Das Elend der Maskierten

Mit Schild und mit Maske: eine Gegendemonstrantin am Goetheplatz. (Foto: Catherina Hess), sued​deut​sche​.de

Vielleicht tut man den DemonstrantInnen gegen die Demo der "Corona-GegnerInnen" in München unrecht, wenn man die­ses Foto ver­all­ge­mei­nert. Für die jun­ge Frau scheint jeden­falls zu gel­ten: Hier demas­kiert die Maske die Trägerin. 

Was teilt sie uns mit? Sie befin­det sich auf einer Veranstaltung, die vor dem Einfluß von Rechtsradikalen auf die Bewegung gegen die Regierungsmaßnahmen war­nen will. Hier wur­de in meh­re­ren Beiträgen dar­auf ver­wie­sen, daß es die­se Vereinnahmungsversuche sehr wohl gibt, und kri­ti­siert, daß sich Querdenken nur äußerst zöger­lich selbst von beken­nen­den Holocaust-Leugnern abgrenzt ("Ich ken­ne kei­ne Parteien, ich ken­ne nur noch Deutsche" sagt nicht BallwegBallwegs Distanzierung vom "lie­ben Nikolai Nerling", Ballweg outet sich).

Das "FIGHT NAZIS", undif­fe­ren­ziert auf alle Demonstrierenden ange­wandt, nimmt nur einen klei­nen Teil des Plakates ein. Die Hauptbotschaft ist eine ande­re. "MASKE AUF" als Schlachtruf der Menschen, die "der Wissenschaft" ver­trau­en, die VerweigerInnen für gewis­sen­lo­se Party-People hal­ten, wel­che alte Menschen wil­lent­lich um ihrer indi­vi­du­el­len Freiheit wil­len dem Todesrisiko aussetzen.

Sie führt den "KAMPF GEGEN CORONA" und zwar "GEMEINSAM". Es soll sich bei den GegendemonstrantInnen um Linke gehan­delt haben. Klassischer­weise sind das die­je­ni­gen, die Verhältnisse hin­ter­fra­gen, nach Interessen hin­ter Regierungshandeln suchen.

Vermutlich wird die jun­ge Frau das auf ande­ren Politikfeldern sogar tun. Sie wird wis­sen, daß der Kampf gegen den Klimawandel nicht "gemein­sam" geführt wer­den kann, son­dern sich da die Profitgier eini­ger Weniger mit dem Anliegen der ganz Vielen beißt. Sie könn­te ahnen, daß ein Karl Lauterbach als lang­jäh­ri­ges Vorstandsmitglied eines pri­va­ten Krankenhauskonzerns nicht der gebo­re­ne Verbündete im Kampf gegen Krankheiten wel­cher Art auch immer ist. Oder daß ein Christian Drosten ganz eige­nen Nutzen aus der "Corona-Krise" zieht.

Wird man ihr erklä­ren müs­sen, daß die Auswirkungen des Lockdowns kei­ne sind, die uns "gemein­sam" tref­fen, son­dern ganz ent­schei­dend von der sozia­len Lage beein­flußt wer­den? Daß welt­weit gera­de die betrof­fen sind, die über­haupt kei­ne Chance auf ein beque­mes Home-Office haben oder das hier­zu­lan­de wohl­fei­le Abstand-Halten?

Es gibt gute Gründe anzu­neh­men, daß die Demonstrantin sich für die Flüchtenden auf Moria enga­giert – eine Frage, in der sie gewiß kei­ne Gemeinsamkeit mit Frau Merkel, Herrn Spahn und Herrn Seehofer erken­nen wird.

Aber die Maske. Sie sym­bo­li­siert die Gleichheit und negiert die (Klassen-)Unterschiede. Das Virus trifft uns alle glei­cher­ma­ßen, lau­tet die Botschaft, Solidarität ist gefragt. Da darf es nicht um Fragen nach Sinn und Unsinn des Maskentragens gehen. Schon das ver­rät den Leugner oder die Leugnerin. Ein Hinweis auf eine Sterblichkeit, die sich im "nor­ma­len" jähr­li­chen Rahmen bewegt, wird als Zynismus ange­sichts über 9.000 Toter abge­tan. Das voll­stän­di­ge Ausbleiben eines Zusammenbruchs des Gesundheitssystems wird der Maske und dem Lockdown zuge­schrie­ben. Man kann das so sehen, doch gibt es auch Argumente dage­gen. Doch bereits die Frage soll nicht erlaubt sein.

Diese Haltung in wei­ten Teilen der Linken exi­stier­te schon lan­ge, bevor sich Rechtsradikale anschick­ten, sich das Thema unter den Nagel zu rei­ßen. Insofern ist der jetzt wahr­zu­neh­men­de "Antifaschismus", der sich gegen alle rich­tet, die Kritik an den Regierungsmaßnahmen äußern, ledig­lich ein Reflex auf die zuvor schon vor­han­de­ne Ausblendung jeg­li­cher Auseinandersetzung mit dem Thema und der eige­nen Hilflosigkeit.

5 Antworten auf „Das Elend der Maskierten“

  1. Wir müs­sen es unbe­dingt schaf­fen, die Linken mit ins Boot zu bekom­men, das muss ein Riesenthema wer­den. Die wur­den qua­si dop­pelt gehirn­ge­wa­schen, weil ihre Anführer die Linkspartei auf einen har­ten Kampfkurs gegen das Virus ein­ge­schwo­ren hat. Die versinken
    immer mehr im Glauben an Corona, Drosten und Bartsch. Fakten sind völ­lig irrele­vant. Wer die
    lin­ken Seiten liest, fällt vom Stuhl, wie über die Freiheitsbewegung berich­tet wird: Millionen Schwurbler dro­hen Nazis zu werden.

    1. Leider ist da nichts ins Boot zu holen. Denn die "Linken" und "Antifaschisten", also die, die sich dafür hal­ten, sind regel­recht gezüch­tet wor­den, um Pseudo-Proteste zu eta­blie­ren – par­al­lel zu denen der oppo­si­ti­ons­freie Anti-Parlamentarismus stän­dig das Gegenteil von dem prak­ti­zie­ren kann, was er vor­gibt zu tun.

      - Verschlechterung der Lebensbedingungen aller
      – Zerstörung von gewach­se­nen Strukturen und Selbstorganisationen
      – Ausbau der Ausbeutungstrukturen
      – Zerstörung der Um- und Lebenswelt von Mensch und Tier
      – Raubbau
      – Migrationssteuerung
      – Primat der (Geld-)Wirtschaft

      Was wir gera­de beob­ach­ten, ist, wie mit­tels Themen wie "Klima" und "Corona", aber schon län­ger mit "Feminismus", wir bis in die Familien, im eng­sten sozia­len Umfeld, pola­ri­siert und damit aus­ein­an­der getrie­ben werden.

      Das Ziel ist der völ­lig ver­ein­zel­te, orga­ni­sa­ti­ons­los, ohn­mäch­ti­ge, ent­grenz­te, zer­mürb­te Mensch, der als Masse mit gering­stem Aufwand belie­big gesteu­ert wer­den kann.

  2. … und noch die­ser wesent­li­che Punkt: die Nazi-Herrschaft ist nicht ent­stan­den, weil die Deutschen die Ansichten von ein paar Nazis toll fan­den – son­dern weil den Deutschen über Medienmacht, damals zuerst Zeitungen – und ganz ent­schei­dend: mit­tels dem auf­kom­men­den Rundfunk – die Nazi-Ideologie EINGEREDET WURDE.

    Faschismus = skru­pel­lo­se Herrschaft + Kapital, um die­se Herrschaft zu Verankern
    (damals Zeitungsverleger und Großindustrielle, sowie Banker)

    Faschismus wird nicht durch Glatzen oder Hakenkreuze oder beken­nen­de Nazis gekenn­zeich­net – son­dern durch skru­pel­lo­se Herrschaft. Herrschaft mit­tels Lüge und, wenn nötig, Gewalt.
    Und durch einen Apparat, in dem der Einzelne ein Rädchen ist, dem schein­bar kei­ne Alternative bleibt als sei­nen Job zu machen – als Gesundheitsamt-Beamter, Lehrer, Fahrkartenkontrolleur, Bußgeldeinzieher, Polizist, Einzelhandelskaufmann, Angestellter, Busfahrer, Post-Doktorand, Uni-Professor, Journalist, Tagesschau-Sprecher, …

  3. " Faschismus = skru­pel­lo­se Herrschaft + Kapital, um die­se Herrschaft zu Verankern
    (damals Zeitungsverleger und Großindustrielle, sowie Banker)"

    Volle Zustimmung. Und weil die Regierungen in den letz­ten Jahrzehnten nur noch Politik für die Reichen gemacht haben, wur­de die­ser immer rei­cher, was in der unglaub­li­chen Macht ein paar weni­ger Super-Milliardäre gip­felt. Richtig gefähr­lich wird es dann, wenn die­se erfolgs­ver­wöhn­ten sich etwas in den Kopf set­zen, was sie mit aller Macht ihres Geldes ohne Gnade durch­zu­set­zen geden­ken – unter dem grö­ßen­wahn­sin­ni­gen Mantel als Retter der Menschheit.
    Nicht ver­ges­sen darf man dabei fol­gen­de Tatsache: die Eliten wol­len die tota­le digi­ta­le Kontrolle. Das geht nur mit Computern und mobi­len elek­tro­ni­schen Devices, die man dann ger­ne in den Schulen kosten­los dar­reicht mit ihren pro­prie­tä­ren Softwaren und unver­ho­le­ner Datenüberwachung. Und jetzt kommts: China sitzt auf 90+% aller Seltenen Erden, ohne die kein ein­zi­ges elek­tro­ni­sches Gerät gebaut wer­den kann, ohne die kei­ne Batterien gebaut wer­den. Da ist es doch eigent­lich ganz leicht, 1 + 1 zusam­men­zu­zäh­len, um her­aus­zu­fin­den, wer oder was hier am lan­gen Hebel sitzt. Wer waren/sind denn die größ­ten Besitzer der Staatspapiere, die die letz­ten Jahre in AberMilliarden von den Zentralbanken die­ser Welt zurück­ge­kauft wur­den? Wer hat nun all die­se Nominalwerte trotz Zinsverfall ver­lust­frei auf sei­nen Konten ? Mir fällt da neben den Milliarden nur ein Staat ein, gegen den die paar super­rei­chen Milliardäre wie Hungerleider erschei­nen? Wer ent­schei­det am Ende, wenn selbst Konzerne wie Microsoft, Apple, Google kein ein­zi­ges Mobiltelefon her­stel­len ohne die freund­li­che Gabe der Seltenen Erden? Wer kauft alle mit­tel­stän­di­schen Firmen in Europa und dar­über hin­aus auf?

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