Corona-Debatte: Schaffen wir es, offen miteinander zu reden?

Unter die­sem Titel ver­sucht es die "Berliner Zeitung" wenig­stens. Ob es das Erkennen einer Marktlücke oder ernst­ge­meint ist, kann dabei gleich­gül­tig sein. Am 2.12. ist zu lesen:

»Dieser Text ist Teil der Serie „Corona-Debatte“. Alle Texte dazu fin­den Sie unter: https://​www​.ber​li​ner​-zei​tung​.de/​t​o​p​i​c​s​/​c​o​r​o​n​a​-​d​e​b​a​tte

Unser Kolumnist Dr. Michael Andrick hat mit sei­nem Text „War dies mög­lich, so ist alles mög­lich“ (Berliner Zeitung vom 14. November) den Finger in eine der offe­nen Wunden unse­rer Gesellschaft gelegt. Die beim Autor ein­ge­hen­den Reaktionen und die lang andau­ern­de Diskussion in den sozia­len Medien sagen mir: Wir sind gesamt­ge­sell­schaft­lich wie­der dabei, eine sträf­li­che Verdrängungsleistung zu versuchen.

Wir erleb­ten Polarisierung, die Spaltung der Gesellschaft im Zuge einer Regierungspolitik, die im Namen des Gesundheitsschutzes Grundrechte ein­schränk­te. Die tief in den Alltag ein­drang, dies mit­un­ter immer noch tut. Diese Politik bot Stoff für Streitigkeiten und Entfremdungen, die wohl jeder aus sei­nem per­sön­li­chen Umfeld kennt. Auch aus einer ver­glei­chen­den inter­na­tio­na­len Perspektive bot die deut­sche Politik oft genug Anlass für Unverständnis.

In großen Medien oft zu beobachtende Debattenverengung

Daher soll­te jetzt mit­ein­an­der gere­det wer­den – ohne Themenverbote, ohne Denkverbote. Alle im Geist des Grundgesetzes begrün­de­ten Meinungen und poli­ti­schen Vorschläge soll­ten gehört wer­den. Andernfalls ver­stricken wir uns wei­ter in ein Netz aus Beschämung, laten­ter Aggression und Schuldgefühlen.

Abgesehen davon, dass der Austausch in einem brei­ten Meinungsspektrum eine grund­ge­setz­li­che Selbstverständlichkeit sein soll­te, droht die wei­te­re, ins­be­son­de­re in gro­ßen Medien oft zu beob­ach­ten­de Debattenverengung das Gemeinwesen und unser Privatleben struk­tu­rell zu deformieren.

Andersdenkende sollte man nicht diskreditieren

Die Diktatur des Proletariats habe ich erlebt – mit gleich­ge­rich­te­ter Presse und Vereinnahmung öffent­li­cher Stellen durch Personen, die den „Führungsanspruch der SED“ ver­tra­ten. Ich weiß aus Erfahrung, wie sich eine Atmosphäre dop­pel­ter Standards, des Verschweigens, des Nicht-wis­sen-Dürfens und vor allem des Nicht-sagen-Dürfens anfühlt. Ich emp­fin­de es mitt­ler­wei­le als Privileg, durch die­se Erfahrungen sen­si­bi­li­siert zu sein; so fällt es mir leicht, Mechanismen der Konformierung zu erken­nen, denen sich vie­le aus Sorgen um ihre beruf­li­che Stellung oder aus Angst, aus der Menge her­aus­zu­fal­len, beugen.

Der Chefredakteur der Berliner Zeitung, Dr. Tomasz Kurianowicz, erkann­te die Chance, mit einer Erwiderung auf Andricks scharf und auf­rüt­telnd for­mu­lier­te Kolumne in mil­de­rer Sprache und mit einer ehr­li­chen Wertschätzung für man­che Aspekte der Pandemiepolitik zu ant­wor­ten. Damit eröff­ne­ten Andrick und Kurianowicz eine Debatte, wie sie die­sem Land gut­tun wird: Respektvoll, an Inhalten und Argumenten ori­en­tiert, offen dafür, die Erfahrungen ande­rer zu ergrün­den und Anteil zu neh­men. Wir strei­ten in dem Geist, das Leben der Anderen zu sehen, zu respek­tie­ren und nicht zu diskreditieren.

Aus Streit kann man lernen

Während Andrick zuneh­mend einen „kor­rup­ten Parteienkartellstaat“ am Werk sieht, vor des­sen Willkür bis hin zum rechts­wid­ri­gen Eingriff in sei­nen Körper der Bürger nicht mehr geschützt sei, erwi­dert Kurianowicz, er sei für die am Schutz vul­nerabler Gruppen ori­en­tier­te Politik der letz­ten Jahre dank­bar. Und er schreibt stell­ver­tre­tend für vie­le Bürger, dass zwi­schen ihm und Andrick ein so gro­ßer Unterschied des „Realitätsbewusstseins“ ent­stan­den sei, dass die Verständigung schwie­rig werde.

Beide Autoren sind kul­ti­vier­te, enga­gier­te Bürger des Landes. Sie wur­den mit ihren wis­sen­schaft­li­chen Ergebnissen pro­mo­viert, fol­gen ihren beruf­li­chen Interessen mit Leidenschaft und sind schon lan­ge publi­zi­stisch prä­sent. Wenn auf die­sem intel­lek­tu­el­len Niveau gestrit­ten wird, kön­nen wir alle lernen.

Die Zivilgesellschaft soll weiterentwickelt werden

Daher soll­ten wir den Austausch insti­tu­tio­na­li­sie­ren und nun (in den Worten Kurianowiczs) „gemein­sam über­le­gen, was wir an unse­ren gesell­schaft­li­chen Institutionen ver­än­dern kön­nen, damit die leid­vol­le Spaltung und Entfremdung der letz­ten Jahre hei­len kann und sich nicht wiederholt“.

Die Berliner Zeitung will das Forum für die­se drin­gend nöti­ge Debatte sein. Wenn Sie die Beiträge der kom­men­den Monate ver­fol­gen und sicher­lich ein­mal begei­stert, ein­mal befrem­det, mit­un­ter ange­regt und man­ches Mal auch ver­un­si­chert sind, haben die Autoren und wir vie­les rich­tig gemacht.

Den Anfang mach­te Andrick, Kurianowicz erwi­der­te auf ihn, und die Rechtsanwältin Jessica Hamed, bekannt aus Veröffentlichungen bei­spiels­wei­se in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung und dem Cicero, soll die Debattenreihe fort­füh­ren (mehr in den näch­sten Tagen auf www​.ber​li​ner​-zei​tung​.de). Vielleicht schaf­fen wir es, selbst­be­wusst, aber auch ergeb­nis­ori­en­tiert zu dis­ku­tie­ren – und damit die Zivilgesellschaft ein Stück weiterzuentwickeln.

Holger Friedrich ist Verleger der Berliner Zeitung.

Möchte Sie sich an der Diskussion betei­li­gen? Schicken Sie uns Texte an: briefe@​berliner-​zeitung.​de«

8 Antworten auf „Corona-Debatte: Schaffen wir es, offen miteinander zu reden?“

  1. „Die Berliner Zeitung will das Forum für die­se drin­gend nöti­ge Debatte sein.“

    Dann soll­te sie erklä­ren, mit wel­cher Absicht oder nicht-Absicht sie das Titelbild aus­ge­sucht hat. Solchermaßen gebrieft, ist es doch kein Wunder, dass von „schaf­fen“ die Rede ist. Sie bedie­nen doch wie­der zu 100% das Klischee und las­sen noch vor dem Lesen des Artikels die Botschaft in die Hirne ein­sickern, mit wel­cher von den zwei künst­lich, durch rohe Gewalt erschaf­fe­nen Gruppen man nicht reden kann. 

    Warum zei­gen sie nicht zur Abwechslung mal einen Club bor­niert weg­schau­en­der, mas­kier­ter Vakzinisten neben einer Person mit Gesicht und schrei­ben die Frage darunter?

    Meiner Erfahrung nach ist Reden ganz leicht, solan­ge zwei Menschen offen und wil­lens sind. Wer aus Angst, Doofheit, Blindheit oder Ignoranz nicht offen sein kann, wird es nicht „schaf­fen“.

    1. Noch ein paar erläu­tern­de Worte zu geeig­ne­ten Gesprächsvoraussetzungen und was ich in die­sem Zusammenhang unter offen, wil­lens, blind, igno­rant und ängst­lich verstehe. 

      Wer sich mit den Tätern iden­ti­fi­ziert und deren Befehle aus­führt, obwohl nicht nur der Verstand und die sinn­lich fass­ba­re Realität (kei­ne Kranken, kei­ne Toten) recht früh gegen eine lebens­be­droh­li­che Gefahr spra­chen und inzwi­schen die Studienlage aus­rei­chend beweist, dass die beschwo­re­ne Gefahr nicht da ist, hat Angst. Damit "schafft" man es nicht. 

      Dazu kommt die Schuld, unethisch gehan­delt zu haben. Das neh­me ich als Blindheit wahr und dar­aus resul­tiert eine Ignoranz, aus der her­aus man es rich­tig fin­den kann, Menschen per Gesetz zu Injektionen von hoch­ris­kan­ten Substanzen zu zwin­gen, den Kindern ihre Freiheit, Gesundheit und Möglichkeit der Entfaltung zu neh­men und die Großelten allein und ver­las­sen ster­ben zu las­sen – um nur mal ein paar der schwe­re­ren Vergehen zu nennen. 

      Und dazu kommt auch noch ein unheim­li­ches Gefühl, näm­lich die Angst davor, was man sich mit der Spritze ange­tan haben könn­te. Stellt man sich einer Diskussion mit Nicht-Ideologen, dann muss man sich auch der Wahrheit aus­set­zen, dass man sich selbst Gewalt ange­tan hat und mit allen mög­li­chen (schwe­ren) Folgen rech­nen muss. Man muss sich außer­dem auch dem Entsetzen stel­len, wie wenig man sich selbst ver­trau­en kann, denn man hat ja im vol­len Bewusstsein gehan­delt, das Richtige zu tun. 

      Das sind ganz schön vie­le schlech­te Gefühle, die den Betroffenen (Ex?) Ideologen erst dann auf­fal­len, wenn sie Menschen begeg­nen, die nicht mit­ge­macht haben. Ergo – so scheint es momen­tan für vie­le noch immer aus­zu­se­hen – erzeu­gen Nicht-Ideologen die­se schlech­ten Gefühle :D.

      Von daher hal­te ich es wie vie­le hier und bin offen für Entschuldigungen, davor aber nicht gesprächs­be­reit. Ich begrü­ße die Versuche, jeder Redaktion, die sich aus dem Schatten wagt. Nur ist es so ent­mu­ti­gend, dass sich in dem Versuch selbst schon wie­der die Klischees festi­gen, was ja den bekun­de­ten Willen schon im Keim zer­setzt. Dann den­ke ich jedes Mal, „okay, 2025 geht es viel­leicht“. Trotzdem habe ich den Ansatz mit Freude zur Kenntnis genommen.

  2. Intellektuelles Blablabla.

    Ich will nicht dis­ku­tie­ren. Weil das, was Menschen ange­tan wur­de, indis­ku­ta­bel war.

    Stattdessen war­te ich immer noch dar­auf, dass end­lich mal jemand den Anstand hat, um Verzeihung zu bit­ten. Und zwar aufrichtig.

    Und bis dahin:
    Arschlecken.

  3. Vielleicht soll­ten wir uns alle hier an die­ser "Debatte" betei­li­gen (wol­len doch mal sehen, was die von der Berliner Zeitung davon aufgreifen …)

    Ich jeden­falls habe, nach­dem ich die­sen Salm des Herausgebers Friedrich las, auf die schier uner­träg­li­che "Replik" (auf Andricks super­be Kolumne) des "Chefredakteurs" Kurianowicz, die von kom­plet­ter Ignoranz des Geschehens der letz­ten bald drei Jahre zeugt, jenem "Chefredakteur" bzw. der Berliner Zeitung Folgendes geschrieben:

    >>Sehr geehr­ter Herr Dr. Kurianowicz,

    in Ihrer Replik auf die Kolumne von Dr. Michael Andrick, in der er mit wün­schens­wer­te­ster Klarheit fun­dier­te Kritik am Corona-Regime übt, das in der BRD geherrscht hat und z.T. immer noch herrscht (die "Impf"pflicht bei der Bundeswehr hat bis­lang noch kein Ende gefun­den!), schrei­ben Sie:

    "Wie konn­te es nur so weit kom­men, dass wir bei­de so radi­kal unter­schied­lich, ja ohne gemein­sa­mes Grundverständnis in die Welt blicken?"

    Diese Frage möch­te ich Ihnen gern ver­suchs­wei­se beant­wor­ten. Meine These dazu lautet:
    Weil Sie und Herr Dr. Andrick in zwei unter­schied­li­chen media­len Welten gelebt haben (und offen­bar noch leben)!
    Denn augen­schein­lich haben Sie mehr oder min­der aus­schließ­lich der Panik-Propaganda der sogen. Leitmedien ver­traut, wäh­rend Herr Andrick früh­zei­tig wei­te­re Informationsquellen konsultierte.

    So sind bereits im März/April 2020 nam­haf­te Experten auf den Plan getre­ten, die wis­sen­schaft­lich plau­si­bel nach­ge­wie­sen haben, dass Sars-Cov2 kei­nes­wegs so gefähr­lich sei, wie uns in den erwähn­ten "Leitmedien" (auf der Basis des Panik-Papiers aus dem BMI) vor­ge­macht wur­de. Ich nen­ne exem­pla­risch für die BRD nur Dr. Wolfgang Wodarg oder Prof. Dr. Sucharit Bhakdi sowie inter­na­tio­nal Prof. Dr. John Ioannidis.
    Diese erfah­re­nen und einst hoch geschätz­ten Fachleute wur­den von sel­bi­gen "Leitmedien" (sekun­diert z.B. von einem Christian Drosten, des­sen Doktortitel bis heu­te gra­vie­ren­de Fragen hin­sicht­lich sei­ner Rechtmäßigkeit auf­wirft, ganz zu schwei­gen vom Zugangsweg zu sei­ner Professur) in einem Ausmaß an Verrohung dis­kre­di­tiert, wie ich es bis dahin noch nicht erlebt hatte.
    Ähnliches geschah dann mit den inter­na­tio­na­len ExpertInnen, die die Great Barrington-decla­ra­ti­on im Oktober 2020 auf den Weg brachten.
    Von der Verteufelungs Schwedens will ich schwei­gen (nur dar­an erin­nern, dass Schweden ins­ge­samt mit weni­ger "Coronatoten" – sofern man die in irgend­ei­nem Land über­haupt ord­nungs­ge­mäß ermit­telt hat … – durch die letz­ten drei Jahre gekom­men ist als die BRD und weit weni­ger Kollateralschäden durch die "Maßnahmen" zu ver­zeich­nen hat).
    Doch dass bereits im August 2020 die Lungenklinik Bethanien in Moers unter ihrem Chefarzt, Dr. Thomas Voshaar, der sich in Sachen "Panik" immer wie­der dees­ka­lie­rend äußer­te, bewei­sen konn­te, dass vor allem die inva­si­ve Beatmung der Covid19-Patienten todes­ur­säch­lich ist und nicht etwa das Virus, möch­te ich eben­falls nicht uner­wähnt sein las­sen, auch wenn es den Intensivmediziner-Lobbyisten Marx und Karagiannidis sicher­lich nicht gefällt (https://www.bethanien-moers.de/aktuelles/aktuelles/covid-19–hochste-anerkennung-fur-das-moerser-behandlungskonzept~a2338); Karagiannidis übri­gens muss­te die­se Falschbehandlung mitt­ler­wei­le selbst zuge­ben (https://​www​.aerz​te​blatt​.de/​a​r​c​h​i​v​/​2​2​2​9​5​8​/​E​C​M​O​-​E​i​n​s​a​t​z​-​b​e​i​-​C​O​V​I​D​-​1​9​-​H​o​h​e​-​S​t​e​r​b​l​i​c​h​k​e​i​t​-​i​n​-​d​e​r​-​K​l​i​nik, Zweitautor).

    Ich ken­ne etli­che Personen aus dem Kreise der sogen. vul­ner­ablen Gruppen, die von Beginn an gegen die Maßnahmen des Corona-Regimes pro­te­stiert und zuneh­mend fas­sungs­lo­ser reagiert haben, als sie mit­an­se­hen muss­ten, dass die­se nie­mals der Gesundheit ver­pflich­te­te "Politik" in Gestalt ihrer RepräsentantInnen immer tota­li­ta­ri­sti­scher agier­te, ange­sta­chelt von der Mehrzahl der Medienschaffenden, dar­un­ter JournalistInnen, die die­sen Namen nicht mehr verdienen.
    Auch die­se "vul­ner­ablen" Personen haben sich früh­zei­tig in sogen. alter­na­ti­ven Medien informiert.
    Mein eige­ner Schock, der mir der Augen geöff­net hat, war jene bar­ba­ri­sche Diffamierungskampagne gegen Dr. Wodarg (der mir damals gar nichts sag­te, über den ich dann aber recher­chier­te, um her­aus­zu­fin­den, dass er maß­geb­lich dar­an mit­ge­wirkt hat­te, uns vor einem Pandemie-Regime wäh­rend der sogen. Schweinegrippe 2009/10 zu bewah­ren, und die­sen gan­zen uner­träg­li­chen Skandal von Pharmalobbyismus und Politikversagen dann auf­decken half).

    Sie, wer­ter Dr. Kurianowicz, argu­men­tie­ren dann weiter:
    "Diese sub­jek­ti­ve Einschätzung möch­te ich vor allem mit Blick auf Polen bekräf­ti­gen, ein Land, das sich im Laufe der Pandemie gegen die Ausweitung von Corona-Schutzmaßnahmen ent­schied und damit das Risiko ein­ging, dass das Virus sich im Land groß­flä­chig aus­brei­ten würde.
    Linke Gruppen wer­fen dem Staat nun gro­bes Versagen, Missachtung der Menschenrechte und das Inkaufnehmen Tausender Toter vor. Alte und Kranke sei­en unnö­tig gestor­ben, der pol­ni­sche Gesundheitsminister müs­se wegen sei­ner Corona-Ignoranz zurück­tre­ten, der pol­ni­sche Präsident sich für sei­ne Wissenschaftsfeindlichkeit ent­schul­di­gen. Ich gebe zu: Mir ist die beson­de­re Vorsicht in Deutschland lie­ber als die Risikofreude mei­ner pol­ni­schen Landsleute. Für den Schutz mei­ner Familie dan­ke ich der Bundesregierung."

    Mit Verlaub, aber da machen Sie nun wirk­lich den Bock zum Gärtner, indem Sie aus­ge­rech­net jene poli­ti­sche Gruppe zum Kronzeugen für die Richtigkeit Ihrer Einschätzung erhe­ben, deren Versagen wäh­rend der letz­ten drei Jahre am Größten war und ist:
    Die Linke!
    Ich selbst bin eine Freie Linke (https://​freie​-lin​ke​-ber​lin​.de/) – und war im Frühjahr 2021 unend­lich froh, als ich end­lich auf die­se Intiative stieß, gera­de weil mich das Versagen der Linken ein­fach nur fas­sungs­los machte.

    Nochmals:
    – Bis heu­te hat kein Land wirk­lich sau­ber zwi­schen "an" oder "mit" Covid19-Verstorbenen unter­schie­den; die Zählung von "Corona-Toten" ist also blan­ke Augenwischerei!
    – Von Anfang an hat welt­weit eine erkleck­li­che Zahl von EpidemiologInnen, VirologInnen, ÄrztInnen etc. für eine "Durchseuchungs"strategie plädiert.
    – Heute hat sich her­aus­ge­stellt, dass No-Covid oder gar Zero-Covid tat­säch­lich nicht funk­tio­nie­ren, son­dern dass es zu die­ser Durchseuchung gekom­men ist.
    – Heute hat sich her­aus­ge­stellt, dass "Impfung" und nicht-medi­zi­ni­sche Maßnahmen im Vergleich mit Ländern, die der­glei­chen nie ein­führ­ten oder rasch wie­der fal­len­lie­ßen, kei­ner­lei Unterschied im Verlauf der "Pandemie" gebracht haben (Sie soll­ten sich da drin­gend end­lich ein­mal wirk­lich infor­mie­ren! Es besteht kein Anlass, sich bei der Bundesregierung zu bedanken!)

    Die eta­blier­te Linke aber hat all das in einem Maße igno­riert, das mich bis heu­te sprach­los macht.
    Sie hat sich am Tanz ums Panik-Kalb, der den Pharmakonzernen und ihren "phil­an­thro­pi­schen" Großaktionären (das ‑Innen kann ich mir hier spa­ren, weil dar­un­ter nur ver­schwin­dend weni­ge Frauen sind) die Taschen in bis­lang nicht dage­we­se­ner Weise gefüllt hat, auf elen­dig­ste Art und Weise betei­ligt, indem sie – die eta­bier­te Linke samt der zur Profa mutier­ten Antifa – viel­fach den Vortänzer in Gestalt ver­schie­den­ster Kampagnen gege­ben hat.

    Und sie hat sich erdrei­stet, es "soli­da­risch" zu nennen,
    – dass unse­re Alten und Sterbenden mona­te­lang weg­ge­sperrt wur­den und die Todgeweihten vie­ler­orts mut­ter­see­len­al­lein kre­pie­ren mussten;
    – dass die Kinder jah­re­lang einer wei­ßen Folter unter­zo­gen wur­den in Gestalt der Testungen, des Maskenzwangs, des Entzugs ihrer Spielgefährten und ihrer Bildungsmöglichkeiten;
    – dass allein im 1. Jahr der "Pandemie" welt­weit etwa 200 Millionen Menschen mehr in aku­te Armut getrie­ben wur­den und die Zahl derer, die hun­ger­ten, um etwa 160 Mio. anstieg;
    – dass ca. 25.000 Tonnen Masken-Müll pro "Pandemie"-Jahr in die Weltmeere gelangt ist und wei­ter­hin gelangt.

    Und aus­ge­rech­net die­se "Linke" (hier: ihre pol­ni­schen VertreterInnen) machen Sie, wer­ter Herr Dr. Kurianowicz, jetzt immer noch zu Ihrem Kronzeugen: eine Linke, die hier­zu­lan­de geschichts­ver­ges­sen irgend­wel­chen Führergestalten (Drosten, Wieler, Brink- und Prisemann, Lauterbach etc.) hin­ter­her­ge­rannt ist, igno­riert hat, was Wissenschaft heißt, nach­plap­per­te, was die AnheizerInnen in den Medien, v.a. dem ÖRR, um der Klickzahlen wil­len an Panikpropagaga [sic!] in die Welt setzte.
    – Nein: So wird das nichts mit dem Gespräch zwi­schen den 'Lagern', zu dem die Berliner Zeitung nun aufruft.

    Zum Schluss erlau­ben Sie mir noch ein per­sön­li­ches Wort:
    2009 im Sommer erhielt mein Mann und Lebensmensch – damals noch 45 Jahre alt – eine Krebsdiagnose (übri­gens nach fehl­ge­gan­ge­ner Biopsie ein Jahr zuvor, wie sich da her­aus­stell­te). Wir sind 15 Monate lang durch die gesam­te Krebs-Hölle gegan­gen (inkl. allen vor­stell­ba­ren Ärzte-Versagens und feh­ler­haf­ter Behandlungen). Am 12.11.10 ist er gestor­ben, ich hielt ihn in mei­nen Armen.
    – Unzählige Male habe ich mir in den letz­ten drei Jahren vor­ge­stellt, wir hät­ten das jetzt, in die­ser Zeit, durch­ma­chen müssen.
    Er wäre mit Sicherheit bereits in den ersten fünf Wochen nach der Diagnose kre­piert, denn infol­ge der OP (ver­mut­lich zu frü­he "Mobilisation") bekam er eine Bauchfell-Entzündung, wäh­rend derer ich – auch damals schon gegen den Widerstand eini­ger Ärzte – ein paar Tage lang bei ihm auch nachts auf der Intensivstation blei­ben konnte.
    Und er wäre unter Schmerzen und in äußer­ster Angst kre­piert: mutterseelenallein.

    Bis heu­te gibt es in den mei­sten Krankenhäusern strik­te "Corona"-Besuchsbeschränkungen (nur mit Test, nur mit Maske – obwohl längst erwie­sen ist, dass bei­des nicht wirk­lich "sicher" ist -, bis hin zu 2G in man­chen Häusern.

    Nein, es besteht wahr­lich kein Grund, der Bundesregierung zu "dan­ken"! Nicht der unter Merkel, nicht der unter Scholz, der wider bes­se­res Wissen rd. 10 Mio. Erwachsene im Dezember 2021 beschul­digt hat, als "win­zi­ge Minderheit von Extremisten" für "die Corona-Zahlen" (noch­mals: wel­che eigent­lich?!) ver­ant­wort­lich zu sein.
    Es besteht ganz im Gegenteil aller Grund, für die Absetzung die­ser Regierung auf die Straße zu gehen und für die umfäng­li­che Aufarbeitung der Corona-Verbrechen zu kämpfen.

    Hochachtungsvoll
    Dr. Corinna Laude<<

    1. Vielen Dank für die­sen gehalt­vol­len Beitrag. Sehr berüh­rend Ihre Worte zu Tod und Sterben der Menschen, die die­ser Corona-Maschinerie aus­ge­lie­fert waren. 

      Hier mei­ne Lesezurschrift:

      https://​www​.ber​li​ner​-zei​tung​.de/​k​u​l​t​u​r​-​v​e​r​g​n​u​e​g​e​n​/​e​i​n​e​-​a​n​t​w​o​r​t​-​a​u​f​-​w​a​r​-​d​i​e​s​-​m​o​e​g​l​i​c​h​-​s​o​-​i​s​t​-​a​l​l​e​s​-​m​o​e​g​l​i​c​h​-​l​i​.​2​8​7​223

      Tomasz Kurianowicz berich­tet in die­sem Beitrag von sei­nen Todesängsten und den Ängsten um sei­ne Angehörigen.
      Angst zu emp­fin­den ist ein not­wen­di­ger Überlebensmechanismus und nicht verwerflich.
      Jedoch kei­ne Verantwortung für den Umgang mit Angst zu über­neh­men kann es sehr wohl sein.

      Der Chefredakteur der Berliner Zeitung und nicht weni­ge, die sich als gebil­det und auf­ge­klärt anse­hen, sind mut­maß­lich unhin­ter­fragt einem polit-media­len-phar­ma­zeu­ti­schen Gefährdungsnarrativ gefolgt. 

      Einzugestehen, dass Regierungen und Regierte auto­ri­tä­ren Versuchungen erle­gen sind, das lässt ein anschei­nend recht­ha­ben­wol­len­des, eit­les Ego nicht zu?

      Immer wie­der zu behaup­ten, dass mit dem Auftauchen von SarsCoV2 und dem Nichtwissen dar­über, Grund/Menschenrechtsverletzungen, Angst-Panikschüren…, dekla­riert als Schutzmaßnahmen, "gerecht­fer­tigt" wer­den kön­nen, betrach­te ich als eine Art von "Schuldabwehr".

      Der Frage muss nach­ge­gan­gen wer­den, wie­so gera­de Stimmen aus den, sich als auf­ge­klärt und intel­lek­tu­ell ver­ste­hen­den Kreisen einen blind anmu­ten­den Gehorsam gegen­über staat­lich ver­ord­ne­ten Maßnahmen ein­for­der­ten bis hin
      zu Strafmaßnahmen bei Nichtbefolgung? Anstatt, mög­li­cher­wei­se vor­han­de­ne Zweifel zuzu­las­sen, wur­den die­se mit dem satt­sam bekann­ten Sündenbockmechanismus zum Schweigen gebracht. Stichwort: Querdenker!

      Wo sind all die stän­di­gen MahnerInnen in der ‘Corona-Krise’ mit ihrem Mantra “aus der Geschichte zu ler­nen” geblieben? 

      Über Corona: Totalitäre Tendenzen in Deutschland und das Problem der anti­fa­schi­sti­schen Staatsräson von BRD und DDR hat Ihr Kolumnist Michael Andrick
      einen sehr erhel­len­den Text ver­fasst. Es lohnt, sich die­sen noch­mal zu vergegenwärtigen.

      Davon aus­ge­hend, dass Ihnen Mitscherlichs “Die Unfähigkeit zu trau­ern” bekannt ist, ermu­ti­ge ich, das gesell­schaft­li­che Versagen im Umgang mit der “Corona-Krise”
      wei­ter zu the­ma­ti­sie­ren, um “Der Unfähigkeit zu bedau­ern” ent­ge­gen zu wirken.

      Der Berliner Zeitung gebührt Dank, dass sie, im Gegensatz zu ande­ren sog. Leitmedien, zur not­wen­di­gen Aufklärung und Aufarbeitung beiträgt.

      Beste Grüße aus Worms 

      sen­det Ihnen

      Ute Plass

      .….….….….….….….….….…..

      Ob die­se Lesezuschrift ver­öf­fent­licht wur­de ent­zieht sich mei­ner Kenntnis.

      Mal sehen, ob es die BZ ernst meint mit dem Anliegen zur Aufarbeitung der Corona-Verbrechen bei­tra­gen zu wollen!

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