Auch wenn es hier bereits gemeldet wurde: Das Gesundheitsministerium teilt mit:
»In der Europäischen Union gilt eine Erkrankung als selten, wenn nicht mehr als 5 von 10.000 Menschen in der EU von ihr betroffen sind…
Seltene Erkrankungen weisen einige Besonderheiten auf: Dazu zählen vordringlich die geringe Anzahl an Patientinnen und Patienten mit einer Seltenen Erkrankung, eine die Durchführung von Studien erschwerende überregionale Verteilung und eine geringe Anzahl von räumlich verteilten Expertinnen und Experten, die an einer Seltenen Erkrankung arbeiten und die Versorgung sicherstellen. Auch sind die Wege zu guten Behandlungs- und Versorgungsmöglichkeiten häufig nicht klar ersichtlich. Dies führt auch dazu, dass die Betroffenen sich oft mit ihrer Erkrankung alleine gelassen fühlen und eine Diagnose in der Regel erst deutlich verzögert gestellt wird.«
Der aktuelle Lagebericht des RKI (Stand 15.11.) nennt "143 Fälle/
100.000 EW" in den letzten 7 Tagen. Das wären 14,3 von 10.000 Menschen. Der aktuelle maßnahmenauslösende Grenzwert liegt bekanntlich bei 50/100.000, also bei 5/10.000, für einige Szenarien sogar bei 35/100.000.
Wurden hier Inzidenz und Prävalenz verwechselt? Mir ist das eben in einem Gespräch "vorgeworfen" worden. Das sei "(fast) noch peinlicher als eine Pandemie nicht wahrnehmen zu wollen…".
Ich bin leider nicht vom Fach. Kann das jemand?
Herr Kittmann, Wüsste nicht, was daran peinlich sein soll sich in diesem Fachwörterdschungel nicht auszukennen – es sei denn Sie wären Epidemologe 😉
Die Sache ist doch die, dass quer durch alle öffentlichen Äußerungen und Meldungen, in Politik und Medien, das nicht klar getrennt wird.
Schon alleine das wilde Testen – mal nur bei Kranken wie im Frühjahr, mal quer durch die Bevölkerung wie bei Reiserückkehrern oder bei der "Kontaktverfolgung" – macht doch bei den Zahlen eine Unterscheidung zwischen Inzidenz und Prävalenz völlig unmöglich. Und das ist wohlgemerkt RKI-amtlicherseits so.
Peinlich ist, dass das RKI BIS HEUTE nicht die angemahnten Studien geleistet, tragfähige Zahlen aus repräsentativen Tests geliefert hat, keine klinische Validierung der PCR-Tests varanlasst hat.
Das ist die schreiende Oberpeinlichkeit in der aktuellen Lage!
Danke Herr Storz.
Hat denn das RKI die ganz zu Anfang versprochene Erfassung einer repräsentativen Bevölkerungsgruppe immer noch nicht geleistet? War dies nicht auch gesetzlich vorgeschrieben? Wenn ja, klagen. Ich wundere mich, warum nicht bereits auf Unterlassung wegen der fortgesetzten Verbreitung der Bezeichnung "Infektionen" geklagt wird. Ich habe schon 3mal bei "meinem" Deutschlandfunk angerufen, dass so etwas nicht zu einer seriösen Berichterstattung gehört. Unterlassungsklagen sind doch im Pressewesen total üblich, oder nicht? Sind etwa die Anwälte zu feige?
mit "Pandemie nicht wahrnehmen wollen" war natürlich ich gemeint.
Ich kenne die Definition von seltenen Krankheiten ein bisschen, nämlich als 50/100.000 pro Jahr. Der Zeitfaktor scheint mir auch sinnvoller zu sein.