Mit seinem 50. Podcast verabschiedet sich Prof. Drosten zunächst aus diesem Teil der Öffentlichkeit. Sehr schön beschreibt die Augsburger Allgemeine diesen Vorgang:
»Und was macht das mit dem Corona-Papst, der den sachlichen Durchblick braucht in der größten Krise seit dem Zweiten Weltkrieg? Erschöpft und dünnhäutig sei er geworden, der Mann mit den schwarzen Locken, seinem weißen Kittel und dem Stehkragen. So zumindest die Einschätzung eines Twitter-Nutzers..«
Corona-Papst trifft es ganz gut. Ein Papst ist der mit der allein selig machenden und unanfechtbaren Wahrheit, einer, dem man glaubt und zu glauben hat.
»Drosten ist der Virologe, dem die Regierung vertraut
Der Wissenschaftlicher selbst scheint dieser Einschätzung offensichtlich zuzustimmen. Drosten führt sein offenbar verändertes Gemüt auf "die nicht endenden, unterstellenden und aggressiven Anfragen der Bild-Zeitung" zurück. "Fast jeden Tag kostet das mich, die Pressestelle der Charité, sowie zwei Medienanwälte Stunden unserer Arbeitszeit. Seit über einem Monat geht das so", antwortet er dem Twitter-Nutzer.«
Unfreiwillig wird hier das Machtgefälle zwischen Papst und Dissidenten beschrieben. Es ist ja nicht nur die Bildzeitung mit ihrer unsäglichen Kampagne, die ihm zu schaffen macht. Nein, er und die Charité müssen sich zahlreicher kritischer Nachfragen erwehren. Das betrifft ein weites Feld von Nebenverdiensten, möglicher Begünstigung einzelner Firmen, seinen beruflichen Werdegang und einiges Andere.
Auf wieviele Stunden seiner Arbeitszeit die Charité verzichten mußte, die Herr Drosten für Selbstvermarktung und Eintreibung von öffentlichen Geldern verwendet hat, erfahren wir nicht.