Corona: Nebenwirkungen der Impfung bewusst vernachlässigt?

Diese Frage wird am 6.11.22 auf hei​se​.de gestellt.

»US-Gesundheits- und Zulassungsbehörde FDA soll Untersuchungsergebnisse zu den Covid-19-mRNA-Impfstoffen zurück­ge­hal­ten haben. Kritiker sehen erneu­ten Beweis für zuneh­men­de Politisierung der Wissenschaft.

Die US-ame­ri­ka­ni­sche Gesundheitsbehörde Federal Drug Administration (FDA) habe mehr als ein Jahr gebraucht, um einer mög­li­chen Zunahme schwer­wie­gen­der Nebenwirkungen unter über 65-Jährigen nach­zu­ge­hen, denen das mRNA-Präparat von Biontech/Pfizer inji­ziert wur­de. Das beklagt die austra­li­sche Wissenschaftsjournalistin Maryanne Demasi in einem Beitrag für die Fachzeitschrift British Medical Journal (BMJ).

Demnach hat­te die Echtzeitüberwachung der FDA im Juli 2021 einen poten­zi­el­len Anstieg von vier soge­nann­ten "Nebenwirkungen von Interesse" (adver­se events of inte­rest, AEI) zu Tage geför­dert, die unter Probanden über 65 Jahre auftraten.

Zu die­sen Nebenwirkungen zähl­ten aku­ter Herzinfarkt, mehr­fa­che Blutgerinnsel, erwor­be­ne Blutplättchendefekte (Immunthrombozytopenie) und Lungenembolie. Doch der FDA zufol­ge bestand kein Grund zur Sorge. Das "glaub­te" sie damals jedenfalls:

"Bei die­sen vier Ereignissen han­delt es sich mög­li­cher­wei­se nicht um tat­säch­li­che Sicherheitsbedenken, und die Screening-Methode kann nicht nach­wei­sen, dass der Impfstoff die­se AEI ver­ur­sacht hat. Die FDA teilt die ersten Ergebnisse die­ser Sicherheitsstudie im Sinne der Transparenz mit, glaubt aber nicht, dass es einen Grund zur Sorge gibt."

Stattdessen schluss­fol­ger­te die Zulassungsbehörde, dass die poten­zi­el­len Sicherheitssignale unter ande­rem auf mög­li­che Vorerkrankungen in der gemein­hin als Hochrisikogruppe ein­ge­stuf­ten Gruppe der Probanden zurück­zu­füh­ren sei­en. Analog zum deut­schen Paul-Ehrlich-Institut (PEI) wer­den Sicherheitssignale erst als sol­che klas­si­fi­ziert, wenn ihre Anzahl einen gewis­sen Schwellenwert überschreitet.

"Kein Grund, die Impfung zu verschieben"

Im Falle des PEI etwa lei­tet sich die­ser aus den soge­nann­ten Observed-ver­sus-expec­ted-Analysen ab, die ein­ge­tre­te­ne (obser­ved) Fälle mit erwar­te­ten (expec­ted) abglei­chen. In einem Interview mit dem Portal nach​denk​sei​ten​.de hat der Chemie-Professor Jörg Matysik kürz­lich erneut dar­auf hin­ge­wie­sen, dass eine sol­che Schwelle unrea­li­stisch hoch lie­gen kann.

So ver­glei­che das PEI, um eine mög­li­che Übersterblichkeit im Kontext der mRNA-Impfung zu ana­ly­sie­ren, die Zahl aller Sterbefälle des ver­gan­ge­nen Jahrs nicht mit den gesam­ten Sterbefällen des lau­fen­den Jahrs, son­dern ledig­lich mit den gemel­de­ten Verdacht-Todesfällen durch die Impfung. Ein Sicherheitssignal läge dem­nach erst dann vor, wenn die Zahl der Verdacht-Todesfälle im sechs­stel­li­gen Bereich liegt…

Impfnebenwirkungen: Signale, die niemand hört

Denn am 31. August 2022 ver­öf­fent­lich­te die FDA eine Studie zur drit­ten Dosis, dem soge­nann­ten Booster, für Personen über 65 Jahre. Sie för­der­te fast iden­ti­sche Nebenwirkungen von beson­de­rem Interesse (Adverse Events of Special Interest, AESI) zu Tage wie die Untersuchung vom Juli 2021.

Darin ist die Rede von einem "sta­ti­stisch signi­fi­kan­ten Risiko" in Bezug auf Immunthrombozytopenie, aku­ten Herzinfarkt bei Personen mit vor­aus­ge­gan­ge­ner Covid-19-Diagnose sowie einem erhöh­ten Risiko für Bellsche Lähmung und Lungenembolie. (Mehr dazu in die­sem Dokument auf S. 17)

Demasi zufol­ge hat die US-Behörde weder die Öffentlichkeit über die­se Ergebnisse infor­miert, noch die Ergebnisse von Untersuchungen aner­kannt, die mit dem genann­ten (poten­zi­el­len) Nebenwirkungsprofil kom­pa­ti­bel wären…

Zum ande­ren nennt Demasi auch die Studie einer Forschergruppe um den Pharmakologen und Miteditoren des BMJ, Peter Doshi, und den Notfallmediziner Joseph Fraiman, über die Telepolis Ende Juni berich­te­te.

Die Studie, die – vor (!) ihrer mitt­ler­wei­le erfolg­ten Prüfung im soge­nann­ten Peer-review-Verfahren – mehr­fach ange­grif­fen und diver­sen, teils mit zwei­fel­haf­ten Methoden durch­ge­führ­ten Faktenchecks unter­zo­gen wur­de, hat­te auf Grundlage einer erneu­ten Analyse der kli­ni­schen Studien von Pfizer ein posi­ti­ves Nutzen-Schaden-Verhältnis der Covid-Impfungen in Frage gestellt…

Eine Untersuchung der renom­mier­ten Yale University ergab 2017, dass bei rund einem Drittel der Medikamente in den Jahren nach der Zulassung Sicherheitsprobleme fest­ge­stellt wer­den

Der Chirurg, Johns-Hopkins-Professor und Wissenschaftsjournalist Marty Makary leg­te Mitte Juli 2022 in einem aus­führ­li­chen Artikel beim Newsportal com​mon​sen​se​.news die Gründe dafür dar, war­um die US-ame­ri­ka­ni­schen Gesundheitsbehörden FDA, CDC und das National Institute of Health (NIH) unter Wissenschaftlern zuneh­mend in Misskredit geraten.

Zu die­sen Gründen zählt er ins­be­son­de­re das behörd­li­che Vorgehen bei der Zulassung von Impfungen für Kinder ab dem Alter von sechs Monaten sowie der des soge­nann­ten Boosters für Fünf bis Elf-Jährige.

Laut Makary hat die FDA sich dazu auf dem wacke­li­gen Fundament einer unzu­rei­chen­den Datenlage und an den Einschätzungen der kon­sul­tier­ten Experten vor­bei ent­schie­den…«

2 Antworten auf „Corona: Nebenwirkungen der Impfung bewusst vernachlässigt?“

  1. ""Bei die­sen vier Ereignissen han­delt es sich mög­li­cher­wei­se nicht um tat­säch­li­che Sicherheitsbedenken, und die Screening-Methode kann nicht nach­wei­sen, dass der Impfstoff die­se AEI ver­ur­sacht hat. Die FDA teilt die ersten Ergebnisse die­ser Sicherheitsstudie im Sinne der Transparenz mit, glaubt aber nicht, dass es einen Grund zur Sorge gibt.""

    Seit Corona die Neue Wissenschaft: schät­zen, raten, glau­ben, mei­nen, mög­li­cher­wei­se, viel­leicht, in etwa, unge­fähr, hät­te, soll­te, könn­te, oder auch nicht, …, aber sicher ist's.

    Es läßt sich gar nicht soviel essen, wie ich kot­zen könn­te. Eine "Kontrollbehörde", die sich sel­ber dafür zustän­dig hält, die Bewertung der Sicherheit von Medikamenten zu über­neh­men, ist nicht in der Lage, sich ein paar Gedanken um die tat­säch­li­che Sicherheit zu machen. Schön, dass sie einen Weg gefun­den haben, der nicht funk­tio­niert. Ein ande­res Prüfverfahren zu ver­wen­den wird ein­fach aus­ge­schlos­sen. Es genügt ein fester Glaube.

    "Impfnebenwirkungen: Signale, die nie­mand hört"
    Allerspätestens ab hier wird es straf­fäl­lig. Unfassbar. Wenn das kein Fall für den Nürnberger Kodex ist, was sonst?

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