Chefs des Europäischen Parlaments blockieren öffentliche Prüfung von der Leyens wegen Pfizer-Vertrag

poli​ti​co​.eu (16.2.23)

»Die Spit­zen des Euro­päi­schen Par­la­ments haben die Tür zu einem öffent­li­chen Kreuz­ver­hör der Kom­mis­si­ons­prä­si­den­tin Ursu­la von der Ley­en wegen ihrer per­sön­li­chen Rol­le bei der Aus­hand­lung eines mil­li­ar­den­schwe­ren Impf­stoff­ver­trags mit Pfi­zer zugeschlagen.

Letz­ten Monat schlu­gen die Abge­ord­ne­ten des Son­der­aus­schus­ses COVID-19 des Par­la­ments vor, von der Ley­en ein­zu­la­den, um Fra­gen zum größ­ten Impf­stoff­ver­trag der EU zu beant­wor­ten, der auf dem Höhe­punkt der Pan­de­mie unter­zeich­net wur­de. Im Vor­feld die­ses Ver­tra­ges soll sie Text­nach­rich­ten mit Albert Bour­la, dem Geschäfts­füh­rer von Pfi­zer, aus­ge­tauscht haben.

Bei einer Klau­sur­ta­gung der Kon­fe­renz der Prä­si­den­ten (CoP) am Don­ners­tag – der die Vor­sit­zen­den aller Frak­tio­nen und der Par­la­ments­prä­si­dent ange­hö­ren – lehn­ten die Staats- und Regie­rungs­chefs jedoch die For­de­rung nach einer öffent­li­chen Anhö­rung ab. Statt­des­sen beschlos­sen sie, von der Ley­en zu bit­ten, zu einem spä­te­ren Zeit­punkt unter Aus­schluss der Öffent­lich­keit Rede und Ant­wort zu ste­hen, und ver­wäs­ser­ten damit die Ein­la­dung zu einer öffent­li­chen Befra­gung fast vollständig.

"Es wur­de ver­ein­bart, dass die CoP die Beden­ken… [des COVID-19-Aus­schus­ses des Par­la­ments] in ihrer nächs­ten regu­lä­ren Sit­zung mit dem Kom­mis­si­ons­prä­si­den­ten zur Spra­che brin­gen kann", sag­te ein EU-Beam­ter, der über die ver­trau­li­chen Gesprä­che infor­miert war.

Es ist eine iro­ni­sche Wen­dung, wenn man bedenkt, dass sich die Kon­tro­ver­se um von der Ley­ens Ver­hand­lun­gen mit Pfi­zer genau um den Man­gel an Trans­pa­renz gedreht hat. Nun wer­den alle Gesprä­che, die schließ­lich statt­fin­den, im Bei­sein hoch­ran­gi­ger Abge­ord­ne­ter und unter Aus­schluss der Öffent­lich­keit statt­fin­den…«
poli​ti​co​.eu (16.2.23)

10 Antworten auf „Chefs des Europäischen Parlaments blockieren öffentliche Prüfung von der Leyens wegen Pfizer-Vertrag“

  1. ich habe nichts ande­res erwar­tet. Eine Krä­he hackt der ande­ren kein Auge aus.
    Das nen­nen wir Rechts­staat. Und unse­re Werte

  2. Na ja, eigent­lich ist das alles ja stim­mig – das Mus­ter wird halt ein­fach fortgeführt.
    Intrans­pa­renz, Lügen, Mani­pu­la­ti­on, und wenn alles nichts hilft, sind halt die ande­ren Schuld. 

    Es wird sich lei­der nichts ändern, wenn die Ver­ant­wort­li­chen die­ser welt­wei­ten Tra­gö­die nicht zur Rechen­schaft gezo­gen werden. 

    Und zwar öffent­lich – nicht im stil­len Käm­mer­lein, wo sie uns dann wie­der einen vom Pferd erzäh­len, was sie so alles beschos­sen, wen sie gerügt und sonst was haben – und sich wahr­schein­lich nur über uns beim Kaf­fee­klatsch kaputt lachen.

    Den Glau­ben dar­an, dass hier noch Gerech­tig­keit zum Zug kom­men wird, habe ich mitt­ler­wei­le so gut wie begraben. 

    Allen noch ein schö­nes Wochen­en­de – und wenn schon sich auf der Nase rum­tan­zen las­sen, dann doch gleich von den rich­ti­gen Jecken :).

  3. Zu erwar­ten, dass im real exis­tie­ren­den Kor­po­ra­tis­mus die ent­schei­den­den Inter­es­sen­grup­pen eine Selbst­ent­lei­bung durch­füh­ren, ist sehr gewagt. Eher erwar­ten die Inter­es­sen­grup­pen eine Selbst­ent­lei­bung von ihrem Büt­tel, sofern sich dadurch der Pro­fit und die Macht­aus­übung bewah­ren oer gar aus­bau­en lassen.

  4. na klar, bezah­len dür­fen die Bür­ger der EU-Staa­ten. Sie brau­chen nicht zu wis­sen, wofür und an wen. So geht Trans­pa­renz und Demo­kra­tie in einer Kleptokratie.

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