Cochrane stellt klar

Ist es eine Reak­ti­on auf fal­sche Berich­te (die es gab) oder auf behörd­li­chen Druck (den man anneh­men darf)? Jeden­falls nimmt Kar­la Soares-Wei­ser, Chef­re­dak­teu­rin der Coch­ra­ne Libra­ry, am 10.3.23 so Stellung:

»Vie­le Kom­men­ta­to­ren haben behaup­tet, eine kürz­lich aktua­li­sier­te Coch­ra­ne-Stu­die zei­ge, dass "Mas­ken nicht funk­tio­nie­ren", was eine unge­naue und irre­füh­ren­de Inter­pre­ta­ti­on ist.

Kor­rekt wäre es zu sagen, dass in der Über­sichts­ar­beit unter­sucht wur­de, ob Maß­nah­men zur För­de­rung des Tra­gens von Mas­ken dazu bei­tra­gen, die Ver­brei­tung von Atem­wegs­vi­ren zu ver­lang­sa­men, und dass die Ergeb­nis­se nicht schlüs­sig waren. In Anbe­tracht der Ein­schrän­kun­gen in der pri­mä­ren Evi­denz ist die Stu­die nicht in der Lage, die Fra­ge zu beant­wor­ten, ob das Tra­gen von Mas­ken selbst das Risi­ko einer Anste­ckung oder Ver­brei­tung von Atem­wegs­vi­ren verringert.

Die Autoren der Über­sichts­ar­beit wei­sen in der Zusam­men­fas­sung deut­lich auf die Ein­schrän­kun­gen hin: "Das hohe Risi­ko der Ver­zer­rung in den Stu­di­en, die Varia­ti­on bei der Ergeb­nis­mes­sung und die rela­tiv gerin­ge Ein­hal­tung der Inter­ven­tio­nen wäh­rend der Stu­di­en erschwe­ren das Zie­hen ein­deu­ti­ger Schluss­fol­ge­run­gen. Die Ein­hal­tung der Maß­nah­men bezieht sich in die­sem Zusam­men­hang auf die Anzahl der Per­so­nen, die die bereit­ge­stell­ten Mas­ken tat­säch­lich tru­gen, wenn sie im Rah­men der Maß­nah­me dazu auf­ge­for­dert wur­den. In der am stärks­ten gewich­te­ten Stu­die über Maß­nah­men zur För­de­rung des Tra­gens von Mas­ken in der Gemein­de tru­gen bei­spiels­wei­se 42,3 % der Per­so­nen in der Inter­ven­ti­ons­grup­pe Mas­ken, ver­gli­chen mit 13,3 % der Per­so­nen in der Kontrollgruppe.

In der ursprüng­li­chen Klar­text-Zusam­men­fas­sung für die­se Über­prü­fung hieß es: "Wir sind uns nicht sicher, ob das Tra­gen von Mas­ken oder N95/P2-Atem­schutz­mas­ken dazu bei­trägt, die Aus­brei­tung von Atem­wegs­vi­ren zu ver­lang­sa­men, basie­rend auf den von uns aus­ge­wer­te­ten Stu­di­en." Die­se For­mu­lie­rung konn­te fehl­in­ter­pre­tiert wer­den, wofür wir uns ent­schul­di­gen. Wis­sen­schaft­li­che Erkennt­nis­se sind zwar nie vor Fehl­in­ter­pre­ta­tio­nen gefeit, aber wir über­neh­men die Ver­ant­wor­tung dafür, dass wir die For­mu­lie­rung nicht von Anfang an kla­rer for­mu­liert haben. Wir arbei­ten mit den Autoren der Stu­die zusam­men, um die Zusam­men­fas­sung und den Abs­tract zu aktua­li­sie­ren und klar­zu­stel­len, dass in der Stu­die unter­sucht wur­de, ob Maß­nah­men zur För­de­rung des Tra­gens von Atem­schutz­mas­ken dazu bei­tra­gen, die Aus­brei­tung von Atem­wegs­vi­ren zu ver­lang­sa­men.«
coch​ra​ne​.org (10.3.23)

Es befrem­det ein wenig, daß die Chef­re­dak­teu­rin eine sol­che Posi­ti­on ver­brei­tet, nicht etwa die AutorIn­nen, mit denen man "zusam­men­ar­bei­te", um die Aus­sa­gen umzu­for­mu­lie­ren. Inhalt­lich bleibt es wohl dabei, daß die gro­ße Stu­die kei­ne vali­den Anzei­chen dafür gefun­den hat, daß Mas­ken­zwang "die Aus­brei­tung von Atem­wegs­vi­ren ver­lang­sa­me".

Die Stu­die gibt es hier.

9 Antworten auf „Cochrane stellt klar“

  1. Weil die Mas­ken­lob­by sich gewis­se Sachen gar nicht ger­ne ins Gesicht sagen las­sen möch­te, beruft sich sich jetzt auch auf eine neue "Stu­die", die sich ohne Fak­ten­prü­fung ein­fach durch "ein neu­es theo­re­ti­sches Modell" her­vor­zau­bern ließ. Kön­nen sol­che Instant-"Experten" dann viel­leicht auch gleich noch die end­gül­ti­ge Auf­klä­rung über Nord-Stream‑2 model­lie­ren? https://​www​.msn​.com/​d​e​-​a​t​/​n​a​c​h​r​i​c​h​t​e​n​/​o​t​h​e​r​/​m​a​s​k​e​-​r​e​d​u​z​i​e​r​t​-​i​n​f​e​k​t​i​o​n​s​r​i​s​i​k​o​-​m​a​s​s​i​v​/​a​r​-​A​A​1​8​s​aeM

  2. „In Anbe­tracht der Ein­schrän­kun­gen in der pri­mä­ren Evi­denz ist die Stu­die nicht in der Lage, die Fra­ge zu beant­wor­ten, ob das Tra­gen von Mas­ken selbst das Risi­ko einer Anste­ckung oder Ver­brei­tung von Atem­wegs­vi­ren verringert.“

    Wenn man das Tra­gen einer Mas­ke aber zur Pflicht für alle macht, dann soll­te „die Wis­sen­schaft“ die­se Fra­ge aller­dings sehr wohl beant­wor­tet haben. Und zwar mit einem ein­deu­ti­gen „Ja“. Da man hier aber nun erneut ein­räumt, dass man das nicht kann, dann ver­bie­tet es sich eine Mas­kenpflicht anzu­ord­nen. Dann hät­te es nie mehr als eine Emp­feh­lung zum Tra­gen einer Mas­ke geben dür­fen. Denn Mas­ke tra­gen kann sehr wohl auch gesund­heits­schäd­li­che Aus­wir­kun­gen haben.

    Der ent­schei­den­de Punkt ist doch: Nie­mand von „uns“ woll­te jemals irgend­je­mand ver­bie­ten, sich sei­ne Fil­ter­tü­te ins Gesicht zu schnal­len. Wir woll­ten ledig­lich nicht zu etwas gezwun­gen wer­den, wofür es kei­ne wis­sen­schaft­li­che Evi­denz gibt. Ist das denn wirk­lich so schwer zu verstehen?

  3. Der Bericht (Kon­fe­renz Coch­ra­ne Con­ve­nes vom Okt. 22) hebt drei gro­ße Pro­blem­be­rei­che in der bis­he­ri­gen Reak­ti­on auf COVID-19 hervor:

    "Ange­sichts einer Info­de­mie aus Fake News und Halb­wahr­hei­ten haben For­scher Schwie­rig­kei­ten, wis­sen­schaft­li­che Unsi­cher­hei­ten zu ver­mit­teln und Ver­trau­en in die Evi­denz aufzubauen."
    (Das ist einer davon)

    Im Lau­fe des kom­men­den Jah­res wird Coch­ra­ne mit einer Grup­pe von Exper­ten zusam­men­ar­bei­ten, um die dring­lichs­ten Emp­feh­lun­gen weiterzuentwickeln. 

    "Inves­ti­tio­nen in eine Wis­sen­schafts­kom­mu­ni­ka­ti­on, die Unsi­cher­hei­ten in einer für die Bür­ger ver­ständ­li­che­ren Wei­se kom­mu­ni­ziert und The­men pro­ak­ti­ver aufgreift."

    https://​www​.coch​ra​ne​.de/​n​e​w​s​/​b​e​s​s​e​r​e​-​e​v​i​d​e​n​z​-​u​n​d​-​k​o​m​m​u​n​i​k​a​t​i​o​n​-​d​e​r​-​p​a​n​d​e​m​i​e​-​k​o​e​n​n​t​e​n​-​m​i​l​l​i​o​n​e​n​-​m​e​n​s​c​h​e​n​l​e​b​e​n​-​r​e​t​ten

    Fazit aus mei­ner Sicht: Klappt schon ganz prima…

  4. Wie­der eini­ge Minu­ten kost­ba­rer Lebens­zeit mit dem unbe­hol­fe­nen und unfun­dier­ten Gefa­sel einer sub­al­ter­nen Hof­schran­ze aus der letz­ten Rei­he ver­geu­det, nach­dem ihre Her­ren uns zwei­ein­halb Jah­re geraubt haben.

  5. Propaganda/Manipulationsvideos der ersten Stunden: https://masks4all.org/

    Mit google online übersetzte Texte / Wissenschaft auf:

    Über uns und die Geschichte von #Masks4All
    https://masks4all.co/about-us/

    #Masks4All ist eine rein ehrenamtliche Organisation, die die Bewegung für Menschen und Regierungen ins Leben gerufen und vorangetrieben hat, um den überwältigenden wissenschaftlichen Beweisen zu folgen, die zeigen, dass wir in der Öffentlichkeit selbstgemachte Masken tragen müssen, um COVID-19 zu verlangsamen.

    Jetzt, da dies von Regierungs-, Nachrichten- und Gesundheitsführern allgemein als Tatsache akzeptiert wird, konzentrieren wir uns darauf, dass Masken in den USA und der ganzen Welt vorgeschrieben werden.

  6. Ob Mas­ken die Aus­brei­tung von Viren irgend­wie hem­men könn­ten (abso­lu­ter Schwach­sinn, sage ich) ist doch gar nicht die Fra­ge. Da wird wie­der ein völ­lig fal­sche Fokus gewählt.

    Dass Mas­ken im All­tag scha­den ist aus­schlag­ge­bend. Ein Wis­sen, das bis 2020 selbst­ver­ständ­lich war (u.a. die Arbeit­schutz­recht­li­che Rege­lun­gen für Mas­ken­tra­gen in Berufs­aus­übung legen das dar)

    ()https://​tkp​.at/​2​0​2​3​/​0​3​/​1​2​/​m​a​s​k​e​n​-​s​t​u​d​i​e​-​z​e​i​g​t​-​g​e​f​a​e​h​r​l​i​c​h​e​-​k​o​n​z​e​n​t​r​a​t​i​o​n​-​v​o​n​-​c​o​2​-​b​e​i​-​k​i​n​d​e​rn/

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