfungen geschützt wer­den sol­len. Ausgeblendet und meist dis­kre­di­tiert wer­den alter­na­ti­ve Überlegungen, die "Kollateralschäden" für Menschen in Heimen, SchülerInnen, Kulturschaffende, klei­ne Unternehmen ins Auge neh­men. Sie wer­den pau­schal in eine rech­te oder zumin­dest wirt­schafts­na­he Ecke gestellt.

Zu wel­chen Positionen im gro­tes­ken Gegensatz zu allem, das als links ver­stan­den wer­den kann, man dabei gelan­gen kann, zeigt ein Artikel vom 27.2. in der Tageszeitung "jun­ge Welt":

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"Die gedungene Polizei kann einzelne Zonen halten"

Nicht nur Innensenator Geisel hat mit Wahrnehmungsstörungen in Bezug auf die Silvesternacht zu kämp­fen. Auch ein Organ namens "Rote Fahne" ist vor Halluzinationen nicht gefeit. Unter der Überschrift "SILVESTER: DEMOKRATIEBEWEGUNG DOMINIERT BERLIN" ist auf rote​fah​ne​.eu zu erfahren:

»Die Demokratiebewegung macht kei­ne Pause, solan­ge Faschisten regieren
… Auch am heu­ti­gen Silvestertag hat das Regime erneut ein Grossaufgebot an will­fäh­ri­gen Polizeikräften auf­mar­schie­ren las­sen, Berlin gleicht einem Heerlager. Vorausgegangen war ein gene­rel­les Versammlungs- und Demonstrationsverbot für den 31.12.
Doch die Faschisten an der Macht kot­zen Strahl – und das ist auch gut so!
[so im Original, AA]…

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Preis für dümmste Überschrift an "junge welt"

Wenn Drosten eine Schiller-Rede hält und Merkel den Rhetorik-Preis bekommt, dann steht der "jun­gen Welt" der Preis für die dümm­ste Überschrift des Jahres zu. »Reihenfolge für Immunisierung steht« ist ein Artikel vom 19.12. beti­telt, der so anhebt:

»Wer noch skep­tisch ist, weil die Entwicklungszeit für den Impfstoff gegen das Coronavirus unge­wöhn­lich kurz war, kann sich im ersten Halbjahr 2021 ein­fach wei­ter hin­ten anstel­len, falls er oder sie über­haupt schon dran wäre, denn zunächst herrscht Mangel: Kurz vor dem geplan­ten Start der Impfungen hat die Bundesregierung nun fest­ge­legt, wer wann Anspruch auf die Immunisierung hat. Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) ver­öf­fent­lich­te am Freitag die ent­spre­chen­de Rechtsverordnung.«

Das Blatt hat es noch nicht ein­mal nötig, auf die ver­fas­sungs­recht­li­chen Bedenken der Opposition zu die­sem Verfahren hin­zu­wei­sen, geschwei­ge denn auf die bereits jetzt bekann­ten Nebenwirkungen der Impfstoffe. Das Dumme und Demagogische an der Überschrift liegt aber dar­in, daß hier eine Immunität vor­ge­gau­kelt wird, die noch nicht ein­mal die Hersteller behaupten.

Anarchist in Parallel-Universum

Auf direk​te​ak​ti​on​.org fin­det sich am 14.12. ein bemer­kens­wer­ter Aufsatz:

»IRRELEVANT ODER SYSTEMRELEVANT?
Zurück zur Systemkritik: Warum man gegen die Corona-Politik der Bundesrepublik sein muss.

Es ist schon ver­wun­der­lich, dass in Deutschland seit Monaten eine mili­tan­te Minderheit (die extre­me Mitte) mit den Symbolen des Rechtsextremismus für die Ziele der Regierung kämpft. Die auf den „Querdenker“-Demonstrationen so oft ange­pran­ger­ten „Eliten“ wol­len ja letzt­lich das­sel­be wie die Demonstrierenden – so wenig Einschränkungen wie mög­lich, um wei­ter aktiv zu sein – und zwar aktiv in ihrer Funktion als homo oeco­no­mic­us, durch­aus nicht als sozia­le Wesen.

Von Italien über Frankreich bis in die USA haben im Frühjahr 2020 glo­bal Arbeiter_Innen mas­si­ve Proteste ange­führt – in den USA die größ­te Streikwelle seit Jahrzehnten – um genau das Gegenteil durch­zu­set­zen. Der Lockdown oder Shutdown kommt nicht auto­ri­tär „von oben“, nein, es gab Kämpfe dafür, die Menschen zu schützen. 

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Fake News in "junge Welt"

Der Scharfmacher der lin­ken Tageszeitung darf heu­te auf einer gan­zen Seite Falschnachrichten ver­brei­ten. Er tut das unter der Überschrift "Kliniken vie­ler­orts am Limit". Woher weiß er das? Eine Verneigung vor dem Gesslerhut hat ihm die Erkenntnis gebracht:

»"In ein­zel­nen Ländern wie Sachsen ist die Zahl der Intensivpatienten fünf­mal so hoch wie im April. Dort gera­ten Kliniken an ihre Kapazitätsgrenzen oder haben die­se bereits über­schrit­ten", erin­ner­te etwa Gerald Gaß, Präsident der Deutschen Krankenhausgesellschaft (DKG), in der Welt am Sonntag.«

Hilfreicher als ein Blick in das Springer-Blatt wäre einer in das offi­zi­el­le DIVI-Intensivregister gewe­sen. Dort ist zu Sachsen zu sehen:

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Linke wundern sich: Verfassungsschutz warnt vor Extremismus

Die lin­ke Tageszeitung "jun­ge Welt" wun­dert sich heute:

"Am Donnerstag hieß es auf der Homepage der Hamburger Innenbehörde: »Der Verfassungsschutz infor­miert: Wer an die­ser Versammlung teil­nimmt, macht sich mit gewalt­ori­en­tier­ten Linksextremisten gemein.« In die­sel­be Kerbe hat­te schon der ober­ste Staatsschützer der Hansestadt, Claus Cortnumme, laut dem Springer-Blatt Welt am Sonntag gehau­en. Man rech­ne »mit einer hei­ßen Vorweihnachtszeit« und habe die Demonstration am Samstag beson­ders im Blick.

Selbst für Hamburger Verhältnisse war das ein unge­wöhn­lich drei­ster Versuch von Polizei und Geheimdienst, eine ange­mel­de­te Kundgebung vor­ab pau­schal zu kri­mi­na­li­sie­ren und poten­ti­el­le Teilnehmer abzu­schrecken – der aber kei­nen Erfolg hatte. 

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"junge Welt" – Masken, die demaskieren

Bis auf die Kanzlerin eine Original-Anzeige.

Die vor­mals mar­xi­sti­sche Tageszeitung setz­te am 9.11. die Besprechung eines Buches des schwe­di­schen Klimaaktivisten Andreas Malm unter die Überschrift "Ökologischer Leninismus". Im Oktober hat­te er im glei­chen Blatt in einem Interview gesagt:

»Ein Problem besteht dar­in, dass mit Ausnahme Schwedens die Linke als Befürworter des Lockdowns erscheint. Meiner Ansicht nach ist der Lockdown eine ziem­lich beschis­se­ne Sache. Die Klimabewegung hat fak­tisch Selbstmord began­gen, zumin­dest kurz­fri­stig, indem sie ihn akzep­tiert hat. Dies kann nicht so blei­ben… Wenn die Pandemie 2021 anhält, was nicht unwahr­schein­lich ist, kön­nen wir das Jahr nicht als Einsiedler vor unse­ren Bildschirmen ver­schwen­den. Der Klimanotstand erlaubt uns das nicht…

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Ein Fest fürs Kapital. Coronamaßnahmen der Regierung

So ist ein Artikel in der heu­ti­gen "jun­gen Welt" über­schrie­ben, einer Publikation, die sich seit Monaten für genau die­se Maßnahmen erwärmt und kri­tik­los jede noch so absur­de Behauptung der Regierungsseite über­nom­men hat. Wir lesen:

"Ein Hauch von Weihnachten umweht das Kanzleramt. Ernsthafte Maßnahmen zur Eindämmung der Coronapandemie wur­den auch am Mittwoch abend nicht getrof­fen. In meh­re­ren Bundesländern wer­den die Ferien vor­ge­zo­gen. Da jubeln die Eltern vor Glück, die im Homeoffice neben­bei mit den jauch­zen­den Engeln Plätzchen ste­chen dürfen. 

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Fake-News-Superspreader "junge Welt"

Im kriegs­ge­schüt­tel­ten Jemen dürf­te es schwer sein, irgend­wel­che Zahlen zum Gesundheitsstand zu bekom­men. Das betrifft die gras­sie­ren­de Choleraepidemie eben­so wie Corona. Die "jun­ge Welt" ver­mel­det seit Monaten ohne jeg­li­che Kritik immer wie­der neue Höchstzahlen von "Fällen" irgend­wo auf der Welt, beson­ders ger­ne aber aus der Heimat. So sorgt sie sich auch um die Corona-Zahlen aus dem Jemen. Unter der Überschrift »Zweifel an Zahlen zu Coronainfektionen« lesen wir am 5.11. die­se Information beam­te­ter Aluhüte:

»Wie Reuters am 27. Oktober berich­te­te, haben Wissenschaftler der "London School of Hygiene and Tropical Medicine" (LSHTM) in einem welt­weit ein­ma­li­gen Ansatz hoch­auf­lö­sen­de Satellitendaten zur Analyse von Grabungsaktivitäten auf Friedhöfen in der Hafenstadt Aden genutzt. So woll­ten sie ein genaue­res Bild von der Menge der mit Covid-19 Gestorbenen erhal­ten. Durch sta­ti­sti­sche Aufarbeitung der Daten ermit­tel­te die LSHTM, dass in Aden zwi­schen April und September 2.100 Menschen an Covid-19 ver­stor­ben sein könnten.«

"junge Welt" kriegt die Kurve nicht

Eine gan­ze Seite wid­met die Tageszeitung am Samstag der "Corona-Lage" in Indien. "Plötzlich stieg die Kurve an" ist er über­schrie­ben. Die ent­schei­den­de Information wird in einer Randspalte ver­steckt: "Die Todesrate in Indien ist äußerst gering; 34 Covid-19-Todesfälle wer­den pro Million Einwohner gezählt." Indien liegt damit knapp über der der BRD und sehr deut­lich hin­ter Spanien.

Der rest­li­che Artikel ist geprägt von den übli­chen Mainstream-Alarmismen:

»In den ersten Septembertagen hat Indien inner­halb von 24 Stunden mehr als 90.000 neue Fälle von Covid-19 regi­striert und liegt damit vor Brasilien. Mehr als 75.000 Infektionen kamen zuletzt täg­lich hin­zu. In Delhi wur­den an einem Tag mehr als 3.200 Infektionen fest­ge­stellt. Bereits Anfang August hat­te Indien als drit­tes Land der Welt zwei Millionen Fälle gemeldet.«

Das Ranking wird auch für ein­zel­ne Bundesstaaten vor­ge­nom­men. Für Kerala wird als besorg­nis­er­re­gend berichtet:

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