Darf man Prof. Brockmann einen Dummschwätzer nennen?

Diese Frage bezieht sich selbst­ver­ständ­lich auf den gleich­na­mi­gen Film (Originaltitel: Liar Liar) aus dem Jahr 1997. Es geht dar­in um einen Jungen, der sich wünscht, "dass sein Vater 24 Stunden lang nicht lügen kann" (Wikipedia).

Professor Dirk Brockmann spricht sich vehe­ment für die Einstellung jeg­li­cher Kontakte aus ("Eigentlich müss­ten wir uns so ver­hal­ten, als sei­en wir alle infi­ziert") – sie­he dazu Ernsthafter Konkurrent für Drosten. Seine Kompetenz hat er bereits am 30.3. unter Beweis gestellt:

»Business Insider sprach dazu mit Biophysiker Dirk Brockmann, Professor an der Humboldt-Universität zu Berlin. Er erstellt in sei­nem „Research on Complex Systems“-Labor die Prognosen unter ande­rem für das RKI. Nach sei­ner Einschätzung müs­sen wir zu Ostern, wenn die gegen­wär­ti­gen Anti.-Corona-Maßnahmen [sic] eigent­lich enden sol­len, bun­des­weit mit rund 280.000 Infizierten rech­nen. Das wären mehr als fünf Mal so vie­le Erkrankte wie jetzt.

„Dass wir zu Ostern deutsch­land­weit rund 280.000 bestä­tig­te Fälle haben, ist nicht unrea­li­stisch“, bestä­tigt er auf Anfrage. Für sei­ne Prognose nutzt er sowohl die Daten des Center for Systems Science and Engineering der John Hopkins University als auch das amt­li­che Endergebnis der Meldedaten aus Deutschland vom RKI.« (busi​ness​in​si​der​.de)

Am Ostermontag (13.4.) mel­de­te das RKI 123.016 "Fälle" und zeig­te die­se Kurve

https://www.rki.de/DE/Content/InfAZ/N/Neuartiges_Coronavirus/Situationsberichte/2020–04-13-de.pdf?__blob=publicationFile

Auch der RKI-Chef stieß in das Panik-Horn:

»Schon in zwei Wochen könn­ten Krankenhäuser ihre Belastungsgrenze erreicht haben. „Wir müs­sen damit rech­nen, dass die Kapazitäten nicht aus­rei­chen, ganz klar“, sag­te RKI-Chef Wieler der „Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung“. Er kön­ne nicht aus­schlie­ßen, dass wir hier­zu­lan­de, so wie in Italien, eben­falls mehr Patienten als Beatmungsgeräte haben wer­den. Niemand kön­ne es der­zeit wissen.«

"Man kann die Gleichungen in den Computer stecken"

In die­sem Video erklärt Brockmann, wie er arbeitet:
https://​www​.you​tube​.com/​w​a​t​c​h​?​v​=​i​g​X​r​y​b​E​w​mnQ

Ein hier mit­le­sen­der Professor für Mathematik urteilt:

»Selten eine so schlech­te Mathematik-Vorlesung gehört. So vie­le äh's habe ich in 30 Jahren Lehre nicht fabriziert :-):
Keine Formel, kein Modell etc. (weils offen­bar nichts gibt), nur bun­te Bildchen

Brockmann war Unterzeichner des Leopoldina-Papiers vom 8.12., das der Bundesregierung den har­ten Lockdown vorschlug.

Immer noch offen ist damit die Frage. Darf man?

(Hervorhebungen nicht in den Originalen.)

19 Antworten auf „Darf man Prof. Brockmann einen Dummschwätzer nennen?“

  1. Nun ja … wenn ich mich an den Anfang der gan­zen Geschichte erin­ne­re … da hat einer Aluhutträger, Schwurbler und Coronaleugner erfun­den. Das ist wohl seit Anfang 2020 das Niveau mit dem die Verfechter des Supervirus ange­fan­gen haben. Hysterisch/ Panisches unter­bre­chen jed­we­der Argumentation um die kri­ti­schen Worte nicht zu hören. Dann soll­te man jetzt nicht belei­digt sein wenn Dummschwätzer um die Ecke kommt.
    Man könn­te das Niveau ja auch wie­der auf eine anstän­di­ge Ebene brin­gen .… falls dafür noch genug Hirn vor­han­den ist.

  2. Es gibt noch einen Grund, neben dem Sozialmord der Medien, war­um Kollegen aus ande­ren wis­sen­schaft­li­chen Bereichen schwei­gen. Die Fachbereiche haben sich mitt­ler­wei­le sehr stark spe­zia­li­siert, sodass ein fach­über­grei­fen­der Austausch auf Augenhöhe nicht mehr mög­lich ist. Jeder Prof hat sein „Spezialgebiet“ und es gibt dann nur noch weni­ge ande­re, die sich mit der Thematik aus­ken­nen. So ent­steht dann die Glaubensgemeinschaft, die als „wis­sen­schaft­li­cher Konsens“ beschö­nigt wird und jeg­li­che Kritik abwehrt. Dann kom­men noch die teil­wei­se gewal­ti­gen finan­zi­el­len Mittel hin­zu, die auch durch exter­ne Spender in den Forschungsbereichen rein­ge­kippt wer­den. Mit den Jahren hat sich ein rie­si­ger Haufen an wis­sen­schaft­lich nutz­lo­sem Müll auf­ge­türmt, den es unmög­lich ist abzutragen.

  3. Vorsicht! Sonst zeiht man Sie wie­der der Wissenschaftsfeindlichkeit, denn wir wis­sen ja, das ist DIE Wissenschaft, Dummschwätzer sind nur Wissenschaftler, die eine ande­re Überzeugung ver­tre­ten, weil nicht sein kann, was nicht sein darf! Deswegen wird es auch kein Ende des Lockdowns vor Ende der KW 12 geben, davon gehe ich aus.

  4. bun­des­weit mit rund 280.000 Infizierten rech­nen. Das wären mehr als fünf Mal so vie­le Erkrankte wie jetzt.

    Weil Infizierte ja auch Erkrankte sind, wie jeder weiß, nicht wahr?
    Vor allem Menschen mit Titeln wie Dr., Prof. und ähn­li­chem. In Natur‑, nicht in Geisteswissenschaften.
    Da gibt es ja Geisteswissenschaftler ohne Titel, die bes­ser infor­miert sind.

  5. Falls es jemand interessiert.

    Im Organigramm des RKI ist Prof. Brockmann hier zu finden:
    P 4
    Epidemiologische Modellierung
    von Infektionskrankheiten
    Prof. Dr. Dirk Brockmann

    "Seine Seite" im RKI (Forschungsschwerpunkte, Projekte) befin­det sich hier:
    https://​www​.rki​.de/​D​E​/​C​o​n​t​e​n​t​/​F​o​r​s​c​h​/​P​r​o​j​e​k​t​g​r​u​p​p​e​n​/​P​r​o​j​e​k​t​g​r​u​p​p​e​_​4​/​P​4​_​n​o​d​e​.​h​tml

  6. Herr Brockmann ist kein Biophysiker, son­dern Physiker, der auf medi­zi­ni­schem Gebiet arbei­tet, und ein Dummschwätzer ist er sicher auch nicht. Die Einschätzung des mit­le­sen­den Mathematikers kann ich nicht tei­len, denn es han­delt sich nicht um eine Mathematikvorlesung, son­dern um einen Vortrag über die Modellierung von Epidemien im Rahmen einer öffent­li­chen Ringvorlesung. Daher die vie­len Visualisierungen, die fach­frem­den Hörern viel­leicht ein­gän­gi­ger sind als Stapel gekop­pel­ter par­ti­el­ler Differentialgleichungen oder Quellcode zu deren Lösung.

    Mir ist ein Gedanke durch den Kopf gegan­gen, der mei­ne alte Alma Mater viel­leicht aus dem Verdacht erret­tet, Dummschwätzer her­vor­zu­brin­gen oder zu beschäf­ti­gen. Wir wis­sen nicht, was hin­ter den Kulissen pas­siert. Ich kann mir zwei Szenarien vor­stel­len: (1) Der König fragt den Weisen ergeb­nis­of­fen, was er tun sol­le. (2) Der König gibt dem Weisen eine Zielvorgabe und fragt, wie die­ses Ziel zu errei­chen sei. Das sind zwei völ­lig ver­schie­de­ne Dinge. Für die zwei­te Version spricht, daß die Zielinzidenz, die durch die Maßnahmen erreicht wer­den soll, wis­sen­schaft­lich nicht zu recht­fer­ti­gen ist, son­dern eher mit der Kapazität der Gesundheitsämter zusam­men­hängt, und daß im Beratergremium der Bundesregierung kein ein­zi­ger Epidemiologe oder Immunologe sitzt, wie wir nach der Anfrage des Herrn Reitschuster erfah­ren haben. Was Berufsbezeichnungen anbe­langt, ori­en­tie­re ich mich an dem, was eine Person gelernt oder stu­diert hat, nicht was die­se Person gegen­wär­tig tut. Die Situation stellt sich für mich so dar, daß die wis­sen­schaft­li­chen Ratgeber, die nicht zum inner­sten Zirkel gehö­ren, vor eine Problem gestellt wer­den, das poli­tisch fest­ge­legt wird. Wenn das schon nicht sinn­voll ist, dann kann kein Wissenschaftler der Welt es sinn­voll zurecht­bie­gen. Die Marschrichtung der Aufklärung soll­te also in Richtung Politik gehen. Vielleicht ist das auch nur Wunschdenken meinerseits.

    Ceterum cen­seo Lauterbachium esse dimittendum.

  7. @Telemachos 10. Januar 2021 um 12:00 Uhr
    Dafür ein kon­struk­ti­ver Vorschlag. Durch poli­ti­sche Maßnahmen ist im Moment jedes Vertrauen in die Kommunikation zer­stört. Das sieht Franziska Augstein m.E. richtig.
    Augstein, 9.2.2021
    Vertrauen ent­steht aber nur durch Transparenz. Also brau­chen wir ein knap­pes Gesetz mit fol­gen­dem Inhalt:
    Alle Labors, die Ergebnisse von PCR-Tests an Gesundheitsämter mel­den, müs­sen fol­gen­de Daten liefern:
    – wel­cher Test wur­de verwendet?
    – auf wel­che Gene wur­de geprüft? (Für CoV‑2 muss auf dass ORF-1-Gen gete­stet wor­den sein. Sonst darf der Test nicht als Ergebnis für CoV‑2 bezeich­net werden)
    – wel­che Zyklen wur­den benutzt? (Alle Ergebnisse mit über 25 Zyklen müs­sen als unver­bind­li­che vor­läu­fi­ge Mittelung ver­öf­fent­lich wer­den, die ggf. auf einen in 2–3 Tagen nöti­gen wei­te­ren Test verweist)
    Alle Ergebnisse sind auf einer öffent­li­chen zugäng­li­chen Datenbank abzu­bil­den, unverzüglich.
    Das wäre der erste Schritt in die rich­ti­ge Richtung: zu wis­sen wo wir über­haupt stehen.
    Wenn so ein Gesetz nicht schnell kommt sehe ich mei­nen Anfangsverdacht bestä­tigt. Wer nicht betrü­gen will kann damit kein Problem haben. – Eine 2. Testung kostet mehr Geld, klar. Das ist aber im Verhältnis zu den bis­her sonst auf­ge­lau­fe­nen Kosten wirk­lich minimal.
    @Telemachos: wir sind einig dass alle bis­her auf den Tisch geleg­ten Modellierung so unend­lich weit weg von den beob­acht­ba­ren Tatsachen waren dass man gene­rell die­se „Zunft“ im Moment als halb­sei­den bezeich­nen muss?

    1. Das PCR Test Problem war allen Beteiligten schon von Anfang an klar. Sogar Spahn hat auf­grund der Spezifität vor Massentestungen gewarnt, als es ihm poli­tisch in den Kram pass­te. Eine ein­fa­che Anweisung vom RKI an die Gesundheitsämter hät­te gereicht. Ein Gesetz wäre nicht ein­mal nötig gewe­sen. Auch die stän­dig wech­seln­den Falldefinition wur­den vor­sätz­lich ein­ge­führt, sodass einer­seits die Zahlen streng genom­men nicht ver­gleich­bar sind u. ande­rer­seits eine mög­lichst gro­ße Zahl an posi­ti­ven PCR Tests zu gene­rie­ren. Noch immer wer­den kei­ne Untersuchungen an reprä­sen­ta­ti­ven Kohorten durch­ge­führt, um mehr über die Art der Verbreitung des „Virus“ zu erfah­ren. Es ist ein Skandal.

    2. Ein Modell reflek­tiert den momen­ta­nen Kenntnisstand. Der ist nie voll­kom­men, sonst bräuch­ten wir ja kei­ne Wissenschaft. Es braucht immer ver­ein­fa­chen­de Annahmen, weil die Wirklichkeit viel zu kom­pli­ziert ist. Die Erfahrung zeigt aber, daß man appro­xi­ma­tiv gute Lösungen bekom­men kann, auch wenn das Wissen um Zusammenhänge noch limi­tiert ist. Wie gut eine Modellrechnung ist, hängt von den Vorannahmen ab und von den Daten, die hin­ein­ge­steckt wer­den. Sind die Daten Mist – was jetzt der Fall zu sein scheint –, wird die Prognose nicht viel bes­ser sein. Wenn wir auf Modellrechnungen ver­zich­ten, kön­nen wir wie­der zur Kaffeesatzleserei zurück­keh­ren, oder zu intui­ti­vem Bauchgefühl, das mit nicht­li­nea­ren dyna­mi­schen Prozessen nicht gut zurecht­kommt. Es sind empi­risch sub­stan­ti­ier­te und kri­ti­sier­ba­re Modelle, die uns von mit­tel­al­ter­li­chem Aberglauben abhe­ben. Naturwissenschaft bedeu­tet nicht, immer rich­tig zu lie­gen, son­dern sich ratio­nal der Wahrheit anzu­nä­hern. Erkenntnistheoretiker wer­den auch dage­gen Einwände erhe­ben. Was epi­de­mio­lo­gi­sche Modellrechnungen von z. B. teil­chen­phy­si­ka­li­schen oder astro­phy­si­ka­li­schen unter­schei­det (abge­se­hen von rein fach­li­chen Dingen) ist unse­re unmit­tel­ba­re Betroffenheit. Wenn die Masse eines Eichbosons falsch berech­net wird, ist uns das ziem­lich egal. Wenn die Dynamik einer Epidemie falsch berech­net wird, tut uns das weh. 

      Es geht hier nach mei­ner Auffassung aber nicht um die Frage, ob die Modelle rich­tig gerech­net sind, son­dern dar­um, wel­che poli­ti­schen Konsequenzen dar­aus gezo­gen wer­den. Wenn das Modell sagt „Unter der Bedingung X tritt in Y Tagen das Ereignis Z“ ein, dann mag das völ­lig kor­rekt sein. Ist aber X unrea­li­stisch oder Z unwich­tig, dann ist ein kor­rek­tes Modell unbrauch­bar. Ob Z ein zu errei­chen­des Ereignis ist, muß die Politik ent­schei­den. Hat man also eine bestimm­te Inzidenz als Ziel fest­ge­legt, dann kann ein Modellierer nur sagen „Dann müßt Ihr die­ses und jenes tun“.

      Medizin und öffent­li­ches Gesundheitswesen sind nur in begrenz­tem Maße wirk­lich natur­wis­sen­schaft­lich. Moralische oder gesell­schaft­li­che Aspekte spie­len da hin­ein, die man in kei­nem Modell unter­brin­gen kann. Wie wir unser Leben füh­ren wol­len, wie das Ende des Lebens aus­se­hen soll, ob und wie man das codi­fi­zie­ren muß, das sind kei­ne Fragen, die man mit Differentialgleichungssystemen beant­wor­ten kann.

      Halbseiden ist nicht die Zunft der Theoretiker, son­dern die Politik, die Erkenntnisse igno­riert, per­sön­li­che Profilierung vor Problemlösung stellt und am Ende den Eindruck ver­mit­telt, die Wissenschaft wäre kaputt.

      1. @Telemachos
        Ich stim­me Ihnen zu. Allerdings müs­sen Modellrechnungen empi­risch abge­si­chert sein, sonst arten sie selbst in Kaffeesatzleserei aus, das kann ich Ihnen von berufs­we­gen ver­si­chern. Frei nach Popper ist jede Wissenschaft Vermutung und man muss ver­su­chen die­se Vermutungen zu fal­si­fi­zie­ren. Leider sind wir von die­ser beschei­de­nen Denkweise abge­kom­men. Mir sträu­ben sich jedes mal die Nackenhaare, wenn irgend­wel­che "Experten" mit irgend­wel­chen Berechnungen antan­zen u. behaup­ten wir ste­hen kurz vor dem Zusammenbruch.
        Ich möch­te Ihnen noch ein Zitat mit­ge­ben aus mei­nem Bereich, mit wel­cher Demut wir trotz einer seit Jahhunderten abge­si­cher­ten Theorie voranschreiten:

        „Structural Engineering is the art and sci­ence of mol­ding Materials we do not ful­ly under­stand; into Shapes we can­not pre­cis­e­ly ana­ly­ze; to resist Forces we can­not accu­ra­te­ly pre­dict; all in such a way that the socie­ty at lar­ge is given no rea­son to suspect the ext­ent of our ignorance.”

        Und ja, wenn wir Fehler machen, ist das kata­stro­phal und ja wir arbei­ten mit Theorien.

    3. @gelegentlich
      sehr kon­struk­ti­ve Vorschläge!
      @Telemachos
      wann set­zen denn die Selbstheilungskräfte der Naturwissenschaften ein? Die Naturwissenschafler wer­den doch wohl erken­nen wiel­che Frage der König gestellt hat …
      Welche Antwort gibt ein Weiser – wel­che Antwort gibt ein Mietmaul ?

      Es fehlt den Gesundheitsämtern noch eine wei­te­rer ele­men­ta­rer Zahlenwert. Kaum zu Glauben, aber die Gesundheitsämter wis­sen nicht ein­mal wie­vie­le Tests in ihrem Zuständigkeitsbereich über­haupt gemacht wur­den ! Lustiges Inzidenzwert wür­feln ?Mehrfachpositiv getet­ste Fälle wer­den selbst­ver­ständ­lich aufaddiert.
      Naturlüch kön­nen Fehler gesche­hen, aber nicht andau­ernd nur Fehler die einen Bias "Gefahr duch hohe abso­lu­te Zahlenwerte" erzeu­gen – dann hat der Wahnsin wohl Methode.…

  8. @KN
    10. Januar 2021 um 13:01 Uhr
    Ja, bekannt. Nur ist es so dass man in die­ser Situation sich ent­we­der damit abfin­det oder aber einen poli­tisch klu­gen Vorschlag macht, den die ande­re Seitet mög­lichst nicht ohne Gesichtsverlust ableh­nen kann. Ich hof­fe das ist so einer. Da sind auch Zeugen Coronas guten Willens anschluß­fä­hig. Wer kann sich lei­sten öffent­lich trans­pa­ren­te vali­de Datenerhebung zu bekämpfen?
    Denn dass wir end­lich wis­sen müs­sen wo wir ste­hen kann nie­mand bestreiten.
    /https://www.sueddeutsche.de/wissen/coronavirus-infektion-quelle-rki‑1.5169016
    Wir wis­sen so gut wie nichts und sto­chern nur im Nebel. Das aber mit vol­ler Wucht.

  9. Nun gut, nun gut, der­zei­ti­ger Zielwert der Politik (nach Flatten-the-cur­ve, R‑Wert, Schonung der Beatmungsplätze, name it…) ist in der Tat der Inzidenzwert von 50, des­sen Erreichung dem­nach wohl auch die Maßnahmen des Hr. Brockmann die­nen sol­len, der wie­der­um beruht auf der Begründung, daß erst ab die­sem Wert die Gesundheitsämter die Nachverfolgung schaf­fen kön­nen. Um die­sen Wert zu errei­chen, schlägt Hr. Brockmann Maßnahmen vor, die öko­no­mi­sche und sozia­le Schäden in uner­meß­li­chen Höhen ver­ur­sa­chen. Jetzt stel­le ich mir doch die Frage, ob es nicht, im Rahmen einer Güterabwägung, deut­lich gün­sti­ger käme, die Gesundheitsämter per­so­nell ent­spre­chend auf­zu­rü­sten anstatt Hr. Brockmanns Maßnahmen durch­zu­füh­ren? Und ich wür­de sagen, man könn­te dies tun, allen Neueinstellungen Entgeltgruppe 15 TVÖD oder TV‑L ver­pas­sen und man wäre immer noch allen­falls bei mini­ma­len Bruchteilen der durch die Brockmannschen Maßnahmenvorschläge aus­ge­lö­sten Schäden! Selbst, wenn man alle ein­ge­stell­ten Leute unbe­fri­stet bis zur Verrentung anstel­len wür­de, was man wohl kaum tun müß­te (ich wür­de sogar sagen, die Kontaktverfolgung könn­te man wohl sogar ohne wei­te­res an alle mög­li­chen Callcenter aus­la­gern). Genug um ihre Existenz gebrach­te, die das machen könn­ten dürf­te es jeden­falls geben und da die Kontaktverfolgung nun auch eher wenig Qualifikation ver­langt, wäre das wohl auch schnell mög­lich und selbst eine son­der­lich lan­ge Einarbeitungszeit wäre kaum not­wen­dig, auch ein Telefon und ein Laptop soll­ten schnell beschaff­bar sein. Warum macht man es dann nicht? Weil es halt wie­der nur eine wei­te­re Karotte vor der Nase des Esels ist?

  10. Mein per­sön­li­cher Eindruck ist der, dass die Politik über­haupt kein Interesse an wis­sen­schaft­li­chen Erkenntnissen hat, damit end­lich mal dif­fe­ren­zier­te, ziel­füh­ren­de und auf Ursachenbekämpfung aus­ge­leg­te Maßnahmen gesetzt wer­den kön­ne statt nur ein end­lo­ser pau­scha­ler Lockdown, der mehr Schaden als Nutzen bringt. Dass man angeb­lich Anfang September 2020 noch genug über das Virus und die Verbreitung gewußt hat und Geschäfte/Friseure somit nicht mehr schlie­ßen müßte/würde, wis­sen wir ja.

    Stattdessen wird nur auf die medi­en­wirk­sa­men Mietmäuler (Drosten, Lauterbach und Co.) gesetzt und die MPs wis­sen, dass sie sich der­zeit leicht damit pro­fi­lie­ren kön­nen, in dem sie län­ge­re, här­te­re und "tota­le" Lockdowns für alle Bereiche des Lebens und der Wirtschaft fordern.
    Allerdings scheint einem Herrn Söder nun auch die Muffe zu gehen, weil er offen­bar den auf­be­geh­ren­den Mittelstand nicht län­ge­re igno­rie­ren kann und eine "Corona-RAF" fürch­tet, wobei der Zusammenhang zwi­schen den "Querdenkern" und den Vorfällen in den USA mir nicht ersicht­lich wird.

    1. "Mein per­sön­li­cher Eindruck ist der, dass die Politik über­haupt kein Interesse an wis­sen­schaft­li­chen Erkenntnissen hat," *** Na logisch nicht! Weil die Berücksichtigung die­ser wis­sen­schaft­li­chen Erkenntnisse offen­le­gen wür­de, dass "die Politik" spä­te­stens seit Mai nicht mehr im Rahmen der ver­tret­ba­ren Vorsicht han­delt – also auf der "siche­ren Seite" des Korridors an "Unsicherheit", den die Erkenntnisse noch lassen.

  11. Ich spre­che nicht von Modellierungen im Allgemeinen son­dern von die­sen kon­kre­ten Modellierungen (Ferguson, Brockmann). Die sind kor­rupt und, gemes­sen an der Realtität, nur ein absur­des Fiasko. Das ist noch nicht ein­mal Kaffeesatz lesen. Das ist nur die Herstellung von alar­mie­ren­dem Dummfug zwecks Erzeugung und Aufrechterhaltung einer künst­li­chen Panikhysterie. – Und das Naheliegendste bleibt aus: obwohl die vor­ge­leg­ten Modelle die Realität um Lichtjahre ver­feh­len tre­ten die Akteure nicht mit scham­ro­tem Gesicht zuück in den Schatten – sie bleiben!
    Ans Steuer des Dampfers darf nur der eben durch die Prüfung gefal­le­ne Lehrling. Den erfah­re­nen Kapitän sper­ren wir im Kohledepot ein. Erfahrene Epidemiologen wie Bhakdi oder Wodarg (auch nicht vor Irrtümern gefeit) dür­fen nicht ins öffent­li­che Fernsehen obwohl Zehntausende das mehr­fach for­dern. Da ist ein­fach grund­le­gend was faul im Staate Dänemark.
    Der Hauptpunkt: wir kön­nen nicht wis­sen wo wir wirk­lich ste­hen. Die Zahlen sind durch­weg morsch. Der epi­de­mio­lo­gi­schen Analyse feh­len Schlüsselelemente.
    Zwischenresümee:
    – dass ein PCR-Test kei­ne Infektionen nach­weist ist jetzt unum­strit­ten. Im November war das noch Covidioten-Schwindel.
    – dass das E‑Gen nicht CoV‑2 sicher nach­weist wird nur noch mit immer lei­ser wer­den­dem Kläffen der Trolle beant­wor­tet. Im November noch heul­ten dann Wolfsrudel.
    @TT
    „sehr kon­struk­ti­ve Vorschläge!“ – Danke für die Blumen! Jetzt muss man halt schau­en dafür in der Öffentlichkeit zu wer­ben. Und natür­lich für den Gedanken dass deren Ablhenung Betrug beweist. Nicht nur sug­ge­riert. Denn dagen kann man nichts einwenden.

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