Das ist am 19.4. auf heise.de zu lesen:
»Das "Outbreak Management Team" sollte unabhängige wissenschaftliche Empfehlungen zur Bewältigung der Krise abgeben. Journalisten und Parlamentsabgeordnete deckten nun mehrere Fälle von Einflussnahme auf
Im Falle einer Epidemie wird in den Niederlanden das Outbreak Management Team (OMT) aktiv. Nach der Schweinegrippe von 2009 und dem Ebola-Ausbruch in Westafrika 2014 beschäftigt es sich seit Januar 2020 intensiv mit dem Coronavirus…
Vierte Säule der Demokratie
So weit so gut: geballte wissenschaftliche Kompetenz und ein großes Maß an Unabhängigkeit. Seit Februar 2022 bringen nun aber investigative Journalisten der öffentlich-rechtlichen Nachrichtensendung Nieuwsuur mehr und mehr Informationen ans Tageslicht, die die Unabhängigkeit des OMT in Frage stellen – oder jedenfalls der Endfassungen seiner Berichte. Für ihre Recherchen bedienten sich die Journalisten des Informationsfreiheitsgesetzes (Wet openbaarheid van bestuur).
Das Gesundheitsministerium begegnete der externen Kontrolle durch die "vierte Säule der Demokratie" aber sehr zurückhaltend. Die Journalisten werfen ihm darum vor, die Freigabe von Informationen erheblich verzögert zu haben. Deshalb wurde das Ministerium schon im Juni 2021 vom Verwaltungsgericht in Utrecht zur Ordnung gerufen.
Zu der Zeit hatte der damalige Gesundheitsminister, Hugo de Jonge, die Arbeitsweise seiner Beamten in Schutz genommen: Die hätten in der Pandemie Wichtigeres zu tun, als Akten freizugeben. Das Gericht überzeugte das aber nicht und drohte stattdessen mit einem Zwangsgeld von 250 Euro pro Tag für den Minister, wenn die Freigabe nicht zügiger geschehen würde.
Die investigativen Journalisten konnten dann immerhin im Februar 2022 vorläufige Ergebnisse veröffentlichen, die die Unabhängigkeit des OMT in Frage stellten. Insbesondere der E‑Mail-Verkehr innerhalb des RIVM erwies sich hierfür als interessant, auch wenn Teile der Akten geschwärzt wurden.
So gab es dem Anschein nach zwar keine direkte Einflussnahme auf die Arbeit des wissenschaftlichen Beratungsgremiums. Seine Empfehlungen wurden anschließend aber innerhalb des RIVM redigiert – und laut den Ergebnissen der Recherche geschah das zumindest in einigen Fällen nach Vorgaben des übergeordneten Gesundheitsministeriums. Offiziell verkündete das RIVM im Februar, es habe sich dabei um "Klarstellungen" gehandelt…
Wie den investigativen Journalisten von NOS und Nieuwsuur bereits auffiel, waren auch diese Akten nicht vollständig. Allerdings konnten sie diese mit den bereits vorher freigegebenen Dokumenten zu einem vollständigeren Bild zusammenfügen. Für sieben Fälle ist nun nachgewiesen, wie die Regierung Einfluss auf die Empfehlungen des OMT nahm…«
Im Artikel werden diese Fälle ausführlich dargestellt.
Auch wir sollten es allen sagen:
https://corona-blog.net/2022/04/19/dr-erich-freisleben-patient-sagte-noch-auf-dem-sterbebett-sag-allen-sie-sollen-sich-nicht-impfen-lassen/
Der Artikel eignet sich nun wirklich nicht als Beleg für ruchloses Verhalten der NL-Regierung, sondern eher als Hinweis auf die Intension des Autors:
"(…)Interessant sind die neuen Erkenntnisse auch mit Blick auf die Vorwürfe aus den Reihen der niederländischen "Querdenker". So unterstellen beispielsweise die Mitglieder der Stiftung Viruswaarheid der Regierung, eine "Corona-Diktatur" einführen zu wollen.
Das ergibt nun aber wenig Sinn: Laut den Recherchen der Presse und des Parlaments war die Regierung eher darum bemüht, die aktuelle Lage zu relativieren und die Risiken herunterzuspielen, um eigene Fehler als weniger gravierend erscheinen zu lassen. Zur Rechtfertigung härterer Maßnahmen für die (angebliche) Unterjochung der Bevölkerung hätten Beamte die Empfehlung des OMT im Gegenteil dramatisieren und verschärfen müssen."
Bereits vor 2 Wochen hat sich "Stephan Schleim"
https://www.heise.de/tp/autoren/Stephan-Schleim-3458302.html
("jokes with names" verbieten sich auch hier selbstredend) zum Thema ausgetobt:
https://www.heise.de/tp/features/Viruswaarheid-Niederlaendischer-Querdenker-in-Untersuchungshaft-6662740.html
Ich erspare mir die Mühe, dessen ad hominem Argumente zu hinterfragen, deren Wahrheitsgehalt zu überprüfen, oder mich über seine Expertise in "philosophischen Grundlagen der Hirnforschung und der Kommunikation ihrer Ergebnisse in die Öffentlichkeit" lustig zu machen.
Es ist schon gruselig und deprimierend genug, dass er ein "zurzeit" in den Satz einfügt, dass es in den Niederlanden "nur noch unverbindliche 'Empfehlungen' gegen die Verbreitung des Coronavirus und keinerlei echte Schutzmaßnahmen mehr" gibt.
Dass die "Maßnahmen" tatsächlich zum "Schutz" dienten, ist ein Grundcredo der Rechtgläubigen – zu denen ich Mijnheer Schleim
bedenkenlos zähle.
Aber gut: corodok ist ja "ergebnisoffen"