Corona-Spaziergänge in Berlin: Keine Masse gegen Schwurbler

Unter die­sem Titel ist die taz am 11.1 höchst besorgt:

»In Berlin kamen am Montag deut­lich mehr Menschen zu Spaziergängen gegen die Coronamaßnahmen zusam­men. Der Gegenprotest ist noch verhalten…

Linke haben dies­mal in ver­schie­de­nen Kiezen zu Gegenprotesten auf­ge­ru­fen. Doch die Massen las­sen sich gera­de nicht gegen die Verschwörungsgläubigen, Impf­geg­ne­r*in­nen und Rechten mobilisieren.

Der Demonstrant der „Antiverschwurbelten-Aktion“ ist ent­täuscht über die gerin­ge Beteiligung der lin­ken Szene: „Häuser, Straßen, Naziaufmärsche, da sind sie da. Gerade bei der letz­ten Köpi-Wagenplatz-Räumung waren über 5.000 Mann auf der Straße. Eine Woche spä­ter ist eine Coronaleugnerdemo unter­wegs, da kannst du die Linken an einer Hand abzählen.“

Die bun­des­wei­te Dynamik der aktu­el­len, vor allem durch die Debatte über eine Impfpflicht los­ge­tre­te­nen Coronaproteste, die in Sachsen ihren Anfang nahm, ist in Berlin mit Verspätung ange­kom­men. Bis Weihnachten mobi­li­sier­te die Szene ins­ge­samt ledig­lich ein paar Hundert Menschen zu den loka­len Kiezdemonstrationen, die man ver­harm­lo­send Spaziergänge nennt…

Zahl der Corona-Demonstrant*innen steigt

Seit zwei Wochen explo­die­ren die Zahlen der Teil­neh­me­r*in­nen an Corona-Protesten auch in Berlin. Am letz­ten Montag des ver­gan­ge­nen Jahres waren erst­mals mehr als 1.000 Menschen stadt­weit unter­wegs, vor einer Woche dann schon – je nach Schätzung – bis zu 3.000. Diesen Montag nun waren es bei mehr als einem Dutzend Aufzügen, davon allein drei in Pankow, ins­ge­samt um die 4.000 Menschen. Die größ­ten davon in Tegel mit bis zu 900 sowie in Köpenick mit etwa 600 Teilnehmer*innen. Inzwischen sind es statt­li­che Aufmärsche, für die Bürgersteige, auf denen sie bis­lang zumeist ver­blei­ben, schon bald nicht mehr aus­rei­chen werden.

Doch es for­miert sich auch Gegenprotest. An­woh­ne­r*in­nen orga­ni­sie­ren etwa Gedenkveranstaltungen und stel­len Kerzen für Coronatote auf, Initiativen wie Berlin gegen rechts rufen zu Demos auf. Auch eini­ge Antifaschisten sind dabei. Dass die Coronademos jetzt unter der Woche statt­fin­den und sich auf das gan­ze Stadtgebiet ver­tei­len, macht ihnen zu schaf­fen. Haben die Ge­gen­de­mons­tran­t*in­nen eine Strategie, den Aufmärschen etwas entgegenzusetzen?…

Corona-Verharmloser*innen spazieren ungestört

… Seitdem die Co­ro­nal­eug­ne­r*in­nen und Impf­skep­ti­ke­r*in­nen unter der Woche lau­fen, sei der Gegenprotest schwie­ri­ger gewor­den. „Da müs­sen eigent­lich in jeden Bezirk meh­re­re Hundert Linke hin, um eine sta­bi­le Gegendemo zu machen“, sagt der Teilnehmer von der Antiverschwurbelten Aktion. „Das braucht jetzt so 2 bis 3 Wochen, um sich einzuspielen.“…

Die mei­sten Aufzüge an die­sem Montag fin­den stö­rungs­frei statt, nicht nur unbe­hel­ligt von Gegendemonstrant*innen, son­dern auch von der Polizei. In Neukölln etwa beglei­te­te die Besatzung eines ein­zi­gen Mannschaftswagens die etwa 200 Protestierenden. Abstandsgebot oder Masken setz­ten sie nicht durch. Und die 50 Teil­neh­me­r*in­nen der Gegenveranstaltung waren eben­falls macht­los und trot­te­ten dem Aufzug durch die Karl-Marx-Straße ledig­lich hin­ter­her. Wo aber kein unan­ge­neh­mer Gegenwind weht, kei­ne Grenzen auf­ge­zeigt wer­den und zugleich eine Debatte über eine Impfpflicht wei­ter in der bun­des­po­li­ti­schen Luft hängt, wird sich die Dynamik nicht brechen…«

Siehe auch Tausende BerlinerInnen, die es in den Medien nicht gibt.

14 Antworten auf „Corona-Spaziergänge in Berlin: Keine Masse gegen Schwurbler“

  1. Antiverschwurbelte Aktionäre aller Länder ver­ei­nigt euch;;)
    Obwohl, dass sich ech­te oder ein­ge­bil­de­te Linke in die­ser Frage so schön gegen ihre Mitbürger auf­het­zen las­sen scheint ein rein deut­sches Phänomen zu sein.

    1. @D. S.: Das mit dem Aufhetzen klappt ja gera­de nicht. Im letz­ten Jahr waren die Antifas hier in Charlottenburg noch ziem­lich vie­le, als es gegen Attila Hildmann ging. Der konn­te ohne gro­ße Verrenkungen als Rechter wahr­ge­nom­men wer­den. Das klappt nun nicht mehr mit den vie­len Menschen, die mon­tags spazierengehen.

  2. Ja, so what. In der Woche! Nach der Arbeit mit dem gan­zen Test- und Impfpropaganda-Stress! – boaheh – Das MÜSSEN Nazis sein, schon weil die die­ses Fleiß-Werte-Dings offen­bar haben! Und dann gab es ja auch frü­her schon ein­mal Montagsdemos, so in der ost­deut­schen Friedensbewegung und so – das sind also auch sol­che Ewiggestrigen – das sieht man denen ja auch schon an! Ich schicke auch schon immer an die Ungläubigen Impfjünger in der Familie die­se gan­zen zusam­men­ge­schnit­te­nen Bilder von den nicht-exi­stie­ren­den Protest-Frischeluft-Gängern, die sich da zufäl­lig Woche für Woche über den Weg lau­fen – die Bürgersteige sind halt eng, das zieht sich also… Und dann blei­ben die auch noch ohne Polizeischutz an jeder roten Ampel brav ste­hen! Mit Abstand – wenn auch ohne Maske zumeist… – Maskenträger wer­den aber auch nicht raus­ge­schmis­sen aus der Reihe oder gemie­den- man weiß echt nicht, wat die wol­len! Ich habe sogar schon mal klee­ne süße Antifas, die mal zur "Kontrolle" mit­lau­fen woll­ten… und näch­ste Woche wie­der in der Reihe lie­fen, schön immer war­tend – auf abstand, ver­steht sich, an den roten Ampeln … ganz unkon­trol­liert! Und immer ist kei­ner zustän­dig! Die lau­fen wie die Zombies un-ange­führt! Fast könn­te man mei­nen, die haben alle schon ihre 5. Spitze intus! – Nee, sowas aber auch -

  3. Ich glau­be, der wür­de sich wun­dern, wie vie­le Linke bei den Anti-Maßnahmen-Demos mit regel­mä­ßig über 250.000 Menschen, dabei sind.

  4. Nichts Neues an der Medienfront.
    Das muss doch für die Schreiberlinge sel­ber unglaub­lich öde sein,
    immer den glei­chen Mist (ab-) zu schreiben.
    Gar kein Ehrgeiz mehr, mal etwas krea­ti­ver zu werden ?
    Aber viel­leicht erwar­te ich von Leuten auf dem intel­lek­tu­el­len Niveau eines Mario Barth auch ein biß­chen viel…

  5. Es ist eben so, selbst die Linken wol­len durch mit die Spritzen, nicht geschä­digt wer­den. Keiner der Männer will ein Leben lang Impotent und Frauen nicht Unfruchtbar sein. Für Männer kann das bedeu­ten wenn sie gut davon kom­men, nie wie­der Fi…n zu kön­nen. So zu sagen Liebe ist dann nicht mehr möglich.

      1. @aa: Nicht nur Vermutungen in der Gänze.
        Gen-Gespritzte hat­ten nicht nur ehe­dem, sie haben auch jetzt und wahr­schein­lich nicht weni­ger Angst. Angst isst nicht nur Seele auf, son­dern ist der Liebe und auch der Libido abträg­lich. Kurz: Zum Bürsten gehört viel­leicht nicht immer gleich Liebe, aber zumin­dest Mut!
        Das Physiologische, Medizinische, die kör­per­li­chen Impffolgen für die Libido kön­nen begrün­det sein, das ent­zieht sich mei­ner Kenntnis. Sicher scheint mir nur eine prä­na­ta­le Schädigung durch die Spritze.

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