840.000 Corona-Fälle durch EM. Weil man nicht auf Viola Priesemann hörte

Wieviel Leid wäre der Menschheit und ins­be­son­de­re der Nationalelf erspart geblie­ben, hät­te man der Pythia des Max-Planck-Instituts für Dynamik und Selbstorganisation Glauben geschenkt! Und wie vie­le Leben wären auch bei der WM zu ret­ten gewe­sen (Studie folgt bestimmt)!

Selbst die Überschrift auf tages​schau​.de "Studie zählt 840.000 Corona-Fälle durch EM" ist falsch. Noch nie hat Priesemann etwas gezählt. Sie hat ihren Computer mit Daten gefüt­tert, auf daß er gewünsch­te Ergebnisse aus­spucke. Die "Tagesschau" meint:

»… Eine Studie, an der unter ande­rem die Physikerin und Modelliererin Viola Priesemann vom Max-Planck-Institut für Dynamik und Selbstorganisation in Göttingen betei­ligt war, kommt nun zu einem ernüch­tern­den Ergebnis: Durch das Turnier kam es in zwölf teil­neh­men­den Ländern, für die aus­rei­chend Daten zur Verfügung stan­den, zu rund 840.000 zusätz­li­chen Corona-Infektionen. Die Forscher wer­te­ten dazu epi­de­mio­lo­gi­sche Daten aus, etwa täg­li­che Fallzahlen und das Geschlecht der Infizierten. Daraus lässt sich in der Folge eine Zahl von geschätz­ten 1000 Todesfällen ablei­ten…«

Nicht keine Infektionsketten losgetreten

»Deutschland kam laut der Erhebung rela­tiv gut durch das Turnier. Zu Beginn des Turniers lag die Sieben-Tage-Inzidenz laut RKI nur bei 17 – und sank sogar bis Mitte Juli auf 7,1. Das könn­te meh­re­re Gründe haben, sagt Priesemann. Zum einen war die Dunkelziffer recht nied­rig – dadurch las­sen sich Infektionsketten bes­ser stop­pen. Schnelltests waren flä­chen­deckend ver­füg­bar und wur­den auch rege genutzt. Auch die Warnungen vor­ab durch Politiker und Gesundheitsexperten könn­ten dazu bei­getra­gen haben. "Das heißt aber nicht, dass bei der EM in Deutschland kei­ne Infektionsketten los­ge­tre­ten wur­den", so die Physikerin…

Ihr Kollege Philip Bechtle von der Universität Bonn, der eben­falls an der Studie betei­ligt war, erklärt zudem: "Wenn vul­nerable Gruppen geschützt wer­den sol­len, sind bei einem gro­ßen Sportereignis Präventionsmaßnahmen nötig." Neben der nied­ri­gen Inzidenz und einem nied­ri­gen R‑Wert könn­ten auch Masken, ver­mehr­te Tests und Impfungen sowie vor­aus­schau­en­de Kontaktreduktion hel­fen, das Infektionsgeschehen einzudämmen.«

Wer das wis­sen will, haben wir frü­her gefragt…

Mit den Modellierungen kom­men die tat­säch­lich gezähl­ten Fälle natür­lich nicht mit:

2.500 Fälle “an und mit” Fußball

FAZ: Kein erhöh­tes Infektionsgeschehen bei Großveranstaltungen

Wie war das noch… mit den zahl­lo­sen Toten nach den EM-Spielen?


Nettes und Absurdes aus die­ser Zeit:

Fußball-EM treibt nicht nur Corona-Fallzahlen in die Höhe: Auch eine Geschlechtskrankheit profitierte

“Dann ist das Stadion am Tag 43 vollgelaufen”

Fußball-EM: Der Tod sitzt auf den Rängen

„Die Fußball-EM ist eine Sondersituation, die wir haben“

ran​.de (30.6.21)

11 Antworten auf „840.000 Corona-Fälle durch EM. Weil man nicht auf Viola Priesemann hörte“

  1. die­sen Glaskugel-Artisten soll­te man end­lich das Handwerk legen. Und, wenn ich noch­mal den unsäg­li­chen Nonsens "vul­nerable Gruppen müs­sen geschützt wer­den" höre, krie­ge ich einen Schreikrampf. Meine betag­ten Verwandten wur­den gegen ihren Willlen mona­te­lang in Einzelhaft gehal­ten, obwohl alle gei­stig völ­lig fit waren und sich selbst anders ent­schie­den hätten.
    Ich bin nur froh, dass mei­ne Mutter bei mei­nem Bruder leb­te und immmer ihre Enkel, Geschwister, Kinder sehen konn­te, da wir die­se gan­zen Schwachsinn igno­riert haben. Aber lei­der ist nicht jeder so glück­lich und hat Angehörige, die sich küm­mern können.

  2. Der Bullshit wird noch deut­li­cher durch die Schlamperei der Redaktion, die offen­sicht­lich nicht ein­mal fähig war, die Zahlen aus dem Original rich­tig wie­der­zu­ge­ben, wo von 1700 (statt 1000) "deaths" die Rede ist:
    "Our ana­ly­sis attri­bu­tes about 0.84 mil­li­on (95% CI: [0.39M, 1.26M]) addi­tio­nal infec­ted per­sons to the Euro 2020 cham­pi­on­ship. Assuming that the pri­ma­ry and sub­se­quent spread affects all ages equal­ly, this cor­re­sponds across the 12 count­ries to about 1700 (CI: [762, 2470]) deaths. "
    Auch die Annahme, dass sich das Virus gleich­mä­ßig über alle Altersgruppen verteilt(e) war kei­ne Erwähnung wert.
    Pointe am Rande: trotz der Legende von der "gefähr­li­che­ren Delta-Variante" wird die "Infection fata­li­ty rate" (je nach dem, ob man 1000 oder 1700 "death" model­liert hat) zwi­schen 0,12 oder 0,2% liegt – ein Wert, der den Rechtgläubigen als ket­ze­risch nied­rig gilt.

    Egal. Bei der Legendenbildung braucht man sich offen­sicht­lich auch als "Modellierer" nicht nur auf die eige­ne Schlamperei verlassen.

  3. "Trotz hoher Impfquoten ist es lei­der nicht gelaun­gen, die aktu­el­len Todeszahlen an die Prognosen der Corona-Paniker anzu­pas­sen, aber wir arbei­ten natuer­lich daran."

    Ist es dass, was uns Frau Priesemann und Konsorten gern mit­tei­len wuer­den (natuer­lich so ver­klau­su­liert, dass dabei die "Impfung" nicht so bedroh­lich klingt)?

  4. Sie hat ihren Computer mit Daten gefüt­tert, auf daß er gewünsch­te Ergebnisse ausspucke.

    Das funk­tio­niert aber nur wenn auf dem Computer ein Programm mit hell­se­he­ri­schen Fähigkeiten instal­liert ist.

    1. Nee, das ist nicht der Grund. Die Modelle haben etli­che Parameter, die man nicht mes­sen kann und die des­we­gen geschätzt wer­den müs­sen. Also justiert man die Parameter so, dass in etwa das Ergebnis den Erwartungen ent­spricht. Das Phänomen ist auch als Rosenthal-Effekt bekannt.

  5. Für die WM (!!!) in Katar dage­gen hat­te man gelernt und fol­ge­rich­tig alter­na­ti­ve Wege beschrit­ten, weil allein der unsäg­li­che Wabbelarm mit 1‑L-Binde schon bei zahl­rei­chen Viren (und son­sti­gen Zuschauern) via TV Übelkeit aus­ge­löst und sie des­halb wirk­sam abge­schreckt hatte. 

    Und da die Deutschen ja auch vor­bild­lich Ersatzmasken genutzt hat­ten (Mund zuge­hal­ten) und vor- und für­sorg­lich schnell wie­der in die Heimat zurück­kehr­ten, wur­den auch wei­te­re Verbreitungen im Nahbereich vor Ort vor­bild­lich verhindert.

    Toll. Alles rich­tig gemacht. Das lässt sich halt auch nicht modellieren.

    1. Schwergefallen sei Schwester André wäh­rend der Corona-Infektion vor allem "das drei­fa­che Eingeschlossensein", sag­te Altenheim-Sprecher Tavella damals. "Gefesselt an den Rollstuhl, iso­liert in ihrem Zimmer und ohne Besucher." Denn sie ist beson­ders glück­lich, "wenn man ihr Aufmerksamkeit schenkt", sagt der Sprecher im ver­gan­ge­nen Winter. 

      Eine 115 Jahre alte Spanierin ist nach dem Tod der bis­he­ri­gen Rekordhalterin nun ver­mut­lich der älte­ste Mensch der Welt. Maria Branyas sei "wahr­schein­lich" nun der älte­ste Mensch auf Erden…
      … Im Alter von 113 Jahren hat­te Branyas auch eine Corona-Infektion wohl­be­hal­ten über­stan­den. Weil auch in Italien vie­le Über-Hundertjährige eine Corona-Infektion nahe­zu ohne Symptome über­stan­den haben, ist die beson­de­re Widerstandfähigkeit die­ser Altersgruppe inzwi­schen ein Thema für die Forschung. Die Expertin für Virologie an der Universität von Mailand, Maria Rita Gismondo, ver­mu­tet, dass die­se Infizierten mit dem Erreger der Spanischen Grippe in Berührung gekom­men sein könn­ten. (ntv)

      Wie sich das mit Corona beim menschl. Immungedächtnis aus­geht, also in 100 Jahren…, – wir wer­den es nie erfah­ren, weil letz­te Generation.

  6. Nachdem Peking die strik­te Null-Covid-Politik auf­ge­ge­ben hat, stei­gen die Corona-Zahlen rasant. Wie vie­le Menschen ster­ben, wird womög­lich vertuscht.

    Spekulationen über geschön­te Corona-Todeszahlen in China bekom­men nach Meldungen von Ärztinnen und Ärzten neu­en Auftrieb.

    Genannte Todeszahlen zu niedrig

    https://www.t‑online.de/nachrichten/ausland/internationale-politik/id_100113398/aerzte-in-china-aeussern-zweifel-zu-offiziellen-corona-todeszahlen.html

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