Chef-Lobbyist für Solidarität und Patentschutz

Das berich­tet am 8.7. dpa:

"Boehringer-Chef sieht Gefahr für Pharmastandort und Forschung
Spätestens seit der Debatte um die Freigabe des Patentschutzes für Corona-Impfstoffe wird der Schutz des gei­sti­gen Eigentums von einer brei­te­ren Öffentlichkeit ver­folgt: Doch dabei geht es um viel mehr, betont der Chef des Pharmariesen Boehringer Ingelheim.

Ingelheim (dpa) – Der Chef des Arzneimittelherstellers Boehringer Ingelheim sieht den Pharmastandort Europa bedroht, falls der Patentschutz für for­schen­de Unternehmen in der EU abge­schwächt wird. «Ich ver­fol­ge der­zeit mit gro­ßer Sorge die Beratungen in der EU über die neue Arzneimittelstrategie», sag­te Hubertus von Baumbach der Deutschen Presse-Agentur. «Da wird inten­siv über Einschränkungen des Schutzes gei­sti­gen Eigentums dis­ku­tiert, um damit ver­meint­lich den Zugriff auf Medikamente und ihre Verteilung zu erleich­tern

Sollte dies gesche­hen, wer­de die EU für Pharmaunternehmen wei­ter an Attraktivität ver­lie­ren und hier «noch weni­ger geforscht», warn­te von Baumbach, der auch Präsident des euro­päi­schen Dachverbandes for­schen­der Pharmaunternehmen (EFPIA) ist. «Bei wei­te­ren Einschränkungen des Patentschutzes wird es auf lan­ge Sicht kei­ne Innovationen mehr aus Europa geben.» Das wer­de auch den Patienten in Europa scha­den, sag­te er.

Um den Zugang von Patienten zu neu­en Arzneien euro­pa­weit zu erhal­ten, sei es bes­ser, das «Prinzip der Solidarität» in der EU wie­der anzu­wen­den. Die Preise rich­te­ten sich nach der wirt­schaft­li­chen Leistungsfähigkeit in den jewei­li­gen Ländern, sag­te er. «Die rei­chen Länder müs­sen hel­fen, die Innovationen zu finan­zie­ren, damit in Europa dann alle Patienten – auch in den wirt­schaft­lich schwä­che­ren Staaten – von dem Fortschritt pro­fi­tie­ren können»

Die Pharmaindustrie beschäf­ti­ge 840 000 Menschen in der EU, davon 125 000 in Forschung und Entwicklung, und erwirt­schaf­te über 100 Milliarden Euro Außenhandelsüberschuss pro Jahr – mehr als etwa die Autoindustrie. «Wenn Europa sich in der Welt und den sich neu bil­den­den Blöcken stra­te­gisch posi­tio­nie­ren will, muss es an sei­ne wirt­schaft­li­che Stärke den­ken und damit auch an die inno­va­ti­ve Pharmaindustrie als eine sei­ner Zukunftsindustrien», sag­te von Baumbach.

Das fami­li­en­ge­führ­te Unternehmen mit Hauptsitz im rhein­land-pfäl­zi­schen Ingelheim gehört mit welt­weit über 52 000 Beschäftigten – davon etwa 17 000 in Deutschland – zu den größ­ten deut­schen Pharmaherstellern. Gewinn und Umsatz waren im ver­gan­ge­nen Jahr kräf­tig auf 3,4 Milliarden Euro bezie­hungs­wei­se 20,6 Milliarden Euro gestie­gen."

Ganz beson­ders gefähr­lich für den Standort wäre es, wenn Paul-Ehrlich-Institut und EMA ihren Aufgaben nachkämen.


150 Millionen für Universität Mainz

Verschwörungstheorie auf die Spitze getrie­ben wäre es, einen Zusammenhang zwi­schen obi­gen Warnungen, der Firma Biontech und der fol­gen­den Information zu konstruieren:

»Das Unternehmen sowie die Eignerfamilie enga­giert sich viel­fäl­tig im Bereich unter­neh­me­ri­sche Gesellschaftsverantwortung. So erhielt die Universität Mainz bei­spiels­wei­se 2009 eine Spende über 100 Millionen Euro, um die Errichtung eines inter­na­tio­na­len Exzellenzzentrums für Lebenswissenschaften zu för­dern. Im Jahr 2013 erfolg­te eine wei­te­re Spende für das Projekt über 50 Millionen Euro…«

Die Formulierung kommt aus einem weich­ge­spül­ten Artikel auf de​.wiki​pe​dia​.org, dem aber auch die fol­gen­den Zwischenüberschriften zu ent­neh­men sind:

      • »Lieferung von Grundstoffen für Agent Orange
      • Dioxin im Werk Moorfleet
      • Proteste gegen Tierversuche
      • Patentstreit für AIDS-Medikament in Indien
      • Todesfälle bei Blutgerinnungshemmer«

Im August 2021 wur­de hier behauptet:

Pharma-Marketing ist gut und die Stiko ist unabhängig

Das erste wird erklärt von Pharma Fakten e.V. c/o Boehringer Ingelheim Corporate Center GmbH. Das zwei­te ver­steht sich von selbst (oder s. hier).

Quelle: you​tube​.com

(Hervorhebungen nicht in den Originalen.)

5 Antworten auf „Chef-Lobbyist für Solidarität und Patentschutz“

  1. "Die Wirksamkeit der Covid-Impfstoffe ist wis­sen­schaft­lich erwie­sen", schreibt heu­te die Dorstener Zeitung in einem "Faktencheck zu den Corona-"Impf"-Nebenwirkungen", den sie bes­ser als "Corona-Virus-Volks-Verblödung" über­schrie­ben hät­ten. Humor ist, wenn man trotz­dem lacht: https://​www​.dor​sten​er​zei​tung​.de/​u​e​b​e​r​r​e​g​i​o​n​a​l​e​s​/​f​a​k​t​e​n​c​h​e​c​k​-​g​i​b​t​-​e​s​-​m​e​h​r​-​c​o​r​o​n​a​-​i​m​p​f​n​e​b​e​n​w​i​r​k​u​n​g​e​n​-​w​1​7​7​0​1​9​8​-​4​0​0​0​5​6​0​5​98/

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