Corona und kranke Ukrainer: An den Kliniken weiter kein Durchatmen

Mit die­ser Überschrift gelingt es der "FAZ" am 26.4. (hin­ter der Bezahlschranke) wie­der ein­mal, einem Titel eine Richtung zu geben, die der Text ganz anders ein­schlägt. Dort wird Jürgen Graf, ärzt­li­cher Direktor des Universitätsklinikums Frankfurt, so zitiert:

»… Zwar sei die Zahl der Corona-Intensivpatienten im Versorgungsgebiet vier, zu dem das Universitätsklinikum Frankfurt zählt, in den ver­gan­ge­nen zwei Wochen deut­lich zurück­ge­gan­gen, die der nor­mal ver­sorg­ten Covid-Patienten sei aber noch immer signi­fi­kant hoch. Zudem sei­en auch vie­le Mitarbeiter der Uniklinik von Quarantäne- und Isolationsregeln betrof­fen. „Wir haben mehr als zwei­mal so vie­le Krankmeldungen wie sonst zu die­ser Zeit. Das ist wei­test­ge­hend auf Corona-Infektionen und Absonderungen zurück­zu­füh­ren“, sagt Graf.«

Was immer "signi­fi­kant hoch" bedeu­ten mag… Beim letz­ten Satz stellt sich die Frage nach einem "Obwohl oder Wegen": "Das Universitätsklinikum Frankfurt über­trifft mit einer Impfquote von 96,5 Prozent den Bundesdurchschnitt." So mel­de­te die Uni stolz am 7.4. (kgu​.de)

Wie sieht es an der Ukraine-Front aus? Es gibt zwei (in Zahlen: 2) Schwerverletzte "im Versorgungsgebiet vier".

»Viele Ukrainer brauchen ärztliche Hilfe

Während sich die Situation auf den Intensivstationen wie­der ent­spannt, war­tet an ande­rer Stelle eine neue Herausforderung auf das Klinikpersonal. Denn vie­le der Menschen, die aus der Ukraine nach Deutschland geflo­hen sind, brau­chen medi­zi­ni­sche Hilfe. Das Uniklinikum hat sich, eben­so wie vie­le wei­te­re Häuser, auf die Behandlung von Kranken und Verletzten aus dem Kriegsgebiet ein­ge­stellt. In einem Interview Anfang März hat­te Graf gesagt: „Wir erwar­ten kriegs­trau­ma­to­lo­gi­sche Verletzungen. Also direk­te und indi­rek­te Schussverletzungen durch Waffen, Granaten und Splitter.“…

Weniger Verletzte als erwartet

Bisher sei die Anzahl Schwerverletzter, die direkt aus der Ukraine nach Deutschland aus­ge­flo­gen wor­den sei­en, aber über­schau­bar, sagt Graf. Er wis­se deutsch­land­weit von etwa zwei Dutzend Fällen. In Hessen sind sei­nen Angaben zufol­ge im Versorgungsgebiet vier erst zwei Patienten behan­delt worden.

Auch wenn weni­ger Verletzte als erwar­tet kom­men, wird der Klinikalltag durch das Geschehen in der Ukraine beein­flusst. Denn vie­le Flüchtlinge benö­ti­gen drin­gend ärzt­li­che Hilfe…«

"Signifikante" Zahlen nennt er nicht. Im erwähn­ten Interview aus dem März konn­te er aber beisteuern:

»In den Kliniken haben wir nach wie vor Corona-Patienten, wobei der Anteil derer, die mit einer pri­mä­ren Aufnahmediagnose außer­halb einer Infektionskrankheit kom­men und sich als infi­ziert her­aus­stel­len, deut­lich grö­ßer gewor­den ist.«
faz​.net (5.3. – Bezahlschranke)

Vermutlich täu­sche ich mich. Ich mei­ne mich zu erin­nern, daß wir vor gar nicht lan­ger Zeit für sol­che Aussagen als unver­bes­ser­li­che VerschwörungstheoretikerInnen beschimpft wurden.

Update: Der erste Linke war ursprüng­lich falsch ange­ge­ben, dan­ke für den Hinweis!

10 Antworten auf „Corona und kranke Ukrainer: An den Kliniken weiter kein Durchatmen“

  1. Die Links im Artikel ver­wei­sen auf ein FAZ-Interview mit Jürgen Graf von Anfang März unter dem Titel „Wir erwar­ten Schussverletzungen“, die­ser steht hin­ter einer Bezahlschranke.
    Der zitier­te Artikel "An den Kliniken wei­ter kein Durchatmen" ist unter https://​www​.faz​.net/​a​k​t​u​e​l​l​/​r​h​e​i​n​-​m​a​i​n​/​f​r​a​n​k​f​u​r​t​/​c​o​r​o​n​a​-​u​n​d​-​k​r​a​n​k​e​-​u​k​r​a​i​n​e​r​-​f​o​r​d​e​r​n​-​k​l​i​n​i​k​e​n​-​i​n​-​h​e​s​s​e​n​-​1​7​9​8​2​8​5​9​.​h​tml frei lesbar.

  2. Wenn die­se Verbrecher von Hilfe, Solidarität und Unterstützung reden mei­nen die was ganz Anderes. Im Übrigen haben die den Krieg in der Ukraine sel­ber ange­zet­telt. Und Millionen BRD-Bürger begrei­fen gar nicht daß sie mit ihren Spenden den Faschismus in der Ukraine unterstützen.

  3. »In den Kliniken haben wir nach wie vor Corona-Patienten, wobei der Anteil derer, die mit einer pri­mä­ren Aufnahmediagnose außer­halb einer Infektionskrankheit kom­men und sich als infi­ziert her­aus­stel­len, deut­lich grö­ßer gewor­den ist.«

    Damit beschreibt Graf unter ande­rem auch, dass wäh­rend der ver­gan­ge­nen 2 Jahre "Pandemie" sehr vie­le Behandlungen ein­schließ­lich Operationen ohne Bezug zu "Corona" nicht statt­fan­den. Er spricht es jedoch nicht aus. Er sug­ge­riert, dass die Krankheit die Ursache für alle Probleme sei und betrach­tet nicht die Maßnahmen.

    Vielleicht hat die faz ihm die Worte pas­send in den Mund gelegt.

    Ich ken­ne eine Person, der eine akut not­wen­di­ge ärzt­li­che Behandlung einer chro­ni­schen Lungenerkrankung (ohne Bezug zu SARS-CoV‑2) zu Beginn der "Pandemie" mit Verweis auf die "Pandemie" ver­sagt wur­de. Ich ken­ne zwei wei­te­re Personen, die trotz Schmerzen über je ein Jahr nicht ope­riert wur­den, mit Verweis auf "Corona". Das sind natür­lich nur Einzelfälle, wie immer.

    Hoffentlich wird das Geschehen im Gesundheitswesen mög­lichst bald umfas­send unter­sucht und doku­men­tiert, damit der Wahnsinn aufhört.

  4. Meine Frau erzählt auch von den Ukrainern. Teilweise schwie­ri­ge Langzeiterkrankungen, die aber in der Ukraine zuvor nicht behan­delt wor­den sind. Wegen Fieber oder 1x Erbrechen mit Rettungswagen kom­men. Anspruchsdenken. Wegen Husten wol­len sie Antibiotika ver­schrie­ben bekom­men. Notfallaufnahme am WE, nur um "mal was abzu­klä­ren". Ok, mei­ne Frau ist Russin, aber selbst ihre ukrai­ni­sche Kollegin ist ange­nervt. Wenn sie ins Zimmer kommt und ukrai­nisch spricht, wol­len die Leute, dass sie rus­sisch mit ihnen redet. :D:D:D

  5. Dr. Norbert Häring
    Realsatire von Digitalcourage – Verleihung des Big Brother Award unter 2G+

    26. 04. 2022
    Als mir Leserin Amelie dan­kens­wer­ter Weise die Info über den 

    Big Brother Award mit Stichtwort 2G+ schickte, 

    fand ich es auf Anhieb eine tol­le Idee von Digitalcourage, den Negativpreis für Angriffe auf unse­re Privatsphäre 

    denen zu ver­lei­hen, die sich 3G, 2G und 2G+ aus­ge­dacht und es durch­ge­setzt haben. 

    Doch nein!

    Der Preis wird nicht an 2G+ verliehen, 

    son­dern unter 2G+-Bedingungen.

    Nur wer sei­nen Gesundheits- und Impfstatus offen­legt, darf rein zu den Privatsphäre-Schützern.

    https://​nor​bert​haer​ing​.de/​n​e​w​s​/​d​i​g​i​t​a​l​c​o​u​r​a​g​e​-​2g/

  6. @Bigbrotheraward:
    Padeluun hat sei­ner­zeit die Bundesregierung bera­ten, die damals pira­ten­par­tei­mä­ssig auf­ge­scheucht war. Ich kann mich noch an Zeiten erin­nern, wo man für das frei­be­ruf­li­che Arbeiten für einen Tabakkonzern geteert und gefe­dert wur­de, aber nur solan­ge die­ser nicht selbst bei einem ange­klopft hat:
    So ähn­lich war das auch mit Merkel & Co. in die­sen Kreisen der poli­tisch kor­rek­ten ersten Dotcomavantgarde. Zuerst kommt das Fressen und dann die Moral, daher die 2 G plus-Mentalität die­ser Bigbrotherlebenskünstler, die man sicher­heits­hal­ber schon­mal auf den Index #ich­ha­be­mit­ge­macht und #MassnahmenEvaluierung set­zen soll­te. LG Josi

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