Wiederholt hatte Karl Lauterbach öffentlich den Aussagen der Ständigen Impfkommission beim Robert-Koch-Institut widersprochen. Für einen Artikel auf aerzteblatt.de ist dies nicht etwa eine unzulässige Einmischung in die Arbeit eines unabhängigen Gremiums, sondern ein Kommunikationsproblem. Am 29.8. ist dort zu lesen:
»…Bisherige Kommunikation unzureichend
Um Verbesserungen in der Kommunikation zu erreichen – vor allem zwischen dem Bundesgesundheitsminister und STIKO-Chef Thomas Mertens hatte es mehrfach unterschiedliche Aussagen zurselben Zeit gegeben – wurde in der STIKO eine neue Arbeitsgruppe eingeführt. Diese soll sich mit der Pandemiekontrolle beschäftigen…
Das neue Gremium, die Arbeitsgruppe PAIKO-AG, hat sich in der vergangenen Woche erstmals getroffen. Inhalte dazu wurden bisher nicht bekannt. Das Gremium setzt sich aus STIKO-Mitgliedern und Externen zusammen…«
Der Begriff "PAIKO-AG" wird in dem Artikel nicht erklärt. Es gibt dazu diese Pressemitteilung:
Daß die AG nicht, wie hier angekündigt, "zeitnah" gebildet wurde, läßt darauf schließen, daß es sich eher nicht um eine gemeinsame Entscheidung von Minister und Stiko handelte. Im Artikel des "Ärzteblatts" wie in einer Mitteilung des RKI vom 29.8. ist die Zusammensetzung zu lesen:
Hier ist einiges interessant. Mit Ausnahme von Klaus Überla und Rüdiger von Kries sind vonseiten der Stiko nur Mitglieder benannt, die keine ausdrücklichen Interessenkonflikte wegen ihrer Zusammenarbeit mit Pharmafirmen angeben. (Es handelt sich um recht lockere Angaben in Selbstauskünften, wie in Wer sitzt in der "Ständigen Impfkommission am Robert Koch-Institut"? gezeigt wird.)
Unter den vier "externen ExpertInnen" finden wir zwei Sprachrohre der Pharmaindustrie. Da haben wir einmal Christine Falk, über die häufig hier berichtet wurde, etwa in
“Nur jeder 344. Geboosterte sah sich zu einem Besuch in der Notfallambulanz genötigt.”
Auch Leif-Erik Sander (Anagramm "Erfand Krise – lies!"*) mußte hier häufig erwähnt werden, z.B. in:
Impfnebenwirkungen nur erfunden. Dahinter stecken Anthroposophen
Ingo gefällt, daß Leif gefällt, wie Ingo recherchiert, was Leif sagt
Reinhard Berner hat als Mitglied des Expertenrates der Bundesregierung bisher sämtliche Empfehlungen mitgetragen. Und das, obwohl er sich im Juni gegen Schulschließungen und Masken für SchülerInnen ausgesprochen hatte. Siehe dazu:
Waren Schulschließungen und Masken an Grundschulen vergeblich? Ein klarer Befund
Bereits im letzten Jahr hatte er vor Panikmache mit "Long Covid" gewarnt:
Schweriner OB: “Zeit, über die Aufhebung von Corona-Beschränkungen zu diskutieren”
Zu einer Heidi Meier vom Paul-Ehrlich-Institut habe ich nichts finden können. Einiges spricht dafür, daß es sich um Dr. Heidi Meyer handelt, Leiterin des "WHO-Kooperationszentrum für die Standardisierung und Bewertung von Impfstoffen (WHO Collaborating Centre for Standardization and Evaluation of Vaccines ) am Paul-Ehrlich-Institut (PEI)".
Von ihr ist ein Beitrag vom 9.7.2020 bekannt, der so eingeleitet wird:
»Neuer WHO-Leitfaden zu modernen DNA-Impfstoffen
DNA-Impfstoffe gelten als vielversprechende Technologieplattform. Aktuell befinden sich allein mindestens zehn verschiedene Impfstoffkandidaten auf Basis von Plasmid-DNA zum Schutz vor COVID-19 in der Entwicklung. Bis heute gibt es in Deutschland und weltweit noch keine zugelassenen DNA-Impfstoffe für den Menschen. In einem neuen Leitfaden der WHO wurden die wissenschaftlichen Erkenntnisse zu Qualität, Sicherheit und Wirksamkeit der DNA-Impfstoffe zusammengefasst und kürzlich in der wissenschaftlichen Zeitschrift NPJ Vaccines veröffentlicht. Der Leitfaden wird noch in diesem Jahr dem WHO-Expertenkommittee für biologische Standardisierung zur Verabschiedung vorgelegt…
Sheets R, Kang HN, Meyer H, Knezevic I and WHO informal consultation on development of guidelines for assuring the quality, safety, and efficacy of DNA vaccine (2020): WHO informal consultation on the guidelines for evaluation of the quality, safety, and efficacy of DNA vaccines.
NPJ Vaccines Jun 18 [Epub ahead of print].
Text«
pei.de (9.7.20)
Wie eine Frau als "externe Expertin" vorgestellt werden kann, die u.a. den folgenden Artikel mitverfaßt hat, bleibt schleierhaft. Hier wird 2020 einerseits ein Loblied auf das Paul-Ehrlich-Institut gesungen (dem die VerfasserInnen führend angehören), andererseits aber werden mögliche Risiken von "Impfstoffen" benannt, die in der Folge unter den Tisch gekehrt wurden:
»COVID-19-Impfstoffentwicklung: Schneller, aber sicher
… Als ein theoretisches Risiko bei der Entwicklung von SARS-CoV-2-spezifischen Impfstoffen wird die Bildung infektionsverstärkender Antikörper diskutiert. Sie bewirken bei einer Zweitinfektion mit dem gleichen oder einem ähnlichen Subtyp des Virus einen schwereren Krankheitsverlauf (antibody dependent enhancement, ADE), da sie die Aufnahme der Viren in die Zelle verbessern. Beobachtet wurde das seltene Phänomen zum ersten Mal beim Denguefiebervirus, aber auch bei anderen Coronaviren.
So wurden etwa bei der Entwicklung von SARS-CoV-1-spezifischen Impfstoffen und bei der Impfung von Katzen gegen felines CoV Hinweise auf die Bildung infektionsverstärkender Antikörper gefunden. Deshalb möchte das PEI dieses seltene Phänomen in nichtklinischen und klinischen Prüfungen adressiert sehen. Im Rahmen der bisherigen Untersuchungen bei der Entwicklung SARS-CoV-2-spezifischer Impfstoffe wurde das Auftreten einer Antikörper-bedingten Infektionsverstärkung nicht beobachtet.
Ein weiteres theoretisches Risiko von COVID-19-Impfstoffen, welches in präklinischen und klinischen Prüfungen untersucht werden muss, ist die verstärkte respiratorische Erkrankung (enhanced respiratory disease, ERD). Erstmals beobachtet wurde eine Verstärkung der respiratorischen Erkrankung bei Kleinkindern, die in den 1960er-Jahren mit einem formalininaktiviertem Vakzin gegen das Respiratorische Synzytial-Virus (RSV) geimpft worden waren. Nach einer Infektion mit dem Wiltyp-Virus entwickelten die geimpften Kinder eine durch hohes Fieber, Bronchopneumonie und ein pfeifendes Atemnebengeräusch (wheezing) gekennzeichnete verstärkte Erkrankung.
Erst Jahrzehnte später zeigten Studien, dass die ERD wahrscheinlich die Konsequenz einer Immunisierung mit Antigenen ist, die im Zytoplasma nicht prozessiert werden…«
aerzteblatt.de (Dtsch Arztebl 2020; 117(39): A‑1810 / B‑1546)
Wir lesen die seitdem von den Falks, Sanders & Co. als unglaubwürdiges Geschwurbel abgetane Auffassung, daß sehr wohl Langzeitwirkungen bei Impfungen auftreten können.
Auch an die folgende Passage scheinen sich die Verantwortlichen heute nicht mehr zu erinnern:
»Zulassungsprozess
Neue biotechnologisch hergestellte Arzneimittel wie die COVID-19Impfstoffe werden grundsätzlich von der Europäischen Kommission zugelassen, womit der Zulassungsinhaber die Erlaubnis zur Vermarktung in der EU und gegebenenfalls im Europäischen Wirtschaftsraum erhält. Die mit dem Zulassungsantrag vorgelegten Daten werden in einem von der Europäischen Arzneimittelagentur (EMA) koordinierten, zentralisierten Verfahren durch die Expertinnen und Experten der nationalen Arzneimittelbehörden bewertet, gegebenenfalls gefolgt von deren gemeinsamer Zulassungsempfehlung…«
Eine solche Bewertung gibt es bei den aktuell eingesetzten Stoffen so wenig wie eine Empfehlung der Stiko.
»Sofern zum Zeitpunkt der Zulassung nicht alle Daten vollständig vorliegen sollten, können COVID-19-Impfstoffe über eine „bedingte Zulassung“ („conditional marketing authorisation“) schneller verfügbar gemacht werden. Dabei wird im Rahmen der Zulassungsauflagen („specific obligations“) festgelegt, fehlende Daten, zum Beispiel zur Langzeitwirksamkeit oder Daten in bestimmten Subgruppen, so rasch wie möglich nach Erteilung der Zulassung zu generieren und nachzureichen…«
Diese Daten liegen bis heute nicht vor.
(Hervorhebungen nicht in den Originalen.)
* Update: Das Anagramm ist falsch. Es würde zutreffen auf Leif Erik Sanders, aber so heißt er nun mal nicht.
"Impfgegner initiieren Plakataktion in Rottach-Egern – jetzt ermittelt die Polizei"
https://www.merkur.de/lokales/region-tegernsee/rottach-egern-ort29359/impfgegner-initiieren-plakataktion-in-rottach-egern-jetzt-ermittelt-die-polizei-91783658.html
Mein Gott. Wegen ein paar Flugblaettern, die – ohne jemanden zu behindern – irgendwo in der Wallachei am Strassenrand aufgehaengt wurden, rueckt die Staatsmacht aus und ermittelt nun. Und wie sich aus dem Text ergibt, passierte das Ganze wohl sogar zum Grossteil auf privatem(!) Grund. Laecherlich.
mir ist angst und bange.
ich habe das gefühl, das läuft alles auf eine katastrophe hinaus.
Ihre Angst ist durchaus berechtigt.
Knallhart-Attacke beim FDP-Landesparteitag in Hamburg auf Karl Lauterbach (59, SPD).
Kubicki: „Das zweite große Problem ist die Pandemie mit Herrn Lauterbach.
Vielleicht passt das Thema Lauterbach nicht, ich sollte eigentlich eine fröhliche Rede galten. Der Mann isst kein Salz, der Mann isst keinen Zucker, trinkt keinen Alkohol, hat keine Freundin. Mein Gott, was hat der Mann vom Leben – außer Corona.“
-
Kubicki holzte weiter gegen den Gesundheitsminister und seine Corona-Politik: „Wir sind auf einer Geisterfahrt in ganz Europa. Neuseeland hat die Pandemie-Maßnahmen abgelegt. In ganz Europa gibt es keine Maskenpflicht und keine Quarantänepflicht mehr, es geht in eine endemische Lage. Wer sich krank fühlt, soll zu Hause bleiben. Nur wir in Deutschland gehen einen Sonderweg.“
Und zwar wegen Lauterbach.
Sehr zu Kubickis Unmut. Der wetterte weiter: „Wir leben in einem Rechtsstaat, wir machen keine Grundrechteeinschränkung auf Vorrat.“ Er sei sich sicher, dass die Pandemie mit der Omikron-Variante ihren Schrecken verloren habe. Deutschland sollte sich entsprechend verhalten wie alle anderen europäischen Länder.
„Auch Karl Lauterbach kann dazulernen“, sagte der FDP-Bundesvize.
Klingt nach Ampel-Zoff…
https://www.bild.de/politik/inland/politik-inland/kein-zucker-keine-freundin-nur-corona-kubicki-ledert-gegen-lauterbach-lifestyle-81306828.bild.html
@Kein Zucker…: There is no business like show business.
AA gefällt, dass AA gefällt, wie AA recherchiert, was AA sagt?
Oder was soll dieser Selbstzitats-Echoraum? Das wird ja immer billiger hier. Bald ist alles an Inhalten hier entweder nur von den Lesern eingebracht – oder recycled.
Billiger ist Content nun wirklich nicht zu haben. Tolles Konzept. Kenn ich schon von anderen "Antifa"-Geheimdienst-PsyOp-Seiten.