Auf welt.de ist am 5.6. (hinter der Bezahlschranke) unter diesem Titel zu lesen:
»Übergewicht, Depressionen bis hin zu steigenden Zahlen von Suizidversuchen – eine Studie nach der anderen verweist auf die Folgen der Corona-Maßnahmen bei Kindern und Jugendlichen. Dabei gab es schon im Frühjahr 2020 erste Warnsignale, die man hätte ernst nehmen müssen.
Im Nachhinein beklagt der Ethikrat die Schäden der Corona-Maßnahmen. Der Arzt und Hochschullehrer Professor Wieland Kiess, Direktor der Klinik und Poliklinik für Kinder- und Jugendmedizin am Universitätsklinikum Leipzig sagt: Es gab genügend frühe Hinweise.
Die Politik hätte sich gegen die Schließung von Spielplätzen, Kitas und Schulen entscheiden können und müssen. Er fordert eine differenziertere Entscheidungsfindung für mögliche künftige Pandemien…
Prof. Wieland Kiess: Man muss vorsichtig bei der Interpretation sein. Die Pandemie-Maßnahmen sind nicht automatisch für alles ursächlich. Grundsätzlich steigt die Zahl der Menschen mit schweren psychiatrischen oder psychischen wie Borderline-Störungen oder Depressionen. Vor 20 Jahren waren psychische Erkrankungen ein Tabuthema, das ändert sich erst seit etwa zehn Jahren. Inzwischen lernen Grundschulkinder, dass sie über psychische Probleme reden dürfen. So wächst natürlich auch die Zahl der erfassten Fälle. Allerdings lassen auch unsere sorgfältig kontrollierten Studien deutlich erkennen, dass mit Lockdowns und Schließungen schon sehr früh Kinder mit spezifischen Problemen belastet wurden.
WELT: Sie sprechen von Ihrer Leipziger „Life-Child-Studie“ zur Kindesentwicklung, die seit vielen Jahren läuft, und die schon im Frühjahr 2020 erste coronabedingte Probleme zeigte. Was konnten Sie nachweisen?
Kiess: Wir befragen jährlich Kinder, untersuchen sie, zum Beispiel Augen, Zähne, ihre Motorik, wie geschickt sie sich bewegen. Das Großprojekt läuft seit zehn Jahren, beispielsweise durch Befragungen. Es zeichnete sich ab, dass Kinder sei einigen Jahren vermehrt mit psychischen Problemen kämpften. Doch seit Beginn der Pandemie und den damit verbundenen Einschränkungen ging es den Kindern und Jugendlichen dramatisch schlechter. Sie beklagten, dass ihnen der Kontakt zu Freunden und Gleichaltrigen fehlte. Wir beobachteten die Zunahme von Vereinsamung, depressiven Verstimmungen und Verhaltensauffälligkeiten. Die Folgen sind noch immer sichtbar. Kinder und Jugendliche spielen weniger Instrumente, gehen weniger in Sportvereine und die Bereitschaft, sich im Klassenverband zu engagieren, ist gesunken. Das einzige, was mit den Corona-Maßnahmen angestiegen ist, das ist die Smartphone-Nutzung…
Wir haben die Kinderkliniken genauso wie die Schulen heruntergespart, dagegen werden Hüftimplantate und einer Knie-Operationen sowie Herzkatheteruntersuchungen bei Erwachsenen in Deutschland im europäischen Vergleich viel zu oft und unnötigerweise durchgeführt. Wir haben aber eben gar nicht genügend pädiatrische psychosomatische Stationen und Psychotherapeuten, um die Kinder mit ihren psychischen Themen behandeln zu können. ..
Wir sehen ja, dass Kindern geschadet wurde, indem man sie einsperrte, obwohl sie am wenigsten betroffen waren. Mindestens genauso hat man mit Besuchsverboten in Heimen alten Menschen geschadet, viele mussten allein sterben…
WELT: Nach der Untersuchung von Christian Drosten zur Viruslast bei Kindern im April 2020 schien erwiesen, dass diese genauso zur Verbreitung beitrugen wie Erwachsene. Spätere gegenteilige Ergebnisse erzielten kaum noch Wirkung. Wie betrachten Sie rückwirkend die darauf folgenden Schulschließungen?
Kiess: Christian Drosten hatte ja nur das Preprint herausgegeben, wonach die Viruslast bei Kindern ähnlich hoch ist wie bei Erwachsenen. Daraus entstand dann das Bild von Kindern als „Virenschleudern“, was er selbst so nicht in die Welt gesetzt hat. Dennoch hatte dies Folgen.
Unsere Erhebungen haben zu einem ähnlichen Zeitpunkt etwas anderes gezeigt. Wir haben vor und nach den Sommerferien 2020 in sächsischen Schulen Abstriche und Untersuchungen gemacht und die Infektiosität von Kindern untersucht. Wir kamen zu dem Schluss, dass Kinder nicht die Treiber der Pandemie sind, sie sich sogar bei den Erwachsenen anstecken. Und dass man mit der Schließung von Schulen nichts gewinnt, außer Probleme bei Kindern zu erzeugen…«
lesenswert:
https://www.tabletmag.com/sections/news/articles/the-covid-cult-did-lasting-damage-to-our-kids
Wie dringend notwendig die Überprüfung der Corona-Maßnahmen in Deutschland ist, zeigt auch eine aktuelle Diskussion in den sozialen Medien. Ein sich „Prof. Freedom“ nennender Nutzer zählt einige Punkte auf, die in ganz Deutschland oder zumindest einigen Bundesländern zumindest zeitweise verboten waren: ein Buch auf einer Bank lesen, mit Kindern rodeln, abends das Haus verlassen, den besten Freund treffen und sich mehr als 15 Kilometer von seinem Wohnort entfernt aufzuhalten. Dem hält ein offenbar in Hamburg wohnhafter Nutzer namens „Franko“ entgegen, dass dies alles in der Hansestadt erlaubt gewesen sei. „Franko“ scheint inzwischen ganz vergessen zu haben, dass Bürger in ganz Deutschland während der sogenannten „Bundesnotbremse“ ab 22 Uhr das Haus nicht mehr bzw. nur aus „triftigen Gründen“ verlassen durften und diese Ausgangssperre in Hamburg sogar schon um 21 Uhr begann.
Die Münchner Polizei twitterte, dass das Lesen eines Buches auf einer Parkbank verboten sei. Im Januar 2021 wurde von der ominösen Ministerpräsidentenkonferenz mit der damaligen Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) an der Spitze ein Bewegungsradius von 15 Kilometer um den eigenen Wohnort eingeführt. Personen aus anderen Haushalten durften, wenn überhaupt, nur in sehr begrenzter Zahl getroffen werden. Und auch gesperrte Kinderspielplätze gehörten in Deutschland vielerorts über Monate hinweg zum Alltag. Ein weiterer Nutzer namens „egal“ kann die ganze Aufregung nicht nachvollziehen und verweist darauf, dass China „solche und härtere Maßnahmen bis heute“ habe. Es spricht für sich, wenn sich Deutschland in Sachen Freiheitsrechte und Demokratie mit China vergleichen lassen muss, um in einem vermeintlich guten Licht zu erscheinen.
Leider liegt es in der Natur des Menschen, dass er ein Gewohnheitstier ist und über ein eher schlechtes Kurzzeitgedächtnis verfügt. Das Tragen von Masken, der Verzicht auf Umarmungen und ähnliche zwischenmenschliche Interaktionen, ständiges Händewäschen und sich mit Stoffen impfen zu lassen, die nicht annähernd das zu halten vermögen, was von Herstellern und Politikern versprochen wurde, wird in Deutschland mittlerweile als „normal“ angesehen. Der Alltag der Bundesbürger wird inzwischen von der Angst vor einem Virus bestimmt, das für den weit überwiegenden Teil der Bevölkerung nicht gefährlicher ist als die Grippe. Diesen einmal freigelassenen Geist wieder in die Flaschen zu bekommen, wird wohl Jahre oder gar Jahrzehnte dauern, wenn es denn überhaupt jemals gelingen wird. Umso wichtiger ist es, dass an der Evaluierung der verheerenden Maßnahmen, die zu diesem Zustand der Dauerangst und Unterwürfigkeit geführt haben, endlich wirklich unabhängige Experten aus möglichst vielen Fachgebieten beteiligt werden.
https://reitschuster.de/post/klaus-stoehr-ersetzt-christian-drosten-in-expertengremium/
Lustig … es ist wieder Sommer. Und wieder erscheinen Artikel, die den Eindruck erwecken, als wäre der ganze Zirkus jetzt vorbei.
Als wäre jetzt mal Zeit, darüber nachzudenken, was alles falsch gelaufen ist. Was man hätte besser machen können. Zeit für eine Aufarbeitung.
Aber bevor es wirklich dazu kommen kann und auch nur im Ansatz irgendein Lerneffekt einsetzt, ist der Sommer auch schon wieder vorbei.
Und dann geht der ganze Irrsinn gerade wieder von vorne los. Die gleichen komplett sinnfreien Maßnahmen werden aus dem „Werkzeugkasten“ geholt. Und es wird sich erneut zeigen: Wieder nichts gelernt!
Man wird Kinder wieder mit Masken und Tests quälen. Man wird die Alten wieder in Schutzhaft nehmen. Und man wird weiter behaupten, es gäbe nur einen Ausweg aus der „Pandemie“: die Spritze.
Es wird keine Aufarbeitung geben. Denn in ein paar Monaten ist alles ist wieder vergessen. Wie auch schon im letzten Jahr.
@King Nothing: Ich fürchte, Sie haben einfach recht!
https://www.krankenkassen.de/dpa/430869.html
"Berlin (dpa) – Nach der Klage von Ärzten über Engpässe an Kinderkliniken hat der Linken-Politiker Dietmar Bartsch dringend Abhilfe angemahnt. Die Zustände seien «teils dramatisch und für eines der reichsten Länder der Erde unwürdig», sagte der Bundestagsfraktionschef der Deutschen Presse-Agentur.
Nach Daten des Statistischen Bundesamts sank die Zahl der Betten für die Behandlung von Kindern und Jugendlichen von 26 663 im Jahr 2018 auf 26 208 im Jahr 2020. Ärzteverbände hatten zudem angeprangert, dass viele vorhandene Klinikbetten für Kinder wegen Personalmangels nicht belegt werden könnten.
Bartsch sagte: «Dass hunderte Krankenhausbetten für Kinder in den vergangenen Jahren sogar abgebaut wurden, ist gravierendes Politikversagen im Gesundheitsbereich. Bettenmangel und Pflegenotstand in der Kindermedizin dürfen nicht weniger Aufmerksamkeit bekommen als Affenpocken.» Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) müsse die medizinische Versorgung der Kinder zur Chefsache machen und «die unhaltbaren Missstände in den Kliniken schnellstmöglich beheben». … ."
Gar nichts müssen die aufarbeiten. Unterdrückung gehört zum Kapitalismus wie das Amen zum Gebet.